22. Juni 2015

Karin Scheiners Ausstellung "Von der Schönheit dieser Welt" beim Heimattag

Unter dem Titel „Von der Schönheit dieser Welt“ zeigte Karin Scheiner eine kleine, sehr gute Auswahl von Fotos beim Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl. Die Ausstellung erinnerte an die beiden Weltreisen, die Karin Scheiner mit ihrem Mann Egin unternommen hat. Beide sind seit 1991 Mitglieder der Sektion Karpaten des Deutschen Alpenvereins, an deren Entwicklung sie einen großen Anteil haben. Karin ist eine der erfolgreichsten siebenbürgischen Bergsteigerfrauen.
Nach der Begrüßung durch Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, führte Reinhold Kraus, Vorsitzender der Sektion Karpaten, in die Ausstellung ein. Er erzählte aus dem Leben der Ausstellerin, wobei er ihre Freude am Reisen und die Leidenschaft für die Berge besonders hervorhob.

Die Liebe zu den Bergen und der Natur wurde Karin Scheiner von der Familie in Hermannstadt vermittelt, wo sie 1953 geboren wurde. Als Kind lernte sie auf vielen Wanderungen die nähere Umgebung Hermannstadts kennen: Michelsberg, Curmătura, Hammersdorf, Hohe Rinne. Später verbrachte sie zusammen mit Egin ihre Freizeit im Zibinsgebirge, in den Fogaraschern, im Königstein und den Westkarpaten. Egin war ein erfahrener Alpinist und Mitglied des Rettungsdienstes Salvamont in Hermannstadt. Nach dem Abschluss des Päda in Hermannstadt war Karin als Lehrerin in Siebenbürgen tätig und ab 1987 im hessischen Schuldienst, wo die Familie nach der Ausreise in Babenhausen/Hessen eine neue Heimat fand. Zu der Familie gehören die drei Kinder Jens, Ralph und Anita.

In den Alpen lockten vor allem Klettersteige und -routen, insbesondere in den Dolomiten, aber auch die hohen Berge. 1984 bestieg Karin ihren ersten Viertausender in einer Zweier-Seilschaft mit Egin ohne einheimischen Bergführer: den Mönch und die Jungfrau in den Schweizer Alpen. Ab 1996 waren sie oft mit der Alpingruppe Adonis der Sektion Karpaten unterwegs. Egin und Karin vermittelten ihre Bergsteigererfahrungen, insbesondere die psychologischen, an die Gruppe und sorgten mit ihrer Heiterkeit für eine gute Atmosphäre auf den Touren.
Eröffnung der Ausstellung „Von der Schönheit ...
Eröffnung der Ausstellung „Von der Schönheit dieser Welt“, von links: Reinhold Kraus, Karin und Egin Scheiner, Thorsten Klute, Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen. Foto: Konrad Klein
Die Liste ihrer Bergbesteigungen auf vielen Kontinenten dieser Welt ist lang. In Europa: Elbrus/Kaukasus 5642 m, Fun Mountain/Pamir, in Nordamerika/USA den Mt. Whitney 4421 m, den Grand Canyon durchquerten sie von der Südkante zur Nordkante und zurück, in Alaska unternahmen sie eine Trekkingtour auf dem berühmten Chilcoot Trail. In Südamerika folgte der höchste Berg des Kontinents, der Aconcagua (6962 m), der viel Überwindungskraft kostete. In Chile bestiegen sie den Vulkan Villarica. In Asien waren sie im Iran am Demavand (4900 m) unterwegs, auf Trekkingtouren in Nepal im Everest Gebiet, wo sie den Gokyo Ri (5420 m) bestiegen und die Umrundung der Annapurna machten. 2013 bestieg Karin mit ihren Söhnen in Afrika den Kilimanjaro 5895 m.

Nicht nur die Berge gehören zu der Leidenschaft der Scheiners, sondern auch das Interesse für das Leben der Menschen, ihre Kultur und Religion. Das Abenteuerblut steckt beiden in den Adern. Um diese Neugierde zu stillen, gingen sie zwei Mal auf Weltreise. Ihre englischen und spanischen Sprachkenntnisse waren ihnen sehr hilfreich.

Die erste Weltreise 2004-2005 dauerte genau ein Jahr und führte durch vier Kontinente: Nord-, Mittel,- und Südamerika, Asien und Europa. Sie durchquerten Kanada von Ost nach West und folgten dem HWY1 entlang der Westküste Amerikas mit etlichen Abstechern zu den schönsten Nationalparks der USA bis nach Ushuaia, der Stadt am Ende der Welt. Die zweite Weltreise führte sie von September 2013 bis Mai 2014 nach Afrika – Wüstentour im Jeep durch Namibia, Botswana und Südafrika –, nach Südamerika – vier Tage lang auf dem Inka Trail nach Machupicchu, nach Asien – Thailand und Nepal und nach Westaustralien. Dazu kam eine sechswöchige Reise durch China.

Karin äußerte sich zusammenfassend zu all den Reisen und Bergbesteigungen folgendermaßen: „Wir hatten großes Glück, ja es ist eine Gnade, viele hohe Berge unbeschadet bestiegen zu haben, alle Kontinente zu bereisen und in allen Ozeanen dieser Welt zu baden. Ich habe nicht nur Abenteuer erlebt, sondern auch sehr viel Erfahrung gesammelt, gelernt, meine Sichtweise zu ändern und manches aus einem anderen, neuen Blickwinkel zu betrachten“. Passend dazu der Spruch eines Fotografen: „Der kürzeste Weg zu dir selbst führt einmal um die Welt“. Karin und Egin haben nicht nur das Abenteuer, die vielfältigen Landschaftsbilder und die sportliche Betätigung genossen, sondern waren auch Botschafter unserer Volksgruppe auf der ganzen Welt. Lobenswert ist, dass sie uns an all diesen Erlebnissen in Schrift und Bild teilnehmen lassen und uns somit ermutigen, ihren Spuren zu folgen. Für all das danken wir euch!

Reinhold Kraus

Schlagwörter: Heimattag 2015, Ausstellung, DAV

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