Bei ihrem Konzert am 8. März in der Black Box im Münchner Gasteig überzeugten Ricky und Elvin Dandel als perfekte Entertainer. Zweieinhalb Stunden führten sie das Publikum von einem Höhepunkt zum anderen. Ihre Freude an der Musik griff wie ein Feuer um sich und erfasste die Zuschauer, die pausenlos mitsangen und mitklatschten.
Den ersten Teil des zweieinhalbstündigen Konzerts bestritt Elvin Dandel mit seiner Band und hatte bereits mit dem ersten Song „We’re Alive“ das Publikum, das quer durch alle Generationen vertreten war, im Nu auf seiner Seite. Dramaturgisch geschickt konstruiert, wechselte er stilsicher zwischen Up-Tempo Rock- und Pop-Nummern oder souligen Klängen bis hin zu gefühlvollen Rockballaden. Bei „Home“ setzte sich der Songschreiber selbst ans Stage-Piano. Elvin stellte an diesem Abend eine Reihe von selbst geschriebenen Titeln vor, schenkte aber auch internationalen Hits seine eigene Note. Gekonnt, spontan und charismatisch leitete er mit Scherzen oder Kommentaren von einem Song zum anderen über und versetzte die Zuschauer in die Atmosphäre des jeweiligen Liedes. Elvins Show entwickelte eine elektrisierende Dynamik: Mehrmals verließ er die Bühne, um im Zuschauerraum dem Publikum so richtig einzuheizen.Ricky und Elvin Dandel überzeugten als perfekte Entertainer im Münchner Gasteig.
Mit herzlichem Applaus wurde im zweiten Teil Ricky Dandel empfangen, der durch seine einnehmende Bühnenpräsenz die Zuschauer auf Anhieb für sich gewann. Zum Auftakt stellte er einen eigenen Rock-Song vor, dessen Text autobiografische Züge trug: „I wanted to play in a Rock ’n’ Roll Band“ (Ich wollte schon immer in einer Rockband spielen). Und dann rockte er mit einer Freude, die förmlich ansteckend war. Die Auswahl reichte von Rock über Country bis hin zu effektvoll konstruierten Medleys von Rock ’n’ Roll-Klassikern. Für seine gefühlvolle Rock-Ballade „Loving You“, die er mit einer persönlichen Liebeserklärung ergänzte, erntete der Hermannstädter lebhaften Beifall. Eine Welle der Begeisterung lösten die Musiker mit dem von Mircea Baniciu geschriebenen Song „Andrii Popa“ aus. Auch die spontane Einlage des Gershwin- Jazz-Klassikers „Summertime“ löste einen Begeisterungssturm aus. Ricky, der in diesem Jahr bereits seit 47 Jahren auf der Bühne steht, scheint auf der Bühne kein wenig an jugendlicher Dynamik und Energie eingebüßt zu haben. Und wenn er sagt, dass er sich bei seinen Shows immer noch wie damals mit vierzehn fühlt, dann glaubt man ihm aufs Wort.
Die Elvin Dandel Band beeindruckte auf der ganzen Linie: Sascha Gutmann bot mitreißende und kreative Gitarren-Soli, Daniel Kufner bediente das Schlagzeug mit Uhrwerkpräzision, dynamisch und einfallsreich, Bylle Baringer sorgte für den richtigen Groove, e-motions brachte vollen Einsatz am Keyboard und mit seinen Gesangseinlagen. Bei Rickys Auftritt kamen Gerhard Kleylein am Stage-Piano und Cornel Ionescu als Mundharmonika-Virtuose hinzu.
Zum Finale des Konzerts standen Ricky und Elvin Dandel, Vater und Sohn, gemeinsam auf der Bühne und man konnte unschwer die gegenseitige Wertschätzung und die Harmonie erkennen, die zwischen den beiden Musikern herrscht. Sehr gut kam beim Publikum der originelle Einfall an, zum Weltfrauentag jeder Dame im Konzertsaal eine Rose zu überreichen. Und währenddessen sangen sie im Duett die Rock-Ballade „Bed of Roses“.
Scheinbar mühelos gelang es den beiden Entertainern schließlich, das Publikum aus den Sitzen zu reißen und ihnen Standing Ovations zu entlocken – ein Dankeschön für eine ehrliche und mitreißende Show. Bei der Zugabe „Unchain my heart“ legten sich Ricky und Elvin noch einmal richtig ins Zeug. Publikum und Künstler schwebten auf gleicher Wellenlänge und waren eins. Ja, es war ein Konzert, bei dem kein Herz unberührt blieb.
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