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Kommentar: Donbass-Reise in die Vergangenheit

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Autor Thema:   Kommentar: Donbass-Reise in die Vergangenheit
Administrator
Administrator

Beiträge: 123
Von:
Registriert: Feb 2001

erstellt am 17.02.2003 um 20:59 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Donbass-Reise in die Vergangenheit: http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1043398625,18248,.html

------

Uns erreichte ein Leserecho von Hans Wagner, der auch an der Donbass-Reise teilgenommen hat. Folgend sein Bericht und einige Fotos:


Donbass, Eine Reise zu den Lagern der Vergangenheit

Vom 24. September bis 2. Oktober 2002 reiste eine Gruppe von 16 Personen ins
Donbass-Becken.

Die Gruppe bestand aus ehemaligen Deportierten, Nachkommen und Verwandten
von Deportierten. Die Teilnehmer wollten versuchen, die Orte der
verschiedenen Lager aufzuspüren.
Ich habe mit meiner Mutter (ehemalige Deportierte) an dieser Reise
teilgenommen. Aufgrund der guten Organisation durch die Reiseleiter (Die
Herren Czernetzky und Juschin) war es möglich, dass jeder Teilnehmer mit
Dolmetscher und Taxi sein eigenes Lager suchen konnte. Meine Mutter war von
1945 - 1949 im Lager 1023 Petrowka und hat im Kohlenbergwerk (einser
Schacht) gearbeitet. Zu Beginn suchten wir auf der Karte die Ortschaft und
fuhren hin.

Wir fanden sowohl das Lager als auch das Bergwerk und konnten beides
besichtigen. Die Baracken des Lagers werden noch größtenteils als Wohnungen
genutzt. In einer dieser Baracken wohnt sogar noch ein ehemaliger Wächter.
Wir unterhielten uns mit ihm. Er war sehr freundlich. Durch seine
Erzählungen und Führungen, konnten wir den alten Friedhof wieder finden, auf
welchem die verstorbenen Lagerinsassen beigesetzt wurden.

In der Reisegruppe war noch ein weiterer früherer Deportierter aus dem Lager
1023 Petrowka. Wir haben die Arbeitsstätten (Bergwerke) von beiden gefunden.
Beide Bergwerke sind noch in Betrieb. Die Besichtigung beider Bergwerke
wurde uns ermöglicht. Die jeweiligen Direktoren führten uns über das Gelände
und haben uns anschließend sogar bewirtet. Für uns war interessant und
aufschlussreich, dass wir einen Blick in die damaligen Schichtbücher werfen
konnten. Ich konnte auch einige Fotos von den Eintragungen machen. Beim
Suchen nach dem Namen meiner Mutter, hat die Frau vom Archiv zuerst den
Namen meines Großvaters gefunden und weiter unten auf demselben Blatt, war
dann auch der Name meiner Mutter.
Meine Mutter stellte fest, dass in 50 Jahren in Petrowka viele Bäume
gewachsen sind, aber sie konnte alles wieder erkennen. Leider ist alles in
einem noch schlimmeren Zustand als vor 50 Jahren.

Andere Teilnehmer der Reisegruppe konnten ihre Lager oder Arbeitsstätten zum
Teil nicht mehr vorfinden. Weil in Petrowka der einzige Friedhof von
Verschleppten lokalisiert werden konnte, legte die ganze Gruppe auf dem
Platz dieses Friedhofs Blumen nieder, stellvertretend für alle im
Donezk-Becken verstorbenen. Es wurde gebetet und ein paar Worte der
Besinnung gesprochen. Hierhin begleitete uns der ehemalige Wächter auch.
Wo wir auch hinkamen, überall wurden wir sehr freundlich empfangen. Beim
Spaziergang zwischen den Baracken kamen immer wieder Bewohner und
unterhielten sich mit uns. So konnten wir einen guten Einblick in das Leben
der Leute gewinnen. Ihre Lebensumstände sind im Prinzip genau so wie vor 50
Jahren.

Die "Deutsche Gesellschaft" in Donezk begrüßte uns bei der Ankunft
freundlich mit einem kleinen Empfang. Es war auch ein Vertreter der
Stadtverwaltung anwesend. Er war über die Arbeitslager gut informiert, und
teilte mir mit, dass in Petrowka 204 Deportierte begraben sind. Er nahm
unsere Fragen bereitwillig auf und war bemüht, diese während unseres
Aufenthalts zu klären.

Zum Abschied bot die "Deutsche Gesellschaft" uns ein umfangreiches
kulturelles Programm. Da ihre Mitglieder uns auch als Dolmetscher
begleiteten, hatte sich ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt. So
kamen die meisten Mitglieder auch zum Bahnhof, um uns zu verabschieden.
Die Reise war für meine Mutter und mich ein voller Erfolg.
Dazu hat vor allem die Geschicklichkeit von Herrn Czernetzky beigetragen. Er
konnte den Leuten Geheimnisse entlocken und konnte auch die Werksdirektoren
zu den Besichtigungen bewegen.

Hans Wagner



Martin Römischer und AnnaWagner vor dem Flug


Einser Schacht - Werksgelände


Lager 1023 Petrowka - Anna Wagner und ein ehemaliger Wächter



Schichtbuch - Lager 1023 Petrowka


Lager 1023 Petrowka - Ruine


Lager 1023 Petrowka - Offizierskantine



Lager 1023 Petrowka - Baracke

[Dieser Beitrag wurde von Administrator am 17.02.2003 editiert.]

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Siegbert Bruss
Moderator

Beiträge: 68
Von:Deutschland, 80335 München
Registriert: Feb 2001

erstellt am 05.03.2003 um 10:15 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Siegbert Bruss anzusehen!   Klicken Sie hier, um Siegbert Bruss eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Günter Czernetzky meldet sich in einem Leserbrief zu Wort, siehe http://www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1046771342,23587,.html.

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