Highlight Band of Gypsy-Taraf de Haidouks und das Kocani Orchester zu Gast in Augsburg beim Fest der Kulturen

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Asterix
schrieb am 10.07.2011, 21:34 Uhr (am 10.07.2011, 21:44 Uhr geändert).
Am Freitag den 08.07.2011 gaben die "Band of Gypsies - Tarf de Haidoucs und das Kocani Orchester" am Elias Holl-Platz zu Augsburg, ein öffentliches Konzert. Das Konzert bestand aus 12 Roma-Musiker, die Lăutari und 15 mezedonischen Musiker und Sänger. Sie spielten und sangen Balladen ,Balkanbeats. Nach dem Film von Johnny Depp der den Film "The Man Who Cried" 2002 drehte, ist er zu einem der Fan und Sympatisanten dieser Charakterköpfe geworden, schreibt das Infoheft des Festes.

Es war ein excellentes Konzert. Positiv überraschend. Einige Angehörige tanzten vor der Bühne, sangen mit, jubelten, freuten sich und heizten das Publikum an. Es war eine unglaubliche Stimmung, im positiven Sinne. Solch ein Erfolg!!! Damit haben sicherlich die Gypsies nicht gerechnet. Selbst ich war über die hohe musikalische Leistung und Können positiv überrascht. Abgesehen von Nationalität und Herkunft, zählte in diesen Stunden, nur die Musik und das was die Gypsies geleistet hatten. Man muss es ich so vorstellen, wie bei einem Konzert im Ausnahmezustand von den westlichen Bands oder Peter Maffay in Dinkelsbühl als er sang. Der gleiche Ausnahmezustand, war auch hier.

Auf der Bühne tanzte irgendwann eine sehr gepflegte Zigeunerin, später auch einer der Musiker, als Zigeuner, mit ihr zusammen. Auch ein kleines Zigeunermädchen tanzte hervorragend. Was für eine Etwicklung in 21 Jahren Freiheit!!! Ich bin seit 24 Jahren in Augsburg zuhause, erlebte aber so ein Konzert noch nicht in Deutschland. Wer hätte jemals gedacht, dass die Gypsies solch einen Erfolg in Deutschland ernten werden?

Das deutsche bzw. internationale Volk in Augsburg kreischte, pfiff, jubelte, schrie, applaudierte, und das spornte die Gypsies mehr und mehr an. Einem Geiger riss vor lauter Geigen eine Seite am Violinbogen, aber er spielte und spielte weiter, voller Elan. Sie spielten mit einer Energie und einer unglaublichen Freude. Es war laut, die Erde bebte vor Musik und Jubel. Nicht einmal der Regen konnte das Volk vertreiben. Als nun das Konzert dem Ende zu ging, verneigten sich die Musiker, voller Ehre und Dankbarkeit, vor ihrem Publikum. Sie verließen die Bühne und das Volk schrie "Zugabe, Zugabe" nur eine Person hörte ich immer schreien "Sinti, Sinti", una mai merge". Ich war schockiert. Aber die Zugabe-Rufe haben diesen einen Sinti-Ruf überwogen. Die Synties verstanden kein Deutsch und es dauerte lange bis einige Synties wieder auf die Bühne kamen. Sie spielten nicht nur eins oder zwei Stücke als Zugabe, sondern 30 Minuten lang, was dem Volk sehr gefallen hat. Die Deutsche Band davor, hatte weniger Applaus als die Synties. Sie waren zu beneiden. Zigeuner hin, Zigeuner her, sie haben sich musikalisch den Erfolg erarbeitet und verdient. Ich musste wirklich staunen. Es war ein Erlebnis und sicherlich hat keiner der Beteiligten diesen Erfolg vorausgesehen oder erwartet. Weder die Organisatoren, noch die Musiker, und auch nicht die Zuschauer.

Jedes Jahr findet in Augsburg, vor dem Hohen Friedensfest(8 August)das Fest der Kulturen statt. Da können sich Einzelne oder Gruppen(musikalische, künstlerische und tänzerische)anmelden(kostenlose Vorführungen). Wenn nun die Gypsys solch einen Erfolg erhielten, werden sie sicherlich nicht das letzte Mal aufgetreten sein. Das muss man erlebt und gesehen haben, sonst glaubt man es nicht, wenn man es erzählt bekommt.

Jolusia
schrieb am 10.07.2011, 21:46 Uhr
Verzeihung, aber ich verstehe die Frage nicht! Wenn das nur zur Info sein sollte, ok, dann danke. Ich werde es wohl nicht schaffen, nach Augsburg zufahren. Aber vielleicht jemand anderes. Ehrlich gesagt, war dein Thema über Gewalt für mich interessanter. Leider hast du dort auch schon alles wichtige gesagt, deshalb hat sich keine Diskussion gelohnt. Ich würde empfehlen, die Fragen etwas kürzer zustellen, damit sich die anderen daran beteidigen können. Ich möchte dich damit jetzt nicht persönlich angreifen!Ok?!
Mynona
schrieb am 10.07.2011, 21:59 Uhr
"Sinti, Sinti", una mai merge". Ich war schockiert.

Was daran hat dich schockiert?
Zigeuner Musik ist in D sehr wohl annerkannt.(Und nicht nur)
Ich kenne einige der Rheinhardts,die sind auch ausserhalb Deutschlands viel auf Konzerten/Festivals.
Muss auch sagen beim "Horizonte" Festival in Koblenz treten immer einige Zigeuner Bands auf.Anderswo wird es wohl ähnlich sein.
Asterix
schrieb am 12.07.2011, 17:49 Uhr (am 12.07.2011, 17:54 Uhr geändert).
Bezüglich der dauernden Rufe aus dem Publikum "Sinti, Sinti" und zum Schluss dann "Sinti, Sinti, mai merge una" empfand ich es als Diskriminierung/srufe. Aber habe gerade erfahren das "Sinti" kein Schimpfwort sei, nur Zigeuner, wäre ein Schimpf und Diskriminierungswort.

Als Kind und Jugendliche erlbte ich das Leben in Siebenbürgen mit den Sinti`s/Roma`s, die sogenanten Zigeuner, als Aussätzige, Ausgegrenzte. Es gab auch Seidenzigeuner, die gepflegt waren, zur Schule oder arbeiten gingen.

Das sie so sehr anerkannt seien in Deutschland, war mir auch nicht beaknnt. Deswegen war ich von der musikalischen Leistung und ihrem Können positiv überrascht. Und es war ja auch schön, die gepflegte Zigeunerin tanzen zu sehen, auf der Bühne. Auch Theatherstücke im Zusammenhang mit Zigeuner, werden aufgeführt und die Augsburger finden sie toll, sind beliebt.

Aber im Alltag gibt es auch in Deutschland Probleme mit Sinti`s und Roma`s. Vor kurzem war ein sehr langer Zeitungsartikel in der Augsburger Allgemeinen darüber. In Donauwörth sollen viele Leben.

Ich las vor einige Jahren in der Siebenbürger Zeitung, dass heute die Sinti`s und Roma`s also die Zigeuner, in die evengelische Kirche in Siebenbürgen gehen zum Gottesdienst und zu den Angeboten der Kirche. Woran wird es wohl liegen, dass man sie heute vermutlich eher und besser zivilisieren kann. Vermutlich am System. Im Kommunismus gabs keine Grundsicherung zum Lebenbsunterhalt(Arbeitslosengeld). Also mussten sie vom Stehlen Leben, wenn nicht vom Arbeiten. Was bewegt sie heute, die Angebote der evengelischen Kirche anzunehmen? Wieso versuchen sie heute sich weiter zu entwickeln, und vor 20-40-60 Jahren nicht? Na ja, Haupsache sie sind einigermaßen soweit, sich zu integrieren und was auf der Bühne ist, ist Show, Spaß, sich Verkaufen wollen, Anerkennung. Sie stammen ja aus Indien, sind sozusagen Inder.

Bezüglich "Fest der Kulturen" in Augsburg, findet es jährlich ca. Anfang/Mitte Juli, also vor dem 08.August-Friedensfest statt(eine Woche lang). Da können sich Einzelne oder Gruppen bei der Stadt Augsburg melden(anmelden, schon in diesem Jahr für 2012), wenn sie mit ihrem künstlerischen Projekt, Vorführung(gleichzeitig Werbung fürs eigene Geschäft, Institution, Club, Verein, oder sich selbst) und dann dem Publikum in Augsburg 2012 etwas Präsentieren. Wer in einer Tanzgruppe, Joga, Tek wan do, Musiker, Tänzer, Clownerie oder andere Shows teilnimmt und anderen was zeigen möchte, der hat die Möglichkeit, jedes Jahr in Augsburg das zu tun, in Absprache mit der Stadt Augsburg. Dieses Jahr kam ein bekannter türkischer Sänger aus der Türkei, ein Sänger aus Bolovien, Chinesische Tänze u. a. Volkstänze, Salsa(Tanzschule) u.v.m. Bei Interesse an die Stadt sich wenden(Kulturbürgermeister Peter Graf).Oder als Zuschauer Augsburg besuchen.
lucky_271065
schrieb am 12.07.2011, 19:00 Uhr
@ Asterix
Ihre Überraschung und auch Begeisterung für die "Zigeunermusik" in Ehren. Allerdings sind Sie sehr inkonsequent mit den Bezeichnungen. Aber nicht nur Sie. Die Bezeichnung "Sinti" für Zigeuner aus Rumänien oder vom Balkan ist schlichtweg falsch. Richtig wäre Roma. "Gypsies" ist natürlich die englische Variante von "Zigeuner".

de.wikipedia.org/wiki/Sinti_und_Roma

Noch zwei kurze Anmerkungen zu Ihren Kommentaren über die Situation der Zigeuner (bzw Roma, ich benutze die Ausdrücke als Synonym, wie die meisten Leute in Rumänien, ohne beleidigende Absichten).

Vor ein paar Wochen hatte ich Gelegenheit, mit ausländischen Gästen die "Residenz" des Zigeuner-Königs Florin Cioaba in Hermannstadt (Sibiu) zu besuchen und mich mit ihm und mit seiner Schwester, der "Printesa Luminita" (auch als Schriftstellerin, Dichterin und Filmregisseurin bekannt) zu unterhalten. Unter anderem vertrat Prinzessin Luminita die Ansicht, dass die meisten Zigeuner in Rumänien (sie bezeichnet sich übrigens selber als "tiganca" - also "Zigeunerin") in der kommunistischen Zeit, unter Ceausescu, sozial besser integriert gewesen seien als heute. Praktisch jeder hätte irgendwie Arbeit gehabt, weil das System so ausgelegt war (offiziell gab es in Rumänien damals keine Arbeitslosen). "Vagabundierende" (ob nun Zigeuner oder nicht) wurden mit Gefängnis bedroht.

Die zweite Anmerkung: meines Wissens gibt es in einer einzigen ehemals sächsichen Gemeinde - Weilau (Uila) bei Bistritz - das Phänomen, dass die dort ansässigen Zigeuner die Sitten der Sachsen (inklusive Mundart) und auch die evangelische Konfession angenommen haben und in diesem Sinne das kirchliche Leben der evangelischen Sachsen weiterführen. Inklusive die Blasmusik.

Der König Florin Cioaba steht einer recht grossen Gemeinschaft von Roma vor, die sich zu den Pfingstlern bekennen, und der etwa 100 Kirchen im ganzen Land angehören. Allerdings leisten nur ein Teil der rumänischen Zigeuner Florin Cioaba "Gefolgschaft".

P.S. Taraful Haiducilor & Johnny Depp
www.youtube.com/watch?v=vZbJ01WiCzY&feature=related

(The BBC Award for World Music 2002)

Concert Taraf de Haidouks
www.youtube.com/watch?v=PXVEg7znzBI&feature=related
gehage
schrieb am 13.07.2011, 07:37 Uhr
@asterix zitat: "...mit den Sinti`s/Roma`s, die sogenanten Zigeuner"

und nachher, zitat: "...dass heute die Sinti`s und Roma`s also die Zigeuner,..."

also was jetzt, sind "sie" nun "sogenannte zigeuner" oder sind sie zigeuner?

nichts für ungut...
gerri
schrieb am 13.07.2011, 07:46 Uhr (am 13.07.2011, 07:47 Uhr geändert).
@ Hallo gehage, das ist die Unsicherheit Mancher,nicht vielleicht das Falsche gesagt zu haben,womöglich eine Strafanzeige zu bekommen...
Daraus profitieren Welche und dumm wären sie wenn sie es nicht machen würden, denn die Gadjos sind sich nicht einig und ängstlich.

Gruß, Geri
Mynona
schrieb am 13.07.2011, 09:20 Uhr
Also bisher hat sich noch nie ein Zigeuner den ich so nannte beschwert,ja sie selber nennen sich auch so.
walter-georg
schrieb am 13.07.2011, 12:28 Uhr
Anscheinend gibt es diese Diskussion über Sinti/Roma versus Zigeuner offiziell nur in Deutschland. Wenn man mit den Angehörigen dieser (noch...) Minderheit spricht, wollen sie sogar als Zigeuner tituliert werden!

Wenn es in Deutschland nur nicht so viele "Gutmenschen" gäbe, hätten wir auch dieses Problem nicht...
gehage
schrieb am 13.07.2011, 12:35 Uhr
gegen gutmenschen ist doch nicht eizuwenden, walter-georg. es sind viel mehr die "sogenannten gutmenschen" oder die "selbsternannten gutmenschen" gegen die ich was habe...

nichts für ungut...
walter-georg
schrieb am 13.07.2011, 14:14 Uhr
@ gehage: Schau mal, wie ich Gutmenschen geschrieben habe, dann verstehst du, dass ich das Gleiche meine, wie du. Wenn ich z.B. "die Schöne" schreibe, meine ich genau das Gegenteil!
gehage
schrieb am 13.07.2011, 15:45 Uhr
ist schon klar, aber wenn du nicht selbsternannte oder sogenannte hin schreibst, meinen die tatsächlich sie wären gutmenschen...

nochts für ungut...
wamba
schrieb am 13.07.2011, 16:12 Uhr (am 13.07.2011, 16:14 Uhr geändert).
Mal nachgefragt:

@gehage
gegen gutmenschen ist doch nicht eizuwenden, walter-georg. es sind viel mehr die "sogenannten gutmenschen" oder die "selbsternannten gutmenschen" gegen die ich was habe...

Gutmenschen handeln übertrieben moralisierend und naiv. Sind die sogenannten Gutmenschen nun schlimmer als die echten Gutmenschen?

@walter-georg
@ gehage: Schau mal, wie ich Gutmenschen geschrieben habe, dann verstehst du, dass ich das Gleiche meine, wie du. Wenn ich z.B. "die Schöne" schreibe, meine ich genau das Gegenteil!

Dann meinst Du mit Gutmenschen doch gute Menschen?
walter-georg
schrieb am 13.07.2011, 16:46 Uhr (am 13.07.2011, 16:49 Uhr geändert).
@ wamba: Nein, nein, unter so genannten Gutmenschen - oder, wie ich schrieb "Gutmenschen" -, verstehe ich Moralapostel, die sich eine heile Welt herbeiwünschen, die es jedoch so nicht gibt. Als Beispiel führe ich das Nein der Grünen, der Linken und der anderen "Genossen" gegen deutsche Waffenexporte auf. Ihre Erklärung: Die Machthaber könnten gegen die eigene Bevölkerung vorgehen, vergessen jedoch, dass sich diese das erwünschte Material dann eben von wo anders holen. Dabei vergessen die Grünen oder die "Genossen", dass zur Zeit ihrer Regierung gleiches geschah - aber selbstverständlich unter ganz anderen Voraussetzungen...
Der Rumäne hat dafür ein treffendes Wort: lingăi.
seberg
schrieb am 13.07.2011, 18:45 Uhr (am 13.07.2011, 18:50 Uhr geändert).
Hauptsache ist doch, wir sind uns darin einig, dass wir dieses Problem mit der Titulierung der Zigeuner und auch das mit den Waffenexporten in Deutschland nicht hätten, wenn es in Deutschland nicht so viele "Gutmenschen" gäbe.
Die "Gutmenschen" sind also eigentlich schlechte Menschen, weil sie Probleme machen, statt sie zu lösen wie die guten Menschen.
So habe ich walter-georg verstanden.

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