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Ich fixierte mich auf die Zahl Sieben (7)

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Autor Thema:   Ich fixierte mich auf die Zahl Sieben (7)
Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 28.05.2001 um 22:04 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
schneewitta und die sieben kerle
von petra gabrieli

Originaltext unter: http://195.58.162.90/textwelt/kurzpro1/petra1.html

Ich wurde an einem siebten Juli geboren. Sieben Uhr und sieben Minuten war es, als meine Mutter mich aus ihrem Leib preßte. Wenig später verstarb sie am Kindbettfieber, doch vorher konnte sie mir noch den Namen Schneewitta geben. Eine fragwürdige Entscheidung, denn: Irgendwann löste die Erkenntnis, mit dem Namen einer Märchenfigur geschlagen zu sein, eine traumatische Reaktion bei mir aus.

So früh ich dazu in der Lage war, färbte ich mein Haar schwarz, puderte das Gesicht weiß, schminkte die Lippen rot und aß vorzugsweise Äpfel. Ich fixierte mich auf die Zahl Sieben, was mein Vater aus irgendeinem Grund förderte und wohlwollend unterstützte.

Stets besaß ich sieben Paar Hosen, Röcke, Schuhe, ich las gleichzeitig in sieben Büchern und schmückte mein Zimmer mit sieben Bildern. Der siebte Tag eines jeden Monats wurde mit einem Sieben-Gänge-Mahl gefeiert, welches ich für meinen salbungsvoll lächelnden Vater kochte.

Nur zu gerne gedenke ich meines siebten Geburtstags, einem rauschenden Fest. Selbstverständlich erhielt ich sieben Geschenke; Überzähliges wurde einem Kinderheim gespendet.

Doch auch als junge Erwachsene orientierte ich mich an dieser Stütze meines Lebens. So schloß ich mein Studium nach sieben Semestern ab, lebte in einer Sieben-Zimmer-Wohnung, sparte mein Geld auf sieben Sparkonten und sorgte für sieben Katzen.

Kontakt zu Arbeitskollegen hatte ich nicht, auch besuchte ich keinen der üblichen Volkshochschulkurse, um Freunde zu finden. Ich war es gewöhnt, daß die Menschen über mich redeten und meinen kleinen Spleen mit der Sieben verspotteten. Kurz, ich zog die Einsamkeit dem geselligen Treiben vor, was sich jedoch änderte, als ich die Frustration über mein unerfülltes Liebesleben nicht länger unterdrücken konnte. Gemäß meinen Prinzipien suchte ich sieben Liebhaber, was angesichts des großen Angebots auf dem Kontaktanzeigenmarkt nur zu leicht war.

Auf meine Annonce hin meldete sich eine Fülle jüngerer und älterer Herren, die sich für eine unverbindliche Beziehung mit mir interessierten. Nachdem ich zahlreiche Verabredungen in Cafés und Restaurants hinter mich gebracht hatte, wählte ich sieben aus ihrem Kreis und vereinbarte mit jedem einen festen Wochentag für ein Stelldichein. Um den Überblick nicht zu verlieren, achtete ich darauf, daß die Anfangsbuchstaben der Vornamen mit den Anfangsbuchstaben der Wochentage übereinstimmten.

Eine sehr angenehme Zeit hatte für mich begonnen, denn über einen Mangel an Abwechslung war nicht zu klagen. Nie kam Langeweile auf, und aufgrund der getroffenen Absprachen gab es weder falsche Anspruchshaltungen noch enttäuschte Erwartungen. Der einzige, der aus der Reihe tanzte, war Frederik, der Freitagsmann. Ich gefiel ihm gar zu gut, er war fasziniert von meinem Aussehen, das so schwarz wie Ebenholz, so rot wie Blut und so weiß wie Schnee war. Stets brachte er mir eine Kleinigkeit mit, sieben Pralinen, sieben Rosen oder auch sieben Äpfel.

Nicht lange, und er bat um weitere Treffen. Ich empfand dies als lästig, lief doch meine Planung Gefahr, durcheinanderzugeraten. So erwog ich die Möglichkeit, mir für den Freitag einen anderen Liebhaber zuzulegen. Ich zögerte jedoch, als ich in der Tat feststellte, daß mir Frederik am besten von allen gefiel. Nicht nur sein Blondhaar, die blauen Augen und die leicht gebogene Nase hatten es mir angetan, sondern auch sein Charme, sein Witz und seine Intelligenz. Durch ihn war der Freitag zu meinem Lieblingstag geworden, an dem ich morgens singend unter der Dusche stand, guter Dinge zur Arbeit ging und mit klopfendem Herzen auf sein Eintreffen wartete. Gleichzeitig merkte ich aber auch, daß seine Gegenwart mich nervös stimmte, meine Hände unschön schwitzten und ich Unsinn redete. Ambivalenz zerriß mich, und ich wußte nicht, was zu tun sei.

Der Zufall kam mir zu Hilfe, indem sich Moritz, der Montagsmann, beim Skifahren ein Sprunggelenk brach und einige Zeit im Krankenhaus verbringen mußte. Sein Tag war somit plötzlich frei. Nach reiflicher Überlegung gab ich mir einen Ruck und bestellte Frederik für sieben Uhr abends. Nachdem wir halbtrockenen Siebenbürger Wein getrunken hatten, gestand er mir seine etwas tiefere Zuneigung. Selbstverständlich hatte ich nie verhehlt, daß ich mehrgleisig fuhr und wies den Gedanken an eine monogame Bindung lauthals von mir. Betrübt verabschiedete er sich und ließ mich mit schlechtem Gewissen zurück.

Tags darauf stellte ich fest, daß zwei meiner sieben Kakteen eingegangen waren. Statt wie sonst in Panik zu verfallen und umgehend Ersatz zu besorgen, warf ich die vertrockneten Pflanzen ungerührt in die Biotonne.

In der folgenden Zeit begann ich mich zu verändern. So griff ich statt zu Äpfeln immer häufiger zu Birnen und Bananen und verspeiste sie mit Behagen.

Ohne daß es mir aufgefallen wäre, verging der siebte Tag des Monats, entwendeten Diebe drei meiner sieben Fahrräder, entlief eine meiner sieben Katzen. Unmerklich verlor die magische Zahl für mich an Bedeutung, und ich lernte das Gehen ohne die bizarre Krücke.

Weiterhin traf ich mich mit meinen Männern, abgesehen von Moritz, der sich vom Klinikaufenthalt nicht zurückmeldete. Frederik ersetzte ihn, und mit der Zeit entkrampfte ich mich in seiner Gegenwart. Als Sascha und Solbert ihre Besuche einstellten, und ich ein langes Wochenende mit Frederik verbracht hatte, entwarf ich kurz entschlossen ein Rundschreiben an Donald, Michael und Dominik. Ich teilte ihnen mit, daß unsere Beziehungen beendet seien. Seitdem sind Frederik und ich ein Paar.

Natürlich sehne ich mich manchmal nach meiner früheren Freiheit zurück, doch die Vorteile überwiegen. Ich habe Liebe, Geborgenheit, Sicherheit. Was will ich mehr?

Aus meiner Sieben-Zimmer-Wohnung bin ich längst ausgezogen. Miete und Heizkosten waren ohnehin zu hoch. Nach wie vor färbe ich mein Haar schwarz, pudere mein Gesicht weiß und schminke die Lippen rot. Frederik liebt es so.

Jedoch nenne ich mich nur noch Witta, und die Sieben spielt keine Rolle mehr für mich. Von Äpfeln wird mir neuerdings schlecht, statt dessen bereite ich immer öfter einen schmackhaften Feldsalat zu. Es mag an meiner Schwangerschaft liegen. Wir erwarten nämlich ein Baby, ein kleines Mädchen, das wissen wir schon.

Wie ihr Name lauten wird?

Rapunzel, natürlich, wie sonst?

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bonifatius
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Beiträge: 58
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Registriert: Mai 2001

erstellt am 29.05.2001 um 07:34 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von bonifatius anzusehen!   Klicken Sie hier, um bonifatius eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Joj Robert, was wird die Wali dazu sagen?

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