Gastfreundschaft

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Merlen
schrieb am 09.03.2012, 07:07 Uhr
Gastfreundschaft

Es ist nicht der Tropfen
der auf´s Wasser fallend Wellenkreise zieht,
es ist das Lächeln des Meeres
welches seinen Gast willkommen heisst:-)

(aus Merlens 4-blättrigem Werk "Perlen fallen absichtslos in die Steppe"):-)
Mircea32
schrieb am 09.03.2012, 11:04 Uhr
merlen

aus Merlens 4-blättrigem Werk "Perlen fallen absichtslos in die Steppe")


Ich sehe schon wie aus den Perlenmuscheln, in der Steppe auf Wäscheleinen aufgehängt, ohne Plan und Absicht, die Perlen fallen.
Merlen
schrieb am 09.03.2012, 12:18 Uhr (am 09.03.2012, 12:21 Uhr geändert).
@mircea
multumesc, Du hast es verstanden, wenngleich die Absichtlosigkeit nicht gleich ohne Plan ist, sie ist die Kraft welche auch aus dem Chaos das Wesentliche ins Licht bringt:-)))
absichtslos selbstverständlich:-)
seberg
schrieb am 11.03.2012, 22:57 Uhr (am 11.03.2012, 22:58 Uhr geändert).
„wenngleich die Absichtlosigkeit nicht gleich ohne Plan ist..."
Es sei nicht unsere Absicht gewesen, sagen wir, wenn wir etwas getan haben, was wir nicht „wirklich“ wollten und was uns dann vielleicht leid tut und wofür wir uns sogar entschuldigen.
Es sei uns leider „so passiert“, wir hätten es unabsichtlich getan.
Unabsichtlich?
Ja, gut, vielleicht ohne bewusste Absicht – und doch – vorba lu Merlen – sehr wohl mit Plan, von dem wir gar nichts wissen müssen.
Der Plan nämlich ist – vorba lu Merlen – Kraft und Seele unserer mickrigen allzumenschlichen Absichten – er hat uns im Griff (früher sagte man vielleicht „Gott“ dazu).

Glücklich, wer den Plan als Ursprung seiner Absichten zwar in Demut anerkennt wie einen ehrbaren Urahn...und doch sich von ihm emanzipiert – vorba lu Merlen – vom Chaos zum Wesentlichen im Licht... ;-)))
(Äh ja...und was ist noch mal das Wesentliche?)
gerri
schrieb am 12.03.2012, 09:08 Uhr
@ "En Scheiplefel Wosser an de Kachen,dat et fer Allen reicht,dot as Gostfreindscheft." (Versuch!)

-Eine Kelle Wasser zur Suppe,damit es für Alle reicht,das ist Gastfreundschaft.

Gruß, Geri
seberg
schrieb am 12.03.2012, 23:32 Uhr (am 12.03.2012, 23:37 Uhr geändert).
"En Scheiplefel Wosser an de Kachen,dat et fer Allen reicht,dot as Gostfreindscheft."
Gerri, diese Sprache hätte vermutlich auch Erasmus v. Rotterdam um 1500 herum verstanden, aber an Gastfreundschaft hatte er wohl eine etwas anspruchsvollere Erwartungen als Fressen und Maulhalten (und vielleicht noch beten) :

"Indes welche empörende und wahrhaft seltsame Tatsache: da erzeugte die Natur ein einziges mit Vernunft begabtes, für den göttlichen Geist empfängliches Lebewesen, einzigartig an Gutwilligkeit und Einigkeit - und dennoch finde ich eher eine Stätte bei den wilden Tieren oder dem unvernünftigen Vieh als bei den Menschen."
Indiana
schrieb am 13.03.2012, 01:28 Uhr (am 13.03.2012, 01:30 Uhr geändert).
Es ist nicht immer wichtig was auf den Tisch kommt.

Das allerwichtigste ist die Zeit und die Aufmerksamkeit , die Du deinem Gast widmest.

Wenn Du dich entspannt zurücklehnst und ihm zuhörst,wenn Du ihn einfach erzählen lässt, wird er sich wie zuhause fühlen.

So einfach ist das.
gerri
schrieb am 13.03.2012, 08:05 Uhr (am 13.03.2012, 08:08 Uhr geändert).
@Das Beispiel mit der Suppe war doch nur Symbolisch gemeint,wenn ich in ein Haus gehe ,kann ich doch nicht gleich nach dem Strohbett (Flohbett) fragen.
Das Lied, die Kneipe in unserer Straße,bringt ja so ein Beispiel,oder? Muß man gleich an Maria und Josef denken?
Und wir Sachsen sind in Richtung "Gastfreundschaft" von den drei größeren Nationen (früher)in Siebenbürgen, nicht unbedingt das bessere Beispiel.

Gruß, Geri
alma again
schrieb am 13.03.2012, 09:10 Uhr
Eine weitere Insider Seite, die als solche gekennzeichnet werden sollte, damit der Reisende da erst einmal gar nicht einsteigt. Denn das, was er alles hineininterpretieren muss, damit sich seine Fahrkarte auszahlt, das wollen Sie gar nicht wissen. ;-)
TAFKA"P_C"
schrieb am 13.03.2012, 09:20 Uhr
Und wir Sachsen sind in Richtung "Gastfreundschaft" von den drei größeren Nationen (früher)in Siebenbürgen, nicht unbedingt das bessere Beispiel.

Deutsche, halt.
seberg
schrieb am 13.03.2012, 11:08 Uhr (am 13.03.2012, 11:32 Uhr geändert).
Ja, irgendwie "deutsch": ökonomischer Fortschritt scheint nicht unbedingt zu einer einer Öffnung der Gesellschaft gegenüber dem Fremden zu führen, sondern leider eher im Gegenteil, und damit vielleicht auch eher zu verschlossenen Herzen Gästen gegenüber.

Das erinnert an das Interview mit dem Historiker Murgescu
(s. Link von Serban:
www.adevarul.ro/interviurile_2_plus_1/Bogdan_Murgescu-Am_ratat_toate_trenurile_dezvoltarii_0_275972936.html ),
wo er auf den Vorsprung der gesellschaftlichen Entwicklung (Agrartechniken) in Westeuropa um das Jahr 1200 gegenüber (Süd-)Osteuropa hinwies, Fortschritt, der sich ab dem Zeitpunkt auch zwischen Siebenbürgen und den rum. Fürstentümern bemerkbar machte, und sogar innerhalb Siebenbürgens.
Murgescu bezeichnete die sächsische Gesellschaft als „destul de închisă“ (ziemlich geschlossen/verschlossen). Vielleicht war das für eine relativ kleine Gemeinschaft wie die der sbs. unter den damaligen Umständen in der „Fremde“ eine Überlebensnotwendigkeit, die aber möglicherweise auch zu einer Art Wagenburgmentalität geführt hat. Bekannt ist, dass damals und später, alle neuen Zuwanderer, auch die Neuen aus dem Westen, erst einmal „draußen, vor den Toren der Burg“ hingehalten wurden.

Es scheint, der „kulturelle Fortschritt“ (harmlos bis nützlich beginnend z.B. mit den von den Sachsen aus dem Westen mitgebrachten neuen Agrartechniken) ist wie die berühmte Medallie mit zwei Seiten...


Übrigens: den Hinweis Indianas auf das Zuhören finde ich einfach klasse!
TAFKA"P_C"
schrieb am 13.03.2012, 12:35 Uhr
wo er auf den Vorsprung der gesellschaftlichen Entwicklung (Agrartechniken) in Westeuropa um das Jahr 1200 gegenüber (Süd-)Osteuropa hinwies

Als ein User hier die "Hospites" als "Entwicklungshelfer" nannte, liefen ein paar andere Amok.
Anchen
schrieb am 13.03.2012, 13:05 Uhr
...Bekannt ist, dass damals und später, alle neuen Zuwanderer, auch die Neuen aus dem Westen, erst einmal „draußen, vor den Toren der Burg“ hingehalten wurden.

Angesichts der oft wütenden Pest in Siebenbürgen, sicherlich oftmals nicht ganz unvernünftig.

Die Pest in Schässburg

Schwarzer Tod
gerri
schrieb am 13.03.2012, 13:26 Uhr (am 13.03.2012, 13:27 Uhr geändert).
@ Und wegen den häufigen,hinterhältigen Überfällen aus Süden,Osten manchmal auch Westen und Norden.Man wusste bei denen ist was zu holen,überhaubt im Herbst nach der Ernte.

Gruß, Geri
Zwerg Bumsti
schrieb am 13.03.2012, 13:50 Uhr
@ Und wegen den häufigen,hinterhältigen Überfällen aus Süden,Osten manchmal auch Westen

die ansiedlung der saxones mit ihren langen schwertern aus dem westen würde ich jetzt nicht als überfälle ansehen, obwohl es en einheimischen so geschienen haben mag

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