Krankenkassebeiträge für Freiberufler, Lehrer auf Honorarbasis

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aillime
schrieb am 31.05.2009, 13:58 Uhr
Hallo zusammen,
kann mir jemand helfen, raten, zur Seite stehen?
Mein Ehemann arbeitet als Lehrer auf Honorarbasis in einer privaten Schule. Er muss die Beiträge zur Kranken-und Rentenversicherung selbst tragen. Doch mit der Innungskrankenkasse Ba-Wü gibt es schon seit 2 Jahren Ärger, wegen zu hohen Nachforderungen. Bei einem Bruttogehalt von 16.820,00€, Netto 10.734€ im Jahr (2006)und einem noch kleineren Nettogehalt von 11.540 € brutto im Jahr (2007), sprich Monatsnettoeinkommen von 961,00€ soll er jetzt 2.000,00 € nachzahlen!...
Wo liegt die Bemessungsgrenze für Selbständige oder Freiberufler? Wer kann Rat geben? Wer ist selbst betroffen
und kennt sich aus?
Dabei war unsere Familie in der Zeit ganz schlecht dran, ich war arbeitslos und krank, der Sohn studierte.
Wer kann helfen? Bitte!
Vielen Dank im voraus.
aillime
joyflight
schrieb am 31.05.2009, 15:58 Uhr (am 31.05.2009, 16:02 Uhr geändert).
Die Antwort liegt doch auf der Hand:
Krankenkasse wechseln - zu einer die keine Nachforderung stellt.

Allerdings muss einem auch bewusst sein: solche Kassen die nichts nachfordern, fordern eben von vornherein das ganze Geld.
Sollte vorhin nichts, oder fast nichts gezahlt worden sein, sind knappe 200,- € pro Monat relativ normal, bzw. sogar "günstig". Spätestens seit der Krankenkassenreform weiss jeder, dass 15% des Einkommens (natürlich brutto) insgesamt fällig sind, nach meiner Rechnung ist 15% von 16.000 ca 2.400,-

Man kann sich als Selbständiger wesentlich günstiger privat versichern - dies ist aber, gerade wenn die mitversicherte Frau und/oder Sohn krank sind, oft nicht zweckmäßig (noch schlimmer wenn's den Versicherungsnehmer selber trifft), da Versicherungsbeiträge meistens billiger sind als Krankheit und Behandlungen.

Sollte die Kasse aus anderen Gründen Geld verlangen, welches zusätzlich zu Versicherungsbeiträgen erhoben wird - dann nichts wie weg von denen, aktuelle Forderung von Anwalt prüfen lassen - sofern der nicht zusätzlich die Haushaltskasse belastet durchklagen bis zum Europäischen Gerichtshof
(unzulässige Erhöhungen = fristloses Kündigungsrecht)

Viel Erfolg,
joyflight
joyflight
schrieb am 31.05.2009, 16:07 Uhr
zusätzlich:

Da es sich um Kosten vergangener Jahre handelt, gleichzeitig auch Steuerausgleich machen: der Teil der kompletten Gesundheitskosten, der 6% (für Singles, den Familientarif kenn ich nicht) des anrechenbaren Einkommens übersteigt, kann als außergewöhnliche Belastung steuermindernd wirksam gemacht werden

=> hier gibt's Steuern zurück, auch für Aspirin-Rechnungen die man das ganze Jahr gesammelt hat
getkiss
schrieb am 31.05.2009, 16:54 Uhr (am 31.05.2009, 16:59 Uhr geändert).
Als ich, als Rentner, ebenfalls freiberuflich arbeiten wollte, stieß ich bei der TK auf ähnlich kuriose Regelungen.
Ich sollte von vornherein meine Einkünfte angeben/schätzen.
Unabhängig von den realen Einkünften würde mir monatlich der entsprechende Beitrag abgezogen. Und nach dem Steuerbescheid dieses Jahres würde nachgerechnet:
Für zu wenig bezahlten KK-Beiträgen würde eine Nachzahlung verlangt, für zu viel gezahlte nix rückerstattet??
Dies führte dann zur Einstellung meiner Aktivitäten - heuer arbeite ich als Angestellter und zahle für den Lohn nur die Hälfte der Beiträge (ohne Renten- und Arbeitslosenversicherung, der Arbeitgeber jedoch die Hälfte?).
Offensichtlich besteht in dem Bereich klarer Regelungsbedarf des Gesetzgebers, der alles regelt und doch weit vom Leben ist - das nützen andere dann zu ihrem Vorteil. Und die Vorstände kassieren was Sie wollen...

Aus meinem Beispiel mit der Bezahlung von Renten- und Arbeitslosenvers.-Beiträgen von Arbeitgebern für beschäftigte Rentner geht auch die eindeutige politische Ambiguität des Gesetzgebers hervor:
-Einerseits erhöht man die Altersgrenzen wegen der Statistik, um mehr Geld in die Kasse zu bekommen,
-Andererseits versucht man die Arbeitgeber dazu zu bringen KEINE Rentner einzustellen UND falls nicht, doch zu schröpfen....

Armes Deutschland, du bist die Heimstatt der Bürokratie...

Joachim
schrieb am 31.05.2009, 20:38 Uhr
Hallo Getkiss,
Vielleicht verstehst Du mich jetzt besser.
In Worten konnte ich es Dir scheinbar nicht begreiflich machen. Tut mir leid. Möglicherweise verstehst Du mich jetzt besser. Learning by doing!
Das ist jetzt nicht böse oder gar Schadensfreude !
Es gibt die Rentenlüge !!!
Wir müssen auch nicht einer Meinung sein, aber ich kann Dir dazu mehr sagen.
Ich wünsche auch Dir trotz aller Probleme ein schönes Pfingstfest.
Gruß
Joachim
getkiss
schrieb am 31.05.2009, 22:41 Uhr
Joachim schrieb: Hallo Getkiss,
...... Tut mir leid. Möglicherweise verstehst Du mich jetzt besser. Learning by doing!
...
Ich wünsche auch Dir trotz aller Probleme ein schönes Pfingstfest.
Gruß
Joachim

Natürlich müssenwir nicht einer Meinung sein.
Und wie beschrieben, hatte ich das Problem auf meine Art gelöst, dass Pfingstfest ruhig genossen.
Vielen Dank für die Wünsche...
Was die sogenannte Rentenlüge betrifft, das Generationenproblem besteht natürlich selbstverständlich weiter. Unsere Generation hat das Problem des Kinderkriegens nicht bewältigt - schul hat dara in nicht unproblematischer Weise die sogenannte Berechtigung der Frauen über sich selbst zu bestimmen. Und das Resultat ist, dass die Gesellschaft dies Formal akzeptierte, die Frauen aber der Vorstellung verfielen, ohne Beruf nicht, aber ohne Kinder zu Recht zu kommen. Die Arbeit"geber" hatten das selbstverständlich ausgenutzt und die Frauen "billig eingekauft".
Das Resultat ist eine ganze Menge von älteren Frauen, die ihr Kind allein aufzogen, trotz allem eine kleine Rente haben, bzw. viele von Ihnen keine Kinder, die sie unterstützten....u.s.w.
Schiwwer
schrieb am 31.05.2009, 22:48 Uhr
Joi, Getkiss, ich hoffe, Sie haben sich gewaltig verschrieben und meinen vielleicht "die Gleichberechtigung der Frauen" und nicht "die sogenannte Berechtigung der Frauen über sich selbst zu bestimmen"; aber im Hinblick auf die Rechte der Frauen wäre das in beiden Fällen starker Tobak....
seberg
schrieb am 31.05.2009, 22:58 Uhr
getkiss schrieb: ...Unsere Generation hat das Problem des Kinderkriegens nicht bewältigt - schul hat dara in nicht unproblematischer Weise die sogenannte Berechtigung der Frauen über sich selbst zu bestimmen...

Entschuldige...aber wie meinst du das? Ich hoffe du hast trotzdem noch alle Tassen im Schrank!?
Adine
schrieb am 01.06.2009, 01:32 Uhr
Getkiss,wir haben tatsächlich ein seriöses Problem mit der Rente.Wie immer Sie das mit der "Berechtigung der Frauen" gemeint haben,ich bin froh über meine Rechte als Frau.Und habe mich "trotzdem" für ein Kind entschieden.
getkiss
schrieb am 01.06.2009, 06:35 Uhr
Adine schrieb: Getkiss,wir haben tatsächlich ein seriöses Problem mit der Rente.Wie immer Sie das mit der "Berechtigung der Frauen" gemeint haben,ich bin froh über meine Rechte als Frau.Und habe mich "trotzdem" für ein Kind entschieden.

OK und sehr gut, Adine.
Ich hoffe, auf meine Provokation zur Diskussion auch solche Meinungen zu hören, wie das Problem bewältigt werden sollte.

Sie haben sich für ein Kind entschieden. Dieses Kind sollte dann, wenn Sie in Rente gehen, Seine, ihre Rente und die Ihres Partners sichern? Und ein Teil auch meiner Rente - ich bin auch nicht besser dran, habe nämlich kein Kind aufgezogen.
Da wird uns die Losung "Gleichberechtigung" nicht den Lebensunterhalt sichern...

OK, Sie sparen noch an für das Alter. Aber nicht vergessen, allein die Milliarden die von unserer Regierung großzügig bereitstellt, werden davon abgezogen, entweder direkt (Mehrwertsteuer 25%?), oder durch Inflation. Die bringt es nämlich dazu, dass ihr erspartes nur mehr denn 1/19 des Wertea hat, denn das Papier hat auf dem ihr Geld gedruckt wurde...Wenn niemand zur Produktion da ist gibt es keine Produkte...

Es war schon immer so, dass die Jungen die Alten unterstützen. Aber was kommt, wenn erstere nicht da sind, aus Bequemlichkeit und Feigheit und "Gleichberechtigung" die "künstlich" mit der Pille unterstützt wird?

Es gab schon immer Kanibalismus in der Geschichte, auch wenn nicht im direkten Sinne sondern nur als "Homo homini Lupus"....Soll das jetzt (wieder)kommen?

So seberg, hol Deine Tassen und werfe auf das neue Ziel.
Nicht dabei vergessen: Friede, Freude, Eierkuchen, sorglos Lachen, Tanzen, schäkern...
Anchen
schrieb am 01.06.2009, 10:49 Uhr
@ getkiss

Bist du jetzt beim Thema "Haustiere" gelandet?
Adine
schrieb am 02.06.2009, 11:53 Uhr
Wie so oft hier im Forum sind wir vom eigentlichen Thema abgekommen.Nun steht die Frage im Raum,ob in unserer modernen Welt(wo auch die Frauen was zu sagen haben)die Renten noch sicher,ob das Geld im Alter noch reicht...
Und wer ist schuld daran...?
Die Emanzen,die gedankenlos und egoistisch ihr Leben leben?
Oder doch die Politiker,die in einer veränderten Welt mit einer Änderung kommen sollten,die den Alten der Gesellschaft
nicht die Würde nimmt.Denn der Wert einer Gesellschaft mißt sich auch an der Art,wie man sich um seine Alten sorgt.
getkiss
schrieb am 02.06.2009, 16:29 Uhr
Adine schrieb: Wie so oft hier im Forum sind wir vom eigentlichen Thema abgekommen.Nun steht die Frage im Raum,ob in unserer modernen Welt(wo auch die Frauen was zu sagen haben)die Renten noch sicher,ob das Geld im Alter noch reicht...
Und wer ist schuld daran...?
Die Emanzen,die gedankenlos und egoistisch ihr Leben leben?
Oder doch die Politiker,die in einer veränderten Welt mit einer Änderung kommen sollten,die den Alten der Gesellschaft
nicht die Würde nimmt.Denn der Wert einer Gesellschaft mißt sich auch an der Art,wie man sich um seine Alten sorgt.


Ich meine, wir sollten nicht den Splitter im Auge anderer zum Pfosten machen, sondern Vorschläge an die Politik, die allen passen. Dazu kommt recht wenig aus der Gesellschaft, die ja durch ihr Verhalten das Problem generierte..
Fabritius (Moderator)
schrieb am 02.06.2009, 23:10 Uhr
Leider komme ich erst jetzt dazu, wieder mal hier vorbei zu schauen (es war Heimattag...)

"Lehrer auf Honorarbasis" ist sozialrechtlich nicht ganz ohne. Es bestehen viele Sonderregelungen für Versicherungspflicht und man ist mit einem Bein in der Scheinselbständigkeit.

Nähere Infos nach genauer Schilderung des Jobs, am besten bei einer gesetzlichen Krankenkasse, die hier für die Prüfung zuständig ist.#

Viele Grüße
aillime
schrieb am 14.07.2009, 17:46 Uhr
Widerspruch hat sich gelohnt. Wir müssen überhaupt nichts mehr nachzahlen.

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