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Thema: Über Betonköpfe und sonstige Vorurteile
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brueckenbauer Mitglied Beiträge: 39 Von: Registriert: Mrz 2005
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erstellt am 25.01.2006 um 19:24 Uhr
Solange ich mich mit der Denkart von meinen Mitmenschen auseinandergesetzt habe, stellte ich immer wieder fest dass Schubladendenken ein weit verbreiteter Sport sowohl bei siebenbürger Sachsen aber auch bei bundesdeutschen (hiesigen) Mitbürgern ist. Am schnellsten habe ich dieses "Denkmuster" an mir festgestellt. Bin ich doch als siebenbürger Sachse nicht frei von gepflegten Vorurteilen. Ich glaube sich selber zu analysieren geht auch, leichter fällt es aber seine Mitmenschen zu analysieren (den Splitter beim Gegenüber erkennt man leichter als den Balken im eigenen Auge). Ich möchte hier mit einem Augenzwinkern über Vorurteile und Nettigkeiten bei uns siebenbürger Sachsen diskutieren. Sind wir in manchen Sachen, Einstellungen, Verhaltensmustern wirklich so borniert, hinterwäldnerisch wie uns manchmal vorgehalten wird. Was macht den sächsischen Betonkopf in seinem Wesen unverkennbar? Ich wünsche mir eine lockere, selbstkritische und ausgelassene Atmosphäre, frei von Angriffen unter der Gürtellinie und mit viel Humor. Schöne Grüße brueckenbauer------------------ „SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“ (Die Schule – eine Pflanzstätte des Gemeinwesens) IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 25.01.2006 um 21:02 Uhr
Zitat: Original erstellt von brueckenbauer:Sind wir in manchen Sachen, Einstellungen, Verhaltensmustern wirklich so borniert, hinterwäldnerisch wie uns manchmal vorgehalten wird.
Wir sind eigentlich viel schlimmer. Rene Goscinny und Albert Uderzo haben mal Comics gezeichnet und getextet über ein Dorf am äußersten Rand der zivilisierten Welt, das als letzte Bastion Widerstand leistete gegen eine Übermacht. Die beiden müssen die Sachsen wohl gekannt haben...
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fritz1966 Mitglied Beiträge: 30 Von: Registriert: Jul 2005
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erstellt am 25.01.2006 um 23:24 Uhr
Lieber Brückenbauer,ein erfreulicher, eigentlich längst überfälliger Vorstoß, den Du da wagst – und das bei der bekannten steinernen Humorlosigkeit, Egozentrik, Rechthaberei, Besserwisserei, Angeberei der Siebenbürger Sachsen und ihrem notorischen Hang zu Klagerei, Vielrednerei, Neid, Missgunst und übler Nachrede. Womit wir schon mitten im Thema „Vorurteile“ wären. Respekt, Brückenbauer, da gehört Mut dazu. Möge Dein nomen ein omen sein und mögest Du dich in diesen an profunder Diskussion so reichhaltigen Foren nicht eines (vermutlich nicht allzu fernen) Tages vor die Frage gestellt sehen, warum Du dich nicht Nestbeschmutzer, Volksverräter oder sonstwas, wozu meine Phantasie nicht ausreicht, genannt hast. Schon der Name „Brückenbauer“ – also „Pontifex“ für die Gebildeten unter den Verächtern der Religion (kein Seitenhieb von mir, das war frei nach Schleiermacher zitiert) – weckt bei dem wackeren protestantischen Sachsen schon den ersten, vermutlich noch recht diffusen Argwohn, aber das reicht nach aller Erfahrung für ein 800-jähriges, also quasi endgültiges, vernichtendes Urteil über Dich. Zieh Dich warm an, Pontifex, den Sachsen auf dem Felde des Humors herauszufordern ist etwa so, als würde man den Chinesen zum Weißbier bekehren wollen: Der eine wird höflichkeitshalber grinsen, der andere, weil er´s nicht kapiert, es sei einmal dahingestellt, wer jetzt wer ist. Der einzige – allerdings brillante – Funken von Humor und (man staune) Selbstironie, den ich bei Siebenbürger Sachsen bislang entdecken konnte, ist in der Antwort auf die Frage zu finden, warum man einem Sachsen am Freitag keinen Witz erzählen soll. Na ja, die Antwort kennen hier sicher alle, und das ist ein gutes Zeichen. Um nun kein Missverständnis entstehen zu lassen (darin sind die Sachsen ja auch Großmeister): Ich mag die Sachsen von Herzen gern, sind sie doch der lebende Beweis dafür, dass christliche Feindesliebe keineswegs die Illusion ist, für die sie gelegentlich gehalten wird –oder wie soll man es sonst verstehen, dass die Sachsen miteinander über 800 Jahre lang durchgehalten haben? So viel für heute von meiner Seite. Grüße Fritz IP: gespeichert |
Biervampir unregistriert
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erstellt am 26.01.2006 um 10:57 Uhr
Zitat: Original erstellt von fritz1966: Der einzige – allerdings brillante – Funken von Humor und (man staune) Selbstironie, den ich bei Siebenbürger Sachsen bislang entdecken konnte, ist in der Antwort auf die Frage zu finden, warum man einem Sachsen am Freitag keinen Witz erzählen soll. Na ja, die Antwort kennen hier sicher alle, und das ist ein gutes Zeichen.
Als Nichtsiebenbürger kenn ich das nicht, ich bitte um Aufklärung, biddddddddeeeeeeee.
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fritz1966 Mitglied Beiträge: 30 Von: Registriert: Jul 2005
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erstellt am 26.01.2006 um 11:02 Uhr
Hallo, Biervampir,es geht so: Frage: Warum soll man einem Sachsen am Freitag keinen Witz erzählen? Antwort: Weil er sonst am Sonntag in der Kirche lacht. Gruß Fritz IP: gespeichert |
seberg Mitglied Beiträge: 40 Von:Hessen Registriert: Okt 2002
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erstellt am 26.01.2006 um 12:00 Uhr
Alle Achtung vor soviel sächsischer Selbstironie!! Ob der (sächsische?) Erfinder des Witzes von sich sagen konnte (frei nach fritz1966, bzw. Enzensberger): "ich bin keiner von uns"? IP: gespeichert |
fritz1966 Mitglied Beiträge: 30 Von: Registriert: Jul 2005
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erstellt am 30.01.2006 um 12:05 Uhr
Das war zu befürchten: Die zarten Ansätze von Humor und Selbstironie werden mit Nichtbeachtung gestraft. Bei so einem heißen Eisen will sich noch nicht einmal die sonst in diesen Foren so ergiebige Polemik einstellen. Verständlich, schließlich will ja keiner mit subversivem Gedankengut, um das es sich bei Humor und Selbstironie ja zweifellos handeln muss, öffentlich in Verbindung gebracht werden. Aber immerhin: 184 Zugriffe verzeichnet diese Seite bereits jetzt. Manch einer riskiert also doch einen scheuen Blick in diese fremde Welt, möchte sich dabei aber nicht erwischen lassen.Vielleicht fühlt sich der eine oder andere ja bereits durch die Überschrift „Betonköpfe“ brüskiert, was aber recht unverständlich wäre: Sicher käme keiner auf die Idee, diesen Titel auf sich selbst zu beziehen, dafür kann man sich bei der Vergabe an andere umso großzügiger zeigen. Außerdem ist ein Betonkopf immerhin noch etwas besser als ein Holzkopf. Wie dem auch sei, die Sachsen sind nun einmal feinsinnig und sensibel, auf jeden Fall empfindlich, also gewissermaßen das Gegenteil von Beton. Ja, man könnte so weit gehen, den Beton als Metapher für den Untergang des Sachsentums in Siebenbürgen herhalten zu lassen: Kein sächsisches Haus, keine Kirchenburg war je aus Beton gebaut. Merkwürdigerweise fällt der Siegeszug der erbarmungslosen Betonbauweise in Siebenbürgen zeitlich mit dem Zerfall der sächsischen Gemeinschaft und ihrer massenhaften Auswanderung zusammen. Was soll man sich als Sachse also unter einem „Betonkopf“ vorstellen? Eine rhetorische Grundregel, die insbesondere Politiker gerne beherzigen, lautet: „Wenn du nicht überzeugen kannst, dann verwirre wenigstens!“. Vielleicht können ja die obigen tiefgründigen Gedanken zum Thema „Beton“ als höherer Blödsinn in diesem Sinne verstanden werden, ganz im Sinne der bei den Sachsen so beliebten freien Meinungsäußerung, die sich selbst vorsichtshalber in Frage stellt: „Ich will ja nichts gesagt haben, aber …“, heißt es dann, und was darauf folgt, hat es für gewöhnlich in sich. Der Sachse liebt nun einmal seinen Nächsten, zeigt jener in seiner ganzen Unvollkommenheit ihm doch, wie vollkommen er selbst ist. Grüße Fritz IP: gespeichert |
brueckenbauer Mitglied Beiträge: 39 Von: Registriert: Mrz 2005
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erstellt am 31.01.2006 um 13:31 Uhr
Hallo hanzy, Dein Vergleich mit dem Gallischen Dorf ist eine interessante Idee. Auf der einen Seite haben die Siebenbürger Sachsen sicherlich ihre Heimat verlassen, aber in dem globalen Dorf lebt "das Sachsentum" sicherlich noch eine Weile weiter. Du behauptest wir, die Sachsen seien noch schlimmer. Auf jeden Fall glaube ich wenn das zutrifft, dass wir dann auch mindestens so symphatisch wie die Gallier sind. Vielleicht gelingt es uns ja hier den Archetypus des siebenbürger Sachsen in Stein zu meißeln (sprich ein Bild von ihm zu zeichnen). Deinen Gedanken weiter zu spinnen fände ich sehr interessant. Lieber fritz1966 an Dir ist wohl ein Philosoph verloren gegangen. Das ich hier ein Thema angeschnitten habe das man nicht bei Aldi bei der Kasse abhandeln kann, ist mir schon bewußt. Wie sich die Diskussion hier weiterentwickeln wird, darauf bin ich sehr gespannt. Die Tatsache dass relativ viele die Beiträge hier lesen und nichts dazu schreiben zeugt von einer gewissen Unsicherheit, ist glaube ich aber ein gutes Zeichen dass das Thema nicht Desinteresse hervorruft. Und warum man uns Sachsen keinen Witz am Freitag erzählen darf, habe ich auch noch nicht gewußt :-) Ich finde an mir persönlich ganz interessant zu analysieren was mich als Sachse ausmacht wenn ich mich mit Kollegen die hier aufgewachsen sind, vergleiche. Dann merke ich dass ich anders bin und dass finde ich auch gut so. Es gab eine Zeit wo ich so etwas wie Stolz empfunden habe Siebenbürger Sachse zu sein. Ich glaube dass damit ein Stück Überheblichkeit verbunden ist (war). Und jetzt freue ich mich auf jeden Beitrag der mir das Wesen des siebenbürger Sachsen näher bringt. Ich würde mich freuen wenn jeder von Euch in den eigenen Spiegel sehen würde und das beschreiben würde was er an sich "Sächsisches" erkennt. Wenn das zu schwer ist kann man natürlich auch das bringen was man bei den anderen unverkennbar Sächsisches findet. Herzliche Grüße brueckenbauer------------------ „SCHOLA SEMINARIUM REIPUBLICAE“ (Die Schule – eine Pflanzstätte des Gemeinwesens) IP: gespeichert |
berg Mitglied Beiträge: 3 Von:Bayern, 90596 Schwanstetten Registriert: Nov 2002
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erstellt am 03.02.2006 um 10:58 Uhr
Mit diesem Thema habt ihr es tatsächlich geschafft, mich zum richtigen Nachdenken zu bringen. Und vor allem freue ich mich über die Art und Weise wie diskutiert wird. Ich habe nie den Kopf geschüttlet aber etliche Male herzhaft gelacht. Kennt ihr mich eigentlich oder steckt doch soviel dahinter ( also hinter dem " Betonköpfe u....)? Ich gehöre zu diesem Völkchen, der siebenbürger Sachsen, identifiziere mich voll und ganz damit, bin aber sehr bemüht einige dieser geerbten Eigenschaften abzubauen. Nun ich habe diese Eigenschaften auch bei meinen hiesigen Freunden festgestellt.Also so ganz allein stehen wir nun doch nicht da. Es ist ja schon fast alles gesagt worden aber das typischte für mich ist immer wieder, das Umschreiben einer Begebenheit. Es kann auf jegliche Art und Weise gedeutet werden, aber das Gegenüber MUSS wissen was gemeint ist. Und hinterher das obligatorische " ich will ja nichts gesagt haben. " In diesem SinneIch will ja Nichts gesagt haben, ich meine ja nur. Schönen Gruß berg
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fritz1966 Mitglied Beiträge: 30 Von: Registriert: Jul 2005
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erstellt am 03.02.2006 um 16:44 Uhr
Hallo, berg,wenn Du nicht mal nicht täuschst: Es ist noch lange nicht alles gesagt, so einfach lassen unsere lieben, manchmal etwas sperrigen Sachsen sich nicht in Schubladen zwängen. So zum Beispiel ist noch kein Wort darüber gesagt, welche Spuren ihre frühere, in den letzten Jahrzehnten zunehmend balkanisch beeinflusste Lebensumgebung bei ihnen hinterlassen hat. Anders als der alteingesessene Bundesbürger, der merkwürdigerweise immer noch einer tief empfundenen Staats- und Obrigkeitsgläubigkeit anhängt, hat der Sachse in Transylvanien gelernt, dass der Amtsweg nicht immer der beste Weg sein muss und überhaupt oft ein Holzweg ist. Das hat dann viele Sachsen bei ihrer Ankunft in Deutschland erstmal in eine tiefe Sinnkrise gestürzt, wenn sie feststellen mussten, dass die Behörden hier auch nicht viel besser als in der alten Heimat sind, dass aber die vielen anderen Wege und Umwege, die in der alten Heimat auch oder überhaupt zum Ziel führten, hier nicht zu existieren scheinen. Da war es erstmal vorbei mit den „geschmierten“ Beziehungen, derer man sich gerade in der Phase der Ausreise so kräftig hatte bedienen müssen. Eigentlich sollte das ja erfreulich sein, doch dem in Transylvanien sozialisierten Sachsen scheint dadurch etwas abhanden gekommen zu sein, zumal auch die geradezu lebensnotwendige Beschaffungskreativität, die man in der alten Heimat notgedrungen entwickelt hatte, nicht mehr gefragt war. Man brauchte keine Beziehungen mehr, um sich eine Wurst zu beschaffen, was natürlich sehr gut ist, den einzelnen aber auch einer wichtigen Position in einem engen Netzwerk gegenseitigen Nutznießens beraubte. Doch der Sachse wäre nicht der Sachse, wüsste er sich hier nicht zu helfen. Dann werden eben neue Beziehungsgeflechte aufgebaut, diesmal eher im Privaten, die dem Sachsen einen Teil des in der alten Heimat erworbenen Lebensgefühls und Selbstverständnisses wiedergeben. So z. B. gibt es Sachsen, die sich mit höchst komplizierten steuerlichen Fragen nicht etwa an ihren (vorhandenen!) Steuerberater wenden, sondern lieber wochenlang den ganzen Bekannten- und Verwandtenkreis von steuerlichen Laien durchtelefonieren, um sich Klarheit zu verschaffen. Das gelingt natürlich nicht, zumal kaum einer der Angesprochenen seine Ahnungslosigkeit in der Materie zugeben würde (das widerspräche dem Wesen des Sachsen profund). Bestenfalls wird er – in der ausgeprägten sächsischen Hilfsbereitschaft – mit wichtigem Unterton verkünden, jemanden zu kennen, der jemanden kennt, der vielleicht Ahnung hat – da ist es dann wieder, dieses heimelige, längst verloren geglaubte Cleverness-Gefühl, koste es, was es wolle (und in solchen Dingen kostet es meist ordentlich was). Der Grat zwischen Schlauheit und Bauernschlauheit ist eben schmal, aber des Menschen Wille ist bekanntlich sein Himmelreich. Aber auch auf die erwähnte Beschaffungskreativität mag der Sachse selbst im Land des beliebig verfügbaren Überflusses nicht ganz verzichten. Das kann so weit gehen, dass manch einer fest davon überzeugt ist, dass der Aldi in der 100 km entfernten Stadt, in der seine Verwandten leben, andere und vor allem bessere Produkte als die heimische Filiale zu bieten hat. Und prompt wird der Wochenendbesuch bei der Verwandtschaft zu einem Großeinkauf bei „deren“ Aldi genutzt, nach dem der Sachse mit sich und der Welt im Einklang und mit vollem Kofferraum zufrieden die Heimreise antritt. Apropos Heimreise: Dafür braucht man bekanntlich Benzin, eine Ware also, zu deren Beschaffung in den späten 80-er Jahren in Rumänien höchste Kreativität gefordert war. Wenn es mit den Benzinpreisen so weiter geht, wird der Sachse sich womöglich eines Tages noch auf seine in Transylvanien erworbenen diesbezüglichen Fähigkeiten besinnen. Auf jeden Fall sollte man den Sachsen niemals unterschätzen. Gruß Fritz
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Biervampir unregistriert
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erstellt am 03.02.2006 um 17:40 Uhr
Zitat: Original erstellt von fritz1966:
Aber auch auf die erwähnte Beschaffungskreativität mag der Sachse selbst im Land des beliebig verfügbaren Überflusses nicht ganz verzichten. Das kann so weit gehen, dass manch einer fest davon überzeugt ist, dass der Aldi in der 100 km entfernten Stadt, in der seine Verwandten leben, andere und vor allem bessere Produkte als die heimische Filiale zu bieten hat. Und prompt wird der Wochenendbesuch bei der Verwandtschaft zu einem Großeinkauf bei „deren“ Aldi genutzt, nach dem der Sachse mit sich und der Welt im Einklang und mit vollem Kofferraum zufrieden die Heimreise antritt.
Ne, oder? IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 03.02.2006 um 18:24 Uhr
Na ist doch klar, wenn der Sachs an der Grenze zwischen Aldi Nord und Aldi Süd wohnt, dann fährt er auch 100 km... IP: gespeichert |
berg Mitglied Beiträge: 3 Von:Bayern, 90596 Schwanstetten Registriert: Nov 2002
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erstellt am 04.02.2006 um 23:07 Uhr
Ich glaube das hat mit zwei Gesichtpunkten etwas zu tun. Zum einen mit Vertrauen, zum andern mit der übertriebenen Sparsamkeit welche man ruhig auch Geiz nennen kann. Den viel benutzten Satz kennt ihr sicher auch alle "dot kost jo ower!"( Das kostet ja aber). Schließlich können wir ja alles selber machen. Auf Effizienz wurden wir nicht getrimmt. Und darauf sind die Siebenbürger besonders stolz. Das haben wir von unsern Väter gelernt. Es war sicherlich einiges Brauchbares dabei gar keine Frage aber in diesen Breitengraden waren die Väter nicht daheim. Schöne Grüße Berg [Dieser Beitrag wurde von berg am 04.02.2006 editiert.] IP: gespeichert |
brueckenbauer Mitglied Beiträge: 39 Von: Registriert: Mrz 2005
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erstellt am 07.02.2006 um 16:33 Uhr
Es ist mir ein Rätsel: bist jetzt wurde dieses Thema bereits 516 mal angeklickt, dabei sind ganze 12 Antworten zustande gekommen!? Liegt es wohl daran dass wir siebenbürger Sachsen so schwach in Sachen Selbstkritik sind, oder gibt es einiges was wir nicht "sehen"(wahrhaben) wollen/können? Vielleicht ist ein Grund dass wir etwas länger brauchen um zu schalten (ich denke in diesem Fall an den Witz das man einem Sachse keinen Witz am Freitag erzählen darf ;-)) Ich glaube es gibt hier noch einige Themenbereiche zu denen wir uns äußern könnten. Da wären zum Beispiel die Themen Integration, Erziehung, Reiseverhalten, Essensgewohnheiten (Konsumverhalten) oder Autos. Was fällt Euch denn dazu typisch siebenbürgisches ein? Schöne Grüße brueckenbauer IP: gespeichert |
berg Mitglied Beiträge: 3 Von:Bayern, 90596 Schwanstetten Registriert: Nov 2002
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erstellt am 08.02.2006 um 21:51 Uhr
Gleich zu allen Themen? Ich fange mal mit Integration an. Die ist sowieso ein heikler Punkt für mich. Ich frage mich immer wieder " was ist eigentlich Integration?" Wir leben in diesem Land, sprechen die Sprache, mal mit mehr mal mit weniger Akzent. Wann ist man integriert? Wenn man die Gesetzte, die Verfassung respektiert? Wenn man die Bräuche und Sitten kennt? Wenn ich mich so umschaue sind viele in Nachbarschaften organisiert, feiern ihre Feste gemeinsam, ob Fasching oder Grillfest.Beim Grillfest fehlen die obligatorischen mici nicht, werden aber ab und an Cevapcici genannt. Tja sind wir denn integriert? Viele Grüße Berg
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