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Verspätet aber doch...zu Suche nur.... (Seite 1)

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Autor Thema:   Verspätet aber doch...zu Suche nur....
lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 15.10.2002 um 23:46 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Leute!

Mit etwas Verspätung habe ich mich entschlossen zum Artikel"Suche nur es..." von Claus Stephani meinen Senf dazuzugeben!Er hat unter den Landsleuten Wellen geschlagen und ich als gelegentlicher Leser der SBZ war natürlich auch beeindruckt,so daß ich mich kurzerhand registrieren habe lassen um mitzureden!Also behandelt mich bitte mit Nachsicht denn ich kenne die Gepflogenheiten des Onlineforums nicht!Wir sollten uns freuen,liebe Leute,endlich mal Pep in die SBZ zu bekommen,ich hatte sowieso den Eindruck ich lese den "Neuen Weg"(für die ganz jungen unter Euch - das war eine Art Zentralorgan aller Deutschen in Rumänien in der kommunistischen Ära)Stellt Euch mal vor,es kommt noch die Zeit,daß sie über das Verhalten unserer ach so braven Landsleute während der Nazizeit, oder in der jüngeren Geschichte als Securitate Spitzel berichtet,das sind so die Tabu- Themen die in der SBZ so gut wie gar nicht vorkommen.Ich bin mal gespannt....Nun zuerst zu einer Reaktion auf diesen Artikel nämlich der,der Ehefrau des Ehrenvorsitzenden Bruckner!Wenn ich das mal interpretieren darf, gibt es für diese Frau zwei Kategorien von Aussiedlern,die guten,das sind diejenigen die in den`50ger Jahren mit dem was sie auf dem Laibe hatten in den Trümmern der Uni München studierten,"echt und bescheiden" waren und die schlechten,das sind die aufmüpfigen a la Stephani,die es wagen das Bildungssystem Deutschlands zu kritisieren und dazu den Staat noch abzocken!
Über den Artikel selber kann man geteilter Meinung sein,sicherlich ist es dem Autor gelungen die SBZ mal wieder ins Gespräch zu bringen,was wahrscheinlich eher Rentengesetze und richterliche Entscheidungen dazu, schaffen! Einige Passagen sind zu pauschal,aber die Erfahrungen die Herr Stephani gemacht hat,haben wohl viele unter uns selber erlebt,anderseits gibt es auch viele positive Seiten des hiesigen Bildungssystems die er fairerweise auch hätte ansprechen müssen.Was mich jedoch auf die Palme bringt ist die Aussage über die bescheidenen guten Lehrern in Rumänien.Hier einige Beispiele:die bescheidenste war eine Neurotikerin, zu deren pädagogischen Mitteln gehörten heftige Wutausbrüche unkontrollierte Schläge auf Schüler,Wegschmeißen von Schulranzen aus dem Klassenzimmer,das Messen der Haarlänge der Jungen mit dem Lineal usw.usw.Als sie Ende 30 wie vom Storch getroffen schwanger wurde,waren die Äußerungen der erstaunten Elternschaft gegenüber den Schülern "schäme dich,wie kannst du so etwas sagen,oder "was für ein Beispiel gibt sie euch?"wohl noch die harmlosesten.Eine andere bescheidene war(oder ist immer noch)mit einem Securitate Offizier verheiratet und hat uns den freundlichen Hinweis gegeben wir sollten das Zeichen(ähnelt einem Blitz) der Gruppe AC/DC meiden(ZB:das Anmalen an den Schulranzen),weil das Nazisymbole seien!Das machte für mich AC/DC noch interessanter deren Fan ich seit 1981 bin.Eine andere, karrieregeile, war fachlich 1A aber pädagogisch eine Katastrophe.Zu ihrem Repertoir gehörten Brüllen, unschuldige Schüler ohrfeigen,Uniform- und Haarkontrollen,die nicht mal vom Direktor so vehement angemahnt wurden.Und wie akribisch sie die bescheidene "sozialistische Literatur" behandelte.....,während Ihre Kollegin sogar die vorgesehenen "Politischen Stunden" heimlich mit weltlichen Themen besetzte.Einigen bescheidenen Rumänischlehrerinnen hätte man glatt bescheinigen können sie hätten mit Eminescu....-..na ja ich darf das Verb nicht einführen sonst schmeißt mich der Administrator raus- mit soviel Patos gingen sie an die Sache ran und wehe wenn wir Schüler ihrem Kommentar nicht folgen konnten.Na ja,da gab es einen der war völlig OK!Aber wie ich aus nicht zuverlässigen Quellen erfahren habe,hat man ihn aus einer hohen bayerischen Verwaltungsposition fristlos entlassen und das soll in Deutschland etwas bedeuten.Bescheiden gelaufen....Eine Kurzanalyse zu einigen den uns bekannten öffentlichen Lehrern die Brüder Kleininger(einer von Ihnen hat es zum Botschafter gebracht) und Johannes(heutige Bürgermeister von Hermannstadt).Nach Einschätzung zweier ehemaligen Schüler war Herr Johannes alles andere als bescheiden und ich frage mich, ob es überhaupt bescheidene Bürgermeister gibt?! Mit einem der Kleininger Brüder habe ich noch persönlich eine Rechnung offen,leider kenne ich seinen Vornamen nicht.Als er als "hohes Tier aus dem Bildungsministerium" Anfang der 80`ger Jahre in unsere Schule kam und sich aufführte wie ein Zampano zog er uns Jungen die Haare und monierte deren Länge der Schuldirektorin,die ja nicht weniger bescheiden war als er.Ihr könnt euch vorstellen,da war der Teufel los.....Und nun frage ich mich, und zugleich auch Herrn Stephani, was ist dümmer-irgendwelche Detaills über Deutsche in Rumänien nicht zu kennen, oder uns von den mir geschilderten Personen (an der Nase) führen zu lassen!?In diesem Sinne es ist alles besch...!

Gruß

Lori


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Fritzi
Mitglied

Beiträge: 1180
Von:71638 Ludwigsburg
Registriert: Nov 2000

erstellt am 16.10.2002 um 14:02 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Fritzi anzusehen!   Klicken Sie hier, um Fritzi eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo lori,

guter Beitrag! Einige der von dir angeschnittenen Themen haben eigene Kapitelin diesem forum, schau dich mal um!
Das mit den Spitzeln ist mir auch viel zu unterrepäsentiert in unseren sächsischen Medien, es sind wohl zu viele Leute davon betroffen!
Zu den Lehrern kann ich nur sagen, daß wir in Schäßburg auch einige Exemplare hatten, die sich so ähnlich benommen haben wei deine rabiaten Lehrer in Hermannstadt, aber ich trag denen nix nach! Es ist schwer, 30 - 40 Rabauken zu bändigen, egal ob sie im kargen Sozialismus oder im dekadenten Kapitalismus aufwachsen! Ich wäre sogar dafür, ein wenig von der in Rumänien ausgeübten Strenge auch hier zuzulassen, von den Schuluniformen gar nicht zu sprechen...!

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 16.10.2002 um 20:26 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wie kommst Du denn darauf,daß meine Lehrer in
Hermannstadt waren?Und das mit den 40Schülern stimmt bei mir nur zum Teil!Acht Jahre lang herrschten an meiner Schule für rumänische Verhältnisse was die Schülerzahl angeht paradiesiche Zustände und es war nicht eine Dorfschule!Es tut mir leid aber ich kann nicht konkreter werden,denn ich möchte ja auch die etwas "bescheidenen" schützen!Gegen Uniformen bin ich total!

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Fritzi
Mitglied

Beiträge: 1180
Von:71638 Ludwigsburg
Registriert: Nov 2000

erstellt am 17.10.2002 um 12:38 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Fritzi anzusehen!   Klicken Sie hier, um Fritzi eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Lori,

das mit Hermannstadt hab ich geraten, es war anscheinend falsch!
Wegen der 40 Schüler kannst du dich glückich schätzen, ich hab all die 12 Jahre Schule in Rumänien immer mehr als 30 Kollegen gehabt, was an sich ja schön ist, man lernt viele Leute kennen!
Das Thema Schuluniformen ist ein heisses Eisen, das landauf, landab immer mal wieder hochkocht! Ich meine, die Einführung der Schuluniformen (jede Schule ihre Uniform, nicht eine für alle Schulen!) würde den Konsumdruck ein wenig lindern, der auf den Schülern und auf ihren Finanzierern, den Eltern, die das alles erwirtschaften müssen, lastet. Desweiteren bringt die Uniform ein wenig Disziplinierung mit und das haben unsere Kinder bitter nötig. Die dummen Sprüche von wegen "Uniformen erinnern an das III. Reich und an totalitäre Regime" usw, sollte man vergessen, wir sind in einer Situation, in der das Ganze in die entgegengesetzte, genau so schädliche Ecke zu kippen droht! Man sieht täglich, daß die Menschheit mit der Freiheit auch nicht viel anfangen kann!

[Dieser Beitrag wurde von Fritzi am 17.10.2002 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 17.10.2002 um 15:49 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
Claus Stphani hat wohl, in der Absicht alles recht plastich und verständlich zu machen, auch etwas zu viel des Guten getan - ob nun darauf gleich noch um ein Doppeltes fetter aufgetragen werden muss ist die Frage.
Wenn lori uns schon nichts über seinen Ausbildungsort mitteilen möchte villeicht schreibt er wenigstens etwas über die Zeitspanne der Schuljahre, oder über sein Alter - erst darauf kann relativiert werden.
Ciao

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 17.10.2002 um 22:17 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Das sind Tatsachen und nichts ist fett aufgetragen,nach 12Jahren Schule in Siebenbürgen!Und wie ich schon Fritzi mitteilte muß ich die bescheidenen einigermaßen auch schützen,denn nachtragend bin ich nicht,bis vielleicht auf einen dieser Kleininger Brüder! Mein Alter(das man meiner Meinung nach errahnen könnte,wenn man alles genau ließt)verrate ich nicht,weil man sofort falsche Schlüße zieht!

Gruß
Lori

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 17.10.2002 um 22:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Fritzi,
Trotzdem bin ich gegen Uniformen,auch wenn es vielleich Nazijargon ist aber das ist irgendwie Gleichschaltung!In Zusammenhang mit dem Konsumdruck kann man schon darüber sprechen...aber ich weiß nicht so recht wie man eine gute Lösung finden könnte!Aber verschiedene Uniformen an verschiedenen Schulen führt wohl wiederrum zu unterschiedlichen Geisteshaltungen!Aber heute und hier werden wir wohl das Problem nicht lösen können!

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 18.10.2002 um 08:45 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo lori,
Ihr Alter könnte so Mitte 30 sein - meine Kinder sind auch so alt.
Persönlich - und auch unsere Kinder in Kronstadt - haben andere Erfahrungen gemacht.
Von 43 bis 48 ging ich vorerst in die nationalsozialistisch geführte und nacher kirchliche Schule, noch im Schuljahr 47/48 am Brukentalgymansium gab es richtige Prügelstrafen - so mit dem spanischen Rohr auf alle Körperteile; der Religionslehrer, wohl ein Pfarrer, war der brutalste.
Danach - also nach der Verstaatlichung = Sozialisierung der Schulen konnte ich solchergleichen nicht mehr erfahren. Auch aus Sicht der Lehrer, die diese drakonischen Masmanhmen für richtig und notwendig betrachtet haben weiß ich, dass sie sich zurückhalten nußten, bei körperlichen Strafen bekamen sie gewaltige Probleme.
Von 57 bis 59 war ich rumänischer Soldat - bei den Gräniceri = Grenzschutz. Die noch im zweiten Weltkrieg geltenden Regeln mit Züchtigungen die man nur in islamistisch- fundamentalistischen Kreisen kennt = Bastonade / Hiebe auf die nackten Fußsohlen; Spießrutenlaufen und alle mögliche Schikanen gab es zu meiner Zeit nicht - die Vorgesetzten hatten größten Respekt auch nur die geringsten Gefälligkeitsdienste von uns ausführen zu lassen - wir wurden gut verpflegt fair und menschlich behandelt.
Daher kann ich Ihrem "Aufstrich" schwer folgen.
Ciao

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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 19.10.2002 um 01:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
ich hoffe sehr,daß Sie mein Mailbekommen haben,ist dem nicht so,melden sie sich bitte nochmal an dieser Stelle!

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Schorsch
Mitglied

Beiträge: 53
Von:
Registriert: Jul 2001

erstellt am 21.10.2002 um 09:51 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von lori:
ich hoffe sehr,daß Sie mein Mailbekommen haben,ist dem nicht so,melden sie sich bitte nochmal an dieser Stelle!

Hi lori!
Hab ich nicht bekommen!
Schorsch

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Friedrich Keul
Mitglied

Beiträge: 78
Von:Bayern
Registriert: Jul 2001

erstellt am 05.11.2002 um 09:36 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Nach einer selbst auferlegten Abstinenz ist Herr Danielis seit geraumer Zeit wieder ganz umtriebig auf diesen Foren. Seine gut bekannten Sprüche, Pöbeleien und Unterstellungen, das manchmal senile, unverständliche Gebrabbel sind somit wieder fester Bestandteil der Tagesordnung geworden. Gut dass seine Beiträge nicht Objekt der PISA-Studie waren, das Ergebnis wäre noch verheerender ausgefallen. Eigentlich wäre, wie nannte er das doch ?, „ein Pampflett“ fällig. Ich denke aber, wenn es um ihn geht sollte man es eher mit Karl Valentin halten, sprich „nicht einmal ignorieren“. Trotzdem, zu seinem Beitrag „erstellt am 18.10.2002 um 08:45 Uhr“ eine kurze Gegendarstellung die nicht unbedingt mit dem ursprünglichen Thema zu tun hat, eine rein persönliche Erfahrung ist die vermutlich, so oder ähnlich, von vielen gemacht wurde die während der glorreichen Zeit des sozialistischen Aufbaus als Landesverteidiger aktiv waren.

Herrn DieselRoman muss ich leider enttäuschen. Ich will und kann auch in diesem Fall keine Thesen aufstellen; dazu habe ich weder die notwendige Qualifikation, noch fühle ich mich dazu berufen.

Die „gewaltigen Probleme“ bekamen in der Regel die Lehrkräfte die sich den falschen Schüler aussuchten um ihre körperliche Überlegenheit bzw. persönliche Auffassung von Erziehungsmethoden zu demonstrieren und in die Praxis umzusetzen; mit Minderwertigkeitskomplexen behaftete Zeitgenossen die, das in der Kindheit Erlittene, nun genüsslich weiter geben konnten. Diese Praxis war auch nach 1948 üblich. Neue Lehrkräfte die sich nicht rechtzeitig und richtig orientierten, sprich, die lokale Bonzenschaft samt Nachkommenschaft nicht besser kannten wie den Lehrplan, liefen oft Gefahr; dem frechen, aber unantastbaren Rabauken des Genossen X, eine Sonderbehandlung zu verpassen . Das konnte unter Umständen unangenehme Folgen haben.

Grenzschutz 1957 – 1959, „wir wurden gut verpflegt fair und menschlich behandelt“ (O-Ton Danielis). Das müssen ja paradiesische Zustände gewesen sein die hier angesprochen werden. Es gab Truppengattungen in Rumänien die in den Genuss besserer Verpflegung, Ausrüstung und Behandlung kamen. Welche Truppen das waren ist jedem Rumänienkenner bekannt, die Erwartungen die an die dort Dienenden gestellt wurden und der Geist der dort herrschte eigentlich auch. Verteidigt haben unsere pflichtbewussten und tapferen Grenzer das ihnen anvertraute Objekt gegen die „Feinde“ aus dem Inneren (dies nur als Randbemerkung).
Gestalten deren Aufgabe es wurde auf die eigenen Brüder zu schiessen mussten zwangsläufig gut verpflegt, fair und menschlich behandelt werden. Bei der ordinären, regulären Truppe sah das ein wenig anders aus, z.B. so :

Unterkunft – ein umgebauter Pferdestall wurde zur idealen Behausung für 130 Mann

Verpflegung – das für den Kriesenfall gedachte Trockenfutter (concentrate) wurde in regelmässigen Abständen an die Truppe verfüttert und kann nur als Schweinefrass bezeichnet werden (Motto : was sie nicht krank macht, macht sie stark)

Kioskware – was die staatlichen Handelsgesellschaften nicht mehr verkaufen durften bzw. konnten (verschimmelte Zigaretten, Ware mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum etc.) wurde den Landesverteidigern zu regulären Preisen verkauft.

Ausrüstung – hauptsächlich Kleidung und Schuhwerk unter aller Sau

Sanitäre Verhältnisse – ein mal pro Woche ca. 5 Minuten „Duschen“ (kalt, heiss, kalt, heiss, kalt, aus, Amen, fertig). Mann, und dann die fetten Läuse und Wanzen; was war der Biologieunterricht für eine fade und farblose Angelegenheit im Vergleich mit diesem einmaligen Live-Erlebnis.

Physische und psychische Belastung – innerhalb von 16 Monaten ein Selbstmord, zwei Selbstmordversuche und ein misslungener Mordanschlag im Vollrausch; vermutlich wegen der fairen und menschlichen Behandlung ?? Die Staatsanwaltschaft sah das ganz anders und trotzdem war das höchste Strafmass für die Schuldigen die Versetzung an einen anderen Standort. Ein Menschenleben war nicht viel wert unter einem menschenverachtenden Regime; so wurden z.B. bis etwa 1965 bei grösseren Manövern eine bestimmte Anzahl Tote und Krüppel mit eingeplant (ob auf die Erfüllung des Plansolls Wert gelegt wurde entzieht sich meiner Kenntnis)

Schikane und Prügel – gehörten zum Soldatenalltag, wobei die Betonung auf Schikane liegt. Selbst höhere Dienstgrade waren sich nicht zu schade die ordinären Soldaten gelegentlich mit Fäusten und Stiefeln zu traktieren.

Gefälligkeitsdienste – Schuhe putzen, lästigen Schreibkram erledigen, einen Teil der Ausrüstung schleppen …, das waren wohl Ehrenbezeigungen. Das Renovieren der vom Staat gestellten Wohnung durch Angehörige der Truppe ist den Übungen „wie gestalte ich einen Unterstand wohnlicher“ zuzuordnen. Das Bestellen des Gartens der alten Schwiegereltern vom Land war auch kein Gefälligkeitsdienst sondern eine kleine Übung um bei dem Ausheben von Schützengräben und Artilleriestellungen nicht schlapp zu machen. Der profimässig organisierte Diebstahl von Hühnern, Gänsen und Schweinen aus dem Kasernenbestand um die Hochzeit der Tochter zu bestellen, das Organisieren von kostenlosem Sprit, waren fester Bestandteil der Übung „ wie überlebe ich im Feindesland“. Die generalstabsmässig durchgeplanten und ausgeführten Diebestouren auf den Grossbaustellen in und um Slatina oder Ploiesti, einschliesslich einheimischer Führung, fallen in die Kategorie „Sabotage im Feindesland / wie kann ich den Feind, durch Zufügung von grösstmöglichem materiellen Schaden an der Infrastruktur, effizient demoralisieren“

Sprache und Umgangston – hätten jedes Schlitzohr aus der Mahala erröten oder erbleichen lassen; ordinärer ging’s nicht. Acht Monate habe ich in einem Büro mit einem Major und Genossen Oberstleutnant verbracht. Der Genosse Oberstleutnant hat es nie fertig gebracht mich mit Dienstgrad und Namen anzureden, die übliche Anrede war : „mai soldat imputit“ oder „mai cap de p…“. Der Genosse Major übrigens blieb von solchen verbalen Entgleisungen auch nicht verschont, immerhin ein gestandenes fünfzigjähriges Mannsbild .

Meine ganz persönliche, subjektive Schlussfolgerung: die meisten Gestalten die bei der Armee tätig waren gehörten zu den Nutzniessern eines verfaulten und korrupten Systems (eine Uniform wirkte Wunder, nicht nur zu Köpenicks Zeiten). In einem zivilen Beruf hätten die meisten vermutlich eine schlechte Figur gemacht. Menschenkenntnis und Menschenführung waren in diesem Verein zwei grosse Unbekannte.

Zig-tausende junge Menschen haben sich in all den Monaten die sie bei diesen Sauhaufen verbringen mussten täglich gewünscht „vernünftig verpflegt, fair und menschlich behandelt zu werden“; und das auch nach den Jahren 1957 – 1959.

Fritz


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lori
Mitglied

Beiträge: 1089
Von:D 90766 Fürth
Registriert: Okt 2002

erstellt am 05.11.2002 um 20:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von lori anzusehen!   Klicken Sie hier, um lori eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Fritz,Hallo an Alle,
wir sollten uns alle Mühe geben,die erfahrungen des anderen zu respektieren,daß dabei dem einem oder anderen der Kragen platzt mir inklusive ist verständlich,und vom Thema sollten wir auch nicht abweichen,wenn ich denke,daß wir uns beim "Thema SBZ parteiisch?2,bei der Spekulation angekommen sind(Fritzi!!!)weil keiner nachgebem will(inklusive ich)....ist es amüsant aber nicht unbedingt sinnvoll!Mensch bleibt mensch....
Gruß
Lori

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Hansk
Mitglied

Beiträge: 36
Von:Bayern
Registriert: Nov 2001

erstellt am 06.11.2002 um 12:09 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Friedrich Keul:

Grenzschutz 1957 – 1959, „wir wurden gut verpflegt fair und menschlich behandelt“ (O-Ton Danielis).

Welche Truppen das waren ist jedem Rumänienkenner bekannt, die Erwartungen die an die dort Dienenden gestellt wurden und der Geist der dort herrschte eigentlich auch. Verteidigt haben unsere pflichtbewussten und tapferen Grenzer das ihnen anvertraute Objekt gegen die „Feinde“ aus dem Inneren (dies nur als Randbemerkung).
Gestalten deren Aufgabe es wurde auf die eigenen Brüder zu schiessen mussten zwangsläufig gut verpflegt, fair und menschlich behandelt werden. Bei der ordinären, regulären Truppe sah das ein wenig anders aus, z.B. so :


Herr Danielis ist der erste, der über solch paradiesische Zustände bei der rumänischen Armee schreibt. Das hängt damit zusammen, dass er als Grenzer, besser KZ-Bewacher, einiges an schmutziger Arbeit erledigen mußte.
Oder wurde niemand an der Grenze erschossen, verprügelt, gedemütigt etc.? Sind das vielleicht alles Schauergeschichten von Profilneurotikern, Herr Danielis?
Erzählen Sie mal, welche faire Behandlung haben Sie als humanistischer Kommunist denn den Republikflüchtlingen zukommen lassen?

[Dieser Beitrag wurde von Hansk am 06.11.2002 editiert.]

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Fritzi
Mitglied

Beiträge: 1180
Von:71638 Ludwigsburg
Registriert: Nov 2000

erstellt am 06.11.2002 um 21:38 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Fritzi anzusehen!   Klicken Sie hier, um Fritzi eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Schon allein die Tatsache, das Herr Danielis in diesen harten Zeiten beim Grenzschutz gedient hat, läßt gewisse Rückschlüße zu! Origine sanatoasa? Ein anständiger Sachse hat in dieser Zeit die Schaufel geschwungen, wie später auch! Nix gegen Herrn Danielis persönlich, aber diese Aussage hat mich vorsichtig gemacht!

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 07.11.2002 um 08:11 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Nur zur allgemeinen Beruhigung.
Da hat wohl noch keiner etwas von der ungarischen Revolte aus dem Herbst 56 gehört - vielleicht aber von Pskas und andern Fußballgrößen jener Zeit, die damals wie viele andere, Ungarn verlassen hatten. Ungarn hatte - ähnlich wie heute - eine Sonderstellung und Sonderaufgabe was den Grenzschutz betraf; Sonderstellung die bis zum Herbst 89 deutlich erkennbar war. Durch den Aufstand von 56, war der gesamte ungarische Grenzschutz weggebrochen und Rumänien bekam den Auftrag im Warschauer Pakt diese Rolle nun zu übernehmen. Unter diesem Zwang wurden zum Jahreswechsel 56/57 wahllos Leute zu den gräniceri eingezogen - war bei weitem nicht der einzige SbS in der Situation.
Und jetzt zur Beruhigung - nach meinem ersten Urlaub im Mai 58 durfte ich die Einheit in Constanta nicht mehr betreten - wegen neamuri in sträinätate - und kam auch zur Schaufel. Aber auch dort wurde ich nicht schlecht behandelt und konnte sogar in Kronstadt bis zur "läsare la vaträ" arbeiten.
Mir sind genügend Landsleute beaknnt die nur beim "Derubau" gedient haben und die heute noch, nach vielen Jahren schöne und gute Erinnerungen an die Zeiten haben und davon erzählen - sogar deutsche Soldatenlieder wurden unter dem Applaus der rumänischen Kameraden und der Offiziere gesungen.
Hört doch endlich auf mit der ewigen Schwarzmalerei.
Ciao

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