Das Leben der anderen Deutschen

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cyberes
schrieb am 28.05.2009, 21:44 Uhr (am 29.05.2009, 09:07 Uhr geändert).
Schiwwer
schrieb am 29.05.2009, 17:34 Uhr
Das Dorf am Ende der Welt kann auch bei den Mennoniten bei Chihahua in Mexiko liegen.Vor einigen Tagen sah ich den unglaublich schönen Film "Stellet Licht", der hier gedreht wurde. Die Hauptdarsteller: aus Kanada, Mexiko, Kasachstan/Deutschland, und alle sprechen Plaut-Dietsch - klingt manchmal wie Sächsisch. So denke ich, dass Ijels Vaterunser von der "Sächsischen" Seite auch Plaut-Dietsch ist - Oderr?
cyberes
schrieb am 04.06.2009, 22:03 Uhr
Rotfront, die östlichste deutsche Siedlung. Die Deutschen kamen erst in den 30-er Jahren hin. Woher kamen sie? Warum siedelten sie sich dort an? Religiös bedingte Verfolgung?
Wie 'überlebten' sie den religionsfeindlichen Kommunismus?
Für die Ausreise werden wirtschaftliche Gründe angegeben. Weder der Gedanke der 'Freiheit' noch jener der Volkszugehörigkeit scheinen in dem Kontext der Ausreise eine größere Rolle zu spielen. Dann schon eher Neugierde.
Kann jemand Näheres berichten?
Wittl
schrieb am 05.06.2009, 20:17 Uhr (am 05.06.2009, 20:42 Uhr geändert).
cyberes schrieb:
Kann jemand Näheres berichten?


Kirgisistan-Mennoniten...
ich vermute stark dass diese aus dem Wolgagebiet kommen.
Die „Wiedertäufer“ wurden bereits in ferner Vergangenheit verfolgt, des Glaubens wegen,
erst 1664 sprach Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz die Zulassung der „Mennistenkonzession“ aus (deren Pazifismus beschreibt die Konzession mit folgenden Worten: „Sie entäußern sich auch des Gewehrs und aller Kriegshändel“).
Einwanderungsländer die von Bedeutung wären;
Kurpfalz, Ukraine, Südrußland, USA, Kanada, Paraguay, Uruguay.

Ich hab einen Link entdeckt...und siehe da;
BINGO!!! Sie kamen erstmals 1880 aus dem Wolgagebiet, erhielten 1882 vom Taschkenter Gouverneur Land im Talas-Tal zugewiesen, gründeten somit ihre ersten Siedlungen in dieser Region.
Es gab allerdings mehrere Siedlungsetappen, muss mich noch reinlesen.
Interessantes Thema;
de.wikipedia.org/wiki/Bergtal#Geschichte
de.wikipedia.org/wiki/Kirgisistandeutsche
Schiwwer
schrieb am 05.06.2009, 22:52 Uhr
Hallo, Wittl, wenn man "Plaut-Dietsch" googelt, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass sich die Sprache der Russland-Mennoniten im Weichsel-Delta gebildet hat.
Die Amishen sind schon früh aus der Pfalz direkt nach Amerika ausgewandert, andere Mennoniten wurden verjagt, z.B. aus dem Kanton Schaffhausen. Eine Bekannte aus der Schweiz (Pfarrerin, reformiert) hat vor einigen Jahren eine Delegation zu einem Mennoniten-Kongress in die USA begleitet, wo sie in aller Form um Vergebung gebeten haben für das Unrecht, dass den "Wiedertäufern" angetan wurde.

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