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Thema: Hermannstadt in neuer Gefahr
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mingus Mitglied Beiträge: 34 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 31.05.2007 um 01:26 Uhr
Der neue Reichtum und die neuentdeckte Baulust der Rumänen drohen, das Gesicht von Hermannstadt für immer zu entstellen: Das Schicksal übt Rache an Hermannstadt.[Dieser Beitrag wurde von mingus am 31.05.2007 editiert.] IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 31.05.2007 um 21:04 Uhr
Hallo,Nun, man sollte nicht allzu traurig sein. Das Schicksal übt Rache auch über andere Städte, warum sollte Hermannstad eine Ausnahme sein? Gruss Lori IP: gespeichert |
mingus Mitglied Beiträge: 34 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 01.06.2007 um 04:23 Uhr
Zitat: Nun, man sollte nicht allzu traurig sein. Das Schicksal übt Rache auch über andere Städte, warum sollte Hermannstad eine Ausnahme sein?
Würde man von allen Ausnahmen dasselbe fragen, dann gäbe es überhaupt keine Ausnahmen mehr. Hermannstadt sollte eine Ausnahme sein, eben weil es eine sein könnte. IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 01.06.2007 um 11:03 Uhr
Hallo,Und warum gerade Hermannstadt und nicht z.B. Targoviste? Gruss Lori IP: gespeichert |
Spongebob Mitglied Beiträge: 40 Von: Registriert: Feb 2007
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erstellt am 01.06.2007 um 12:26 Uhr
Das haben die Rumänen bestimmt absichtlich gemacht. Um die Spuren von den Nichtrumänen zu vertilgen. Die bösen Walachen, erst bauen sie sich eine KT, dann klauen die den zivilisierten Nichtrumänen Transylvanien weg, jetzt zerstören sie deren Bauten. tztztztztz... SKANDAL!!!
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mingus Mitglied Beiträge: 34 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 01.06.2007 um 15:38 Uhr
Zitat: Und warum gerade Hermannstadt und nicht z.B. Targoviste?
Warum nicht auch Targoviste? Meinetwegen beides. IP: gespeichert |
mingus Mitglied Beiträge: 34 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 01.06.2007 um 15:46 Uhr
Zitat: Original erstellt von Spongebob: Das haben die Rumänen bestimmt absichtlich gemacht. Um die Spuren von den Nichtrumänen zu vertilgen. Die bösen Walachen, erst bauen sie sich eine KT, dann klauen die den zivilisierten Nichtrumänen Transylvanien weg, jetzt zerstören sie deren Bauten. tztztztztz... SKANDAL!!!
Es ist mir nicht klar, on dieser Beitrag ernst gemeint ist, aber immerhin: nein, das tun die Rumänen nicht absichtlich, um etwas zu zerstören, sondern sie wähnen grade, etwas "wertvolles" zu bauen. (Überdem gibt es auch Sachsen und allerlei Westeuropäer unter den Investoren). Dieses "wertvolle" ist aber in den engen Rahmen des Münzen-Maßstabes verstanden: ein Ding ist das wert, was es an Geld einzubringen vermag. Schuld daran ist nicht Nationalismus, sondern eher Kapitalismus und genauer gesprochen Konsumerismus (gekoppelt mit Mangel an gemeinschaftlichem Bewußtsein und an Verantwortung). IP: gespeichert |
lori Mitglied Beiträge: 1089 Von:D 90766 Fürth Registriert: Okt 2002
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erstellt am 02.06.2007 um 15:56 Uhr
Hallo mingus,das mit Targoviste war ein Reaktionstest!Zu Hermannstadt ist Folgendes zu sagen:Warum übt den das Schicksal Rache? Hier einige Gründe: 1)es leben dort immer mehr Leute die keinen echten- ich nenne ihn mythischen- Bezug zur Stadt haben.(sprich, fast keine echten Hermannstädter mehr) 2)Erfahrene Stadtbauplaner sind in Rumänien eher Mangelware. 3)Die Konsumorientiertheit bzw. soziale Marktwirtschaft oder Kapitalismus-jeder wähle sich den geeigneten Ausdruck aus-spielt eine wichtige Rolle aber m.E.nicht die wichtigste aber: 4)Was machen die Stadtvetär und die Verwaltungsbehörden? Gruss Lori IP: gespeichert |
mingus Mitglied Beiträge: 34 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 03.06.2007 um 02:47 Uhr
Zitat: Original erstellt von lori: Warum übt den das Schicksal Rache? Hier einige Gründe: 1)es leben dort immer mehr Leute die keinen echten- ich nenne ihn mythischen- Bezug zur Stadt haben.(sprich, fast keine echten Hermannstädter mehr)
Mmm... Kann sein. Aber den echten Bezug kann man bauen, wenn man die Gemeinschaft, innerhalb welcher man lebt, ernst nimmt. Problem ist, man nimmt die Gemeinschaft (nicht nur die Hermanstädter Gemeinschaft, sondern Gemeinschaft überhaupt) nicht ernst. Damit hat auch die stalinistische Diktatur etwas zu tun, weil sie den Sinn der Gemeinschaft durch ihre übertriebene und unsachgemäße Retorik untergrub, aber auch der Kapitalismus, welcher durch Entfremdung der Produkte echte Mannschaftsgefühle sich gar nicht bilden läßt (da sich Mannschaftsgefühle normalerweise nur durch gemeinsamen Genuß der Produkte bilden). Zitat: Original erstellt von lori: 2)Erfahrene Stadtbauplaner sind in Rumänien eher Mangelware.
Tatsächlich. Stadtbauplaner kann man dennoch vom Abendland anstellen. Es fehlt aber dazu das Interesse, ich meine es fehlt das Interesse an Stadtbauplanung (außer einem relativ neuen und noch schwachen Interesse an der Erhaltung der Altstadt). Zitat: Original erstellt von lori: 3)Die Konsumorientiertheit bzw. soziale Marktwirtschaft oder Kapitalismus-jeder wähle sich den geeigneten Ausdruck aus-spielt eine wichtige Rolle aber m.E.nicht die wichtigste
Das ist eine kompliziertere Debatte, ich nehme an, daß dies die Hauptursache ist (außerdem sind die drei Ausdrücke nicht gleichbedeutend, aber wie ich schon sagte, ist diese Debatte kompliziert). Zitat: Original erstellt von lori: aber: 4)Was machen die Stadtvetär und die Verwaltungsbehörden?
Für den Stadtkern ziemlich vieles, im Resten nichts. Das liegt auch am raschen Wachstum, welches die Behörden in die Lage gestellt hat, nur für den Schutz des Stadtkerns Ressourcen zur Verfügung zu haben. Es liegt aber wahrscheinlich auch daran, daß es unpopulär wäre, die Leute zu belehren. Überdem kann es auch sein, daß es gelegentlich zu besonders wichtigen privaten Interessen ankommt. IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 03.06.2007 um 04:18 Uhr
Zitat: Original erstellt von mingus: Mmm... Kann sein. Aber den echten Bezug kann man bauen, wenn man die Gemeinschaft, innerhalb welcher man lebt, ernst nimmt. Problem ist, man nimmt die Gemeinschaft (nicht nur die Hermanstädter Gemeinschaft, sondern Gemeinschaft überhaupt) nicht ernst..
Da, glaube ich, liegt der Haken. Meinst Du die sächsische Gemeinschaft - die dort eigentlich rein Zahlenmäßig nicht mehr existiert? getkiss
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mingus Mitglied Beiträge: 34 Von: Registriert: Dez 2006
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erstellt am 03.06.2007 um 09:07 Uhr
Zitat: Original erstellt von getkiss: Da, glaube ich, liegt der Haken. Meinst Du die sächsische Gemeinschaft - die dort eigentlich rein Zahlenmäßig nicht mehr existiert? getkiss
Die ehemaligen sächsischen Gemeinschaften sind selbstverständlich ganz gute Beispiele, und gut nachzuahmen, aber ich meine nicht sächsische Gemeinschaften ins Besondere, sondern kurz und schlicht den Sinn für Gemeinschaft. Zum Beispiel, daß man versteht, daß der ästhetische Wert eines Hauses von den Häusern der Nachbarn abhängt, so daß man nicht ohne Rücksicht darauf baut. Oder daß man einen Wohnblock in derselben Farbe von oben bis drunten bemalt, nicht weiß nach oben, gelb nach unten und gar nicht mittendrin. [Dieser Beitrag wurde von mingus am 03.06.2007 editiert.] IP: gespeichert |