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Motive der Aussiedlung (Seite 1)

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Autor Thema:   Motive der Aussiedlung
Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 05.04.2002 um 09:52 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Welche Beweggründe haben Menschen, die auf eine so lange und traditionsreiche Geschichte zurückblicken können, veranlasst, ihre seit Jahrhunderten angestammte Heimat zu verlassen?

Dies ist eine Frage, die mich seit Jahren bewegt. Im Thread "Sächsiche Identität ..." wurde dieses Thema von mehreren angeschnitten.
Meine Antwort darauf steht im Internet:
Aussiedlung und Integration. Motive der Aussiedlung und Verlauf der Integration in Deutschland am Beispiel der Siebenbürger Sachsen http://www.siebenbuerger-sachsen-bw.de/buch/sachsen/9.htm

Es ist sicherlich besser, wenn wir diese Fragen hier in einem extra Thread diskutieren.

IP: gespeichert

Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 05.04.2002 um 10:39 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr gut, lieber Johann!
Ich bin auf ehrliche Meinungsäußerungen gespannt. Insbesondere darauf, welche Bedeutung die Aussicht auf Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Meinungspluralismus und das Leben in einem liberalen, weltoffenen und europäischen Staat hatte und welche Rolle die Hoffnung auf Konsum, auf Wohlstand und wirtschaftlichen Aufstieg spielte.
Dazu eine provokante These: Eigentlich gehört beides zusammen. Manche Landsleute fühlen sich vom ersten Komplex aber - wo sie nun hier sind - eher abgeschreckt, weil Meinungsvielfalt ja auch eine Vielfalt z. T. unbequemer Meinungen bedeutet. Sie schätzen Mercedes und Toyota, lehnen aber z. B. ein modernes Zuwanderungsgesetz, ein modernes Staatsbürgerschaftsrecht nach westlichem Muster, eingetragene Lebenspartnerschaften für Homosexuelle oder islamischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen ab. Sie verstehen Patriotismus nicht als "Verfassungspatriotismus", sondern als völkischen Taumel. Sie betrachten Menschen, die sich von ihrer eigenen angebräunten Vergangenheit nicht distanziert haben, als "wertkonservativ" (vgl. einen Beitrag von SbZ-Redakteur Siegbert Bruss). Und sie halten die Diskussionen, die das politische Klima in der alten Bundesrepublik seit 1968 geprägt und diese Republik vom Muff von 1000 Jahren befreit haben, als "Mätzchen" (vgl. einen Beitrag von Herrn Kiss).
Was das alles mit den Aussiedlungsmotiven zu tun hat? Nun, ich habe den Eindruck, dass manche Landsleute sich von diesem Staat ein falsches Bild gemacht hatten und nun befremdet darüber sind, wie das geistige Klima hier zu Lande ist.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 05.04.2002 um 12:09 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Oliver,

Ihren Idealen kann ich allen zustimmen. Frage am Rande, können Sie mir das Land nennen, wo diese auch in vollem Umfang verwirklicht sind?
Leider kann ich in unserem Land nur viel zu selten erkennen, dass diese Ideale auch umgesetzt sind. Dies ist für mich eine Enttäuschung, da habe ich in der Tat wesentlich mehr erwartet, leider viel zu oft dieselben Mechanismen wie in Rumänien wiedererkannt, vgl. Spendenskandale der CDU und SPD.
Was ich vom geistigen Klima der 90er Jahre halte, habe ich 1997 in einem Beitrag geschreiben:
Die moralische Dimension von Politik http://www.johann-lauer.de/moral.htm

Sie zählen fast umfassend alle Vorurteile über Aussiedler auf, die unsere im Westen geboren Mitbürger haben. Ich will nicht leugnen, dass es auch unter den Siegenbürgern Sachsen Menschen gibt, die solche Meinungen vertreten, aber das Meinungsspektrum unter den Sachsen ist weitaus heterogener, d.h. vielschichtiger und zwar aufgrund der Umsiedlung, die für jeden eine einschneidende Erfahrung war.
Während Sie Mitglied in einer großen Gemeinschaft, der SPD, sind, bin ich parteilos, weil ich mich seit 21 Jahren für keine demokratische Partei (SPD, CDU, FDP, Grüne) entscheiden konnte.

Grüße Johann

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 05.04.2002 um 14:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Johann:
Ihren Idealen kann ich allen zustimmen. Frage am Rande, können Sie mir das Land nennen, wo diese auch in vollem Umfang verwirklicht sind?
Leider kann ich in unserem Land nur viel zu selten erkennen, dass diese Ideale auch umgesetzt sind. Dies ist für mich eine Enttäuschung, da habe ich in der Tat wesentlich mehr erwartet, leider viel zu oft dieselben Mechanismen wie in Rumänien wiedererkannt, vgl. Spendenskandale der CDU und SPD.
(...)
Sie zählen fast umfassend alle Vorurteile über Aussiedler auf, die unsere im Westen geboren Mitbürger haben. Ich will nicht leugnen, dass es auch unter den Siegenbürgern Sachsen Menschen gibt, die solche Meinungen vertreten(...)

Lieber Johann,
genau deshalb habe ich ja auch immer "manche Sachsen" oder "manche Landsleute" geschrieben.
Natürlich sind es Ideale, denen unser Staat ebenso wenig gerecht wird wie irgendein anderer. Und über die Spendenaffären von CDU und SPD bin ich mindestens so traurig und ärgerlich wie Sie und die meisten anderen Mitbürger. Dennoch: Unser Grundgesetz ist eine exzellente Verfassung, für die zu arbeiten und zu streiten es sich allemal lohnt. Diese Erkenntnis sehe ich leider bei vielen Sachsen zu schwach ausgeprägt. Wann immer unsere Verfassung im politischen Raum und insbesondere vom BVerfG sehr liberal ausgelegt wird - Beispiele habe ich genannt -, entdecke ich gerade diese Liberalität bei vielen Sachsen selten. Die halten es dann lieber mit dem so genannten "Wertkonservatismus", wie ihn Herr Bruss offenbar versteht, und mit dem Begriff von "Patriotismus", der Herrn Dr. Barth vorschwebt. Das finde ich sehr schade. Patrioten sind m. E. solche, die ihre patria, ihr Vaterland, lieben. Und das Vaterland für Deutsche in der Bundesrepublik ist eben diese freiheitlich-demokratische Bundesrepublik und kein völkisch-deutschtümelndes Gemeinwesen in der Tradition des 19. Jahrhunderts.
Ihre Betrachtungen zu den "Dinos" und "Toskanos" finde ich sehr lesenswert und weithin zutreffend, ebenso Ihre Gedanken zur Motivation zum Übersiedeln und zur Integration. Ich teile auch nicht das überhebliche Getue der Wohlstandsbürger, wonach Konsumbedürfnisse illegitime Motive für eine Auswanderung bzw. Einwanderung wären. Viele Aus- und Einwanderungswellen in der Geschichte waren wirtschaftlich begründet.
Allerdings erwarte ich von jenen Deutschen, die v. a. der Mercedes-Stern und der Farbfernseher nach Deutschland gelockt hat, dass sie sich den Kampfbegriff "Wirtschaftsflüchtling" bei Asylbewerbern nicht zu eigen machen, die nur deshalb den Umweg "Asyl" wählen, weil das deutsche Ausländerrecht bisher keine legale Möglichkeit der Einwanderung aus wirtschaftlichen Gründen gewährte - getreu der bundesrepublikanischen Lebenslüge, wir seien kein Einwanderungsland. Und ich erwarte von jenen, die hier als Aussiedler willkommen geheißen wurden und werden, dass sie nicht die Nase rümpfen, wenn es auch Menschen aus der Türkei oder dem Kosovo für erstrebenswert halten, in Deutschland zu leben.
Nur am Rande: Sowohl von Aussiedlern - ich meine nun v. a. die aus der ehemaligen Sowjetunion - als auch von Ausländern erwarte ich einen wirklichen Willen zur Integration (nicht unbedingt zur Assimilation). Dazu gehört nicht nur der Spracherwerb, sondern auch die Bereitschaft, sich unseren Werten und Traditionen zu öffnen und nicht ausschließlich die eigenen zu pflegen. Integration muss ein zweiseitiger Prozess sein. Er setzt Bemühungen des Zuwanderers ebenso voraus - mindestens ebenso, m. E. sogar vorrangig, weil jeder für die Schaffung seiner Lebensperspektiven und -chancen zunächst einmal selbst verantwortlich ist! - wie solche des Staates und der Gesellschaft. Wenn Sie die Aussiedlerquartiere etwa im oberbergischen Waldbröl besuchen - der Vaterstadt des früheren Aussiedlerbeauftragten Dr. Horst Waffenschmidt -, werden Sie ähnliche gesellschaftsschädliche Ghetto-Strukturen vorfinden wie in Berlin-Kreuzberg, Köln-Mülheim oder dem Frankfurter Bahnhofsviertel.
Insofern verstehe ich die Kritik vieler Landsmannschaften an der aktuellen politischen Diskussion nicht, den Zuzug weiterer Aussiedler erstens an den Spracherwerb aller Familienangehöriger im Ursprungsland und zweitens an ein individuelles Kriegsfolgen- und Vertreibungsschicksal zu knüpfen. Wer für beides die Voraussetzungen nicht mitbringt, kann m. E. nicht das "Deutschen-Privileg" beanspruchen, sondern muss sich in die Quote der Zuwanderer einreihen, die nach dem neuen Zuwanderungsgesetz - wenn es denn kommt - die Zuwanderung aus wirtschaftlichen Gründen - um andere kann es sich ja dann nicht handeln - steuern und begrenzen soll.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 05.04.2002 editiert.]

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 05.04.2002 um 20:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Oliver Klöck:
Ihre Betrachtungen zu den "Dinos" und "Toskanos" finde ich sehr lesenswert und weithin zutreffend, ebenso Ihre Gedanken zur Motivation zum Übersiedeln und zur Integration.


Danke. Wenn man einer Meinung ist, dann ist die Diskussion nicht besonders anregend. Werde mich auf die Teile Ihres Beitrages beziehen, dem ich nicht zustimmen kann
Zitat:
Original erstellt von Oliver Klöck:

Insofern verstehe ich die Kritik vieler Landsmannschaften an der aktuellen politischen Diskussion nicht, den Zuzug weiterer Aussiedler erstens an den Spracherwerb aller Familienangehöriger im Ursprungsland und zweitens an ein individuelles Kriegsfolgen- und Vertreibungsschicksal zu knüpfen.


1941 gab es in der Wolga-Republik ein funktionierendes deutschsprachiges Schulsystem, davon ist nur noch, wenn überhaupt ein Unterricht ca. 2 Wochenstunden in der "Muttersprache" geblieben, wobei jahrzehntelang vom Staat verlangt wurde, dass man russisch spricht.
Wie sollen eigentlich diese Menschen in Ihren Heimatgebieten deutsch lernen? Wieso dürfen diese Menschen keine Partner heiraten, der eine andere Nationalität hat? Ist dies ein westdeutsches Privileg?
Wichtiger sind für die meisten hier die wirtschaftlichen Argumente: Seit den 80ern Jahren weiß man, dass die Bundesrepublik auf Einwanderung aus demographischen und wirtschaftlichen Gründen angewiesen ist.
Alle Deutsche aus Osteuropa zusammen den Bedarf überhaupt nicht decken können.
Die Aussiedler sind in der Rentenversicherung nicht auf Solidarität oder christliche Nächstenliebe angewiesen, sondern sie leisten selber einen Solidaritätsbeitrag. vgl. Fremdrente: eine ungerechtfertigte Leistung? http://www.siebenbuergersachsen.de/fremdrente/re-lev.htm
Frage: Warum quält bzw. schikaniert man diese Menschen mit bürokratischen Mitteln? Dadurch wird der gesamte Prozeß nur um Jahre verzögert, Menschen, die seit Jahrzehnten leiden, werden weiter gequält und das Ganze verteuert. Ich wundere mich nicht, dass diese Menschen sich abkapseln in ihre Ghettos und überhaupt nicht mehr an einer Integration interessiert sind, teilweise sich sogar weigern die Sprache zu lernen, obwohl sie sich dadurch selber schaden.
Ich kann nur einen "Sinn" sehen, linke Politiker können ihre Xenophobie auf dem Rücken der Aussiedler und rechte Politiker auf dem Rücken der Assylanten "austoben" und dabei noch "rationale" Argumente ins Feld führen.

Zitat:
Original erstellt von Oliver Klöck:

das "Deutschen-Privileg" beanspruchen,


Aufgrund dieses "Privilegs" wurden die Deutschen in der Sowjetunion entweder hingerichtet oder deportiert und von 1941 bis 1956 wie Arbeitssklawen behandelt. Sie durften nicht deutsch sprechen, obwohl in ihren Personalausweisen stand, dass sie deutscher Nationalität sind. In den Vertreibungsgebieten sind sie nicht gemocht, in ihren alten Siedlungsgebieten nicht willkommen, dasgleiche gilt hier.
Diese Menschen sind seit über 60 Jahren entwurzelt und zwar nicht nur geographisch, sondern auch kulturell. Dort werden sie als Deutsche, hier als Russen beschimpft.
Sagen Sie mir doch, worin eigentlich deren Privileg besteht ?

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 05.04.2002 um 22:31 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Oliver Klöck:
Sehr gut, lieber Johann!
Sie betrachten Menschen, die sich von ihrer eigenen angebräunten Vergangenheit nicht distanziert haben, als "wertkonservativ" (vgl. einen Beitrag von SbZ-Redakteur Siegbert Bruss). Und sie halten die Diskussionen, die das politische Klima in der alten Bundesrepublik seit 1968 geprägt und diese Republik vom Muff von 1000 Jahren befreit haben, als "Mätzchen" (vgl. einen Beitrag von Herrn Kiss).
Was das alles mit den Aussiedlungsmotiven zu tun hat? Nun, ich habe den Eindruck, dass manche Landsleute sich von diesem Staat ein falsches Bild gemacht hatten und nun befremdet darüber sind, wie das geistige Klima hier zu Lande ist.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

Also, Herr Klöck,
wenn Sie zitieren dann bleiben Sie bitte in dem Kontext des Zitats. Ich habe die Resultate Ihrer 68-er Bewegung verglichen mit dem heldenhaften Widerstand der Ungarn 1956 und der Tschechen 1968. Und im Vergleich Ihrer Talarenkämpfe gegen die vorher erwähnten, mit bloßen Händen gegen eine erdrückende Besatzungsmacht kämpfenden Bürgern hinkt keinesfalls.
Übrigens, jeder der die reale Zustände an vielen unserer deutschen Universitäten kennt, weiss über Ihre Erfolge gegen den Muff der Talaren Bescheid. Da beschäftigen die Herren Professoren sich mit allerlei Nebenerwerbstätigkeiten anstatt die Studenten zu betreuen. Von Seminarbetreuung kaum eine Spur. Und viele Studenten lernen in der Uni nichtmal das 1x1 des Berufs.
Ich habe in meiner Firma konkrete Beispiele genug. Da kommen Leute die Maschinenbau UND Wirtschaft absolviert hatten, können aber einfache Berechnungen nicht ausführen. Mit dem Rechner sind Sie fit, dabei hat die spielerische Seite wenig mit dem Handwerk zu tun, das angeblich goldenen Boden hat.
Und was das heutige geistige Klima im Lande betrifft, ist es vielerorts durch die Meinung vertreten, man müsse sich nur durchwursteln. Schauen Sie sich mal das geistige Klima im Fernsehen an. Das geistige Interesse unserer Bundesbürger ist, mit Niveau, so ab 23 Uhr vorhanden. Und Sie wollen dies als beispielhaft hinstellen.

Ich habe nichts gegen Ausländer. Und bin mit Ihnen einverstanden, wenn Sie fordern, das Leute die in unser Land kommen, unsere Sprache sprechen sollten. Aber nicht nur die Russlanddeutschen! Wie Johann zu Recht bemerkte, gibt es für deren mangelnde Deutschkenntnisse ernste und triftige Gründe.
Vor allem die Gründe und der Hass, die durch den Überfall unseres Landes auf ein anderes Land hervorgerufen wurden.
Ich selbst habe deutsch nicht in der Schule lernen können, durch die Verschleppung in den Baragan. Das merkt man noch heute. Ich arbeite noch immer daran. Aber darum mich schuldig fühlen?
Dies ist nicht Wertkonservatismus, Herr Dr. Klöck. Es ist nur gesunder Menschenverstand.
Schöne Grüße,
getkiss

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 06.04.2002 um 08:56 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Habe dieses Thema aus dem Forum "Leserecho" hier ins "Allgemeine Forum" verschoben.

[Dieser Beitrag wurde von Guenther am 06.04.2002 editiert.]

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hlw
unregistriert
erstellt am 06.04.2002 um 11:10 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat

...


[Dieser Beitrag wurde von hlw am 09.04.2002 editiert.]

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 06.04.2002 um 14:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hlw:

Anstatt die gesellschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen, die die einheimischen Damen annimieren könnten sich nicht ständig in sterilem Zustand zu halten und statt dessen in ausreichender Zahl Kinder zur Welt zu bringen und großzuziehen,
wird ein lächerliches Theater über die Ausländer, die nicht Deutsch lernen wollen, aufgeführt.........


Immer nur auf die Frauen!! Ist ja auch gerechtfertigt, ohne Mann kann man ein Kind zeugen, aber ohne Frau geht es NOCH nicht Bald wird alles im Labor geregelt, hoffentlich bewundere ich das Ganze dann von unten
Die Fertilität des Volkes haben schon willenstarke Politiker versucht zu steigern wie Hitler (Einsatz an der Heimatfront) uns allen noch in unmittlebarer Errinnerung Ceausescu mit allen möglichen Drohungen und Bestrafungen. Gebracht hat das Ganze nichts.
Wir haben ja einen geilen Verteidigungsminister, unter seiner Führung könnte man einiges auf die Beine stellen. Statt mit Befehlen und Verboten könnte man es mal mit Anreizen versuchen. Alle zeugungswilligen Paare bekommen einen Mallorca-Urlaub gratis. Die ganze Aktion könnte unter der Schirmherrschaft von Rudolf Scharping und Gräfin Pilati laufen

Eine familienfreundliche Politik ist sicherlich notwendig, aber auch dies wird nach Berechnungen von Experten den Bevölderungsrückgang nicht stoppen.
Auch Einwanderung kann das Problem nur etwas verzögern, da ja auch die Einwanderer ihr Zeugungsverhalten hier ändern.

[Dieser Beitrag wurde von Johann am 06.04.2002 editiert.]

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hlw
unregistriert
erstellt am 06.04.2002 um 15:31 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
...

[Dieser Beitrag wurde von hlw am 09.04.2002 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 06.04.2002 um 16:08 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Was, bitteschön, hat denn die demographische Entwicklung hierzulande mit unserem Abhauen, der feigen Fahnenflucht, Desertation, oder wie Ihr es auch immer benennen mögt oder tunlichst benennen solltetzu tun?; denn mit Vertreibung in direktem Sinne des Wortes hat das Verlassen unserer angestammten Heimat nichts zu tun; dann schon viel eher mit Mercedes/Farbfernseher/Malorkaurlaub; wohl noch viel mehr damit dass wir unsern Kindern bessere Qualifikationsmöglichkeiten eröffnen wollten und sie vor Mischehen mit den Sprösslingen der Staatsnation zu bewahren.
Gentechnik, Scharping und Gräfin Pilati hier rein zu bringen finde ich üußerst geschmacklos, auch wenn mit 100 Samilis versehen.
hlw - stimme ich in Sachen Deutsch-Sprachen-Zwang voll zu, es ist unzeitgemäß, primitiv und lächerlich. Wir haben genügend lebende oder auch verstorbene Beispiele bei unsern Landsleuten, die auch nach 50 - 60 und mehr Jahren nicht rumänisch reden wollten, es auch dementsprechend schlecht konnten; diese sind damit auch über die Runden gekommen - es ist wohl Sache jedes Einzelnen.
hlw´s "Buckeln" kann ich nicht nachvollziehen auch die Sache mit Radio/TV und Musik ist überzogen und all diese Geräte haben einen Ausschaltknopf. Lassen wir doch jeden ein- und ausschalten was und wann er es möchte (siebenbürgisches Palaver - pur).
Das Gesabber mit der "Erbschuld" hat auch seine glatzköpfigen Widersacher samt ihren unzähligen Bewunderern, SbS-Angehörige mit einbegriffen - Heuerswerda, Solingen und viele andere Orte, tagtäglich bis heute und immer wieder - nicht vergessen bitte.
halw = Sprachwächter; viel Erfolg bei diesem unsinnigen Ansinnen. Wie schön wäre es wenn sich die Menschen dieses Erdballs endlich einmal verständigen könnten, gerade die Musik und der Fußball sind uns da ein Stück voran.
Zwangsweise "Eindeutschung" - wurde ja schon beleuchtet. Auch gebürtige Deutschländer verlassen dieses Paradies, warum sollten es die Dazugekommenen nicht auch tun? Die Völkerwanderung wird es, in irgend einer Form immer geben.
Und noch ein Absatz "Deutsch zu können" !
Umvolkung = kaum zu fassen was es alles an Fachausdrücken gibt.
Auch dieses THEMA ist total aus dem THREAD gelaufen!
Nur das Aufsplitten kann da noch weiter helfen.

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 06.04.2002 um 16:50 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Johann,
ich kritisiere nicht, dass viele Deutschen in Russland kein Deutsch mehr beherrschen. Die von Ihnen angeführten Gründe treffen zu. Diese Menschen hatten ein schlimmes Schicksal. Ich habe darüber ausgiebig recherchiert und vieles geschrieben. Wir sind diesen Lansleuten gegenüber zu Solidarität und Hilfe verpflichtet und dürfen sie nicht mit bürokratischen Mitteln schikanieren und aufs Neue ausgrenzen. Da bin ich ganz Ihrer Meinung.
Ich meine nur, es sei im eigenen Interesse dieser Zuwanderer sinnvoll und notwendig, sich erst zum Einwandern zu entschließen, wenn sie - und zwar alle! - die deutsche Sprache ausreichend beherrschen. Dass die Zuwanderer nur Lückenbüßer auf unserem Arbeitsmarkt sein sollten und Sprachkenntnisse deshalb entbehrlich seien, wie es hlw sagt, halte ich für völlig falsch. Auch seine Aussage, wir seien von fremden Truppen besetzt, liegen so neben der Spur, dass ich darauf nicht weiter eingehen möchte. Zutreffend finde ich dagegen hlw´s Kritk an den grassierenden - und oft noch falschen - Anglizismen. Sie können aber m. E. nichts an der Tatsache ändern, dass es erforderlich ist, in Deutschland zumindest in gewissem Maße die deutsche Sprache zu beherrschen. Dass derjenige, der hier lebt, dies auf eigenes Risiko tut, trifft nur zum Teil zu. Wenn diese Leute hier kaum oder jedenfalls nicht ohne staatliche Hilfe wirtschaftlich überlebensfähig sind, ist die Sprachfähigkeit eben nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Deshalb hat die Gesellschaft ein Recht und eine Pflicht, daran etwas zu ändern.
Das "Deutschen-Privileg" habe ich einzig auf die erleichterte Möglichkeit der Zuwanderung bezogen. Dabei sollte es bleiben - aber eben nur dann, wenn sie die - von Deutschland durchaus großzügig mitfinanzierten - Möglichkeiten nutzen, bereits im Ursprungsland zumindest einfache Deutschkenntnisse zu erwerben. Leider fehlt bei sehr vielen Russlanddeutschen diese Einsicht, weil sie sich - da bin ich wieder beim Ausgangspunkt - falsche Vorstellungen von ihren Perspektiven in Deutschland machen. Diese Pflicht, die derzeit meines Wissens nicht für die v. a. russischen Familienangehörigen gilt, muss auf diese ausgedehnt werden, weil Integration in eine hochtechnisierte Gesellschaft nur gelingen kann, wenn alle Deutsch sprechen. Das gilt natürlich ebenso für alle anderen Zuwanderer. Die Debatte um eine Senkung des Zuzugsalters hatte genau diesen Hintergrund.
Es gibt viele gute Gründe, unser Land zu kritisieren. Vieles läuft schief, viele notwendige Reformen wurden viel zu lange nicht und dann oft zu zögerlich angepackt. Zu viel wurde auf die Beharrenden Rücksicht genommen. Insofern freue ich mich über jeden Zuwanderer, der so zupackend und engagiert ist, in seinem Bereich an Veränderungen mitzuwirken. Dafür sind gerade unsere sächsischen Landsleute mit ihrer sprichwörtlichen Tatkraft regelrecht prädestiniert.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 07.04.2002 um 08:23 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Johann:
Die Fertilität des Volkes haben schon willenstarke Politiker versucht zu steigern wie Hitler (Einsatz an der Heimatfront) uns allen noch in unmittlebarer Errinnerung Ceausescu mit allen möglichen Drohungen und Bestrafungen. Gebracht hat das Ganze nichts.
... könnte man es mal mit Anreizen versuchen. Alle zeugungswilligen Paare bekommen einen Mallorca-Urlaub gratis.
[Dieser Beitrag wurde von Johann am 06.04.2002 editiert.]

Lieber Johann,
gebracht hat es schon was.
Einerseits viel Leid, für unzählige Frauen.
Andererseits hat NC-s Geburtenpolitik ein Anwachsen der Bevölkerungszahl gebracht. Das ist mal Tatsache. Ob´s gut war? Und vor allem richtig ausgeführt?
Mit dem zweiten Vorschlag wäre ein bürokratisches Wesen so nicht einverstanden!
Ohne Verpflichtungserklärung, den Urlaub zurückzuzahlen, falls keine Resultate vorweisbar sind?
Schönen Sonntag,
getkiss

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Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 07.04.2002 um 21:47 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von getkiss:

Ohne Verpflichtungserklärung, den Urlaub zurückzuzahlen, falls keine Resultate vorweisbar sind?
Schönen Sonntag,
getkiss


Lieber Getkiss,
die Bürokraten werden sicherlich die entsprechenden Erklärungen samt Ausnahmeregelungen hinkriegen, da gibt es keinen besseren auf der Welt

Lieber Oliver,
unser Dissens besteht doch darin, dass Sie die jetzt, übrigens von CDU und SPD, gefundene Regelungen, die seit ca. 1993 gelten, richtig finden, während ich sogar der Meinung bin, dass die Landsmannschaften gegen diese Regelungen nicht genug protestiert haben.
Meine Argumete: Auf der einen Seite ist es für die Betroffenen wichtig, dass ein jahrzehntelanges hin und her ein Ende nimmt. Dies ist das moralische Argument. Schließlich wurde aufgrund des Überfalles auf die Sowjetunion ein Zusammenleben der dortigen Deutschen mit anderen Nationalitäten jede Grundlage entzogen.
Auf der anderen Seite ist dies auch im wirtschaftlichen Interesse der BRD. Je länger der Übergang dauert desto teuerer wird das Ganze. Sie konnten doch vor Ort sehen, dass der Aufbau von retorten Dörfern nur rausgeworfenes Geld ist, weil dies nichts anderes als ein Wartesaal im Hinblick auf eine Einreise in die BRD ist. Jeder, der jahrelang auf die Ausreise warten mußte, kann Ihnen bestätigen wie negativ sich dieses auf die persönliche Entwicklung auswirkt. Junge Leute beginnen keine Ausbildung, weil es ja möglicherweise Morgen nach Deutschland geht, mit verhehrenden Folgen. Zweitens ist es aufgrund der demographischen Entwicklung auch im Interesse der BRD, dass möglichst viele integrationswillige Menschen kommen.

Grüße Johann

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 08.04.2002 um 08:25 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wo er Recht hat hat er Recht, der Johann,

das mit den ultimativen Anforderungen auf Deutschkenntnisse ist nichts anderes als eine spitzfindige Schikane.
Die Sprache der Russlanddeutschen, aber auch die der Siebenbürger Sachsen ist geanu so schrecklich wie die der Bayern, Schwaben oder der Ostfriesen. sogar der immer wieder hierbei zitierte Hofrat Goethe hat keineswegs Hochdeutsch bzw. die deutsche Standardsprache benutzt sindern er hat hessisch gebabbelt.
Ich lebe im Schwabenland und die Kinder gehen hier in schwäbische Kindergärten und in schwäbische Schulen - mit der deutschen Standardsprache werden sie erst in der 12. und 13. Gymansialklasse konfrontiert. Ein Dipl. Ing. (FH) der nicht direkt aus dem Gymnasium zum Studium und erst nach Realschule - Berufsausbildung und Berufskolleg zur Hochschule kommt ist ein Akademiker ohne "Deutschkenntnisse", denn die Professoren und Lehrbeauftragten der FH kümmern sich nicht um diese Bildungslücke.
Sehr komisch hört es sich an wenn ein MdB im dicksten oberbayerischen Dialekt von den Türken perfektes Hochdeutsch einfordert.
Soll doch jeder reden wie ihm der Schnabel gewachsen ist, spätestens wenn er merkt dass er sich seine Brötchen nicht besorgen kann, wegen Sprachschwierigkeiten wird er schon etwas dagegen unternehmen.
Als man in den 60gern die Türken, Italiener, Griechen und Spanier als Arbeitssklaven brauchte hat auch keiner sie einer Deutschprüfung unterzogen.
Vielleicht erzählt uns einer gelegentlich wie viel Geld der gute Waffenschmied - zur Stabilisierung der Deutschen in den Herkunftsgebieten verpulvert hat. Mit einem Bruchteil davon hätte man z.B. eine Regelung treffen können: alle Deutschen aus dem ehemaligen Ostblock sollen kommen - die Aktion wird befristen, auf drei vier Jahre wer innerhalb dieser Frist nicht gekommen ist wollte dort bleiben und wird sollte er se sich später anders überlegen dem Asyl-Antrags-Verfahren unterzogen.
Auf eine solche Art hätten wir das ganze Problem schon längst vom Tisch.

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