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Thema: Kommentar: Von der Familiarität des Bösen
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Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 30.11.2006 um 15:01 Uhr
Ich danke Georg Aescht für diese sachliche Buchbesprechung. Axel AzzolaIP: gespeichert |
seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 02.12.2006 um 10:57 Uhr
Nur damit das Thema nicht ganz so sang- und klanglos untergeht und fast unbemerkt und ohne weitere Kommentare in der Verdrängungs- und Vergessens-Kiste verschwindet (wohin es sowieso wieder ganz schnell und schamhaft verschwinden wird – muss man doch eh dankbar dafür sein, diese Buchbesprechung quasi als Ausgleich für die sonstigen Heile-Welt-Themen und -Titel in der SbZ zu finden):SACHLICH darüber nachdenken und reden . . . Siebenbürgisch-sächsische Heimat und Auschwitz zusammen denken, in einem Atemzug nennen . . . einfach so, weil es der banalen Wirklichkeit entspricht (und man komme nicht mit dem Hinweis auf „Einzelne wenige“, die es betrifft – mehr als einem lieb ist geht es alle und jeden einzelnen an, Schlesak weiß wovon er schreibt). Wenn überhaupt, dann geht – auch das – nur ganz freiwillig und dem eigenen Gewissen folgend. Dann aber ganz und gar ohne Rücksicht und ganz ohne Distanz, eben ganz „familiär“ und ganz beim eigenen Ich beginnend. Der sb. Sachse Schlesak jedenfalls tut es in seinem Buch und Aescht protokolliert es ebenso sachlich und nüchtern. Weil es wohl anderes nicht geht. Kann man überhaupt, ist man bereit und in der Lage nach all dem angeblich so „fremden“ und „äußeren“ Schrecken und Bösen im Kommunismus sich nun dem „intimen Schrecken“ innnerhalb der sbs. Gemeinschaft, der Familie und dem Ich, dem real existierenden, zumindest aber jederzeit möglichen Bösen im eigenen Inneren zuzuwenden? Dass sich mitten aus der Idylle Siebenbürgens der abscheulichste Abgrund auftut – was gibt es „Interessanteres“ (um es „sachlich“ auszudrücken), als dem „Phänomen“ nachzugehen und es verstehen zu wollen, auch wenn’s nicht ganz möglich ist. Loslassen wird es uns sowieso nicht mehr, das Verdrängte kehrt immer wieder, es bleibt „familiär“.
[Dieser Beitrag wurde von seberg am 02.12.2006 editiert.] IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 05.12.2006 um 11:00 Uhr
Da kommt wohl nichts mehr. Schade eigentlich, denn Schlesaks Buch und die Besprechung durch Georg Aescht bieten eine glänzende Möglichkeit, sich mit den Empfindungen der Opfer von damals angemessen auseinanderzusetzen. Aber wer will das schon, wenn er sich zugleich eine weiße Weste herbeisehnt, die es in der Wirklichkeit nicht gibt. Also übergeht man die Wirklichkeit mit Schweigen. Ach, Ihr deutschen Helden. Axel Azzola IP: gespeichert |
Elfi Mitglied Beiträge: 219 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 05.12.2006 um 12:47 Uhr
[QUOTE][Dieser Beitrag wurde von Elfi am 17.01.2007 editiert.] IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 05.12.2006 um 14:53 Uhr
Danke, Elfi, für den Hinweis. Mir liegt der Dialog zwischen den Nachkommen der verschiedenen Gruppen sehr am Herzen. Axel AzzolaIP: gespeichert |
Elfi Mitglied Beiträge: 219 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 05.12.2006 um 16:05 Uhr
[QUOTE][Dieser Beitrag wurde von Elfi am 17.01.2007 editiert.] IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 05.12.2006 um 17:31 Uhr
Schade. Mit besten Grüssen, AxelIP: gespeichert |
xyz Mitglied Beiträge: 41 Von: Registriert: Mai 2004
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erstellt am 08.12.2006 um 14:02 Uhr
Alle Achtung, ein grossartiges Buch. Ich bin seit 2 Wochen dabei es zu lesen. Gestern abend habe ich den Schock erlebt. Von dem muss ich mich zuerst erholen.IP: gespeichert |
xyz Mitglied Beiträge: 41 Von: Registriert: Mai 2004
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erstellt am 10.12.2006 um 19:17 Uhr
Axel, nicht traurig sein. Die jungen Leute verstehn sich gut, auch wenn das Thema dieses Buches in der Regel tabu bleibt, denn das Leben muss weiter gehn.IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 10.12.2006 um 19:39 Uhr
Hallo, xyz, ich würde mich freuen, wenn Du recht hättest, beobachte aber selbst in meiner Umgebung gelegentlich andere Tendenzen. Mit besten Grüssen, Axel AzzolaIP: gespeichert |
xyz Mitglied Beiträge: 41 Von: Registriert: Mai 2004
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erstellt am 10.12.2006 um 20:45 Uhr
Na ja, die Probleme von heute, Arbeitslosigkeit, Globalisierung, es gibt immer auch Verlierer, man muss dann eben einen Schuldigen finden, der sich nicht wehren kann. Auch wenn der vermeintlich Schuldige gar nicht vorhanden ist. Das war in Siebenbürgen auch so.IP: gespeichert |
Elfi Mitglied Beiträge: 219 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 11.12.2006 um 09:30 Uhr
[QUOTE][Dieser Beitrag wurde von Elfi am 17.01.2007 editiert.] IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 11.12.2006 um 15:12 Uhr
Hallo, Elfi, "gegen das Vergessen angehen" finde ich richtig. Beste Grüsse, Axel AzzolaIP: gespeichert |
Badea Costica Ilie Mitglied Beiträge: 28 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 19.12.2006 um 10:08 Uhr
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[Dieser Beitrag wurde von Badea Costica Ilie am 20.01.2007 editiert.] IP: gespeichert |
Biervampir unregistriert
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erstellt am 19.12.2006 um 11:07 Uhr
Zitat: Original erstellt von Badea Costica Ilie: Was zur Zeit in den moslemischen Länder (z.B. Iran) stattfindet ist eine Beleidigung hoch drei an uns alle.
Was geht denn in Malaysia, Albanien, Indonesien oder dem Senegal, in Marokko oder der Türkei ab, was dich beleidigt, kehren wir da mal wieder alle über einen Kamm? Wenn man gegen ein "Voruteil" (die Leugnung des Holocaust geht erheblich weiter, ich weiss, des halb in Gänsfüsschen) ankämpfen will, sollte man nicht mit anderen Vorurteilen um sich werfen. IP: gespeichert |