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Leserbrief zu "140 Jahre Männerchor Heldsdorf" in der Karpaten-Rundschau

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Autor Thema:   Leserbrief zu "140 Jahre Männerchor Heldsdorf" in der Karpaten-Rundschau
Nante
Mitglied

Beiträge: 1
Von:D,28201 Bremen
Registriert: Sep 2005

erstellt am 28.09.2005 um 15:57 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Nante anzusehen!   Klicken Sie hier, um Nante eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Leute,

in der Karpaten Rundschau vom 10.09.2005 erschien ein Artikel über das 140 jährige Bestehen des Heldsdorfer Männerchores.
Daraufhin schrieb ich einen Leserbrief der nicht veröffentlicht wurde. Auch nach nochmaliger Anfrage bei der Karpaten Rundschau - ob diese beabsichtigen den Beitrag zu veröffentlichen - kam keine Antwort.
Deshalb stelle ich ihn hier zur Information in´s Forum.
Der Original-Beitrag von Karl Heinz Brenndörfer liegt mir leider nicht digital vor.

Beitrag:
Leserbrief zum Artikel „Gründung des Heldsdörfer Männerchores vor 140 Jahren“

In der Karpatenrundschau vom 10.09.2005 wurde der Artikel „Gründung des Heldsdörfer Männerchores vor 140 Jahren“ von Karl Heinz Brenndörfer veröffentlicht. Der im Titel besagte Männerchor taucht dann auch hin und wieder in seinem Text auf. Doch die wirkliche Intention dieses Artikels liegt in der Diffamierung und Verächtlichmachung freiheitlicher, aufklärerischer Ideen und Gedanken sowie ihrer Träger in der deutschen Minderheit der Siebenbürger Sachsen in Rumänien. Im Artikel muss der Lehrer Daniel Weprich, seine Familie und seine freie Gemeinschaft als Projektionsfläche für die („nur“?) rechtskonservativen Positionen Brenndörfers herhalten. Schade das dieser versucht seinem Artikel einen objektiven Eindruck zu geben. Denn das ist der Artikel nicht.

Als Quellenangabe für seine recht detaillierte Beschreibung des Lebens Weprichs wird leider nur die ganz und gar nicht detaillierte Angabe gemacht, dass ein Schriftstück aus dem Nachlass von Dr. Hans Mooser über diesen Auskunft gebe. Welchen Umfang dieses Schriftstück hat und was es beinhaltet wird leider nicht angegeben. Das reicht aber dem Autor um Weprich als einen Menschen zu charakterisieren der „Recht und Rechte nur bei sich und Pflichten nur bei anderen“ sehen würde.

So ganz Stimmig kann diese Aussage Brenndörfers aber nicht sein, denn wenn der Lehrer solch einen schlechten Charakter hatte, wie konnte er dann „viele junge Leute“ durch „seine Thesen anziehen“ ? Waren die „jungen Leute“ so einfältig und erkannten die angebliche Doppelzüngigkeit nicht ? Auf jeden Fall muss Brenndörfer am Ende seines Artikels eingestehen das diese „jungen Leute“ dem aus der „deutschen Gemeinschaft“ in Heldsdorf Ausgestossenen im Rahmen ihrer Möglichkeit halfen, was ja aber wohl niemand freiwillig tut der nicht von den guten Absichten des Betreffenden und dessen Integrität überzeugt ist, zumahl diese Hilfe von materiell Armen kam.

Nicht zu Entschuldigen ist das angeführte Schlagen der Schülerinnen in der Mädchenschule, wenn dies denn wahr ist. Denn wie gerne werden unliebsame Personen mit Dreck beworfen ? Und was eine rechte Volksgemeinschaft ist, die muss es mit der Wahrheit ja auch nicht so genau nehmen, wenn es um die Diffamierung eben jener Person geht, die nach konservativer Ansicht altherdurchgebrachte Traditionen ablehnt und neue Formen des Zusammenlebens praktiziert und propagiert. Böse Erfindungen und Lügen sind schon immer das Mittel derer gewesen die keine Argumente hatten und ihren Alleinvertretungsanspruch (Siehe z.B. die Kirche, Eliten in Diktaturen etc.) und ihrer Machtposition Angst hatten Verlustig zu gehen. Dabei wurden auch schon immer Menschen zum Lügen gezwungen. Und das zu allen Zeiten wie an unzähligen Beispielen zu belegen ist. Er selbst hat den Behauptungen, das er seine Schülerinnen Schlagen würde, „trotzig und fest“ widersprochen.

Brenndörfer fährt im Artikel fort: Weprich ist zu spät in die Kirche gekommen (für wahr, ein harter Verstoss gegen deutsche Tugenden), er sei Nachlässig bei seinem Unterricht (Wodurch? Brenndörfer gibt an keiner Stelle eine Begründung dafür. Hat der Lehrer um 1860 den Kindern vielleicht Freiheiten des Geistes gelassen, was bei seinem sonstigen Engagement ja nahe liegt und war das der althergebrachten deutschen Schule ein Dorn im Auge ?). Er hat den Taubenmist nicht vom Altar entfernt. War der Pfarrer, der dies ja wohl auch bemerkt hat, sich zu fein dafür ? Wie „sammelte er jüngere Männer und ältere Burschen um sich“? Leider schreibt der Autor nicht welche Lieder damals gesungen wurden. Waren es Freiheitslieder ? Und dann taucht urplötzlich eine „Kampfgruppe für die Freiheit“ in Heldsdorf im Artikel auf. Das ist doch eine schöne Sache. Was hat der Autor dagegen wenn er dies in einem verächtlichen Ton schreibt ?

Der Lehrer Weprich, so scheint es durch den Artikel, ist eine Krankheit. Ein „Erreger“. Der ausgemistet gehört? Das sächsische „Bezirkskonsistorium“ bricht dann auch geltendes Recht, weil ihm die Entscheidung einer anderen Stelle zugunsten Weprichs nicht passt. Brenndörfer findet das in Ordnung und setzt zum Schluss seines Artikels an: Das konservative Heldsdorf wurde den ungeliebten Lehrer los indem es ihn der Schule verwies und er samt seiner Frau und seiner Kinder im kalten Winter, kurz vor Heiligabend aus der Gemeindebehausung auf die Strasse gesetzt wurde. Wahre Christenmenschen handeln so. Und seine Frau Rosina? Auch über diese kann der Autor „negatives“ Berichten. Sie war eine „Auswärtige“ und kam demzufolge nicht aus Heldsdorf was „bestimmte Kreise verstimmte“. Pfui. Ausserdem war sie auch noch anders gekleidet und trug keine Tracht. Sie trug sogar Kleider die sonst nur „die Frau Pfarrer“ trug. Ich frage mich: Wieviel Bosheit und Niedertracht steckte in der Heldsdorfer Bevölkerung, das diese durch ihre Verleumdungen und Ausgrenzungen diese Frau – wie Brenndörfer beschreibt - zum Selbstmord trieb. Gerettet in letzter Sekunde war sie danach „nur arg krank“ wie Brenndörfer weiter zu berichten weiss. Nette Zeitgenossen müssen das mehrheitlich gewesen sein.

Brenndörfer teilt die Auffassung der damaligen Dorfmehrheit über Weprich: Denn die Schuld an Ausgrenzung, Verbannung und dem materiellen Elend der Familie Weprich gibt er diesem selber. Nach Brenndörfer fehlte es dem Lehrer nämlich an „echtem, rechtem sächsischen Gemeindewillen, an dessen Kräftigung und Läuterung er als Lehrer hätte mitarbeiten sollen“ und da der Lehrer dafür „kein Verständnis fand, musste er daran mit seinem Lebensglück und mit dem Glücke seiner Familie zerschellen“.

Bei soviel Bosheit und Gehässigkeit wie in diesem Artikel (wohlgemerkt ohne wirkliche Quellenangabe !), bei soviel subjektiver Kommentierung durch den Autor sind dann die beiden veröffentlichten Gedichte Weprichs das Licht am Horizont - Denn dieser liebte ganz offensichtlich seine ausgestossene und verleumdete Frau und wünschte sich und allen ein Leben in Würde und Freiheit fern der engen Fesseln einer unterdrückenden Tradition.

Die Feststellung das trotz der Verbannung der Familie, diese von einigen Dorfbewohnern unterstützt wurde, („die Hilfe war Bescheiden“) ist ein weiterer Lichtstrahl dem Nachgegangen werden sollte. Denn es belegt dass offensichtlich Menschen aus den sog. unteren Schichten mit dem Lehrer symphatisierten, während Kirche, Ämter und Landbesitzer gegen ihn agierten. Weiterhin zeigt sich hierdurch das der Begriff der „Volksgemeinschaft“ reine Ideologie, reine Propaganda ist, um die bestehenden Interessensgegensätze in der Bevölkerung zu verdecken. Diese „Volksgemeinschaft“ scheut nicht vor dem Tod ihrer Kritiker zurück, sie ist jeder freiheitlichen Veränderung feindlich gesinnt. Weprich war ihr offensichtlich ein Stachel im Fleisch. Heldsdorf ist ein interessantes Feld für eine authentische Spurensuche nach der Geschichte von unten, wie sie sich wirklich zugetragen hat und wie sie in offiziellen Heimatbüchern und wahrscheinlich auch der Karpatenrundschau nicht zu finden sein wird.

Nante Götze

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hanzy75
Mitglied

Beiträge: 23
Von:
Registriert: Apr 2002

erstellt am 28.09.2005 um 16:14 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy75 anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy75 eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Who the hell ist Weprich?

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lantzer
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Aug 2007

erstellt am 28.09.2005 um 20:10 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Warum sollte Weprich ein armer sein und der Gegner ein Lump? hören da die sittsamen Eigenschaften eines Siebenbürgers auf? Sind wir hier angekommen wo alle die geflohen sind hinwollten? Wie kann mann dies nach langer Zeit feststellen. Sagen allein hilft hier nichts, man muß helfen.
Grus!

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Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 29.09.2005 um 18:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Jede Berufung auf eine "Volksgemeinschaft" ist ideologiegeneigt, weil sie die in einem Volk besehenden Gegensätze leugnet. Unter Berufung auf die Belange der Volksgemeisnchaft werden deshalb individuelle Freiheiten immer wieder bekämpft. Dies gilt für den Faschismus in hervorragender aber keineswegs einzigartiger Weise. Genauer: der Faschismus hat es nicht erfunden sondern von konservativen Denkern übernommen. Besonders hervorzuheben ist die Forderung, man dürfe nur "mit einer Stimme" sprechen. Und wer bestimmte diese Stimme?
Also: von der Karpathenrundschau darf man nicht allzuviel Ideologiekritik erwarten.Eine "demokratische Volksgemeinschaft" gibt es nirgends.
Axel Azzola

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080544
Mitglied

Beiträge: 1
Von:70469 Stuttgart
Registriert: Okt 2005

erstellt am 03.10.2005 um 12:40 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von 080544 anzusehen!   Klicken Sie hier, um 080544 eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Stellungnahme zu:
"Gründung des Heldsdörfer Männerchores vor 140 Jahren"

Mein Artikel über die Gründung des Männerchors vor 140 Jahren ist in der Halbjahresschrift WIR HELDSDÖRFER Nr. 92, Seite 10-12, erschienen und für Leser aus Heldsdorf bestimmt. Die Publikation wird von der Heimatgemeinschaft Heldsdorf herausgegeben und informiert deren Mitglieder unter anderem über geschichtliche und aktuelle Ereignisse der Heimatgemeinde. Der erwähnte Beitrag wurde in der Karpatenrundschau vom 10. September 2005, Seite 3, ohne Angabe der Quelle nachgedruckt.

Im Artikel wird in gekürzter Form ein Schriftstück mit dem Titel "Daniel Weprich" zitiert. Das sieben Schreibmaschinenseiten lange Dokument ist undatiert und ungezeichnet. Meiner Einschätzung nach stammt es von einem Zeitgenossen, der zu den Obern des Dorfes, also der Gegenpartei Weprichs, gehörte. Der Artikel sollte, wie es im Vorspann heißt, die Umstände der Männerchorgründung beleuchten und aufzeigen, wer Daniel Weprich war. Über die Ereignisse vor 140 Jahren wird anhand der erwähnten Quelle berichtet, aber keinesfalls aus heutiger Sicht kommentiert.

Genau dieser Versuchung unterliegt Nante Goetze, der dieses Diskussionsthema eröffnet hat. So fordert er beispielsweise, der Pfarrer hätte doch selbst den Taubenmist vom Altar wegräumen sollen, und lässt dabei außer Acht, dass zu jener Zeit der Pfarrer quasi der Herrgott auf Erden war. Durch Nantes Ausführungen fühlt man sich an eine Klassenarbeit in marxistisch-ideologischer Interpretation von Ereignissen der Vergangenheit erinnert, wie sie vormals in jedem ehemaligen Ostblockland gefordert wurde. Dass er mich dabei als "rechtskonservativ" einstuft, passt genau zu diesem Klischee.

In der Chronik "Heldsdorf – Monographie einer Burzenländer Gemeinde", Kriterion Verlag Bukarest 1977, Seite 59-60, hatte Ernst Rothbächer das gleiche Thema in einer gekürzten Fassung behandelt und dabei die gleiche Quelle genutzt. Rothbächers Darstellung wurde von den kommunistischen Zensoren Ceausescus genau an dieser Stelle beanstandet und musste nach ihren Vorgaben überarbeitet werden. Nante hätte seine Freude an einer dermaßen "bereinigten" Darstellung gefunden und sein Gehirn in Sachen marxistischer Ideologie nicht mehr bemühen müssen. Dass die "Karpatenrundschau" auf solche Briefe nicht reagiert, ist selbstverständlich, denn allzu oft wurde sie in der Vergangenheit durch ideologische Indoktrination gebeutelt.

Genau nach kommunistischer Gepflogenheit, dass alles, was nicht zur Ideologie passt, einfach ignoriert wird, verfährt Nante, indem er meinen Abschlusskommentar weglässt. Dort habe ich in Kursivschrift hervorgehoben:

"Ob nun Daniel Weprich tatsächlich ein fortschrittlich gesinnter Mann war oder nur ein Querulant, der sich mit den Obern der Gemeinde angelegt hatte, kann heute nach über 140 Jahren nicht mehr ermessen werden. Tatsache ist, dass er musikalisch und künstlerisch begabt und die Jugend begeistern konnte. Er musste gehen aber der von ihm gegründete Männergesangverein ist geblieben. Die bei der Gründung herrschende Begeisterung hat sich über Jahrzehnte bis heute erhalten. Diese Begeisterung wurde im Laufe der Zeit von den jeweiligen Chorleitern immer wieder erneuert und gefördert. So erklärt es sich, dass mit kriegsbedingten Unterbrechungen, der Männerchor 140 Jahre Bestand hat. Aber auch der Name seines Gründers ist bekannt geblieben."

Der volle Wortlaut des Artikels ist unter www.heldsdorf.de zu lesen, vermutlich hat Nante Goetze noch nie etwas von einer Suchmaschine gehört.

Dieses sind die Tatsachen. Eine weitere Stellungnahme zu diesem Thema wird es meinerseits nicht mehr geben.

Karl-Heinz Brenndörfer

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Axel Azzola
Mitglied

Beiträge: 613
Von:BRD 14167 Berlin
Registriert: Apr 2004

erstellt am 03.10.2005 um 14:50 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Axel Azzola anzusehen!   Klicken Sie hier, um Axel Azzola eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Was an der Stellungnahme von Nante Goetze "kommunistisch indokritiniert" sein soll, erschließt sich mir nicht so recht. Das Schema ist aber sehr einfach.
Axel Azzola

IP: gespeichert


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