19. November 2015

Volksschule Nr. 18 in Hermannstadt: Klassentreffen des Abschlussjahrgangs von 1974

Das romantische „Schlössle“ in Finningen bot – wie auch schon letztes Jahr zum 40-jährigen Jubiläum der Abschlussklasse von 1974 an der Hermannstädter Volksschule Nr. 18 – den passenden Rahmen für das Klassentreffen am 10. und 11. Oktober 2015. Mit insgesamt 54 Teilnehmern war der Zuspruch beim erneuten Wiedersehen fast so groß wie 2014 – einzig das ehemalige Lehrerkollegium war dieses Mal nicht vertreten.
Mit großer Mehrheit hatten die Hermannstädter Schülerinnen und Schüler ihr Versprechen vom vergangenen Jahr, sich bald wieder zu treffen, eingelöst und kamen am Samstag von nah und fern, mit und ohne Begleitung in das malerische Örtchen Finningen bei Dillingen an der Donau angereist. Heidrun „Heidi“ Krech-Hemminger und Gustav „Gusti“ Zultner, beide erfahren sowie mit großem Organisationstalent und Engagement gleichermaßen ausgestattet, war es gelungen, nicht nur viele der Jubiläumsteilnehmer wieder für das Klassentreffen zu „mobilisieren“. Im Lauf der vergangenen Monate konnten sie zur allseitigen Freude und Überraschung auch fünf bis dato noch „verschollene“ MitschülerInnen ausfindig machen. Den beiden für ihren unermüdlichen Einsatz mit Vorbereitung und Durchführung des Klassentreffens an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön!

Ein Rahmen wie geschaffen für schöne Erinnerungen

Bei der Gestaltung des Rahmenprogramms folgten Heidi und Gusti als eingespieltes Organisationsteam dem mit viel Applaus bedachten Ablauf des vergangenen Jahres: Nachdem das erste „Hallo, und schön, dich wiederzusehen …“ (bei den Neuankömmlingen war auch ein staunendes „Jetzt weiß ich gar nicht, wer du bist?“ zu hören) verklungen war, ging es in den festlich dekorierten Barocksaal des Schlössle zum Sektempfang. Er wurde begleitet durch ein überwältigendes Kuchenbüfett, das dank der selbstgebackenen und mitgebrachten Spezialitäten aus der Heimat die Wiedersehensfreude zusätzlich beflügelte – darunter Hanklich, Likaschnitten oder Szekler-Kuchen, um nur einige zu nennen. Und selbst die Siebenbürger Weintrauben mit ihrem unvergleichlichen Aroma fehlten auf der reich gedeckten Tafel nicht.
Gruppenfoto der TeilnehmerInnen des ...
Gruppenfoto der TeilnehmerInnen des Klassentreffens 2015 des Abschlussjahrgangs von 1974 der Volksschule Nr. 18 in Hermannstadt. Foto: Waldemar Konnerth
Es folgte die offizielle Begrüßung durch Heidi und Gusti, bei der sie auch die Grußbotschaften der ehemaligen Lehrerschaft und ihr Bedauern, dieses Jahr nicht dabei sein zu können, weiterleiteten – zuvorderst die der Grundschul-Klassenlehrerin Elfriede Petri, deren eingerahmtes Foto einen Ehrenplatz in der Runde fand, gefolgt von Franziska Coulin-Wilke, Manfred Huber, Inge Schoger und Edith Schuller, die mit ihren 89 Jahren in München immer noch voller Taten- und Wissensdrang wirkt. Nachdem sich die fünf „Frischlinge“ nochmals kurz vorgestellt hatten, fiel der Startschuss für den lang ersehnten Austausch. Dabei zeigte sich, dass die gemeinsam verbrachte Schulzeit so stark zusammenschweißt, dass selbst eine räumliche und zeitliche Trennung – oftmals über viele hundert Kilometer und einige Jahrzehnte hinweg – die engen Bande nicht reißen lässt. Es wurde gefragt und erzählt – über Familie, Beruf, die Höhen (und auch Tiefen) im eigenen Leben … Ob mancher Erinnerung an frühe Jugendsünden wurde natürlich auch geschmunzelt und viel gelacht. Unzählige Erlebnisse aus einer unbeschwerten Zeit wurden wieder präsent und auf einer großen Leinwand boten die Bilder von einst den perfekten Hintergrund für die Gespräche über gemeinsam Erlebtes.

Livemusik und eine flotte Sohle auf dem Parkett

Da Reden anstrengt, wurden die Ehemaligen nach dem intensiven Dialog mit einem hervorragenden Abendessen von der Schlössle-Küche verwöhnt und für das Unterhaltungsprogramm gestärkt. Das gestaltete Heidi, schon seit frühester Kindheit der Musik und insbesondere der Geige verfallen. Sie ist nicht nur Musiklehrerin, sondern leitet auch die „Liedertafel“ Haunsheim, ist in der städtischen Musikschule in Dillingen und Donauwörth tätig und wirkt darüber hinaus mit Gesang und Violine auch bei der Liveband „Ohrwürmer“ mit. Zusammen mit ihrem Mann Harry Hemminger (Schlagzeug) und den Freunden Peter Lang (E-Gitarre,), Jutta Burger (E-Bass, Gesang) sowie Sepp Rödig (Keyboard, Akkordeon) lockte sie mit Schlagern und internationalen Evergreens auf die Tanzfläche. Dort stellten die Mittfünfziger mit großer Kondition unter Beweis, dass sie noch lange nicht zu den „Oldies“ gehören. Die stürmisch beklatschte Sketch-Einlage von Ulli Schaitz (geb. Sitterli), in der sie das Sprachwissen der Schulfreunde testete, zeigte, dass man noch bestens in der Heimat verankert ist. Wie in jungen Jahren wurde bis in den frühen Morgen ausgiebig getanzt, geratscht, gelacht und gefeiert.

Gemütlicher Ausklang mit einem Versprechen

Trotz der kurzen Nacht traf man sich in „alter Frische“ am Sonntag zum gemeinsamen Frühstück, wobei weiter erzählt und – wie es auf Neudeutsch so trefflich heißt – „genetzwerkt“ wurde. Als letzten Programmpunkt gab es ein kleines Kammerkonzert im passenden Ambiente des Barocksaals, bei dem Heidi von dem „Haunsheimer Dreigesang“ und Petra Schneider am Klavier begleitet wurde. Großen Applaus gab es, als Renate Hornung-Draus in einem Violin-Duo mit Heidi wie einst in eingespielten Hermannstädter Schulzeiten höchste Instrumentalkunst darbot und dem Klassentreffen einen bezaubernden Ausklang bescherte.

Übereinstimmendes Fazit: Es war eine rundum gelungene Klassen“sause“ im besten Sinne des Wortes in einer herzlichen, entspannten Atmosphäre, mit interessanten Gesprächen, einem einmaligem Unterhaltungsprogramm und begleitet von hervorragendem Essen und Trinken. Einfach perfekt, denn der Geist von Freundschaft und heimatlicher Verbundenheit schwebte über das ganze Wochenende im „Schlössle“. Daher ging der abschließende Dank an alle, die beim Treffen dabei waren und es zu einem großen Erfolg werden ließen. Selbst das Abschiednehmen fiel nicht ganz so schwer, denn im nächsten Jahr werden sich die „74er“ dort wiedersehen. Und 2017 – das ist Versprechen und beschlossene Sache zugleich – will man gemeinsam nach Hermannstadt reisen und an alter „Wirkungsstätte“ feiern.

Annemarie Clasen

Schlagwörter: Klassentreffen, Hermannstadt

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