Die Sächsische Jugend heute

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Dorothea
schrieb am 30.07.2008, 15:59 Uhr
Tragen die heutigen Kinder und Jugendliche noch die Siebenbürgische Tracht ? Es gibt ja noch Trachtenvereine und Tanzgruppen haben die noch Nachwuchs oder Verschwindet mit der Sprache /siebenbürgische Dialekt / auch die Tradition und Brauchtum ?
Dorothea
schrieb am 02.08.2008, 18:34 Uhr
Trägt denn Niemand mehr Tracht ? vor allem die Kinder nicht ,und die siebenbürgische Sprache sprechen sie auch nicht mehr ,werden wir zu Bayern, Hessen usw
hein
schrieb am 02.08.2008, 19:01 Uhr
Dorothea schrieb: Trägt denn Niemand mehr Tracht ? vor allem die Kinder nicht ,und die siebenbürgische Sprache sprechen sie auch nicht mehr ,werden wir zu Bayern, Hessen usw
Natürlich werden unsere Kinder zu Bayern, Hessen, Schwaben, oder höchstens zu "Saupreißn" in Bayern.
Als die großen Ausreisewellen der Siebb. Sachsen anfingen, hörte ich oft das Argument: "Läwer gon mer ainder den Detschen ainder, wä dåt mer verbleschen." Jetzt haben wir den Salat.
gehage
schrieb am 02.08.2008, 19:23 Uhr (am 02.08.2008, 19:24 Uhr geändert).
@hein
zitat: "Läwer gon mer ainder den Detschen ainder, wä dåt mer verbleschen."

und ist dem was auszusetzen? ich bin in den `80 jahren GENAU deswegen ausgewandert! in siebenbürgen wären die sachsen spätestens nach 2-3 generationen größtenteils "verblescht". man muss nur mal hören, wie die in siebenbürgen gebliebenen sächsich sprechen...wie viele rum. wörter da benutzt werden! dem gegenüber sprechen meine kinder ein SEHR gepflegtes und gutes sächsisch.
nichts für ungut...
hein
schrieb am 02.08.2008, 22:53 Uhr
Es ist nichts dran auszusetzen. Außer dass die vielleicht jetzt am meisten lamentieren, deren Wunsch nach Integration in D. in Erfüllung gegangen ist...
Das finde ich paradox.
Dorothea
schrieb am 03.08.2008, 00:24 Uhr
also "verbleschen" wollten wir nicht .darum zurück ins Mutterland aber die Sächsische Tradition bleibt auf der Strecke,darum ist Dinkelsbühl wictig da wird Tradition noch gepflegt
pedimed
schrieb am 03.08.2008, 08:45 Uhr
Meine Kinder sind auf eigenen Wunsch zur Konfirmation in Sbb-Tracht gegangen.Bei dem Konfirmandeneinzug in die Kirche ging ein raunen durch die Anwesenden, als meine Tochter in Mediascher Tracht den Eingang passierte. So etwas bleibt auch den Kindern in Erinnerung und wirkt auch später noch nach.Macht es also in Euren neu-zugezogenen Familien auch so und ein gewisser mehr oder weniger SBB-Hintergrund wird den Kindern erhalten bleiben, wenn sie ihre Konfi-Photos immer mal wieder anschauen.mfG pedimed
huttegor
schrieb am 03.08.2008, 12:49 Uhr
In der Tracht zur Konfirmation zu gehen,lässt das Herz vieler unserer Sachsen höher schlagen. Zu Recht, sage ich. Denn es zeigt Mut und Stolz, Mitglied unserer Gemeinschaft zu sein.

Doch gibt es da verschiedene Ansätze, die ich bei unseren Töchtern festgestellt und zu respektieren habe.

1.Ingrid war bei der Konfirmation noch in einer Entwicklungsphase, wo sie (in allen Bereichen)nicht auffallen wollte. So kam für sie die Tracht nicht in Frage, obwohl sie schon (in der Gruppe) auf der Bühne problemlos in Tracht aufgetreten war. Später spielte sie die Hauptrolle in der Brauchtumsveranstaltung "Mensch, Kathi, schau nach vorn!" Es hängt also einerseits von der persönlichen Entwicklung unserer Jugendlichen ab.

2.Ein Jahr später, 1999, entschied sich Dagmar, in Tracht konfirmiert zu werden. Ich hatte bei der Besprechung der Konfirmanden mit den Eltern gefragt, ob vielleicht andere (fränkische)Kinder auch in Tracht gehen möchten. Da sagten die Eltern, sie hätten keine Trachten, signalisierten jedoch, dass sie das schön fänden. Bei der Konfirmation ging tatsächlich ein fremder Herr auf Dagi zu und beglückwünschte sie für die schöne Tracht und den Mut dazu.

Das Umfeld ist also auch ganz wichtig für diese Entscheidung, sich in Tracht zu kleiden und zugleich zu outen. Da können und sollten wir alle etwas dafür tun, dass es normal und darüber hinaus auch noch ein für alle bereicherndes Erlebnis wird, Tracht zu tragen.

Zur Frage nach den Tanzgruppen:
Wir registrieren (vor allem in Bayern und Baden-Württemberg) örtlich Zulauf bei den Tanzgruppen, sogar von Einheimischen. Also hängt es von uns ab, wie lange die Trachten in der neuen Heimat getragen werden: Von der Attraktivität unserer Gruppen und der zwischenmenschlichen Strukturen (eine funktionierende Gemeinschaft), die nach wie vor mit Respekt von außen betrachtet und zuweilen auch beneidet werden.
Gerade unsere Jugendlichen sollten weiterhin bewusst in unsere Gemeinschaft eingebunden werden! Ich weiß aus Erfahrung der letzten 15 Jahre, dass die Art des Feierns, der lockere Umgang zwischen den Generationen und das schnelle Zusammenfinden zwischen den Jugendlichen (geprägt eben durch das Elternhaus, auch unbewusst) auf die Jugendlichen positiv wirkt. Man betrachte mal das Zelt in Dinkelsbühl!
In dieser Zeit der Globalisierung suchen wahrscheinlich alle Jugendlichen Möglichkeiten der Selbstfindung und Identifikation mit einem sympathischen Umfeld. Es liegt an uns allen(!), ihnen diese Alternative der siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft, die im Jugendbereich sehr offen nach außen ist, zu erschließen.
Wanderer
schrieb am 03.08.2008, 13:23 Uhr (am 03.08.2008, 13:29 Uhr geändert).
Hallo Gehage,

Zum Zitat:„Läwer gon mer ainder den Detschen ainder,wä dat mer verbleschen“.

Dies war eine Propaganda um die Menschen zum Auswandern zu bewegen.Man kann nicht behaupten das die Sachsen in Siebenbürgen nach 2-3 Generationen „verblescht“ wären.
Es ist nun als findet ein gewisses „verbleschen “in Deutschland statt und gut so.Tausende von jungen Menschen holen sich den Lebenspartner aus Rumänien und behaupten sie seien Deutschländer.So kann man aber nicht behaupten das nach 2-3 Generationen es ein Deutschland ohne Deutsche gibt.

Wanderer
der Ijel
schrieb am 03.08.2008, 14:24 Uhr
@hein "Läwer gon mer ainder den Detschen ainder, wä dåt mer verbleschen." Jetzt haben wir den Salat.

Joh-- deen Zaloot hu mer, und genessen en mat Åpetit.
Trotzdem as näst esi schwoarz wa em et åf de Wuund mealt.
Det Oint vun der Diktatur uch Kommunismus wor net ze iwerbläcken.
Hu mer bitte nichen Gewässensbässen.?
Und nea gohn eas de Ugen ändlich wirklich richtig åf?
Nå fenj. Åls Kulturfutter se mer es doch ängden noch ze schued ? Richtig!
Mir wållen easen Zaloot net zem Kulturfutter warde lossen, wedder ha noch dertif. Mir messen es dian salwest eessen.
Damät mir net salwest za Kulturfutter warden, terfe mir es net vun undern åffreesse lossen.

Mer beholden eas Kultur,
mir terfe bleiwen wot mir wållen
mir beholden Sproch uch Literatur
da losse mir net fållen.

De Gefohr dertif
ze verbleeschen äs verif.
De Gefohr häif
Kulturfutter ze warden
äs aktiv.

Int åwer äs abedoint nütwoindig: Än de Schiul ze gohn uch richtig schreiwe lihren.
Wirtscheft uch Politik spiellt da nächst Roll dått dertif, ba der Wurzel easer Kultur noch e ket begoosse wit.
Ech bedunke mech fuert Zeahiiren.
der Ijel

gehage
schrieb am 03.08.2008, 15:44 Uhr
hallo wanderer

der, wer lesen kann, ist klar im vorteil! ich habe nicht behauptet dass, "...man kann nicht behaupten das die Sachsen in Siebenbürgen nach 2-3 Generationen „verblescht“ wären." wie du mir es in den mund legst, sondern "dass sie GRÖßTENTEILS VERBLESCHT wären". und zugegeben, das ist ein unterschied, gell? tja, und zu denjenigen die sich "bleschker" nach D. holen, die haben anscheinend keine chance auf dem "hiesigen markt" die armen. und das hängt auch mit der integration zusammen...davon ist gott sei dank meine familie nicht betroffen! UND DAS IST GUT SO!
nichts für ungut...
gemeser
schrieb am 04.08.2008, 11:30 Uhr (am 04.08.2008, 11:32 Uhr geändert).
gehage schrieb:
man muss nur mal hören, wie die in siebenbürgen gebliebenen sächsich sprechen...wie viele rum. wörter da benutzt werden! dem gegenüber sprechen meine kinder ein SEHR gepflegtes und gutes sächsisch.
nichts für ungut...


Was ich schon immer von jemandem wissen wollte, der ein "SEHR gepflegtes und gutes (siebenbürgisch) sächsisch" spricht:

Welche siebenbürgisch-säschsischen Wörter verwenden Sie/Ihre Kinder für Bauchnabel, Schmetterling, Eierfrucht (Aubergine)?
rio
schrieb am 04.08.2008, 11:53 Uhr
Und von wem wird das Sächsisch "gepflegt"?
Dorothea
schrieb am 04.08.2008, 15:25 Uhr
Respekt der Ijel koon noch soxesch ech net (Wie man merkt,deutsch ist schwer genug besonders nach der neuen Reform )Wenn die Bleschker hier sich anpassen und deutsch lernen Kinder kriegen werden sie angenommen und in 1-2 Generationen sind diese Famielien eingedeutscht aber wenn sie nur rumänien im Kopf haben ständi telefonieren und 2-3 mal im Jahr runterfahren sollten sie gleich dort bleiben
Siel
schrieb am 04.08.2008, 15:59 Uhr (am 04.08.2008, 17:59 Uhr geändert).
Wenn ich mir so einige beiträge durchlese, dann bedauere ich es, dass die alphabetisierung doch so einen erfolg hatte...

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.