Die Gaue der Siebenbürger Sachsen

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Klingsor
schrieb am 13.09.2012, 20:49 Uhr
Nicht komplett, da fehlen noch welche Gaue und Ortschaften...aber immerhin..

Warum? Wozu?

-Viele wissen nicht mehr, wie ihre Wiege deutsch heisst.
-nur in dieser Karte kommen welche echt deutsche Varianten, die anderswo nicht zu finden sind.

-wikipedia.de schreibt der wikipedia.ro nach, also Ortschaftsnamen rumänisch, und nicht nur das...

Man muss es sehen, um es zu verstehen

ziemlich groß, 2xKLICK

Die Gaue der Siebenbürger Sachsen
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Die Gaue der Siebenbürger Sachsen
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Liste der Ortschaften

INDEX DE/RO/HU
Link: Liste der Ortschaften


Mit viel Spaß

Klingsor vz Vngerlant
gerri
schrieb am 14.09.2012, 09:22 Uhr
@ Eine sehr gute,interessante Landkarte,danke.
gerardo126
schrieb am 02.10.2012, 18:37 Uhr
Hallo,
gibt es so etwas auch für Nordsiebenbürgen ?
(Nösnerland - Bistritz, Sächsisch Reen, u.s.w.)

Gruß Gerardo
Karl K.
schrieb am 03.10.2012, 10:57 Uhr
Interessante Karte!

Warum wird die Legende dazu nicht mitangezeigt? Die verschiedenen Färbelungen müssen etwas bedeuten. Das wäre einmal zu erklären.

Was abgeht: Es werden auf den ersten Blick Orte freier Sachsen mit von Sachsen bewohnten Hörigendörfern angeführt. Da war einst ein Riesenunterschied!

Das wahrscheinlich häufigere "Abrutschen" freier Sachsendörfer in die Hörigkeit sowie das vermutlich seltenere „Freikaufen“ höriger Sachsengemeinschaften aus der Leibeigenschaft ungarischer Großgrundbesitzer war eines der wesentlichen Elemente für die kulturellen und sozialen Entwicklungsmöglichkeiten der jeweiligen sächsischen Dorfgemeinschaft in Siebenbürgen.

Hörige Sachsendörfer hatten nur sehr wenig Zeit um Eigenes auf einer halbwegs fundierten wirtschaftlichen Basis zu organisieren. Erst mit der Aufhebung der Leibeigenschaft 1848 wurde das für diese Gruppe der Sachsen in vollem Umfange möglich.

Da die habsburgische Zentralverwaltung die Privilegien der Sachsen in Siebenbürgen fast simultan mit der Bauernbefreiung aufhob war das theoretisch gar nicht mehr möglich. Auf Grund der wegen der Aufhebung der Privilegien erforderlichen organisatorischen Umstrukturierungen praktisch wahrscheinlich schon. Zumindest solange bis ab ca. 1870 der immer stärker werdende Madjarisierungsdruck einsetzte. Ab 1919 war das innerhalb des rumänischen Staatsverbandes nur noch viel mühsamer möglich. Auch die Rückgliederung von Teilen der sächsisch besiedelten Region Siebenbürgens in das Königreich Ungarn nach dem Wiener Schiedsspruch brachte da keine Änderungen. Diese Periode währte auch nur 4 Jahre. Nicht ganz zufällig dürften auch ein überwiegend großer Teil der 1944 mit abziehenden deutschen Militärverbänden mitgegangenen Sachsen aus Hörigendörfern abstammen.

Derartig oberflächlich dargestellte Kartenwerke können weniger Informierten ein reichlich unvollständiges Bild der Struktur der sächsischen Besiedlung Siebenbürgens liefern.

Differenzieren und vor allem weg von Klischees wäre da notwendig!
hanzy (Administrator)
schrieb am 03.10.2012, 12:01 Uhr (am 03.10.2012, 12:02 Uhr geändert).
Die Färbung steht wohl für den Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung.

Weitere Auszüge aus dem "Deutschen Kolonial-Atlas" von Paul Langhans mitsamt einer Legende gibt es hier:

http://www.elke-rehder.de/Antiquariat/dekorative-Grafik-Varia/Deutsche-Kolonien-Donau.htm

Da gibt es übrigens auch eine Karte vom Nösnerland.
Karl K.
schrieb am 03.10.2012, 21:26 Uhr
Danke für diesen Hinweis! Vor allem die so auffindbare Legende zu den Karten ist überaus nützlich.

Diese Karten sind eine sehr "national" gefärbte Angelegenheit eines erst seit Zeitpunkt der Erschaffung dieser Karten noch nicht einmal 3 Jahrzehnte bestehenden sich als "Nationalstaat" verstehenden und politisch verhaltenden politischen Gebildes. Durchaus vergleichbar mit ähnlichen Kartenwerken des damals auch erst neu geschaffenen rumänischen Königreiches auf denen die "rumänischen" Minderheiten am Balkan dargestellt wurden. Die dort ausgedrückten Momentaufnahmen und indirekten Schlussfolgerungen waren von der dem damaligen Zeitgeist entsprechenden Denkweise aus betrachtet durchaus gleichwertig. Auch im Bulgarischen Königreich wurden ähnliche Karten produziert, ebenso im Serbischen Königreich, usw.

All die Karten zeigen wie grundsätzlich alle Karten eine interessante Momentaufnahme aus einem ganz begrenzten Blickwinkel und geben sowohl in die damals bestehende Situation als auch in die damals weitverbreitete Denkweise Einblick.

Das sollte man weder als "gut" noch als "schlecht" bewerten, aber ebenso wenig undifferenziert in allen Details übernehmen.

Insbesondere ist der Ausdruck "Kolonie" interpretationsbedürftig. Abgesehen von den Ansiedlungsbemühungen der Habsburger (zu keinem Zeitpunkt betrieben die Habsburger derartige Siedlungsaktivitäten in ihrer Eigenschaft als Römische Kaiser deutscher Nation) die in hohem Ausmaße Deutschethnische bevorzugten und wo die Sprache der kolonialisierenden Macht vorwiegend Deutsch war waren alle anderen Ansiedlungsaktivitäten sowohl nichtdeutschsprachig als auch von keinem Land ausgehend in dem Deutsch auch nur eine der Staatssprache gleichwertige Sprache geschweige denn Staatssprache gewesen wäre. Ganz und gar nicht gingen sie von den auf heutigem deutschen Staatsgebiet einst bestehenden politischen Gebilden aus.

In Ungarn war das Besiedlungswerk ungarischsprachig (besonders Spitzfindige mögen da behaupten auch "lateinsprachig") und in Russland bei der Besiedlung von Neurussland russischsprachig. Im Osmanischen Reich wohin die mit den Verhältnissen in Neurussland Unzufriedenen weiter gewandert sind war das türkischsprachig.

Die Zusammenstellungen auf dieser Karte werden vermutlich zumindest im Groben richtig sein, aber jemandem nicht mit der komplexen Situation Vertrauten ein möglicherweise falsches Bild vermitteln. Die auf dieser Karte verwendeten deutschen Exonyme (das ist die heutige Sicht) die damals als deutsche Toponyme verstanden worden sind werden überwiegend richtig und auch heute noch brauchbar sein.

Es gibt recht gute virtuelle Seiten die sich mit Gleichem beschäftigen. Z.B.:

http://exonyme.bplaced.net/Board/index.php

Auf diesen Seiten findet sich eine Fülle von Materialien über Siebenbürgen und andere deutsche Siedlungsgebiete außerhalb des geschlossenen deutschen Sprachraums.

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