14. September 2014

Pilgerreise zum Gedenken an 70 Jahre seit Flucht und Deportation

Die Pilgerreise „Glauben und Gedenken. Kirche unterwegs – 70 Jahre seit Evakuierung und Deportation“ startete am 3. August 2014 in Hermannstadt und wird am 18. Januar 2015 in Drabenderhöhe enden. Damit zeichnen die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien, die Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben im Diakonischen Werk der EKD (früher: Hilfskomitee), der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, der Bundesverband der Siebenbürger Sachsen in Österreich sowie die Heimatortsgemeinschaft Bistritz-Nösen symbolisch den Weg der Flucht, des Trecks und dessen Ankunft nach.
Die Wanderausstellung „Glauben und Gedenken“ sowie die Dokumentationsausstellung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen „Aufbruch ins Ungewisse. Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen 1944“ wurden am 3. August im Friedrich-Teutsch-Haus in Hermannstadt eröffnet. Die Predigt in der evangelischen Johanneskirche hielt Bischof Reinhart Guib in Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Kirche, des Forums und des deutschen Konsulats.

An der zweiten Station der Pilgerreise am Sonntag, dem 24. August, in Sächsisch-Regen nahmen zahlreiche Gemeindeglieder sowie Gäste aus ganz Nordsiebenbürgen und dem Ausland teil. Ein gut besuchter Gottesdienst fand in der Reener Kirche statt, die seit Juni einer Außenrenovierung unterzogen wird. Der Gottesdienst wurde von Stadtpfarrer Johann Zey gestaltet, ­eine bemerkenswerte Predigt zum Thema „Frömmigkeit“ hielt Dekan a.D. Hermann Schuller, Vorsitzender der Gemeinschaft Evangelischer Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Die Bürgermeisterin von Sächsisch-Regen, Maria Precup (PSD), sprach Grußworte, Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi vertrat die Landeskirche.
Gruppenbild der ehemals Evakuierten und ...
Gruppenbild der ehemals Evakuierten und Deportierten in Sächsisch-Regen, flankiert von Stadtpfarrer Johann Zey (1. von links), Dr. Karl Scheerer, Stellvertretender Vorsitzender des Schäßburger Forums (2. von rechts), und Dekan a.D. Hermann Schuller (1. von rechts).
Nach dem Gottesdienst wurde neben dem Kirchenportal eine Gedenktafel enthüllt, auf der die Seelenzahlen der Gemeinden des Reener Ländchens vor der Evakuierung, nach der Rückkehr und 2014 festgehalten ist. Die Tafel fand ihren Platz neben einer weiteren Gedenktafel, die dort bereits seit ein paar Jahren an die Geschehnisse der 1940er-Jahre erinnert. Die anwesenden betroffenen ehemals evakuierten Kirchenglieder erhielten im Anschluss daran eine Erinnerungsplakette mit der Aufschrift „70 Jahre seit Evakuierung und Deportation. 1944-2014“.

Die von der Restaurateurin Elisabeth Binder zusammengestellte Wanderausstellung „Glauben und Gedenken“ wurde in der Reener Kirche von Prof. Friedrich Philippi präsentiert. Die Dokumentationsausstellung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen „Aufbruch ins Ungewisse. Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen 1944“ konnte im Kirchhof besichtigt werden, wo Prof. Dr. Hermann Pitters auch das Buch „Wir Nösner“, eine Sonderausgabe zur Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen 1944, vorstellte. Ein Büfett mit hausgemachten Köstlichkeiten aus dem Reener Ländchen bildete den gemütlichen Abschluss der Veranstaltung.

Die nächsten Stationen der Pilgerreise sind Bistritz (13.-14. September), Budapest (21. September) sowie Wels und Seewalchen/Rosenau (27.-28. September) und Traun (17. und 19. Oktober) in Österreich. In Deutschland wird der Evakuierung in Rothenburg o.d.T. und in Nürnberg (26. Oktober) gedacht. Bei den Veranstaltungen am 6. Januar 2015 in Karlsruhe und 18. Januar in Drabenderhöhe steht die Deportation der Siebenbürger Sachsen im Mittelpunkt.

Stefan Bichler

Schlagwörter: Gedenkfeier, Nordsiebenbürgen, Pilgerreise

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Neueste Kommentare

  • 15.09.2014, 11:54 Uhr von gloria: Ja das wäre gut ,die Seelenzahlen zu veröffentlichen,auch von anderen Ortschaften.Die ehemals ... [weiter]
  • 14.09.2014, 09:28 Uhr von Äschilos: "... eine Gedenktafel enthüllt, auf der die Seelenzahlen der Gemeinden des Reener Ländchens vor der ... [weiter]

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