erstellt am 17.11.2002 um 22:49 Uhr
Vor 5 Jahren musste ich eine Verhandlung mit dem Nachbarn meiner Eltern aus Rumänien anfangen.Der Fall lief anfangs gut, hatte eine nette, junge Rechtsanwältin, die mir regelmäßig Berichte aus Rumänien über e-Mail schrieb. Sie reiste oft nach Belgien und nach einiger Zeit schrieb sie mir, dass sie in Belgien bleibt. Mein Fall hatte sie ihrer Kanzleikollegin überlassen. Kurz danach verschwand jede Spur von ihr aus dem Internet. Sie hat wohl geheiratet und hatte vergessen mich in ihre Pläne einzuweihen.
Die zweite Rechtsanwältin schien mir weniger eifrig in Berichtschreiben aber sie hatte mindestens auf Telefonanrufe schön geantwortet. Persönlich kennengelernt habe ich sie nicht. Einmal habe ich sie auch fast verloren, weil sie auch geheiratet hatte. Irgendwann danach hatte sie einen langen Mutterschaftsurlaub angefangen. Sie sagte mir, dass mein Fall bei ihrem Ehemann, der auch Rechtsanwalt ist, am besten aufgehoben wäre. Ich war einverstanden.
Den Ehemann habe ich auch nie kennengelernt. Schriftwechsel oder Telefonate haben wir auch keine gehabt. In dem Fall folgte eine lange Pause, wir haben ewig lange Zeit auf eine Expertise gewartet.
In Rumänien war ich in dieser Zeit nicht aber Anfang 2002 habe ich telefonisch und im Internet eine große Suchaktion organisiert. Vergebens. Ich konnte keine von den drei erreichen.
Vor ein paar Tagen erreichte mich ein Gerücht, über Umwege von dem ehemaligen Nachbarn, dass ich die Rechtsstreitigkeit gewonnen hätte. Bei der ersten Suche finde ich die Eheleute, RA II und RA III als internationale Rechtsanwälte. Super! Komisch war nur, dass jetzt jeder je eine Kanzlei hat. Die zwei liegen räumlich so weit von einander entfernt wie möglich!
Ungeduldig teste ich die Telnr. von dem RA III. Eigentlich habe ich mit einem Anrufbeantworter gerechnet, es ist Sonntag am frühen Nachmittag. Der Anwalt antwortet persönlich. Und jetzt kommt die Überraschung! Ich stelle mich vor, er ist nett. Als ich den Namen der ersten Rechtsanwältin erwähnte war er noch freundlich, bei der Übergabe des Falls an seine Frau hat er angefangen zu schweigen und als ich den wichtigsten Merkmal aus meinem Fall, die Adresse des Grundstücks sagen wollte hat er sprachlos den Hörer hingeknallt.
Mut nochmal anzurufen hatte ich nicht aber ich habe mich den ganzen Nachmittag gefragt: Warum? Wie erfahre ich das Urteil von hier? Gibt es tatsächlich eins?
Was meint ihr?
Danke a.
[Dieser Beitrag wurde von ama am 17.11.2002 editiert.]