Zu Weihnachten auf den Friedhof....?

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B-29
schrieb am 26.12.2010, 21:46 Uhr
Frage an die Kenner der siebenbürgischen Traditionen:

Geht man in Siebenbürgen zu Weihnachten im Laufe des Tages auf den Friedhof um der Verstorbenen zu gedenken?

Hab das noch nie gehört und es erstaunt mich gerade irgendwie...
Joachim
schrieb am 26.12.2010, 21:58 Uhr
Ich geh an Weihnachten auf den Friedhof.
Aber nur weil an Heilig Abend auf 1. Weihnachtsfeiertag
zwei Freunde von mir erschossen worden sind.
Mynona
schrieb am 26.12.2010, 22:01 Uhr
Hab das auch noch nie gehört.
B-29
schrieb am 27.12.2010, 01:18 Uhr
Mir wurde halt glaubhaft versichert dass dies zu den Gepflogenheiten in gewissen Dörfern gehörte.

Ich habe das selber eben noch nie gehört und auch nicht bei den Rumänen gesehen.

Aber ich gehe halt immer davon aus, dass wenn ich noch nie von etwas gehört habe, heisst das noch lange nicht dass es das nicht gäbe, deshalb eben meine Frage...
aurel
schrieb am 27.12.2010, 11:27 Uhr (am 27.12.2010, 11:28 Uhr geändert).
Ich habe davon auch neulicht gehört , hier in Deutschland, dass man auf dem Friedhof geht zum Weihnachten. Ich weiß es nicht wie viel Brauch und wie viel persönliches Bedürfnis ist, mit dem Teil der Familie der weg ist, das Fest der Familie begegnen.
gerri
schrieb am 27.12.2010, 12:27 Uhr
@Aurel,das richtet sich nach dem persönlichen Gefühl,das man mit einer Kerze oder mit einem Tannen-Gebinde am frühen Weihnachtsabend an`s Grab der Lieben geht.
Das kenn ich von Zuhause und hier haben wir es weitergepflegt,warum sollte man an die Verstorbenen nicht auch denken?
Gruß, Geri
bankban
schrieb am 27.12.2010, 12:35 Uhr
Die Familie meiner Frau kennt auch den Brauch...
Reini
schrieb am 27.12.2010, 13:59 Uhr
In KERZ ging man am Tag des 24 Dezember auf den Friedhof legte Tannenäste oder einen kleinen Tannenbaum auf die Gräber,zündete Kerzen an und gedachte den Verstorbenen.
Schon als Kind bin ich mit meiner Mutter gegangen,es war für mich ein besonderer Tag,ein Trauergefühl und des Nachdenkens.
Das Gedicht„Weihnachten auf dem Friedhof hat mich zu der Zeit sehr beeindrukt.


Weihnachten auf dem Friedhof
von Michael Albert
Wenn tief im Tal erloschen sind
am Weihnachtsbaum die Kerzen
und noch im Traum so manchem Kind
die Freude pocht im Herzen:

Dann tönt voll Ernst, dann tönt voll Macht
vom Berg die Glocke droben,
um in der stillen, heiligen Nacht
den Herrn, den Herrn zu loben.

Sie braust ihr Lied so voll, so tief
auf hoher Friedensstätte,
wo schon so lang, so lange schlief
manch´ Herz im Hügelbette;

Sie braust ihr Lied den Toten dort
in weiter, weiter Runde:
"Auch oben an dem stillen Ort
ist´s Weihnacht", tönt die Kunde.

Ach Weihnacht, Weihnacht ! -
wer ein Kind, ein liebes, dort begraben,
trug Tannenäste, treu gesinnt,
ihm als Erinnerungsgaben.

Er legte sie bei Tage sacht
aufs Bett ihm als Geschenke,
zu zeigen, das er sein gedacht
und seiner fort gedenke.

Und wessen Vater droben ruht,
gedeckt von Schnee und Eise,
und wer die Gattin, lieb und gut
vermist in seinem Kreise:

In ruft der Glocke Weiheklang
ins Reich der Stillen oben;
er fühlt auch seiner Liebe Drang
in ihren Klang verwoben.
Günter
schrieb am 30.12.2010, 21:47 Uhr
Ich habe Bilder von Großschenk ins Netz gestellt.
Dort legt man Tannenzweige über Weihnachten auf das Grab.
Günter
schrieb am 01.01.2011, 16:50 Uhr
Schau bitte einmal bei " Siebenbürger.DE" unter Großschenk.
Dort sind Bilder vom Friedhof mit geschmückten Gräbern.
babacu
schrieb am 12.03.2011, 07:44 Uhr
hallo
also bei uns im dorf(Obereidisch)war das so das man am 24.12
so ungefähr 18h auf den friedhof ging, und dan bei glockenleuten
sich aufmachte in die kirche,meistens so um 19h

mfg
B-29
schrieb am 12.03.2011, 10:02 Uhr
Vielen Dank für Eure Antworten! Ich kannte das persönlich nicht.
Henny
schrieb am 12.03.2011, 10:11 Uhr
Auch bei uns war das so! Am 24. ging man zu den Gräber, die meistens schon vom Totensonntag her mit Tannengrün beschmückt waren. Zum ersten Advent legte man einen Adventskranz drauf und zündete an den Andeventstagen jeweils eine Kerze an. Am 24. brannten dann alle viere.
Da der Friedhof bei uns sich auf dem Berg befand, konnte man die vielen Lichter, Abends wenn die Glocke zum Gottesdienst leutete, sehr gut sehen.
Es war ein schöner Brauch den ich hier auch weiterführe. Mittlerweile erleuchten an Heiligabend viele Lichter auf den Gräbern in meinem Ort.

Man kann sich anpassen in Deutschland aber ich finde es sehr schön wenn "unsere Traditionen" nicht belächelt werden sondern im Gegenteil auch angenommen werden.
babacu
schrieb am 14.03.2011, 13:14 Uhr
Schöne alte Zeiten:(
leider vergangenheit.
aber die goluschken lase ich mir auch hier schmecken=P~

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