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Thema: Aufklärung des Nachwuchses
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Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
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erstellt am 19.12.2004 um 19:16 Uhr
Mir ist nach der Durchsicht verschiedener siebenbürgischer Foren im Internet und auch nach Alltagsgesprächen mit siebenbürgisch-sächsisch-stämmigen Jugendlichen aufgefallen, daß sehr viele von ihnen sich als Rumänen betrachten und bezeichnen und daß sie oft keine Ahnung haben, wo sie her kommen und was sie sind. Es stört und verwundert schon sehr, wenn ein Jugendlicher sagt, er wär irgendwo in Deutschland auf einer rumänischen Hochzeit gewesen, bei seiner Cousine Agnes Schneider und ihrem frisch angetrauten Ehemann Kurt Müller, beide aus Probstdorf (fiktive Namen, wohlgemerkt!). Da fragt man sich, was die Eltern ihren Kinder eigentlich noch über ihre Wurzeln und ihre Herkunft beibringen! Wird denn in vielen sächsischen Familien gar nicht mehr über Geschichte, Kultur und Tradition der Siebenbürger Sachsen geredet? Ich meine, daß all das, was wir hier in diesen Foren und mit all unseren siebenbürger Internet-Seiten plus SBZ und all den Veranstaltungen wollen und bezwecken, keinen Sinn macht, wenn die Entwicklung bei unseren Jugendlichen in die von mir weiter oben geschilderte Richtung geht.
[Dieser Beitrag wurde von Fritzi am 20.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
sevens Mitglied Beiträge: 103 Von:Essen Registriert: Jun 2003
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erstellt am 20.12.2004 um 13:03 Uhr
Ähem.... Also was soll man dazu sagen?!? Mir ist das noch nicht untergekommen, daß jemand sich freiwillig als Rumäne bezeichnet hätte.... Kann das gar nicht glauben, daß sich diese Jugendlichen als Rumänen fühlen wollen - das entsetzt mich! Da tut man alles um den - oft recht ignoranten Deutschen "hier oben im Reich" klar zu machen, daß man kein Rumäne ist, sondern Volksdeutscher, und einige wollen von sich aus Rumänen mit deutschen Namen sein???? Grauenhaft!IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 20.12.2004 um 14:29 Uhr
Sowas gibts, sevens. Irgendwann färbt das Bild "Du bist, was in deinem Pass steht" (der angestrebte Idealzustand eines jeden Staatsvolks) auch auf das Bild, das die Kinder von ihren Eltern haben, ab. Die Eltern hatten einen rumänischen Pass, also sind die Kinder selber Kinder rumänischer Eltern. Da hilft nur die Kommunikation zwischen den Generationen, die gute alte Erzählung. Aber wer nimmt sich heute noch Zeit dafür?
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joker Mitglied Beiträge: 390 Von:Frankreich Registriert: Jan 2001
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erstellt am 21.12.2004 um 03:20 Uhr
Zitat: sevens: Da tut man alles um den - oft recht ignoranten Deutschen "hier oben im Reich" klar zu machen, daß man kein Rumäne ist, sondern Volksdeutscher, und einige wollen von sich aus Rumänen mit deutschen Namen sein???? Grauenhaft!
Hallo??!! langsam kann ich es nicht mehr hören, dass die Deutschen ignorant wären! Sie sind nicht mehr und nicht weniger ignorant als wir es sind! Was tut man denn alles um es den "ach so ignoranten Deutschen" klar zu machen, dass man Deutscher ist? Man erzählt ungefragt bei jeder Gelegenheit wie deutsch man ist und schimpft dann rumänisch wenn sie es nicht recht verstehen wollen? Wie lange wollt ihr denn noch in Selbstmitleid versinken, bis ihr versteht warum es den Deutschen schwerfällt uns als Deutsche zu sehen? Wenn hier im ganzen Bildungssystem die Thematik der Deutschen od. deutschstämmigen, oder welche Attribute man uns auch immer "anpappt", nicht gelehrt wird und das Nationsverständnis nach dem 2. Weltkrieg eine ganz andere Richtung genommen hat als bei uns, dann sollten wir uns nicht echauffieren wenn sich die meisten Durchschnittsbürger mit unserem Selbstverständnis schwertun. Das deutsche Bildungssystem legt wert auf Ausbildung von Spezialisten, da ist Allgemeinbildung nicht wirklich der Schwerpunkt. Ein guter Dreher muss sein CNC Programm, seine Werkstoffe und seine Werkzeuge beherrschen und nicht über Schiller, Goethe, Geschichte und Völkerkunde Bescheid wissen. Warum nehmt ihr es ihm übel wenn er nichts über die Siebenbürger Sachsen weiss ? Wenn ihr Euch mit einem Völkerkundler unterhaltet, und er euch als Rumänen einstuft, dann dürft ihr euch echauffieren, dann tut ihr es zu Recht. Die deutsche Spassgesellschaft, tut ihr übriges, zur Absenkung des Allgemeinwissens, zum Niveau etc. Und das was Fritzi geschrieben hat, gehört genau hierhin... Wir haben in RO doch nur aus Mangel an "gescheiten" Fernsehprogrammen uns mit Büchern und mit unserer Geschichte beschäftigt. Guckt doch nach RO, die letzten 15 Jahre haben doch auch zur Absenkung des Niveaus geführt. Wir sollen halt konsumieren und nicht nachdenken. Wer zuviel nachdenkt, liest und grübelt, konsumiert nicht richtig! Ich seh das so: Wir sind in erster Linie Menschen wie alle anderen auch. In zweiter Linie sind wir Europäer (so wir denn mit den aktuellen Entwicklungen Schritt halten wollen). In dritter Linie sind wir Siebenbürger Sachsen aus Siebenbürgen/Rumänien. Mit der Herkunft Rumänien verbinden die meisten auch die Nationalität. Das ist nunmal so. Wir werden das nicht ändern auch wenn wir noch so laut schreien und uns wehren. Der kleine feine Unterschied des Siebenbürgers, seiner Geschichte und seines Selbstverständnisses, sein "Sichzugehörigfühlen" zum deutschen Kulturkreis, sein Beharren auf sein Deutschtum, macht vielen Angst, weil sie Angst haben vor dem "allzudeutschen" und vor dem "deutschtümelnden". Wenn man das verstanden hat, dann hat man die eigene Ignoranz überwunden und ist offen für die "Ignoranz" und das Unwissen der Deutschen. By the way, was wußten wir über die Unterschiede in D.? Über die Animositäten zw. Bayern und den Norddeutschen? Über die Unterschiede zw. Ossis und Wessis? Nichts wussten wir, oder? Hört doch auf das Deutschtum zu bestehen, es macht das Leben einfacher. Siebenbürgen ist Geschichte und wenn wir es nicht schaffen entspannt mit der Geschichte umzugehen, wenn wir es nicht schaffen unsere Jugend fit zu machen für Europa (Europa der Regionen , Siebenbürgen ist eine Region Europas ab 2007), werden wir sie verlieren. Wir sind schon dabei. An der Stelle, stelle ich die Frage die mir schon lange im Kopf rumgeht: Wenn wir in die Zukunft denken, sollten wir unseren Kindern nicht lieber Rumänisch beibringen, als auf unserem Deutschtum zu bestehen, und sie damit zu verbohrten Sachsen machen? Sonst sind sie am Ende "Rumänen" weil sie sich selber so fühlen, und von anderen (Deutschen) als solche gesehen werden, die ihre "Muttersprache" nicht sprechen. Wobei ich damit keinesfalls behaupten will Rumänisch wäre "unsere" Muttersprache. Vielmehr denke ich, dass die nächste Generation vieleicht mehr Chancen in der Region Europas namens Rumänien/Transsylvanien/Siebenbürgen sehen wird und vielleicht die Tradition der Siebenbürger fortsetzen möchte, da würde ihnen die Kenntnis der Landessprache große Vorteile bringen. Mit sächsisch kommen sie da nicht weiter als jeder andere Deutsche...
[Dieser Beitrag wurde von joker am 21.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
pedimed Mitglied Beiträge: 154 Von:Bayern,80336 München Registriert: Jun 2003
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erstellt am 21.12.2004 um 14:12 Uhr
mit dem Erreichen eines ganzen EUROPA wird sich deutsch als europäische wirtschaftssprache aus der Zeit der K.u.K. wieder durchsetzen.Englisch ist Compuersprache.Ihr wedet euch noch wundern. Verabschiede mich bis auf Weiteres nun und einen guten Rutsch ins Neue bis irgendwann der pedimed!IP: gespeichert |
der Ijel Mitglied Beiträge: 455 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 21.12.2004 um 19:47 Uhr
[QUOTE]Original erstellt von sevens: Kann das gar nicht glauben, daß sich diese Jugendlichen als Rumänen fühlen wollen - das entsetzt mich! Da tut man alles um den - oft recht ignoranten Deutschen "hier oben im Reich" klar zu machen, daß man kein Rumäne ist, sondern Volksdeutscher, und einige wollen von sich aus Rumänen mit deutschen Namen sein???? Grauenhaft! Ist gar nicht so grauenhaft. - -Entweder sie fühlen sich wohl in ihrem Pelz, oder sagen dieses mehr oder weniger aus Resignation, oder um langwierigen Erklärungen auszuweichen. Warum sollte es keine Rumänen mit deutschem Namen geben, wenn es doch auch genügend Deutsche mit rumänischem Namen gibt? Von slawischen ganz zu schweigen. Am Genfer See,vor einigen Wochen,trafen wir einen Vornehmen 70iger mit Bernhardiener, und kamen mit Hilfe Französischer Brocken ins Gespräch. Bald wagte ich die Frage, auf Deutsch: Sie sprechen doch sicher einige Sprachen ausser Französisch: Aber sicher!War die Antwort. Und ob er französischer Herkunft sei?: Nein,ich bin Schweizer. So werden auch unsere Kinder Siebenbügische Europäer aus Rumänien sein, wenn sie schlau genug sind das eine nicht zu leugnen und das andere großzügig anzunehmen.
[Dieser Beitrag wurde von der Ijel am 21.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
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erstellt am 22.12.2004 um 12:51 Uhr
Ich hab den Eindruck, daß ihr nicht kapiert, worum es hier geht! Da schmücken sich unsere Jugendlichen mit fremden Federn, mit einer fremden Identität! Was haben diese jungen Leute für ein Selbstverständis, so mit geborgten Wurzeln durch's Leben zu gehen!?!? Die würden sich wundern, wie Rumänisch sie in Rumänien dastehen würden, mit ihren Namen und Biographien... Mich stört an der ganzen Sache die in den Familien fehlende Aufklärungsarbeit. Dieses Abwenden der Jugend (genauer eines großen Teiles der aus Siebenbürgen stammenden Jugend, die bis 20-jährigen) von der eigenen Kultur führt die ganze Arbeit unser siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen ad absurdum! Ich schlage vor, daß sich Landsmannschaft und alle HOGs in "Heimaterinnerungsverein für über 30-jährige" umbenennen, dann macht das ganze einen Sinn. Aber wehe, einer spricht und schreibt dann noch von Traditionen bewahren oder sogar weitergeben. Zu Joker: so ein vaterlandsloser Geselle kann man nicht sein! Der Mensch braucht eine Identität und eine eigene Geschichte, sonst ist er nicht er! Diese Mär vom Europäer wird uns tagtäglich in den Medien vorgeführt, im Ringen für eine Europäische Union. Da ist z.B. der Brite oder Franzose in erster Linie Brite oder Franzose und erst dann Mensch und Europäer. Nur bei uns Deutschen (und da bei der Untergattung Siebenbürger Sachse insbesondere) soll das nicht geht. Da schlägt die Umerziehung auch hier zu...IP: gespeichert |
piturca Mitglied Beiträge: 0 Von:München Registriert: Jul 2007
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erstellt am 22.12.2004 um 16:59 Uhr
Geh einmal in eine rumänische Disco(bevorzugt Südrumänien) und vergleiche die ganze Stimmung mit einem behäbigen, total überkommenen Auftritt einer siebenbürgisch-sächsischen Tanzgruppe. Vieles ist z.Bsp bei der LM an Brauchtum und Traditionen gebunden. Schon vor 15 Jahren waren die siebenbürgischen Jugend- und sonstigen Bälle mit dem Ausgehangeboten deutscher Großstädte nicht kompatibel, die Musik und die Stimmung waren und sind kirmesähnlich.Für viele Sachsen zählt bloß eins: der Erwerb von privatem Wohneigentum. Viele Eltern sollten ihren Kindern lieber eine bessere Ausbildung ermöglichen statt auf Teufel komm raus eine Wohnung abzubezahlen. Viel Spaß beim Schweineschlachten und bei der Wurstzubereitung (www.siebenbuerger.de/sbz/sbz/news/1097909452,18820,.html) wünscht ein waschrechter Siebenbürger Sachse, der mit der rumänischen Fußball-Nationalmannschaft noch immer mitfiebert. IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
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erstellt am 22.12.2004 um 18:24 Uhr
Das sind eben Rumänen, da in Süd-Rumänien! Oder gar Zigeuner... Unsere Jugendlichen, die sich als Rumänen bezeichnen (wider bessern Wissens...) werden nie in einer Disco wie ein Rumäne "abgehen" weil ihnen halt das südländische Temperament fehlt. Schon alleine das ist ein gutes Argument, sich ein wenig Gedanken über die Romanität eines siebenbürgisch-sächsischen Abkömmlings zu machen... Die müssen mit den behäbigen kirmesähnlichen Bällen vorlieb nehmen, so wie sie schon ihre Vorväter abgehalten haben. Was können wir dafür, wenn unser Blut nicht kocht? Fett ist halt dicker als Wasser. Was ist, wenn Deutschland gegen Rumänien spielt? Mit wem hältst du dann, piturca? Und was ist schlecht am Schweineschlachten?[Dieser Beitrag wurde von Fritzi am 22.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
piturca Mitglied Beiträge: 0 Von:München Registriert: Jul 2007
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erstellt am 22.12.2004 um 20:14 Uhr
Natürlich zeigt der Sachse auch sein Temperament, in meiner Jugendzeit vor allem bei Wolle Petris "Hölle, Hölle...", früher ein Höhepunkt jedes Balles. Und bei den Schlägereien in Dinkelsbühl kochte das Blut endgültig über, so dass der Einsatz eines bezahlten Ordnungsdienstes notwendig wurde, was es z.Bsp. auf vielen Volksfesten in Bayern nicht notwendig ist. Wie es mein Nickname schon sagt, halte ich zu den Rumänen, wenn sie gegen Deutschland spielen. Warum sollte ich ich plötzlich etwas verleugnen, wofür ich in meiner Kindheit und frühen Jugend schwärmte( damals auch für den Schwaben Duckadam und den leider verstorbenen Mischi Klein) ? Für mich sind sie die Außenseiter, deren Bedingungen(jeder deutsche Kreisligist hat wahrscheinlich bessere Trainingsmöglichkeiten als die rumänischen Erstligisten) und Lebensumstände tausendmal schlechter sind als die der Deutschen. (Schweineschlachten)Als Kind hab ich ich mich wg. dem gegrillten Ohr mit meinem Cousin geprügelt. Ich würde sagen, alles zu seiner Zeit und den Umständen entsprechendend. Und außerdem: wenn siebenbürgisch-sächsische Eltern ihr schreiendes Baby auf hochdeutsch beruhigen, ist sowieso schon alles zu spät. IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
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erstellt am 22.12.2004 um 22:53 Uhr
- Wolfgang Petris "Wahsinn" ist auch heutzutage noch ein Partykracher, wie ich es an vielen Wochenenden quer durch die Republik immer wieder feststellen muß. Das Lied wird sicher noch in hundert Jahren gespielt werden... Die Schlägereien in Dinkelsbühl sind ausgestorben. Kann damit zu tun haben, daß es auf dem Zeltplatz Zelte gibt, auf denen die rumänische Fahne weht. Das macht den Sachsen faßungslos und nimmt ihm den Wind aus den Fäusten. Ich halte beim Fußball auch zu Rumänien, solange sie nicht gegen Deutschland spielen. Da hört die Sympathie auf. Schweineohren hab ich nie gemocht, aber das Schweineschlachten hat zu meinem Leben gehört wie die "Nazi"-Beschimpfungen auf der Straße nach einem Kriegsfilm. Ich bin auch für Sächsisch als Erziehungssprache. Wo es geht... Du bist doch noch irgendwo ein Sachse, piturca...IP: gespeichert |
sevens Mitglied Beiträge: 103 Von:Essen Registriert: Jun 2003
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erstellt am 23.12.2004 um 01:13 Uhr
zu joker:Und wieder einmal bin ich fassungslos! Dieses Geschwafel von einem Europa der Regionen! Mir wird da ganz übel! Niemand in Europa - außer den Deutschen - versteckt sich so hinter dieser europäische Idee! Das ist ein linkes Märchen! Europa gibt keine Identität - wie auch? Sprichst du etwa Europäisch? Alles Humbug. Man sollte es so halten wie die Franzosen: Nous! La grande nation! Zu der Ignoranz der "Reichdeutschen": Ja das Deutschtum haben die Amerikaner ihnen nach dem Krieg gut ausgetrieben. Zu gründlich für meinen Geschmack... Es heißt ja noch lange nicht, daß dies auch gut so war! Seine Nationalität geringzuschätzen, gar zu verachten zeugt jedenfalls nicht von Weitblick. Heimatverbundenheit macht uns reicher! Wieso sollte man das von sich weisen? - Für eine europäische Phantasterei, die ohnehin nur die wenigsten ernst nehmen! Ich erzähle jedenfalls gerne darüber, woher ich komme! Meist wird das mit ungläubigem Staunen aufgenommen, aber so kann ich einen Beitrag leisten, das Wissen darüber, daß es uns gibt, zu verbreiten! Da brauche ich nicht zu schreien und mich zu wehren - die Leute hören mir auch so zu. Vielleicht meinst du, Siebenbürgen ist Geschichte - aber das ist es nicht! Es gibt dort immernoch Sachsen. Auch für die hat sich die Welt weitergedreht, auch wenn es nur noch wenige sind. Das es nie wieder so wird wie früher; nun das muß man wohl momentan so akzeptieren. Das Siebenbürgen das viele noch kennen ist 1989 gestorben - ja. Aber muß ich es deshalb als Rumänien betrachten? Muß ich hinnehmen, daß die armen Unwissenden meinen sie wären Rumänen?NEIN! Und laß dir gesagt sein - ich bin ein Teil der Jugend und zualleruerst bin ich Deutscher, dann Siebenbürger Sachse, dann Mensch - und Europäer? Europa (so wie es sich heute präsentiert) lehne ich ab! Deutsch wird in Europa wichtiger werden! Da hat der Kollege weiter oben schon recht! Der ganze Osten lernt wieder Deutsch -was natürlich zu befürworten ist! Die wissen schon warum! Rumänisch wird zu nichts anderem als einer (von vielen) unwichtigen regionalen Sprache herabsinken. Gut - dort mag sie nützlich sein. Aber nirgends sonst. Und wo du schon mal bei dem sächsischen Erbe warst. - Ich interpretiere dich jetzt einfach in die Richtung - Wer erhält es denn? Wer spendiert denn die Altstadtsanierung in Hermannstadt? Wer bezahlt dort die Altenheime? Wer hilft den wenigen dort? Wer frage ich? Ist es der rumänische Staat? Sind es die Rumänen? NEIN! Wiedermal! Das ganze Geld kommt aus Deutschland. Und Europa gibt keinen Kreuzer dafür! -------------------------------------------- So. Nun bin ich wieder mal von Höcksken zu Stöcksken gekommen. --------------------------------------------
[Dieser Beitrag wurde von sevens am 23.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Landler Mitglied Beiträge: 264 Von:Deutschland Registriert: Okt 2000
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erstellt am 27.12.2004 um 17:30 Uhr
Zitat: Original erstellt von Fritzi: Wird denn in vielen sächsischen Familien gar nicht mehr über Geschichte, Kultur und Tradition der Siebenbürger Sachsen geredet?
Danke für dieses Thema, Fritzi. Ähnliche Beobachtungen, wie von dir geschildert, habe ich auch schon kopfschuettelnd machen muessen. Doch dürfen wir uns auch an dieser Stelle nicht zu Verallgemeinerungen verleiten lassen. Erfahrungen die ich mit, in den USA geborenen Nachkommen von Siebenbuerger Sachsen und Landlern gemacht habe, gibt auch Anlass zur Sorge. Diese behaupten teilweise dass ihre Vorfahren Rumänen sind. Anscheinend macht sich die breite Masse nicht die Mühe zwischen Nationalität und Volkszugehörigkeit zu trennen... Macht es Sinn nach den Ursachen zu forschen? These 1: Die erste Generation der Aussiedler sind mit Geld verdienen beschäftigt, schliesslich hat man einen Neuanfang zu stemmen und möchte seinen Kindern alles mögliche bieten können. Dabei bleibt einiges leider auf der Strecke. These 2: Viele Siebenbuerger Sachsen setzten mit der Ausreise einen Schlusstrich unter das Thema Siebenbürgen. Wollen mit dem Vergangenen nichts mehr zu tun haben und konzentrieren sich ganz auf die Gegenwart und Zukunft. Zitat: Original erstellt von Fritzi: Ich meine, daß all das, was wir hier in diesen Foren und mit all unseren siebenbürger Internet-Seiten plus SBZ und all den Veranstaltungen wollen und bezwecken, keinen Sinn macht, wenn die Entwicklung bei unseren Jugendlichen in die von mir weiter oben geschilderte Richtung geht.
Wieso macht denn all das keinen Sinn?? Ich behaupte mal, dass Jugendliche welche sich in siebenbürgischen Gruppierungen engagieren bzw. auf entsprechenden Seiten im Netz surfen oder sächsische Events besuchen, dafür weniger anfaellig sind. Was schlägst du denn vor, um solchen Entwickungen entgegenzuwirken? [Dieser Beitrag wurde von Landler am 06.01.2005 editiert.] IP: gespeichert |
Fritzi Mitglied Beiträge: 1180 Von:71638 Ludwigsburg Registriert: Nov 2000
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erstellt am 29.12.2004 um 12:22 Uhr
Die Landsmannschaft könnte mal einen kleinen diesbezüglichen Artikel in der SBZ veröffentlichen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen (wenn es ihr wichtig ist!). Man könnte unsere lieben Landsleute darin sanft ermahnen, ab und zu mit dem Nachwuchs ein "ernstes" Gespräch über unsere Geschichte und Herkunft zu führen. Das könnte ja vielleicht ein Nachdenken bei unseren lieben Kleinen bewirken. Ich weiß, daß Jugendliche in dieser Altersklasse (13 -ca. 20) grundsätzlich ungern mit ihren Eltern reden, egal worüber, deswegen ist mir auch bewußt, daß das eine schwierige Sache wird mit dem "ernsten" Gespräch, aber man kann es ja mal versuchen. "Rumäner" zu sein scheint cool und in zu sein, man muß das umdrehen. Es ist aber leider so, daß die "sächsischen" Tugenden zur Zeit völlig uncool und out sind. Mir wird gerade jetzt bewußt, daß all dies zu einer riesigen Diskussion führen könnte... Hmmm, ein heißes Thema.[Dieser Beitrag wurde von Fritzi am 29.12.2004 editiert.] IP: gespeichert |
Hermes Mitglied Beiträge: 0 Von:BW, 69181 Leimen Registriert: Sep 2003
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erstellt am 29.12.2004 um 13:37 Uhr
Zitat: Original erstellt von piturca:
Für viele Sachsen zählt bloß eins: der Erwerb von privatem Wohneigentum. Viele Eltern sollten ihren Kindern lieber eine bessere Ausbildung ermöglichen statt auf Teufel komm raus eine Wohnung abzubezahlen.
Lieber Piturca, möchtest Du vielleich lieber, dass die Sachsen in heruntergekommenen Sozialwohnungen hausen und dabei Ihre Promotion vorantreiben? Ich finde dass wir uns gerade durch unsere Bodenständigkeit (wozu auch eigenes Haus und Hof gehört) auszeichen. Zugegebenermassen ist eine gute Ausbildung genau so wichtig, doch Du hast diese völlig ungeeigneten Gegenüberstellungen getroffen (Disco aus Südrumänien <--> sächsischer Ball, Streben nach Eigenheim <--> gute Ausbildung). Du hast jedoch völlig Recht, wenn Du die meissten sächsischen Bälle als Veranstaltungen ohne Anspruch auf Qualität kennzeichnest. Dies liegt jedoch (glaube ich) nur einerseits am Publikum. Andererseits an Veranstaltern und Kapellen die so´n Mist wie "Wolfgang Petris Wahsinn-Partykracher" so gut finden, dass sie ihn schon fast zum sächsischen Kulturgut zählen :-). IP: gespeichert | |