23. Mai 2016

Kirchengemeinden sammeln beim Petersdorf-Tag für Bedürftige

Bereits zum 21. Mal fand am 24. April in Michelau der Petersdorf-Tag statt. Seit über 25 Jahren besteht eine enge Verbindung zwischen den Kirchengemeinden Wolferborn/Michelau und Rinderbügen und Petersdorf/Mühlbach in Siebenbürgen. Sie mündete vor neun Jahren gar in einer offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Büdingen und der siebenbürgischen Stadt Mühlbach am Fuße der Karpaten. Über hundert Gäste nahmen am Petersdorf-Tag im Dorfgemeinschaftshaus in Michelau teil. Spenden und der Erlös aus dem Verkauf von Mittagessen, Kaffee und Kuchen tragen dazu bei, dass in Petersdorf alte und bedürftige Menschen von der dortigen Diakonie mit „Essen auf Rädern“ versorgt werden können.
Organisiert wurde die Wohltätigkeitsveranstaltung von den Kirchenvorständen Wolferborn/Michelau und Rinderbügen. Pfarrer Ulrich Pfifferling und Michael Winkler, ein Petersdorfer, der mit seiner Ehefrau Katharina schon seit 26 Jahren in Michelau lebt, freuten sich sehr über den guten Zuspruch. „Wir wollen den Petersdorf-Tag noch oft feiern“, betonte Winkler und dankte den Kirchenvorständen für deren alljährliches Engagement.

Bürgermeister Erich Spamer übermittelte Grüße des Magistrats und des Parlaments. Eng verbunden mit den Michelauern und Petersdorfern ist Manfred Hix, der als Wolferborner auch Mitglied im Kirchenvorstand ist. Zum Mittagessen gab es Rollbraten, Knödel und Rotkraut. 220 Klöße hatten die Kirchenvorstandsdamen gerollt. Der Gottesdienst im Dorfgemeinschaftshaus gehört ebenso zum Petersdorf-Tag wie das anschließende Kaffeetrinken. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor Rinderbügen. Die Kollekte geht an die Kirchengemeinde Petersdorf.
Michael und Katharina Winkler (Mitte und 3. v. ...
Michael und Katharina Winkler (Mitte und 3. v. links) haben seit 26 Jahren in Michelau eine neue Heimat gefunden. Am Petersdorf-Tag nahmen auch Dr. Maria Morar, Siegfried Wanowski, Bürgermeister Erich Spamer, Andreas Dengel, Henrike Strauch, Pfarrer Ulrich Pfifferling und der Erste Stadtrat Manfred Hix teil (von links). Foto: Eichenauer
Die Verbindung zwischen den drei Büdinger Stadtteilen und dem Dorf in Siebenbürgen wurde vor fast 30 Jahren von Lothar Kellinger aus Rinderbügen initiiert, dessen Vater es nach dem Krieg aus Liebe von Petersdorf nach Michelau verschlagen hatte. Kellinger stand ein rühriges Team aus den drei Dörfern zur Seite, sodass in den 90er Jahren die Kontakte immer intensiver wurden. Anfangs organisierten die Kirchengemeinden Hilfstransporte, die Lebensmittel und Medizin nach Petersdorf brachten. Bald entstanden Freundschaften.

Einer der Initiatoren der Städtepartnerschaft zwischen Mühlbach und Büdingen, die nächstes Jahr ihren zehnten „Geburtstag“ feiert, war der vor einigen Jahren verstorbene Lehrer Ulrich Engler. Ihm war zugleich sehr an einem Schüleraustausch zwischen dem Büdinger und dem Mühlbacher Gymnasium gelegen. Auch der funktioniert mittlerweile sehr gut. „Die Erfahrungen, die unsere Jugendlichen dort machen, sind intensiv und prägend“, hob Siegfried Wanowski, Vorsitzender des Büdinger Verschwisterungsvereins, hervor. Er hatte auch eine Spende für die Diakonie Petersdorf im Gepäck.

Dr. Maria Morar vom Verschwisterungsverein war zum ersten Mal in Michelau. Sie wurde in Rumänien geboren, lebt schon lange in Hessen und seit Kurzem in Düdelsheim. Eine Spende für die Diakonie kam auch von der Heimatortsgemeinschaft Petersdorf. Vorstandsmitglied Andreas Dengel war ebenfalls zu Gast in Michelau. Landtagspräsident Norbert Kartmann, dessen Eltern aus Siebenbürgen stammen, hatte im Vorfeld eine Spende für die Petersdorf-Hilfe geschickt. In Petersdorf/Mühlbach leben nach wie vor zahlreiche deutschstämmige Familien.

Wir danken allen Organisatoren für den gelungenen Tag und freuen uns darauf, viele weitere zu gestalten.

Ronalt Pfaff

Schlagwörter: Petersdorf, Kirchengemeinde

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