7. September 2015

„Tag der Heimat“ des BdV-Bayern mit siebenbürgischer Beteiligung

Vor 70 Jahren machten sich bis zu 14 Millionen Menschen in den deutschen Ostgebieten in Trecks oder allein auf den Weg in den Westen. Sie flohen vor der anrückenden Roten Armee oder wurden von ihrem Haus und Grund vertrieben. Die deutsche Zivilbevölkerung erlebte in jenen Tagen, Wochen und Monaten furchtbares Leid und vielfachen Tod bei der Flucht. Etwa zwei Millionen Menschen fielen Flucht, Vertreibung und Deportation zum Opfer. Die überlebenden zwölf Millionen waren auf der Suche nach einer neuen Heimat. Im zerstörten Nachkriegsdeutschland gab es kaum Wohnraum für die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen. Die ehemalige Munitionsanstalt Sankt Georgen bot Baracken und Arbeitsplätze, da Giftgas und Munition entsorgt werden mussten. Ab 1948 siedelte sich auch Industrie an und am 1. Oktober 1950 wurde die Gemeinde Traunreut gegründet, die neue Heimat für viele Vertriebene wurde.
Der Bund der Vertriebenen in Bayern erinnert als Dachverband der Landsmannschaften dieses Jahr in Traunreut am „Tag der Heimat“ an die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation. Er blickt dabei auch in die Zukunft mit dem Motto „Vertreibungen sind Unrecht – gestern wie heute“. Der „Tag der Heimat“ hat dabei herausragende Symbolkraft. Die alte Heimat ist ein Stück Familiengeschichte und wir brauchen das Wissen, wo wir herkommen und wo unsere Wurzeln sind. Nur so kann man in die Zukunft blicken und diese gestalten.

Der BdV-Bayern hat Traunreut nicht ohne Grund als Veranstaltungsort für den „Tag der Heimat“ und seine Landesversammlung ausgewählt. So berichtet der BdV-Landesvorsitzende Christian Knauer: „Mit der Gestaltung einer neuen Gedenkstätte und Verlegung des Heimatkreuzes hat die Stadt Traunreut, insbesondere Bürgermeister Klaus Ritter, hier in vorbildlicher Weise einen Ort geschaffen, der Platz für Erinnerung und Trauer bietet, aber auch Mahnmal der Geschichte ist, dass Flucht und Vertreibung nie mehr Mittel der Politik werden dürfen. Diese Leistung möchten wir durch unsere Präsenz und die Auftaktveranstaltung für die landesweite Aktion zum ‚Tag der Heimat‘ unterstützen.“

Als Festrednerin konnte Emilia Müller, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gewonnen werden. Das kulturelle Rahmenprogramm mit Musik- und Tanzvorführungen wird von der Blaskapelle Traunwalchen, dem Trachtenverein „D‘ Traunviertler Traunwalchen“ und den Siebenbürger Sachsen Traunreut gestaltet.

Die neue Gedenkstätte auf dem Traunreuter Waldfriedhof wird am 19. September um 13.30 Uhr eingeweiht. Direkt im Anschluss findet um 15.00 Uhr der „Tag der Heimat“ des Bundes der Vertriebenen im Saal des k1-Kulturzentrums, Munastraße 1, statt. Zu beiden Veranstaltungen sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Sonderparkplätze sind reichlich um das k1 herum vorhanden. Es verkehren kostenfreie Shuttlebusse zwischen Friedhof und k1. Am Friedhof selbst gibt es keine Parkmöglichkeiten.

Schlagwörter: BdV, Tag der Heimat, Traunreut, Bayern, Einladung

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