„Offener Brief an Herta Müller“ - aus der Feder eines Zeitzeugen und Opfers der Ceausescu-Diktatur

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Carl Gibson
schrieb am 25.07.2009, 11:25 Uhr (am 25.07.2009, 12:39 Uhr vom Moderator geändert).
„Offener Brief an Herta Müller“ - aus der Feder eines Zeitzeugen und Opfers der Ceausescu-Diktatur

In Ihrer jüngsten Selbstdarstellung in dem Magazin DIE ZEIT vom 23.07.2009. informieren Sie die bundesdeutsche Öffentlichkeit – fast beiläufig am Ende des langen Beitrags – auch darüber,
dass eine „Akte“ des ehemaligen rumänischen Geheimdienstes „Securitate“ Sie als „systemtreue Kommunistin, skrupellose Agentin“
darstellt bzw. verunglimpft.
In den gleichen Beitrag sagen Sie, der Bundesnachrichtendienst BND hätte Sie unmittelbar nach Ihrer Einreise in die Bundesrepublik Deutschland 5 Tage lang verhört.
Diese beiden Aspekte werfen Fragen auf, kritische Fragen, die ich Ihnen öffentlich seit mehr als einem Jahr stelle.
Mit welchem Recht?
Diese Fragen stelle ich als kritischer Bundesbürger, der wissen will, wer die Bundesrepublik Deutschland als Nobelpreiskandidatin für Literatur in Stockholm repräsentiert.
Darüber hinaus frage ich aus der Position eines tatsächlichen Opfers der Ceausescu-Diktatur heraus, der für seine Überzeugungen ins kommunistische Gefängnis ging, während Sie noch mit der Rumänischen Kommunistischen Partei paktierten. Das war 1979.
Im Jahr 1981 brachte ich als Zeitzeuge und Sprecher der ersten freien Gewerkschaft in Osteuropa SLOMR eine UNO-Klage gegen das Ceausescu-Regime auf den Weg, zu einem Zeitpunkt,
als ihr Debütband „Niederungen“, den Sie, nach eigener Aussage aus einem Gefühl des Hasses heraus gegen ihre deutschen Landsleute im Banat geschrieben haben,
noch nicht veröffentlicht war.
Er erschien im Jahr 1982 mit dem Segen der Rumänischen Kommunisten in Bukarest und wurde mit dem Preis der Jungkommunisten (UTC/VKJ) ausgezeichnet und zusätzlich mit dem Debüt-Preis des Rumänischen Schriftsellerverbandes.
Aus der Sicht eines antikommunistischen Dissidenten, der die Diktatur nachweislich bekämpft hat, sind das sehr merkwürdige Fakten,
Fakten, die sowohl die Herausgeber der ZEIT als auch die Verantwortlichen bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hellhörig machen sollten.

Im Herbst des Jahres 2006 habe ich eine Anfrage an Sie gerichtet, die Sie nicht beantwortet haben. Weshalb?
Vor einem Jahr habe ich Ihnen im Rahmen der Diskussion „Spitzelaffäre in Berlin“ erneut viele Fragen gestellt und dabei Ihre „moralische und politische Integrität“ hinterfragt.
Als Folge eines einschlägigen Beitrags zur Thematik in der „Siebenbürgischen Zeitung“ entwickelte sich eine einjährige Debatte in den Foren mit hohem Publikumsinteresse ( mehrere Zehntausend Klicks), in welcher ich viele grundsätzliche Fragen aufgeworfen habe,
unter anderen auch die Frage, was eine KAS-Stiftung wohl veranlasste, eine Schriftstellerin auszuzeichnen, die den „Hass“ als Motor ihrer Literatur definiert und die, seit ihrem Debüt, via Literatur gegen ihre eigenen Landsleute hetzt.
Darf gegen Teile des deutschen Volkes gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident Köhler?
Ihre Reaktion darauf:
Sie drohten mir über Richard Wagner und zusammen mit ihm,
mit Anwälten und Gericht im Versuch, mir einen Maulkorb zu verpassen und mich mundtot zu machen.
Das funktioniert in einer Demokratie nicht, Frau Müller!
Alles, was ich an grundsätzlichen Dingen zur Opposition in Rumänien und auch zu Ihrer Rolle damals zu sagen hatte, ist in meinem Buch „Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008, ausgesagt.
Aus meiner Sicht sind Sie ein rücksichtsloser „Wendehals“, der sich seit der Ankunft in der BRD im Jahr 1987 eine neue Legende zugelegt hat in der Hoffnung, dass nie herauskommt, was vor 1987 in Rumänien war.
Sie sitzen im Glashaus und werfen mit Steinen!
Sie zeigen auf Securitate-Informanten (Antohi, Hoisie) und selbst im jüngsten Artikel auf den „Kulturbeauftragten“ der Landsmannschaft der Banater Schwaben in offensichtlicher Denunziation, wollen aber ihre eigene Vita nicht offen legen.

Das habe ich hundertmal gefordert, auch im Namen der Forschung – und vor allem deshalb, weil eine Vergangenheitsbewältigung nur so möglich ist.
Mich, den langjährigen Opponenten aus der Zelle, haben Ihre Geschichten in dem ZEIT –Artikel nicht überzeugt.
Weshalb belassen Sie alles in der Ambivalenz, das,
wonach ich vielfach fragte( und was auch partiell eingearbeitet wurde, ohne den Fragende zu nennen)?
Weshalb nennen Sie bei ihren aufklärenden Details nicht das genaue Datum, den Ort, die Personen? Wo sind die Beweise? Die Quellen?
Konkret, ich zitiere:
„In meiner Akte bin ich zwei verschiedene Personen.

Die eine heißt »Cristina«, ist Staatsfeind und wird bekämpft. Um diese
»Cristina« zu kompromittieren, wurde in der Fälscherwerkstatt
der Abteilung D (Desinformation) eine Attrappe fabriziert, mit
allen Zutaten, die mir am meisten schaden — systemtreue Kommunistin,
skrupellose Agentin. Wo immer ich hinkam, hatte ich
mit dieser Attrappe zu leben.
Sie wurde mir nicht nur hinterhergeschickt,
sie eilte mir auch voraus.
Obwohl ich von Anfang an
und immer nur gegen die Diktatur geschrieben habe, geht die
Attrappe bis heute ihre eigenen Wege. Sie hat sich verselbstständigt.
Obwohl die Diktatur seit 20 Jahren passe ist, irrlichtert
diese Attrappe umher.
Wie lange noch?“

Meine Fragen dazu:
Wie kam es, dass die Rumänen Ihnen die „Akte“ bei der CNSAS? Diesmal aushändigten,
obwohl Ihnen das jahrelang verweigert wurde?

Woher wissen Sie, dass die zweite Akte, die Sie als Kollaborateur der Securitate ausweist,
ein Machwerk der alten Securitate ist,
eine Fabrikation zur Desinformation,
zur Diversion?
Wer sagte Ihnen das?
Und wer lieferte den Beweis der „Fälschung“?

Was, außer Ihrem subjektiven Aussagen dazu, können wir im Westen überprüfen?

Seit wann werden Sie mit den Auswirkungen der „Attrappe“ hier im Westen konfrontiert?

Kann es sein, dass der BND als erster darauf reinfiel – und Sie und Ihren ehemaligen Gatten Richard Wagnerdeshalb 5 Tage lang befragte – gegen die Regel?

Oder war Richard Wagner verdächtig, weil er wie Sie auch – ein privilegierter Westreisender war (noch 1985, als das Land am Boden lag!) – und langjähriges Mitglied der RKP (1972-1985?)?

Und was ist mit „Cristina“, die angeblich ein „Staatsfeind“ gewesen sein soll?

Waren Sie ein „Staatsfeind“, Frau Herta Müller? Wirklich?

Was haben Sie überhaupt mit „Dissidenz“ zu tun?

Zur Dissidentin wurden Sie und Richard Wagner nach 1987 hier in der BRD vom „SPIEGEL“ gemacht,
inszeniert!

In Rumänien Ceausescus saßen sie im Schoß der einzigen Partei im Land
Und ließen sich fördern, ihr Büchlein drucken und prämieren,
während die eigentliche Dissidenten in den Gefängnissen saßen
oder schon umgebracht worden waren.

Als ich 1981 Ceausescu verklagte und der Terrorist Carlos beim Radiosender RFE seine 1 000 000-Dollar –Bombe hochgehen ließ,
hetzten sie gegen unsere Landsleute im Banat in dem Pamphlet „Niederungen“ (kurz vor der Edition),
während ich (der Kronzeuge der Klage gegen Ceausescu) die wahren Morddrohungen erhielt.

Dann kamen Sie in den Westen und berichteten zusammen mit Richard Wagner in der „Spiegel-Gespräch frech und ungeniert , in Rumänien hätte es keine Opposition gegeben.
Sie verleugneten uns damit, die Dissidenten aus der Zelle – und die Opfer des totalitären Systems, gegen das Sie – von Anfang an! – geschrieben haben wollen.
Wo waren Sie, als der Menschenrechtskampf nach der KSZE-Konferenz tobte?

Wo waren Sie, als genau vor 30 Jahren
als in Temeschburg die Regionalorganisation der SLOMR ( Freie Gewerkschaft rumänischer Arbeiter)
fast zwei Jahre vor Solidarnosc gegründet wurde?

Wir wurden verhafte, verurteilt, ins Gefängnis geworfen?

(Dokumentation im Internet – auch die UNO-Klage)

Wo waren Sie damals?

Im Jahr 2006 fragte ich Sie,
wann ihre angebliche Opposition begonnen hat.
Weshalb verschweigen sie uns das Datum?

Alle wirklichen Dissidenten während der Ceausescu-Diktatur wurden verfolgt, verhaftet, verurteilt?

Was haben Sie oder Richard Wagner Regimekritisches getan und wann?

Und weshalb wurden sie nicht echt verfolgt?

1979 wurden per Dekret 153 in wenigen Tagen 50 000 Menschen, so genannte „Parasiten“ verhaftet und in Gefängnisse geworfen.

Weshalb waren Sie nicht dabei?

Wo arbeiteten Sie damals – und wie lange?

Weshalb kann niemand Ihre angebliche Opposition bestätigen?

Mein engster Streitgefährte bei SLOMR wagt seit 30 Jahren keine Rückkehr nach Rumänien,
ich auch nicht,
weil Rechtsunsicherheit besteht –
Sie waren oft nach der Revolution in Rumänien!

Wie kommt das, wo Sie doch gerade vor einem Jahr noch dort verfolgt wurden?

Hatten Sie keine Bedenken, die KAS dorthin zu begleiten und dort zu lesen, wo doch die alte Securitate angeblich hinter Ihnen und Richard Wagner her ist?

Immer noch?

Kein Opfer kehr freiwillig an seine Folterstätte zurück – Sie aber doch?

Früher reisten Sie mit der Gnade der Kommunistischen Partei in den Westen, während Ihre Landsleute an der grünen Grenze totgeschlagen wurden.

Jetzt reisen Sie mit Vergnügen nach Rumänien, um dort über Ihre Verfolgung zu lesen und zu berichten?

Wer hat Sie wann verfolgt?
Wer hat Sie verhört?
Wann und wie lange?
Und was wollte der BND ( oder war es der Bundes-Verfassungsschutz?) in fünftägiger Befragung von Ihnen wissen?

Meine langjährige Dissidenz war hier gut bekannt – über die Botschaft und Menschrechtsorganisation bzw. die UNO.
Weshalb glaubte der BND Ihnen nicht und auch nicht KP Genosse Richard Wagner?

Ich habe bisher als Historiker gefragt, als Moralphilosoph, als ehemaliger Bürgerrechtler und Zeitzeuge – und ich werde weiter Fragen.

Die „Frankfurter Rundschau“ hat meine Antwort auf Ihren offenen Brief an den Leiter des Rumänischen Kulturinstituts (RKI) vor einem Jahr nicht veröffentlicht, vielleicht weil ich zu unbekannt war.
Das hat sich geändert. Inzwischen sind viele Tausend Menschen mit den kritischen Fragen vertraut – über den Radius der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen hinaus.
Wer die Argumente kennen lernen will, kann alle Diskusionen in den Foren nachlesen. Auf www.siebenbueger.de
Was in einem Jahr an Argumenten vorgetragen wurde, kann hier nicht wiederholt werden.
Aber die differenzierte Diskussion kommt noch.
Und auch die großen Zeitungen FAZ , die ZEIT, der SPIEGEL etc. werden sich diesmal nicht mehr entziehen können.
Ich habe immer wieder auf die innenpolitische Brisanz der Materie hingewiesen.
Es geht nicht an in einer Demokratie, dass das „Hass-Prinzip“ auch noch gehrt wird –
wie aus Unwissenheit heraus von der Konrad Adenauer-Stiftung,
die auch meine im letzten Jahr schriftlich gestellten Anfragen nicht mehr beantworten will.

Ich zitiere Ihre Worte, Frau Müller:

„Und die Briefkampagne der Securitate hat offenbar ein Eigenleben
entwickelt.
Als mir 2004 der Literaturpreis der Konrad-
Adenauer-Stiftung zugesprochen wurde, erhielt nicht nur die
Stiftung stapelweise Briefe mit den üblichen Verleumdungen.
Die Aktion steigerte sich diesmal ins Maßlose, auch das Präsidium
des Deutschen Bundestages, der damalige Ministerpräsident
Erwin Teufel, die Vorsitzende der Jury, Birgit Lermen,
und Joachim Gauck als Laudator erhielten Briefe, die mich als
Agentin, Mitglied der Kommunistischen Partei Rumäniens
und Nestbeschmutzerin verunglimpften.
Nachts Viertel vor
zwölf klingelte bei Birgit Lermen das Telefon, Punkt Mitternacht
bei Bernhard Vogel, dem Vorsitzenden der Stiftung,
und Viertel nach zwölf bei Joachim Gauck.
Schmähungen
und Drohungen, unterlegt mit dem Horst-Wessel-Lied. Diese
Anrufe kamen nächtelang, bis die Polizei den Anrufer durch
eine Fangschaltung ermittelte.
Die von der Fälscherwerkstatt erfundene
Person verselbstständigt sich“

Ihr ehemaliger Gatte Richard Wagner hat mich verdächtigt, einer dieser Briefeschreiber zu sein.
Die KAS könnte den Gegenbeweis liefern, das macht sie aber nicht. Weshalb?
Ich habe dementiert und darauf hingewiesen, dass meine Anfragen direkt an Sie, Frau Müller erst im Jahr 2006 erfolgte, als ich im Rahmen der Ausarbeitungen meines Erinnerungswerks „Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur“ auf viele Ungereimtheiten im Zusammenhang auch mit Ihrer angeblichen Dissidenz stieß.
In meiner Anfrage habe ich darauf hingewiesen, nie etwas mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben zu tun gehabt zu haben. Jetzt vermuten Sie die Agenten der Securitate in den Reihen der Landsmannschaft – und Sie tun genau dass,
was Werner Kremm von der ADZ in Rumänien bzw. von der Banater Zeitung dort in seinem Drohartikel mit antisemtischen Unterton „Franzls Kumpan Judas“ angekündigt hat :Sie starten einen Heißen Herbst der Denunziationen, in der Hoffnung selbst reingewaschen zu werden – als Befreiungsschlag?
Sie eröffnen jetzt diesen Reigen mit der Denunziation des „Kulturbeauftragten“ der Landsmannschaft der Banater Schwaben – nach dem Motto:
Haltet den Dieb!
Diversion ist nicht immer effizient, Frau Müller.
Sie kann auch ins Auge gehen , wie jetzt, wo viele Köpfe kritische Fragen stellen werden.
Als Sie 1987 in die Bundesrepublik kamen, wurden Sie hier innenpolitisch instrumentalisiert, um dem konservativen lager eines auszuwischen.
Das begann mit der „Niederungen“-Rezension Ihre Bekannten F.C. Delius vom Spiegel, der nach der Lektüre ihrer Texte zur Schlussfolgerung kam, das Banat sie die „Hölle auf Erden“ mit dummen Menschen, die sich gegenseitig hassen.
Und im „siebenbürgischen Dorf“ dahinter sei es ähnlich! Hat Oskar Pastior Ihnen in diesem Punkt nicht widersprochen?
Sie fielen Ihren Landsleuten gezielt und mit Häme in den Rücken - und Sie beschleunigten den Exodus der Deutschen aus Rumänien, als sie in den Jahren 1984/85 mit den Rücken zur Wand standen und existentiell exponiert waren sowie in Massenpanik vor der Dezimierung über Assimilation bzw. vor der Aufgabe ihrer deutschen Identität.
Auch erschwerten sie die Integration dieser Stigmatisierten hier in der BRD.
Damals 1984/ 85 standen Sie und Richard Wagner stramm und unkritisch zur Rumänischen Kommunistischen Partei ( Wagner als Mitglied) des Diktators Nicolae Ceausescu,
obwohl das ganze Land auf den Abgrund zusteuerte.
Der Ingenieur Radu Filipescu streute nach dem Vorbild der „Weißen Rose“ und der Geschwister Scholl Flugblätter in Bukarest, wurde verhaftet, Jahre eingesperrt –
Und Sie komme dann daher und behaupten frech:
Eine Opposition habe es in Rumänien nicht gegeben,
trotz SLOMR,
trotz Bergarbeiterstreiks im Schiltal,
trotz Goma-Menschenrechtsbewegung in Gefolge der Chata 77.
Sie verleugneten die Dissidenz und den Widerstand der anderen,
um sich selbst zu inszenieren
wie in dem Märchen, wo der falsche Drachentöter die Zungen vorzeigt, um die Prinzessin zu freien.
Ich riskierte wirlich mein Leben, als ich die UNO-Klage gegen Ceausescu 1981 ermöglichte – und Sie?
Sie drohen mir, ich soll schweigen!
Das ist nicht hinnehmbar, Frau Müller und Herr Aktgenosse Wagner!
Anderen gedroht wurde im „Kommunismus“!
Als alter antikommunistischer Widerstandskämpfer lasse ich mir nicht drohen, auch nicht nach 30 Jahren
und auch nicht, wenn Sie Frau Müller,
von der CDU-nahen Konrad Adenauer-Stiftung, namentlich von Dr. Bernhard Vogel und von dem Herausgeber der ZEIT Michael Nauman von der SPD protegiert werden.
Die Wahrheit schulde ich den Opfern am Wegrand,
die es nicht zulassen, dass aus Unwissenheit und Ignoranz Dinge auf den Kopf gestellt werden.
Zu differenzierten Stellungnahmen bin ich bereit.
Auch behalte ich mir vor, diesen offenen Brief noch auszuweiten.
Als Journalist und Wissenschaftler, der an die Freiheit der Meinungsäußerung bzw. an die Freiheit von Forschung und Lehre glaubt, der für seine Überzeugungen und Menschrechte ins totalitäre Gefängnis ging, appelliere ich an die freie Presse in diesem Land, diesen „Offenen Brief an Herta Müller“ publik zu machen und zu verbreiten, indem die exponierten Thesen aufgegriffen und kritisch behandelt werden.
Carl Gibson, Zeitzeuge, Philosoph und Buchautor
Bäffelkeah
schrieb am 25.07.2009, 21:19 Uhr
Herr Gibson, nach Ihrem offenen Brief auf dieser Webseite (den die Adressatin nach den bisherigen Erfahrungen nicht beantworten wird) erwarte ich jetzt aber, dass Sie kraft Ihres publizistischen Elans nun unbedingt einen geharnischten Leserbrief an die Zeit-Redaktion schicken. Wagen Sie es, wie auf dieser Internetseite auch in der Zeit Frau Müller zu attackieren?
Ihren Leserbrief können Sie an folgende Adresse schicken:
Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG
Pressehaus
Buceriusstraße, Eingang Speersort 1
20095 Hamburg

Sie können zudem auch die Zeit-Kommentaroptionen nutzen. Hier der Link:
http://kommentare.zeit.de/user/leserbrief.
Man darf gespannt sein, ob Sie am Ende die Wahrheit auf Ihrer Seite haben werden.
Carl Gibson
schrieb am 25.07.2009, 22:06 Uhr
Kopien meines "Offenen Briefes an Herta Müller" gingen nicht nur an die ZEIT in Hamburg,
auch an den "Spiegel",
der Herta Müller zur Dissidentin gemacht hat,
ebenso
an die Süddeutsche, an die FAZ,
an die NZZ ( Neue Züricher Zeitung)
an die Frankfurter Rundschau,
die vor einem Jahr meinen anderen offenen Brief als Antwort an Herta Müll in der "Spitzelaffäre in Berlin"
nicht gedruckt hat,
etc. etc.

Wenn Sie sicher gehen wollen,
verbreiten Sie diesen offenen Brief nach gusto, bäffelkeah!

Deshalb ist es ein offener Brief!

Schicken sie ihn an unseren Bundespräsidenten,
an die Konrad Adenauer-Stiftung,
an Herr Michael Naumann von der SPD,
der die Idee hatte,
Herta Müller für den Literatur-Nobelpreis vorzuschlagen

und wenn Sie wollen ... an jede Adresse Ihrer Wahl.

Inzwischen entlasten mich die Siebenbürger auf dem Banatblog,
indem sie Herta Müller ganz plumpe Fehler nachweisen.

Was sagte Herta Müller zur Miliz bzw. Securitate
am "Bahnhof" von

"Poiana Brasov"!!!

»Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit.«

Sie ist die erste in Rumänien,
die sich auf einen Haftbefehl berufen konnte.

Da lachen ja die Hühner!

Wie dumm, glaubt sie, sind die Leute aus Rumänien eigentlich?

Ein Bahnhof in Hochgebirge!

Und eine totalitäre Polizei,
die sich um einen Haftbefehl schert!

Die vielen kleine Details werden Licht ins Dunkel bringen - ich habe noch viele Fragen!

Aber bald werden andere Fragen stellen.

Carl Gibson



Gilgamesch
schrieb am 25.07.2009, 22:38 Uhr
Na Bäffelkeah,
-unde dai si unde crapa, noch immer nicht überzeugt?
An Carl Gibson haben Sie keine Chance ran zu kommen!
Sie haben noch lange nicht das Format dazu. Müssen noch viel mehr lernen und sich besser dokumentieren.
Bäffelkeah
schrieb am 25.07.2009, 23:06 Uhr (am 25.07.2009, 23:07 Uhr geändert).
@Gilgamesch:
Das Format von Gibson beanspruche ich nun wirklich nicht. Sie verstehen?
Herr Gibson, Ihre als "offener Brief" kategorisierte Einlassung zu dem Thema ist für einen Leserbrief um Ellen zu lang. Und außer der Zeit, wo der Müller-Beitrag erschienen ist, hätte keine der von Ihnen sonst noch angeführten Zeitungen überhaupt eine Veranlassung zur Veröffentlichung. Wieso sollte z. B. die FAZ einen Leserbrief von Ihnen veröffentlichen, der sich auf einen Artikel in der Zeit bezieht? Als Publizist sollte Ihnen dies eigentlich bekannt sein. Sie werden das geschätzte Forum doch hoffentlich informieren über die Entscheidung und Antwort der Zeit-Redaktion.
welo
schrieb am 26.07.2009, 09:48 Uhr (am 26.07.2009, 10:46 Uhr geändert).
Herta Müller schreibt in der Zeit am 23.7.2009 "Die Securitate ist noch im Dienst". So ist es leicht eine Aufmerksamkeit zu erlangen, die für den nachfolgenden Inhalt des Artikels aber nicht gerechtfertigt ist.

Ich kenne weder Frau Müller, noch Herrn Gibson über das allgemein bekannte Maß hinaus. Auch die Geschehnisse sind zum Glück so weit zurück, dass ich selbst damit nicht direkt zu tun hatte.

Wenn aber Frau Müller Sätze wie:

"Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben"

via "Die Zeit" in die Welt bringt, dann macht das betroffen. Auch bei genauester Lektüre des Artikels erschließt sich mir kein Grund für eine derart pauschale und geradezu volksverhetzerische Aussage, die Frau Müller hier gegen ihre eigenen Landsleute ríchtet.

Ich versuche diesem in der Argumentation Müllers auf den Grund zu gehen:

Müller schreibt ein Werk, "Niederungen", welches von den in diesem Werk verrissenen eigenen Landsleuten in Deutschland nicht "goutiert" wird, mit Vokabeln wie "Fäkaliensprache" wird es abgetan. Kann ich (subjektiv) nachvollziehen, aber über Geschmack lässt sich ja streiten, darf man auch streiten.

Die Securitate im fernen Rumänien nimmt Notiz von dieser Ablehnung des Werkes und hält sie - so Frau Müller - in einer Aktennotiz fest. Und daraus leitet dann Frau Müller ab: Die eigenen Landsleute sind Kolaborateure der Securitate. Sehr dünn, Frau Müller.

Die auf den ersten Blick fehlende Substanz derart heftiger Behautpungen lässt aufmerksam-kritisch weiterlesen: und statt Antworten tun sich immer mehr Fragen auf!

Sollen wir wirklich glauben, die Securitate habe 1984 missliebige Bürger des Landes dadurch diskretirieren wollen, dass diesen eine Nähe gerade zur Securitate oder zum Staatsapparat angedichtet wird? Mitnichten. Solche Attribute waren Grund für Auszeichnungen im Volkskollektiv, nicht Inhalt von Diskreditierungen.

Nur für "enttarnte Freunde" mit Wirkunsgfeld im Ausland war diese "Atrappenstrategie" eine der häufigsten Wege um zu "retten was zu retten ist". Das Enttarnte wird zur Atrappe deklariert, zurück bleibt ein "Opfer". Wie praktisch.

Ich möchte niemandem Unrecht tun, auch Frau Müller nicht, wenn ich für mich entscheiden muss, was nun Atrappe und was Realität ist. Das kann ich nur durch kritisches Hinterfragen. Opfer bringen Ihre Storry jedenfalls nicht immer wieder selbst auf den Markplatz der Selbstdarstellung.

Noch ein Fragezeichen: wer von den banater Landsleuten in sensiblen Bereichen (wie Schriftsteller und Publizisten) 1984 aus Rumänien ausreisen durfte, war entweder "zu 100 % vertrauenswürdig" und bot dadurch die Sicherheit, auch garantiert zurück zu kehren. Oder - wenn es ihm gelungen war, das System über gerade dieses einmalig zu täuschen - er blieb im freien Westen. Zu welcher Gruppe gehörte Frau Müller? Sie kehrte zurück und wirkte weiter.

Bis heute mit Ihrer unglaublichen Verleumdung ihrer in Deutschland lebenden Landsleute?

Nein, Frau Müller: Vereleumdung gehört nicht zum Brauchtum der Banater Schwaben. Nur einiger bedauerlich verirrter Seelen und mit Sicherheit der Secruitate.

Grüße
Carl Gibson
schrieb am 26.07.2009, 11:01 Uhr (am 26.07.2009, 11:17 Uhr geändert).
"Darf gegen Teile des deutschen Volkes gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident Köhler?"

Das frage ich an dieser Stelle nicht zum ersten Mal?

Die Frage ergibt sich automatisch, wenn man die Rezension des kontrovers diskutierten Herta Müller-Debüt-Buches "Niederungen"
aus der Feder von F. F. Delius,
veröffentlicht im Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" liest.

Herta Müller sagte im Interview mit dem "Spiegel",
sie habe das Buch "Niederungen" aus
einem Gefühl des "Hasses"
heraus gegen ihre dummen und rückständigen Landsleute im Banat geschrieben.

Keiner Wunder, wenn ihr Bekannter F. C. Delius,
der nichts vom Banat kannte oder kennt,
zur Schlussfolgerung kommt,

das Banat sei "die Hölle auf Erden" - mit Menschen, die sich gegenseitig hassen.

Und in dem "siebenbürgischen Dorf" dahinter sei es nicht anders
!

Wie oft habe ich diese Feststellungen hier wiederholt innerhalb eines Jahres?

Sie wurden formuliert, weil sie von weiten Kreisen gehört werden sollen.

Die Kränkung der Kinder der Banater Schwaben in den Schulen
und die Trauer der Alten

wurzeln zum Teil in dem Banat-Bild,
das über "Niederungen" hier in der Bundesrepublik verbreitet wurde.

Die Leute beim "Spiegel", die Herta Müller für eigene politische Zwecke instrumentalsierten, um den Konservatien um Kohl und Strauß eines auszuwischen,

lachten sich ins Fäustchen.

Aber nur kommt die Konrad-Adenauer-Stiftung daher - und ehrt eben diese kontroversierte Herta Müller!

Wen wundert da der Aufschrei der Banater Schwaben,
in dem Herta Müller nun

eine "Securitate-Kampgne" gegen sie erkennen will.

Das ist mehr als lächerlich.

Welo, Sie haben essentielle Dinge erkannt und auf den Punkt gebracht.

Jeder, der genau liest und überlegt, wird zu den gleichen Schlussfolgerungen kommen,
selbst wenn er nicht betroffen ist.

Herta Müller hat nichts mit Dissidenz zu tun - sie versucht jetzt verzweifelt,
diese Dissidenz a posteriori herbei zu reden,
de facto an den Haaren herbei zu ziehen,


mit abstrusen Verrenkungen, die jeder durchschaut,
der im Ostblock gelebt hat.

Sie war eine 100%-Zuverlässige des Ceausescu-Regimes!
Ebenso Richard Wagner!

Sie können es drehen und wenden, wie sie es wollen. Es wird nicht gelingen.


Aber ich bin nicht der erste, der gegen die schamlose Inszenierung von Herta Müller udn Richard Wagner vorgeht.

Ingmar Brantsch hat es mehrfach versucht in den letzten Jahren,
ohne richtig gehört zu werden,

schon aus einem Gerechtigkeitsempfinen heraus,
weil andere Schriftsteller aus der Region,
etwa
Dieter Schlesak und Franz Hodjak,

viel unter dieser schamlosen Sebstinszenierung von
Herta Müller und Richard Wagner zu leiden hatten.

Dieter Schlesak, ein exzellenter Lyriker von besonderer Tiefe, überragt auch als Essayist die so genannten Essays der Herta Müller um ein Vielfaches an Niveau, Druchdringung, Prägnanz, Stil etc.

während Franz Hodjak eine kräftige, bodenständige und doch geistig hoch differenzierte und reflektierte Literatur produziert ( ganz nach meinem Geschmack), an die Herta Müller nie heranreichen wird.

Trotzdem: Ihr gab man die Preise, weil man sie für eine
antitotalitäre Dissidentin gehalten hat und immer noch hält - aus einem Missverstädnis heraus.



Ingmar Brantsch hält in seiner gerade frisch gedruckten Autobiographie noch einmal dagegen -
und er klagt berechtigt an, nicht anders, als ich es in der "Symphonie der Freiheit" getan habe.

Ich zitiere aus der heute in der SbZ ( Online) veröffentlichten Rezension des Buches aus der Feder von Horst Fassel:

"Ingmar Brantsch erinnert sich:

Ich war kein Dissident

Der Schriftsteller Ingmar Brantsch (Jahrgang 1942) lebt seit 1971 in der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war er Deutsch- und Rumänischlehrer in Kronstadt und hatte als Lyriker Erfolge erzielt. Über seine Erfahrungen als Lehrer in der Bundesrepublik und als Opfer eines bundesdeutschen Justizirrtums hat er zuletzt von sich hören lassen. Diesmal geht es ihm um seine Kindheit und Jugend im siebenbürgischen Kelling und in Kronstadt, Schulbesuch, Stu­dium, seine Tätigkeit im Haus der Presse in Bukarest und als Lehrer in Kronstadt.
Durch den Titel „Ich war kein Dissident“ ist das Ziel vorgegeben: Der Autor will sich von all jenen absetzen, die sich im Westen als Wider­ständler gegen die kommunistische Diktatur präsentieren, obwohl sie – wie Brantsch und viele andere – dem Bukarester Regime Tribut gezollt hatten. Brantschs Hauptaugenmerk bei der provokanten Formulierung gilt Mitgliedern der Aktionsgruppe Banat, deren inszenierte Selbstdarstellung er nicht zum ersten Mal entlarven will. "

Herta Müller steht mit dem Rücken zur Wand -
und dieser Befreingsschlagsversuch in der ZEIT vom 23. Juli 2009 hat die Problematik noch vielfach verschärft.

Jetzt werden viele genau hinsehen und Fragen stellen - nicht nur die betroffenen
Banater Schwaben, die aufs Neue und ungeniert

- als Geinschaft von Niederträchtigen dargestellt werden,
deren Brauchtum die Verleumdung sei?

Und wer denuziert hier öffentlich den "Kulturbeaftragten" der Landsmannschaft als Securiate-Informanten und System-Günstling?

Die Frau Herta Müller, die selbst eine Akte als Securitate-Spionin hat - und dies sogar eingesteht - mit dem Hinweis, das sein ein Machwerk, eine Fälschung.

Die Nachfragen kommen noch - und das tiefere Ausloten dieser sonderbaren Verquickung mit dem Geheimdienst Securitate.
Die Logik ist das ein gutes Instrument - und das Wissen, wie es in einer kommunistischen Diktatur zuging,
jenseits von Fiktion und erfundener Wahrnehmung!

Ein Akademiker aus dem alten Bekanntenkreis der Herta Müler und des Richard Wagner hat selbst mich als nützlichen Idioten der Securiate bezeichnet, mich das Opfer.
Aber die Stunde der Wahrheit ist nicht mehr weit.

Die von Rumänien aus gesteuerte Schmutzkampagne "heißer Herbst" kann auch nach hinten losgehen und zu einem kalten Winter führen.

Mit viel Schnee von gestern!

Herta Müller tut gut daran, sich warm anzuziehen.

Carl Gibson










Das "Banat" erscheint
Bäffelkeah
schrieb am 27.07.2009, 11:34 Uhr
Das englischsprachige Online-Magazin sign and sight weist in dem folgenden Artikel auf den Zeit-Beitrag von Herta Müller hin und zitiert dabei eine Textpassage (Link: http://www.signandsight.com/intodaysfeuilletons/1902.html):

"In a spine chilling article that spills over two pages the Romanian writer Herta Müller describes for the first time the terror to which she was subjected in the 80s by the Romanian Securitate. Her files are now in the hands of the Securitate successor, the SRI, and have been cleaned dramatically. Müller complains that Romanian intellectuals show so little interest in either having the archives opened or in the machinations of the secret police today – in which Ceaucescu's spirit lives on. She describes how she was interrogated: 'They accused me of having sex with eight Arab students and receiving payment in the form of stockings and cosmetics. I didn't know any Arab students. But when I told the interrogator this, he said: 'If we want we can find 20 Arabs as witnesses. You will see, it will be a splendid trial.' Then he started throwing my papers on the floor and I had to bend down and pick them up. This happened 30 or 40 times. When I started getting slower, he kicked me in the back. From behind the door I hear a woman screaming. Torture or rape, hopefully just a recording, I thought to myself. Then I had to eat eight boiled eggs with green onions with salt. I choked the stuff down, gagging. Then the lanky interrogator opened the tin door, threw my papers out and kicked me in the backside. I fell on my face into the grass near some shrubs. I vomited without lifting my head.'
Read our feature by Herta Müller: 'Romania's collective amesia'."
Günther (Administrator)
schrieb am 27.07.2009, 14:21 Uhr (am 27.07.2009, 14:29 Uhr geändert).
Hallo Bäffelkeah,
soviel ich weiß, ist "sign and sight" nur eine Übersetzung von perlentaucher.de, den von dir genannten Abschnitt findet man in deutscher Sprache auch hier:

http://www.perlentaucher.de/feuilletons/2009-07-23.html

Die Perlentaucher-Presseschauen werden übrigens auch von Spiegel-Online veröffentlicht.

Den kompletten Herta-Müller-Text gibt's auf kulturraum-banat.de:

http://phpbb.kulturraum-banat.de/viewtopic.php?f=14&t=14

(Den kompletten Text dort einfach so zu veröffentlichen finde ich aber urheberrechtlich problematisch, bin mal gespannt, ob das keinen Ärger gibt...)
Bäffelkeah
schrieb am 27.07.2009, 14:36 Uhr (am 27.07.2009, 14:37 Uhr geändert).
Hallo Günther,

das ist alles richtig, merci - nichtsdestotrotz definiert sich sign and sight selbst als "online magazine on cultural and intellectual life in Germany".
Die vollständige Wiedergabe des Zeit-Artikels auf der Banater Webseite finde auch ich hochproblematisch. Das dürfte der Zeit-Redaktion gar nicht gefallen, denn es stellt eine Verletzung des Urheberrechtes dar, sofern es nicht mit ausdrücklicher Genehmigung der Zeit erfolgt ist.
Carl Gibson
schrieb am 27.07.2009, 15:43 Uhr
Das Thema hier ist mein offener Brief an Herta Müller.

In einem Email wurde ich gefragt, ob Bäffelkeah identisch ist mit

Herta Müller

eventuell auch mit Richard Wagner!

Der Administrator könnte das eher beantworten als ich -

ich weiß es - leider! - nicht!

Ich weiß nur, dass diese oder dieser "Anonyme" unter dem

Decknamen "Bäffelkeah" sehr viel

Unwahres bzw. Unterstellungen und Verleundungen aller Art
über meine Person
ins Internet gestreut hat.

Den Gang zum Staatsanwalt, der mich nichts kostet, der aber diese obkskure Identität definitiv enthüllt,

behalte ich mir vor.

Dann aber wird es vielleicht einen richtiegn Skandal geben,
vor allem wenn die von dritten ausgeprochenen Vermutungen sich als zutreffend erweisen sollten.

Bis hin zu der Verfälschung hier der endlischen Übersetzung von: Perlentaucher.
Haben Sie bewusst getäuscht, Bäffelkeah - nach Securiate-Art, um Leute hinters Licht zu führen?


Nach meinem Wissenssatnd ist Perelentaucher ein Rezensionsdienst, der mithilft,

Bücher zu machen.

Ob er kassiert, von wem er kassiert, wieviel ... das weiß ich alles nicht.

Nehmen Sie doch zur Sache Stellung, Bäffelkeah!

Oder sind Sie ein ein Experte in Sachen Urheberrecht?

Wo finde ich den Nachweis ihrer Qualifikation?

Wenn ein Artikel in einer wissenschaftlichen Diskussion zitiert wird,
dann deshalb,
weil es nicht anders geht,
ohne dass es über Teilzitation zu Missverständnissen führen würde.

Wer sich an wissenschaftlichen Diskussionen beteiligt - auch inm Internet und in elektronischer Form, der muss die Möglichkeit haben, sich gründlich zu informieren.

Das wäre auch so, wenn der Bericht online gestellt wäre.

Carl Gibson


Bäffelkeah
schrieb am 27.07.2009, 16:23 Uhr
Sie werden wissen, was Sie tun, Herr Gibson. Dass Sie die Auseinandersetzung im Banatblog als eine "wissenschaftliche Diskussion" zu bezeichnen geruhen, ist der schlechteste Witz, den ich (zumindest heute) vernommen habe - unter uns, es ist bislang auch der einzige. Wenn es sich so verhalten sollte, dass jede Debatte, an der Sie teilnehmen, eine wissenschaftliche Veredlung erfährt, dann darf ich mich glücklich schätzen, hier am wissenschaftlichen Diskurs zu partizipieren. Weshalb müssen Sie nur immer so dick auftragen?

Nein und nochmals nein, ich bin nicht Herta Müller oder Richard Wagner. Unterlassen Sie diese Unterstellungen!

Zurück zum Thema: Haben Sie von der Zeit-Redaktion schon eine Reaktion auf Ihren offenen Brief erhalten?
Carl Gibson
schrieb am 27.07.2009, 19:53 Uhr
Ad rem - und in medias res! Zu den Inhalten des Artikels habe ich noch nichts vernommen, auch nichts zu meinem offenen Brief an Herta Müller aus der Sicht eines Opfers der Ceausescu-Diktatur, auch nicht zum Thema: bestellte Rezensionen gegen Kasse.

Immerhin habe ich einen halben Tag in die Ausarbeitung des offenen Briefes investiert - und eine Menge Nerven.

Wie ist das mit der Berufung auf einen Haftbefehl in einer Diktatur ... und mit den vielen unscharfen Apropos, das mit fehlenden Daten und Fakten ...

Echt, genuin Herta Müller, sind nur die Beschimpfungen des Banats ... und der Menschen, die dorther stammen

Schauen wir mal, wie sie mit der Geschichte der Siebenbürger Sachsen umgeht ...

Carl Gibson
Carl Gibson
schrieb am 27.07.2009, 21:07 Uhr
“Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben”, schreit Herta Müller über die ZEIT in die bundesdeutsche Öffentlichkeit.

Ein aufrecher Banater Schwabe aus Berlin hat auf www.siebenbuerger.de
seine Meinung dazu prägnant formuliert.

Ich ergänze dazu:

Sie darf das!

Oder darf sie das nicht?
Moralisch betrachtet?

Mir ist keine andere Person bekannt, die mit so viel Unverschämtheit und Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen

soviel Ehrung erfahren hat. Die Gründe gilt es zu klären. Öffentlich.

Es gibt es Gesetz von Ursache und Wirkung – so wie man in den Wald hinein schreit,

so schallt es daraus hervor.

Herta Müller war die erste, die den Stein warf,
die aufgeschrien und andere beleidigte und kränkte.

Das die Betroffenen sich wehrten – lange vor meiner Reaktion –

ist das berechtigt oder nicht?

Jetzt kommt sie und meint, der Aufschrei der Banater Schwaben sei eine Inszenierung der “Securitate”.

Das ist schlicht unseriös und erklärt alle anderen für dumm.

Die Banater Schwaben sollen an unseren Bundespräsidenten Köhler schreiben,
der ein Vertriebener und Deutscher aus Bessarabien ist,

und ihm die Frage stellen,
ob gegen deutsche Vertriebene in diesem unseren Lande gehetzt werden darf.
Carl Gibson


Ein andere Banater Schwabe erinnert sich nach 30 Jahren daran,
dass er und seine Familie SLOMR-Temeschburg seine Ausreise und ein Leben in Würde und Freiheit verdankt.
Dann erinnert er sich auch noch an eine vernichtende Kritik unseres Literatur-Papstes aus Polen Marcel Reich-Ranicki:
Ich zitiere vom Banatblog, wo immer mehr Wahrheit zusammen kommt. Auch die Leute von Technometal erinnern sich und erstellen Mitarbeiter Listen.

An Herta Müller, die drei Jahre dort gearbeitet haben soll, erinnerte sich bisher noch niemand, sogar Stimmen aus ihrem kleinen Dorf Nitzkydorf bezweifeln ihr Arbeitsverhältnis bei Techmetal.

1. Ich zitiere: „Hallo Carl,
das meine Familie und ich letzendlich außer Landes konnten war zum größten Teil dem (verspäteten) mitmachen bei der SLMOR zuzuschreiben,und es war nicht herabwürdigend gemeint als schrieb ob in der Tehnometal nicht vielleicht doch mehr Aufmüpfige waren als anderswo.
Aber den Erwin kannte ich zu flüchtig um mit ihm solche Sachen, sagen wir mal: auszuhecken.
Natürlich sprach man über die Möglichkeiten wie man ins gelobte Land kommen könnte aber das tat man schließlich mit vielen…
Die kleinen roten Männlein schauen uns bestimmt beim Tippen über die Schulter…., aber das tun unsere unschuldsgrünen aus Pullach ja auch ))
Ich denke man sollte wirklich abwarten was der angekündigte heiße Herbst bringen wird.
Und zu HM erstmal von meiner Seite ein letztes Wort:
im literarischen Quartett har Marcel Reich Ranicki vor einigen Jahren eine vernichtende Kritik über sie abgegeben. Da war nichts von überragender literarischer Brillanz zu hören. Leider weiß ich nicht mehr um welche Veröffentlichung es damals ging. Ich denke das sie (HM) vom Westen durchaus auch benutzt wurde.
Gruß bis auf weiteres
Von R.J. genannt Germanikus in Jul 27, 2009 - 20:43“

Die Menschen bringen alles ans Licht.
Wer weiß, wann die Kritik Marcel Reich Ranickis an Herta Müller erfolgte?
Carl Gibson


tschawo
schrieb am 27.07.2009, 21:29 Uhr
Sehr geehrter Herr Gibson,
Reich Ranicki hat das Buch "Der Fuchs war damals schon der Jäger" von Herta Müller im Literarischen Quartett vom 19. November 1992 besprochen. Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/literarisches_quartett_MZ.htm
Mit freundlichen Grüßen
Tschawo

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