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Kirche schert sich nicht um die Austritte der Siebenbürger Sachsen

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Autor Thema:   Kirche schert sich nicht um die Austritte der Siebenbürger Sachsen
hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 19.08.2002 um 18:30 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Eine Fortsetzung des Themas "Kirche" aus dem Thread "Parteien scheren sich nicht um die Siebenbürger Sachsen" http://www.siebenbuerger.de/cgi-bin/ubb/ubbcount.cgi?expath1=Forum1&expath2=&topic=000088&type=&number=1
Konkret werden Antworten auf die Fragen gesucht:
1. Wo würden die Siebenbürger Sachsen ohne die Kirche stehen.
2. Ist es gerechtfertigt, das die Sachsen aus der Kirche austreten, kaum das sie in Deutschland sind?

IP: gespeichert

helle
Mitglied

Beiträge: 103
Von:NRW
Registriert: Jun 2001

erstellt am 20.08.2002 um 15:16 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von helle anzusehen!   Klicken Sie hier, um helle eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hanzy:

1. Wo würden die Siebenbürger Sachsen ohne die Kirche stehen.

Tja. Ich glaube nicht das jemand diese Frage wirklich beantworten kann, also will ich es auch gar nicht gross versuchen.
Klar ist sicherlich (zielte darauf die Frage ab?) das die Kirche in Siebenbuergen unerlaesslich für die Ausprägung und Aufrechterhaltung von Gemeinschaft und Identität war. Aber das war sie ja woanders auch - wenn auch vielleicht nichts so stark wie in unserem Fall, da die Lage der Siebenbuerger Sachsen eine besondere war. Vielleicht waeren wir ohne die Kirche alle ueberzeugte Kommunisten geworden :-)

Zitat:


2. Ist es gerechtfertigt, das die Sachsen aus der Kirche austreten, kaum das sie in Deutschland sind?

Warum treten sie den aus? Wenn wir das wuessten, koennten wir u.U. beurteilen ob es gerechtfertigt ist oder nicht.

1.) Wegen der Kirchensteuer? Hat jemand schon mal seine Steuererklaerung selbst durchgerechnet? Viel Spass beim langen Gesicht machen!

2.) Weil sie der Meinung sind, dass die Kirche in Deutschland manchmal eine Kirche der verschlossenen Tueren oder eine "Null-Bock-Kirche" ist? Tja. Waer das ein Grund?

3.) Weil sie im Fernsehen davon gehoert haben, dass andere austreten und sich gedacht haben, wenn so viele das machen, mach' ich es auch?

4.) Weiss nicht.

Was lassen wir gelten, was nicht?

Euer Helle

IP: gespeichert

bonifatius
Mitglied

Beiträge: 58
Von:
Registriert: Mai 2001

erstellt am 23.08.2002 um 16:15 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von bonifatius anzusehen!   Klicken Sie hier, um bonifatius eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von helle:
Warum treten sie den aus?
2.) Weil sie der Meinung sind, dass die Kirche in Deutschland manchmal eine Kirche der verschlossenen Tueren oder eine "Null-Bock-Kirche" ist? Tja. Waer das ein Grund?

Das wäre schon ein Grund. Da drei meiner Lyceumfreunde erfolgreich Theologie mit Herz und Seele studiert haben, war das für mich in Deutschland sehr entteuschend zu sehen, dass die meisten der Paferrer, die ich erlebt habe, lediglich ihren Job tun - so als wären sie Angestellte eines Verbandes. Und die genannten verschlossenen Türen haben meine genannten Freunde zu sehen bekommen, als sie in der EKD um Eintritt baten, als ihre Eltern schon Jahre vorher ausgewandert waren.

Ein weiterer Punkt: Die SbS waren meiner Meinung nach mehr aus Tradition und aufgrund des gesellschaftlichem Gefüges Kirchengänger, als aufgrund des Glaubens. Das gesellschaftliche Gefüge der SbS fehlt nach der Auswanderung. Ein tiefer Glaube kann nicht aufgrund der Auswanderung verloren gehen ...

IP: gespeichert

Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 23.08.2002 um 19:57 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hanzy:
1. Wo würden die Siebenbürger Sachsen ohne die Kirche stehen?

Folgender Artikel erschien in der letzen Hermannstädter Zeitung Nr. 1792/23. August 2002 und passt irgendwie hierher:

Die Dämme brechen: Nichts wie weg!
von Wolfgang H. Rehner
Die Probleme der rumäniendeutschen Bevölkerung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts und die Zunahme des Auswanderungsdruckes

Vollständiger Artikel finden Sie hier: http://www.hermannstaedter.ro/art.php?id=articole/1792_3_230802.txt
(der Link ist nicht dauerhaft, ggf. im Archiv der HZ suchen)

Hier ein Aussschnitt:
"... Einen eigenen kritischen Standpunkt vertraten die Kirchen. Der evangelische Bischof Albert Klein in Hermannstadt und ein engerer Kreis um ihn durchschaute das Manöver und wollte beides, Identität und Heimat, bewahren. Aus einem Gespräch mit Monsignore Sebastian Kräuter aus Temeswar, dem späteren römisch-katholischen Bischof, weiß ich, daß er unserem Standpunkt nahe stand. Wer sich damals aber gegenüber der Auswanderung kritisch äußerte, kam sofort in den Verdacht, Ceausescu unterstützen zu wollen. Der Verdacht war falsch, aber die Lage war so gespannt, daß man diese heikle Frage nicht sachlich klären konnte.
So blieb die Lage verworren bis zum Umbruch im Dezember 1989. Nach diesen aufregenden Tagen blieben viele einige Wochen ruhig, um abzuwarten. Unklare Hoffnungen wurden wach. Als aber in den ersten Monaten des Jahres 1990 sich energische Auseinandersetzungen sozialen, konfessionellen und ethnischen Charakters bemerkbar machten, kam es zum Dammbruch: Selbst wer im Herbst 1989 noch nicht zur Auswanderung entschlossen gewesen war, entschloß sich in kürzester Zeit und packte die Koffer. Die deutsche Bevölkerung wanderte aus, weil sie das Vertrauen in die Zukunft Rumäniens verloren hatte. Das heißt aber auch: Sie hatte das Vertrauen in ein sich gegenseitig respektierendes Zusammenleben der Völkerschaften in Rumänien verloren.
Wir, die wir damals geblieben und noch hier sind, sind wenige, aber wir versuchen etwas von der Identität und dem kulturellen Erbe der beinahe erloschenen deutschen Minderheit in unserer Heimat und unserem Vaterland zu bewahren."

[Dieser Beitrag wurde von Robert am 23.08.2002 editiert.]

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helle
Mitglied

Beiträge: 103
Von:NRW
Registriert: Jun 2001

erstellt am 25.08.2002 um 00:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von helle anzusehen!   Klicken Sie hier, um helle eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von bonifatius:
Ein weiterer Punkt: Die SbS waren meiner Meinung nach mehr aus Tradition und aufgrund des gesellschaftlichem Gefüges Kirchengänger, als aufgrund des Glaubens. Das gesellschaftliche Gefüge der SbS fehlt nach der Auswanderung. Ein tiefer Glaube kann nicht aufgrund der Auswanderung verloren gehen ...

Freilich, freilich. Vom Glauben war hier noch nicht die Rede. Ob der Glaube für seine Entfaltung die Kirche braucht? Das ist wieder so ein "Henne-Ei" Problem. Gaebe es den christlichen Glauben ueberhaupt ohne Kirche oder wuerden heutzutage die einen immer noch Steine anbeten und die anderen mit den Voegeln sprechen? Sehr wahrscheinlich. Fuer den christlichen Glauben und seine Verbreitung war die Kirche unerlaesslich als Organ der Verbreitung und des Schutzes vor Zweiflern. Das sind unsere Wurzeln, ob wirs glauben oder nicht.

Darueberhinaus denke ich schon, dass die Kirche eine zentrale dogmatische Rolle gespielt hat, wenn es darum ging, autoritative Antworten zur Diesseitsbewaeltigung und zur Vorbereitung auf das Jenseits zu erteilen. Das Verkuenden von Glaubensgrundsaetzen war eben auch ein Verkuenden von absoluten Warheiten - wen wundert es, wenn man bedenkt, wie lange die Lehre von den 4 Körpersäften die Medizin beherscht hat und wie lange es gedauert hat, bis Erde und Sonne endlich kreisen durften (und dann zuerst auch noch falsch rum).

Naturwissenschaftliche und technische Emanzipation sowie gesellschaftlicher Wohlstand haben dazu geführt, dass viele Fragen neu gestellt werden. Augenscheinlich gefallen uns die Antworten, zumindest diejenigen, welche die evangelische Kirche in Deutschland liefert, nicht ungedingt. Aber lassen wir dieses Thema.

Eine Anekdote am Rande. Neulich "vergass" eine evangelische Pfarrerin (43) im Gottesdienst, das "Vaterunser" mit der Gemeinde zu beten. Auch nachdem einer der Kirchenvorstaende am naechsten Sonntag eine "Predigt" zum Thema "Nicht nur die Alten sind vergesslich" hielt, wiederholte sich der Vorfall. Daraufhin eilte eine mir wohlvertraute 78-jaehrige "Fra Motter" nach vorne und holte mit den Worten "Jetzt beten wir alle das Vaterunser. Vater unser im Himmel..." unter stuermischem Applaus der Gemeinde das Versaeumte nach.

Kirche in Deutschland.

-Helle

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bonifatius
Mitglied

Beiträge: 58
Von:
Registriert: Mai 2001

erstellt am 25.08.2002 um 18:09 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von bonifatius anzusehen!   Klicken Sie hier, um bonifatius eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von helle:
Ob der Glaube für seine Entfaltung die Kirche braucht? (...)
Naturwissenschaftliche und technische Emanzipation sowie gesellschaftlicher Wohlstand haben dazu geführt, dass viele Fragen neu gestellt werden.

Sehe ich ähnlich: Der Glaube braucht für seine Entfaltung nicht unbedingt die Kriche. Umgekehrt gilt sehr wohl, dass die Kirche den Glauben der Menschen braucht um fortzubestehen. Aufgrund des eigentlichen Themas dieses Forums mache ich hier bewußt den Unterschied zw. Kirche als Organisation und Gemeinde.
Der andere Punkt, den ich hier zitiert habe, trifft auch auf die SbS zu.
Und Anekdoten dieser Art widerspiegeln das gewisse Etwas in 7b Kirchen, das in Deutschland fehlt. DIe Anekdote ist die pragmatische Antwort auf die Frage von Hanzy.

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