17. April 2020

Trotz Corona-Krise: Planen, Arbeiten, Gestalten auf Schloss Horneck

Auf Schloss Horneck wird auch während der aktuellen Corona-Krise unermüdlich weiter gearbeitet. Noch sind alle Handwerker an Bord und nicht von der Epidemie betroffen. Es wird nun immer deutlicher, dass die Realisierung des Projektes näher rückt. Bis zu den in Bayern verhängten Ausgehbeschränkungen fanden wöchentlich am Donnerstag Bau-Jourfixe statt. Dr. Axel Froese reiste wöchentlich für zwei Tage von München nach Gundelsheim, um an den vielen Besprechungen teilzunehmen und alle Gewerke auf der Baustelle zu koordinieren. Dr. Konrad Gündisch und Alfred Deptner begleiteten und unterstützten ihn häufig.
Der Parkettleger „Elsässer“, ein familiengeführtes Unternehmen, das auch schon in Radeln in Siebenbürgen gearbeitet hat, hat das Gewerk „Parkett“ auf Schloss Horneck übernommen. Nach zähen Verhandlungen wurde das letzte Gewerk, „Fliesen“, an ein ortsansässiges Unternehmen, geleitet von Herrn Linke, vergeben. Die Bauarbeiten im Siebenbürgen-Institut sind weitgehend abgeschlossen. Die Arbeiten im Siebenbürgischen Museum schreiten voran: Die Wände sind größtenteils verputzt, Bodenbelagsarbeiten sind im Gange.

Aktuell kommt der Aus- und Umbau gut voran und alle hoffen, dass die Corona-Krise das Schloss und seine Mitarbeiter verschont. In diesen Zeiten muss bis zum Schluss gehofft werden, dass die Lieferkette hält und die Nachunternehmer und -arbeiter gesund bleiben. Das Team vor Ort hilft sich in allen Engpässen. An dieser Stelle möchten wir den Architekten, Fachingenieuren, Handwerkern, den Mitarbeiterinnen Michaela Adam und Martina Handel, sowie dem stets präsenten Hausmeister Georg Mick für ihren vorbildlichen Einsatz danken.

Die Etablierung eines Besucherzentrums ist geplant als Entree des Kultur- und Begegnungszentrums im ehemaligen Lesesaal der Bibliothek. Hier sollen dem Besucher kurze Informationen über künftige Veranstaltungen im Kulturzentrum, über die Geschichte des Schlosses, des Deutschen Ordens, der Siebenbürger Sachsen geboten werden, außerdem Kurzvorstellungen aller hier tätigen Institutionen. Über einen Touch­screen und qualitativ hochwertige Wandelemente (LED-Leuchtmodule etc.) werden diese Informationen dann visualisiert. Herzlichen Dank an Dr. Ortrud Graeser und Dipl.-Ing. Gerhardt Graeser, die dieses Projekt mit einer größeren Spende unterstützen! Ab einer Spende von 5000 Euro werden weitere mögliche Spender namentlich vor Ort auf einer Plakette erwähnt.
Einbau des Unterbodens in einem Fürstenzimmer. ...
Einbau des Unterbodens in einem Fürstenzimmer. Foto: Axel Froese
Für die Anbringung und Größe der geplanten Bilder in den Übernachtungszimmern gab es eine Begehung jedes einzelnen Raumes, um den passenden Ort und die Größe jedes Bildes zu bestimmen. Mit dem Berliner Fotograf Prof. Jürgen van Buer steht ­Dr. Konrad Gündisch in Kontakt bzgl. der Aufbereitung seiner eindrucksvollen Schwarzweißfotografien von sächsischen Kirchenburgen. Die Mappen mit Informationen über den Ort, dessen Namen das Zimmer trägt, und den Spender der Zimmereinrichtung werden von Herta Daniel und Konrad Gündisch vorbereitet. Mehrere Spender haben bereits sehr interessante Texte zugesandt.

Es sind noch vier Übernachtungszimmer für Spender zu vergeben. Weitere Räume stehen für mehrere Spender zu Verfügung: Foyer, Veranda und Speisesaal. Vielleicht sprechen Sie potenzielle Spender an? Nähere Infos in dieser Zeitung oder auf Anfrage.

Bekanntlich besitzt der Schlossverein einen großen Fundus an Bildern, die aktuell im Bestand erfasst und anschließend bewertet werden. Dieses Projekt hat Werner Gohn-Kreuz übernommen, verbunden mit tagelanger ehrenamtlicher Arbeit vor Ort.

Das Filmprojekt „Schloss Horneck“ ist eine Auflage des Zuwendungsbescheides der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM). Anteilig von der Kulturreferentin für Siebenbürgen gefördert, wird es vom Mediendesigner Lucian Binder-Catana umgesetzt. Heidrun Negura und Konrad Gündisch schrieben hierfür das Drehbuch und die Interviewtexte für 20 Personen. Die Interviews wurden gefilmt. Ausschnitte davon werden im Imagefilm und in ihrer vollen Länge in einer Mediathek im Besucherzentrum zu sehen sein. Alfred Deptner und Heidrun Negura sorgten für die Organisation vor Ort, die Auswahl der Personen und die Interviewführungen.

Das ehrenamtliche Organisationsteam des Eröffnungsfestes arbeitet auch weiterhin, ungeachtet der aktuell schwierigen Situation, an der Planung des Festes. Zur Freude des Teams sind die Siebenbürgische Jugend in Deutschland (SJD), vertreten durch Nathalie Bertleff, und die Jugendtanzgruppen, vertreten durch Patrick Welther, mit im Team und bringen sich mit guten Ideen ein. Mit dabei sind auch Herta Daniel, Inge Hermann, Dr. Hans Kremer, Dr. Evelyn Rusdea, Michael Konnerth, Alfred Deptner, Jürgen Binder, Helge Krempels, Heidrun Negura.

Ein vielfältiges Festprogramm zur Eröffnung steht, eine Zusatzförderung der BKM über die Kulturreferentin Heinke Fabritius ist in Aussicht gestellt, eine Teilförderung durch das Haus des Deutschen Ostens München ebenfalls. Einladungen, Festprogramme, Plakate, neue Infobroschüren, Werbemittel wurden geplant, getextet, von Lucian Binder-Catana gestaltet und teils gedruckt. Leider hängt es nun von äußeren Umständen ab, ob das Fest stattfinden darf oder nicht. Eine ungewöhnliche, sehr erfreuliche Spende ereilte den Schlossverein. Frau Höpfner aus Heidelberg hat dem Schlossverein dank der Vermittlung von Prof. Heinz Acker ein wertvolles Cembalo geschenkt. Es hat für uns einen besonderen Wert, denn es ist ein Werk des aus Hermannstadt stammenden Cembalobauers Kurt Wittmayer (siehe dazu nebenstehenden Bericht). Das Cembalo wurde dank des Einsatzes von Werner Gohn-Kreuz inzwischen abgeholt. Es wird im Kaminzimmer neben dem Festsaal stehen, muss allerdings noch restauriert und gestimmt werden. Frau Höpfner und Professor Acker gilt unser ganz besonderer Dank.

Für die Betreuung der Homepage und der Facebook-Seite werden Freiwillige gesucht. Gerade jetzt ist es notwendig, Interessierte mit aktuellen Informationen zu versorgen. Wir hoffen und beten, dass der Einsatz der Architekten, Bauarbeiter, Organisatoren, ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter im und für das Schloss nicht durch die Corona-Epidemie noch mehr erschwert wird und dass das Projekt gut beendet werden kann.

H.N.

Schlagwörter: Schloss Horneck, Kulturzentrum, Umbau, Projekt

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