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""Rumänen" in den Balkanstaaten

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Autor Thema:   ""Rumänen" in den Balkanstaaten
hlw
unregistriert
erstellt am 30.03.2006 um 10:48 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Interessantes Thema! Allerdings viel zu undifferenziert dargebracht, anscheinend, soweit das aus dem Artikel für mich zu entnehmen ist.

Grundsätzlich sollte zwischen den Bewohnern des Timoktales in Serbien (samt einigen rumänischen "Splittern" im serbischen Banat) und der Gegend um Vidin in Bulgarien als einer Gruppe einerseits und den Aromunen als anderer Gruppe andererseits differenziert werden. Die Ersteren sind - vermutlich - "Rumänen" ähnlich der in Rumänien siedelnden Bevölkerung. Die andere Gruppe dürfte wohl die Reste der vulgärlateinisch sprechenden südosteuropäischen Bevölkerung südlich der Donau darstellen und hat mit den Rumänischsprachigen in Rumänien, Moldawien und der Ukraine (die paar autochthonen Sprecher in Ungarn vernachlässige ich hier) nur eine relativ ähnliche süosteuropäische vulgärlateinische Sprache gemein. Im Alltagsgebrauch sprechen sie natürlich doch eine relativ verschieden vom Rumänienrumänisch wirkende Sprache und haben eine völlig unterschiedliche historische Entwicklung genommen. Die kleine Gruppe der römisch katholischen Istrorumänen will ich hier gar nicht erwähnen. Zum Ersten, da es sie kaum mehr gibt, zum Zweiten, da sie wohl ein Sonderfall ist, der zahlenmäßig zu keiner Zeit besondere Relevanz gehabt hat.

Die Position des "offiziellen" Rumäniens gegenüber den Aromunen war und ist zwiespältig. Einerseits macht das "offizielle" Rumänien einiges für diese Gruppe - zumindest in der Vergangenheit, die aktuelle Situation ist nicht so ganz transparent, wer was weiß, soll das bitte hier reinschreiben - und andererseits verweigert das "offizielle" Rumänien den Aromunen den Status einer anerkannten Minorität im Lande. Zumindest war das bis vor kurzem so und wird sich vermutlich auch nicht geändert haben.

Das recht arme Königreich Rumänien hat am Balkan viele Schulen betrieben. Eine respektgebietende Leistung! Soweit mir bekannt ist sollen manche rumänische Schulen am Balkan erst nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der Sowjetisierung dieser Region liquidiert worden sein. Das "moderne" - relativ reichere - republikanische Rumänien ist anscheinend völlig unfähig/unwillig, die durch die jahrzehntelange Mißwirtschaft im Lande ins Ausland getriebene rumänischsprachige Bevölkerung schulisch zu betreuen, d.h. deren - an sich relativ wenigen - Kindern (es mag in den deutschsprachigen Ländern wohl einige tausend bis zigtausend rumänisch-deutschsprachige Kinder geben, wieviele ist wegen der Assimilantenmentalität der meisten rumänischen Migranten, deren recht verkrampft wirkendes Verhalten sich jetzt leicht zu entspannen beginnt, die Auslandsrumänen beginnen ganz langsam ein klein bißchen "Fahne zu zeigen") nur recht schwer zu ermitteln, eine rumänischsprachige (Zusatz)Schulbildung anzubieten. Sollte wer zu rumänischen Auslandschulen etwas wissen, dann bitte auch hier hineinschreiben.

Am Rande ein interessanter historischer Aspekt: Im Zuge der Niederlage der kommunistischen Aufständischen in Griechenland wurde tausende Kinder aus diesem Land in die kommunistischen (nicht nur Balkan-)Staaten gebracht/verschleppt. Z.B. lebt heute eine nennenswerte ethnische Minderheit von Griechen in Kaschau in der Ostslowakei. Die Griechen sollen in Kaschau ein Quasimonopol für den Gemüsehandel haben und nach den Ungarn, Ukrainern und Jidden, die größte lokale Minorität darstellen. Alle natürlich bereits Damen und Herren im Großelternalter, wieweit deren Nachwuchs Griechisch kann, weiß ich nicht. Es sollen auch Kinder aus Griechenland nach Rumänien verbracht worden sein. Weiß wer was Konkretes dazu?

Um den Bogen zum Thema wieder zu schließen: Die kommunistischen Kampfverbände in Griechenland sollen in einem weit zum Anteil der Aromunen an der Bevölkerung des Landes überproportionalen Ausmaß aus aromunischen bewaffneten Aufständischen bestanden haben. Hat wer irgendwas dazu erlebt oder wenigstens vernommen? Vor allem die nach Rumänien verbrachten/verschleppten Kinder könnten da etwas berichtet haben.

Das Thema ist bei entsprechendem Hintergrundwissen vielleicht auch für Siebenbürger Sachsen nicht uninteressant. Die Aromunen haben in ihren "alten Heimatländern" nicht unbedingt ein "lockeres Dasein". Nicht, dass man sie direkt verfolgte, aber sie sind unzweifelhaft arg marginalisiert. Aromunische Kampfverbände sollen lange Zeit für das Osmanische Reich Grenzsicherungsaufgaben (angeblich rein christliche von einem aromunischen Capitan kommandierte bewaffnete Einheiten) besorgt haben. Klar, dass die Bevölkerung der neuen Balkanstaaten nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches diesen Sachverhalt nicht gerade positiv in Erinnerung hatte ... Wenn nun die Aromunen mit ihrer (angeblichen?) überproportionalen Präsenz bei den griechischen Kommunisten wieder "aufs falsche Pferd gesetzt" hätten, erklärte dies relativ viel der spezifischen aromunischen Situation am Balkan. Den Siebenbürger Sachsen ist es in ihrem Siedlungsgebiet ziemlich ähnlich ergangen. Nach dem Zusammenbruch der feudalen ungarischen Macht 1848 hatte die jeweilige "Führung" der Siebenbürger Sachsen das zweifelhafte Talent immer auf "das falsche Pferd" zu setzen. Als Ergebnis dieser unerquicklichen Entwicklung sitzen die Siebenbürger Sachsen jetzt in der Diaspora verstreut und ihre Kinder werden/sind der Kultur ihrer Eltern bereits weitgehendst entfremdet.

Das "Niedermachen" und der Mißbrauch kleiner Gruppen ist ein (nicht nur) in Europa recht häufig zu beobachtendes Phänomen.

[Dieser Beitrag wurde von hlw am 31.03.2006 editiert.]

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