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Thema: Bericht über Honorarkonsulat zeigt: Die SbZ lernt es einfach nicht
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Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 11.07.2003 um 16:49 Uhr
Es tut mir ja Leid, dass ich mich hier schon wieder als Kritiker eines lausigen Journalismus zu Wort melden muss. Aber dass man selbst in einer wirklich simplen Nachricht über einen wirklich simplen Sachverhalt, nämlich die Einrichtung eines Rumänischen Honorarkonsulates im österreichischen Linz an der Donau, seine eklatanten Defizite in der Beherrschung des journalistischen Handwerks offenbaren muss, finde ich schon frappant.Es sei "längst fällig" - gemeint ist wohl: "längst überfällig", wie es heute im Volksmund heißt -, dass dieses Konsulat eröffnet wurde. Wer sagt das? Der Autor? Ja, denn niemand anderes wird mit dieser Aussage zitiert. Was sagt er damit? Dass er es für angezeigt gehalten hätte, das Konsulat schon früher zu eröffnen. Warum sagt er das? Weil er das so sieht. Warum sagt er das in einer Nachricht, also in einer nicht wertenden journalistischen Darstellungsform? Weil er und die ihn zu redigieren habende Redaktion ganz offensichtlich unfähig ist, DER journalistischen Grundregel der Trennung von Nachricht und Kommentar gerecht zu werden. Wirklich, liebe Kollegen - ich dachte, das hätten Sie nun wirklich begriffen! Offenbar nicht! Kollegiale Grüße, Oliver Klöck IP: gespeichert |
Christian Schoger Moderator Beiträge: 188 Von:Deutschland, 83022 Rosenheim Registriert: Mai 2002
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erstellt am 11.07.2003 um 18:04 Uhr
Verehrter Herr Klöck,verbindlichen Dank für Ihren Hinweis, der in der Sache völlig berechtigt ist. Daher wurde der wertende, kommentierende Einschub entfernt. Im Ton, der rüde genug anmutet, na, wenn Sie in Ihrem "gerechten Zorn" angestautem Druck Luft verschaffen mussten, geschenkt. Ihrem professionell geschulten Blick ist dieser Fehler aufgefallen, das verdient Respekt. Aber Sie sollten nicht das Vertrauen in "unsere" Lernfähigkeit aufgeben. Derartige Verwerfungen sind schließlich nicht an der Tagesordnung. Zuletzt, das zu Ihrem Tonfall, wünsche ich Ihnen, dass, sollte - Gott behüte - Ihnen mal ein derartiger "Hund" beim Redigieren durch die Lappen gehen, wünsche ich Ihnen, dass Sie nicht gleich abgekanzelt werden. Freundlichen Gruß, Christian Schoger IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 17.07.2003 um 18:53 Uhr
Lieber Herr Schoger,mein Beitrag, unvermittelt betrachtet, mag in der Tat allzu rüde anmuten. Es liegt mir fern, als früherer leitender Redakteur ehemalige Berufskollegen auf eine solche Weise anzugehen. Ich weiß auch, dass in der oft genug stressigen redaktionellen Arbeit mancherlei Fehler passieren und dass der von mir gerügte noch zu den am wenigsten ärgerlichen zu rechnen ist. Allerdings hat meine Kritik eine Vorgeschichte. Sie spielt etwa vor anderthalb Jahren, als ich genau diese Art von Fehler, nämlich den schludrigen Umgang mit der Trennung zwischen Nachricht und Kommentar in der SbZ-Berichterstattung, mehrfach gerügt habe. Nachdem ich nun nach langer Zeit wieder dieses Forum betreten und sogleich erneut einen solchen Fehler entdeckt habe, hielt ich es für angezeigt zu monieren, dass die Redaktion offenbar - trotz aller seinerzeitiger Beteuerungen - nichts dazugelernt hat. Wenn Sie nun sagen, solche Fehler unterliefen der SbZ-Redaktion heute nur noch selten, so glaube ich Ihnen das - leider lese ich Ihr Blatt nur unregelmäßig - und freue mich darüber. Ich werde mich - Ihr Einverständnis voraussetzend - bei Gelegenheit erneut zu Wort melden, nachdem ich mir dazu einen aktuellen Überblick verschafft habe. In diesem Sinne: Entschuldigen Sie den rüden Ton und nehmen Sie ihn als Zeichen meiner Emphase für auch handwerklich guten Journalismus. Mit herzlichen kollegialen Grüßen Ihr Oliver Klöck IP: gespeichert |
Christian Schoger Moderator Beiträge: 188 Von:Deutschland, 83022 Rosenheim Registriert: Mai 2002
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erstellt am 18.07.2003 um 06:28 Uhr
Hallo Herr Klöck,Ihre Entschuldigung nehme ich gerne an wie auch Ihr Angebot, bei Gelegenheit kritisch Stellung zu beziehen. Nicht so häufig - das mag Ihnen in Ihrem Berufsleben ähnlich ergangen sein - erhält man das Geschenk nüchterner, präzise und nicht selbstgerecht formulierter Kritik. Auch in diesem Forum könnte manches Mal weniger Polemik vielleicht aus verletzter Eitelkeit und Geltungsdrang, dafür ein Schärflein mehr sachbezogene Argumentation und respektvolle Auseinandersetzung mit dem Gegenüber dazu beitragen, dass sich Diskutanten vorbehaltloser auf das eigentliche Thema einließen, auf die Gefahr hin, dass das "allgemeine" Niveau zunähme. Mit freundlichen Grüßen, Christian Schoger IP: gespeichert | |