11. Dezember 2009
„An Gedicht åf Såchsesch“
Beim Mundart-Seminar der SJD wurde Siebenbürgisch-Sächsisch gesprochen, die Wichtigkeit unserer Mundart für die siebenbürgisch-sächsische Kultur erkannt und ein starkes „Wir-Gefühl“ unter den Teilnehmern aufgebaut. Eine konstruktive Diskussion unter den Teilnehmern über die aktuelle Situation der SJD im Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. verlieh diesem Wochenende zusätzlich einen besonderen Wert.
Am Freitagabend, dem 20. November 2009, fanden sich die Teilnehmer des Mundart-Seminars der Siebenbürgisch Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) im Naturfreundehaus Moorhaus in Pfungstadt ein. Die Teilnehmerzahl von „nur“ 14 Personen beeinträchtigte keineswegs die Motivation an diesem Wochenende. Es wurde von Anfang an Sächsisch gesprochen, einige mit etwas mehr Hemmungen, andere mit etwas mehr Elan. Spätestens bei dem prächtig hergerichteten siebenbürgischen Abendessen lockerte sich jedoch die Stimmung und alle Teilnehmer redeten in „ihrem Dialekt“, dem Siebenbürgisch-Sächsischen.
„Wenn der Klang einer Sprache verstummt“ war der Titel einer Facharbeit von Stephanie Kepp. Sie stellte in ihrem Vortrag die Sprache als Kulturmerkmal, neben Trachten, Bräuchen u.a., dar und bezeichnete die Mundart auch als Dialekt oder „Sprechsprache“. Der Vortrag lief auf die Erkenntnis hinaus, dass eine Kultur zu großen Teilen nur durch den Erhalt ihrer Sprache oder ihres Dialektes Bestand haben kann. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Siebenbürgisch-Sächsische nicht aussterben darf, wenn unsere Kultur erhalten werden soll. Im Anschluss an den Vortrag sorgten Lieder und Gedichte für eine gelockerte Stimmung, wobei bis spät in die Nacht viel gelacht, gesungen und über den siebenbürgisch-sächsischen Dialekt diskutiert wurde.
Nach dem Frühstück und kurzen Instruktionen durch Seminarleiterin Astrid Sutoris starteten die Teilnehmer in die Workshoprunde. Schon bei der Anmeldung musste man sich in einen der Workshops einschreiben: „Såchsesch Wält e Wirt uch Beld“, geleitet von Rosel Potoradi, „Såchsesch für Anfänger“ geleitet von Stephanie Kepp, und „Komponieren mit Jürgen aus Siebenbürgen und Amazonas Daniel“, geleitet von Hans Jürgen Dörr und Daniel Salmen. In den Workshops wurden Gedichte und Lieder verfasst und teilweise auch vom Hochdeutschen in Mundart übersetzt. Die Ergebnisse aller Workshops wurden zum Abschluss allen Seminarteilnehmern vorgestellt. Ein Lied, das während des Seminars komponiert wurde, wurde auch beim Ball der Landesgruppe Hessen am Samstagabend vorgesungen. Alle Teilnehmer sprachen sich dafür aus, die meisten Ergebnisse dieses Seminars zu veröffentlichen. Für Ingrid Hermann, Seminarteilnehmerin im Workshop von Rosel Potoradi, war das Seminar mit dem besuchten Workshop sehr informativ und die Arbeit sehr kreativ. Sie und andere Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von Rosel Potoradis Wissen über die siebenbürgisch-sächsische Mundartliteratur. „Den Dialekt zu sprechen und ihn in seiner Vielfalt zu erkennen, hat besonders Spaß gemacht“, resümierte Hermann. Es folgte eine Feedback-Runde, in der jeder Teilnehmer positive und negative Punkte zum Seminar nennen konnte. Die Teilnehmer befürworteten den Generationen-Mix beim Seminar. Die ältere Generation mit so viel mehr Erfahrung und Wissen unter den Teilnehmern habe das Wochenende ungemein bereichert. Der Einstieg in die Mundart gelänge über Gedichte, Lieder und leicht verständliche lyrische Texte besonders gut. Das Interesse und die Motivation der Teilnehmer war das ganze Wochenende sehr hoch.
Was als Feedback-Runde begann, entwickelte sich zu einer ernsten Diskussion über die Situation der SJD innerhalb des Verbandes. Unter anderem wurden folgende Punkte genannt und teilweise ausführlich diskutiert: Die SJD sollte mehr Veranstaltungen für Kinder mit Bezug auf Siebenbürgen anbieten. Dies wäre nach Meinung einiger Seminarteilnehmer die Grundlage für eine erfolgreiche Jugendarbeit späterer Generationen und das Fortbestehen des Verbandes und unserer Kultur. Auch sei das Verständnis vieler Jugendlicher über die Arbeit der SJD ein völlig verkehrtes, und viele würden sich scheuen, Kontakt mit der SJD aufzunehmen. Die Bundesjugendleitung wird diese und andere Punkte, die in dieser Runde besprochen wurden, aufnehmen und ihre Arbeit entsprechend für die Zukunft ausrichten. Dass es jedoch nicht nur mit der Arbeit der SJD getan ist, war allen Teilnehmern klar. Sie vertraten die Meinung, dass sich der Verband in seiner Arbeit stärker als bisher an den Bedürfnissen der Mitglieder und potenziellen Mitglieder orientieren sowie die SJD in ihrer Arbeit mehr unterstützen sollte.
Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Kreis, in dem alle „Wahre Freundschaft“ und „Kein schöner Land“ sangen und so noch einmal das „Wir-Gefühl“ dieses Wochenendes stärkten.
Für das leibliche Wohl am Samstagmittag sorgten Ingwelde Juchum, Bettina Brantsch und Anita Krafft-Daniel, hierfür herzlichen Dank. Der Dank für die gute Organisation und die Idee für das Seminar geht an Astrid Sutoris. Die SJD wünscht sich für zukünftige Seminare viele neue solcher motivierter Teilnehmer, wie sie an diesem Wochenende dabei waren.
„Wenn der Klang einer Sprache verstummt“ war der Titel einer Facharbeit von Stephanie Kepp. Sie stellte in ihrem Vortrag die Sprache als Kulturmerkmal, neben Trachten, Bräuchen u.a., dar und bezeichnete die Mundart auch als Dialekt oder „Sprechsprache“. Der Vortrag lief auf die Erkenntnis hinaus, dass eine Kultur zu großen Teilen nur durch den Erhalt ihrer Sprache oder ihres Dialektes Bestand haben kann. Die Teilnehmer waren sich einig, dass das Siebenbürgisch-Sächsische nicht aussterben darf, wenn unsere Kultur erhalten werden soll. Im Anschluss an den Vortrag sorgten Lieder und Gedichte für eine gelockerte Stimmung, wobei bis spät in die Nacht viel gelacht, gesungen und über den siebenbürgisch-sächsischen Dialekt diskutiert wurde.
Nach dem Frühstück und kurzen Instruktionen durch Seminarleiterin Astrid Sutoris starteten die Teilnehmer in die Workshoprunde. Schon bei der Anmeldung musste man sich in einen der Workshops einschreiben: „Såchsesch Wält e Wirt uch Beld“, geleitet von Rosel Potoradi, „Såchsesch für Anfänger“ geleitet von Stephanie Kepp, und „Komponieren mit Jürgen aus Siebenbürgen und Amazonas Daniel“, geleitet von Hans Jürgen Dörr und Daniel Salmen. In den Workshops wurden Gedichte und Lieder verfasst und teilweise auch vom Hochdeutschen in Mundart übersetzt. Die Ergebnisse aller Workshops wurden zum Abschluss allen Seminarteilnehmern vorgestellt. Ein Lied, das während des Seminars komponiert wurde, wurde auch beim Ball der Landesgruppe Hessen am Samstagabend vorgesungen. Alle Teilnehmer sprachen sich dafür aus, die meisten Ergebnisse dieses Seminars zu veröffentlichen. Für Ingrid Hermann, Seminarteilnehmerin im Workshop von Rosel Potoradi, war das Seminar mit dem besuchten Workshop sehr informativ und die Arbeit sehr kreativ. Sie und andere Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von Rosel Potoradis Wissen über die siebenbürgisch-sächsische Mundartliteratur. „Den Dialekt zu sprechen und ihn in seiner Vielfalt zu erkennen, hat besonders Spaß gemacht“, resümierte Hermann. Es folgte eine Feedback-Runde, in der jeder Teilnehmer positive und negative Punkte zum Seminar nennen konnte. Die Teilnehmer befürworteten den Generationen-Mix beim Seminar. Die ältere Generation mit so viel mehr Erfahrung und Wissen unter den Teilnehmern habe das Wochenende ungemein bereichert. Der Einstieg in die Mundart gelänge über Gedichte, Lieder und leicht verständliche lyrische Texte besonders gut. Das Interesse und die Motivation der Teilnehmer war das ganze Wochenende sehr hoch.
Was als Feedback-Runde begann, entwickelte sich zu einer ernsten Diskussion über die Situation der SJD innerhalb des Verbandes. Unter anderem wurden folgende Punkte genannt und teilweise ausführlich diskutiert: Die SJD sollte mehr Veranstaltungen für Kinder mit Bezug auf Siebenbürgen anbieten. Dies wäre nach Meinung einiger Seminarteilnehmer die Grundlage für eine erfolgreiche Jugendarbeit späterer Generationen und das Fortbestehen des Verbandes und unserer Kultur. Auch sei das Verständnis vieler Jugendlicher über die Arbeit der SJD ein völlig verkehrtes, und viele würden sich scheuen, Kontakt mit der SJD aufzunehmen. Die Bundesjugendleitung wird diese und andere Punkte, die in dieser Runde besprochen wurden, aufnehmen und ihre Arbeit entsprechend für die Zukunft ausrichten. Dass es jedoch nicht nur mit der Arbeit der SJD getan ist, war allen Teilnehmern klar. Sie vertraten die Meinung, dass sich der Verband in seiner Arbeit stärker als bisher an den Bedürfnissen der Mitglieder und potenziellen Mitglieder orientieren sowie die SJD in ihrer Arbeit mehr unterstützen sollte.
Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Kreis, in dem alle „Wahre Freundschaft“ und „Kein schöner Land“ sangen und so noch einmal das „Wir-Gefühl“ dieses Wochenendes stärkten.
Für das leibliche Wohl am Samstagmittag sorgten Ingwelde Juchum, Bettina Brantsch und Anita Krafft-Daniel, hierfür herzlichen Dank. Der Dank für die gute Organisation und die Idee für das Seminar geht an Astrid Sutoris. Die SJD wünscht sich für zukünftige Seminare viele neue solcher motivierter Teilnehmer, wie sie an diesem Wochenende dabei waren.
Edwin-Andreas Drotleff
Schlagwörter: Mundart, SJD, Saksesch Wält
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