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Erinnerungen an die Westkarpaten

Frau, 40 Jahre, aus Großpold
Die Erzählerin wurde als Schülerin in das Goldbachtal (Rosia Montana) in die Westkarpaten geschickt, um in der deutschen Schule vor Ort mit den Kindern deutsch zu sprechen. Dort lebten nämlich deutsche Familien, deren Kinder nur noch rumänisch oder ungarisch sprechen konnten. Die Arbeiterfamilien waren im nahegelegenen Goldberwerk mit der Goldgewinnung beschäftigt. In den transsilvanischen Karpaten war der Glaube an Vampire und Werwölfe schon immer weit verbreitet. Vom Aberglauben betroffen waren vor allem die ängstlichen Kinder dieser Familien, die zahlreiche Geistergeschichten vom "Strigoi" zu erzählen wussten. Roșia Montană (deutsch Goldbach, ungarisch Verespatak) und die gleichnamige Mine liegt im Siebenbürgischen Erzgebirge (Munții Metaliferi) – Teil des Apuseni-Gebirges – im Westen Siebenbürgens. Die nächstgelegene größere Stadt Abrud (Großschlatten) ist 10 Kilometer westlich, die Kreishauptstadt Alba Iulia (Karlsburg) etwa 80 Kilometer (43 km Luftlinie) südöstlich entfernt. Mit seinen 16 Dörfern und Weilern ist Roșia Montană Teil des historischen Motzenlandes. (Quelle: Wikipedia) Erst im späten Spätmittelalter griffen die Zuwandermaßnahmen der ungarischen Könige, die deutsche „Sachsen“, ungarische Siedler und umgesiedelte Szekler ins Land holten, und es kam zu einer Beruhigung und einem bescheidenen Bergbau, der jedoch an seine frühere Größe nie anschließen konnte. Erst nachdem die Türkengefahr gebannt war, konnte Maria Theresia den Bergbau auf größere Basis stellen. Roșia Montană wurde als eines der größten Bergwerke der Monarchie zur finanziellen Stütze des Reiches und des Herrscherhauses. Der Ausbau der Bergwerke erfolgte mit Hilfe deutscher Bergarbeiter, was auch die Landschaft prägte: Bergdörfer im Stile der früheren Heimat zierten die Landschaft der Karpaten. (Quelle: Wikipedia) Die Bevölkerung der Gesamtgemeinde im Jahre 1941: Rumänen (4.557), Ungarn (651), Deutsche (123). Die höchste Anzahl der Deutschen (261) wurde 1850 registriert. (Quelle: Wikipedia) [Aufnahme anhören »]
8:25 Minuten, 7.7 MB • Aufnahmejahr: 1970 - Veröffentlicht am 25. Februar 2019

Eindrucksvolle Lebensgeschichte

Mann, 76 Jahre, aus Minarken
Ein 76-jähriger Mann erzählt seine bewegte Lebensgeschichte. Der Erzähler ist in Siebenbürgen, noch zu Zeiten der Österreich-ungarischen Monarchie, aufgewachsen. Im Jahre 1903 sind seine Eltern nach Amerika ausgewandert. Sein Vater ist in der USA gestorben und seine Mutter kam 1918 gelähmt zurück. Nachdem er die Elementarschule in Minarken absolvierte, hat er sich freiwillig zum Militär als Musiker gemeldet. Dann kam der erste Weltkrieg. Als Frontsoldat war er in Russland und Italien im Einsatz. Am Ende des ersten Weltkriegs war er bei Verdun in Frankreich stationiert. Von dort kam er heim nach Minarken. Nach kurzer Zeit daheim, wurde er zum rumänischen Militär eingezogen, wo er den Ungarisch-Rumänischen Krieg miterlebte. Dabei standen sich die Räterepublik Ungarn und das Königreich Rumänien gegenüber. Beide beanspruchten die von ihren Volksgruppen bewohnten Regionen des untergegangenen Kaiserreichs Österreich-Ungarn. Beim rumänischen Militär hat er anderthalb Jahre gedient. Der Ehe mit seiner ersten Frau entsprangen vier Kinder. Zwei davon sind früh gestorben. Die anderen beiden leben in Deutschland. Er wollte mit seiner Frau nicht nach Deutschland auswandern. Er berichtet von der Flucht im Treck nach Österreich während dem 2. Weltkrieg. Nach Jahren in Österreich kehrten sie zurück in die Heimat Siebenbürgen. Weiterhin berichtet er von Enteignung, Häuserrückgabe, u.s.w. Seine erste Frau starb an Krebs. Eine zweite Heirat folgte. Sein Motto: "Wenn man zufrieden ist, ist man auch glücklich." [Aufnahme anhören »]
11:58 Minuten, 5.5 MB • Aufnahmejahr: 1972 - Veröffentlicht am 10. Februar 2019

Weltkrieg an Piave und Theiß

Alter Mann, 74 Jahre, aus Rumes
Die Schule hat der Erzähler noch in Österreich-Ungarn besucht, mit 2-3 Stunden Ungarisch, der Rest nur deutsch und Rumänisch überhaupt nicht. Dann kam der 1. Weltkrieg. Da ging es ab 1917 ans Adriatische Meer, erst an den Isonzo und dann an die Piave. Telefondienst im Schützengraben. Alles auf deutsch, nichts auf ungarisch, geschweige denn auf rumänisch. Danach kam er zur rumänischen Armee, erst nach Kronstadt und dann an die Theiß, bis "das mit Ungarn" fertig war. Zum Schluß kam noch der reguläre rumänische Armee-Dienst in Hermannstadt. Selbst da war noch ein Wiener Kommandant. [Aufnahme anhören »]
4:53 Minuten, 2.2 MB • Aufnahmejahr: 1973 - Veröffentlicht am 6. April 2011

Flugzeugpionier Albert Ziegler in Schäßburg

76 Jahre, aus Schäßburg
Im Herbst des Jahres 1913 waren Plakate in der Stadt Schäßburg plakatiert: "Albert Ziegler wird ... einen Schauflug veranstalten". Eine riesengroße Aufregung herrschte in der Stadt. Alle Geschäfte waren geschlossen. Die Fabriken stellten ihre Arbeit ein. Alle wanderten hinaus zum Flugschauplatz. Musikkapellen aus der ganzen Umgebung sind angereist. Die erste Flugschaunummer war gelungen. Der zweite Flug mit Passagier ist mißlungen. Beim Start ist der Flugapparat an den Weiden hängengeblieben und es kam zum Unfall. Die beiden waren nur leicht verletzt. Der Flugapparat ist dabei kaputt gegangen. Mit einem Spendenaufruf bei den Landsleuten hat das Geld für die Reparatur beschafft. Der Sprecher hat sich als Gehilfe beim Flugzeugpionier und Zeidner Landsmann Albert Ziegler angeboten und hat ihm zur Hand gehen dürfen. Im Frühjahr (April, Mai) 1914 war es wieder soweit. Extrablatt Plakatierung in Schäßburg: "Ziegler nach einem glänzenden Flug in Schellenberg gelandet". Der Sprecher sollte auch einmal bei einem Probeflug mitfliegen, doch leider hat es mit der Einwilligung der Eltern nicht geklappt. Seine Mutter: "Esi long äch ter ze befielen hun, sätzt ta mer en nichen Europlan ännen". Kurz nach dem gelungenen Probeflug ist der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Ziegler war als Testpilot (Einflieger) in Ungarn bei einer Flugzeugfabrik eingesetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg war Ziegler in Deutschland im Flugzeugbau tätig. Nach dem Krieg hat Ziegler eine Autogarage in der Langgasse in Kronstadt eingerichtet und gab LKW Chauffeurkurse in verschiedenen Städten des Landes. Albert Ziegler starb 1946 in Halle (Saale). [Aufnahme anhören »]
9:06 Minuten, 8.3 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 15. März 2011

Einführung des Bischofs Albert Klein

Krankenschwester, 64 Jahre, aus Mühlbach
Zur Einführung des Bischofs Albert Klein sind die Mühlbacher mit 40 Mann in der Hermannstädter Stadtpfarrkirche angerückt. Bei der Einführung waren viele Bischöfe dabei: die rumänischen, die reformierten und die katholischen. Evangelische Pfarrherren und Vertreter weltlicher Behörden waren auch zugegen. Es war eine sehr schöne und ergreifende Feier. Im Bischofspalais sind dann auch Bischöfe aus Genf, Deutschland, Österreich und Ungarn zu Wort gekommen. Danach konnte man dem Bischof in einer gemütlichen Stunde persönlich zu seiner neuen Würde gratulieren. [Aufnahme anhören »]
4:57 Minuten, 4.5 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 24. Februar 2011

Arbeitsplatz Glasherstellung

Glasbläser, 40 Jahre, aus Bußd bei Mediasch
Ca. 300 Dorfbewohner arbeiten in der Stadt. Davon ~100 Sachsen. Dazu kommen auch noch die Schulkinder, welche die höheren Schulen besuchen. Der Sprecher arbeitet als Glasbläser in der Mediascher Glasfabrik namens "Vitrometan". Die Vitrometan arbeitet hauptsächlich für den Export, vor allem für eine deutsche Firma. Viele Sachsen und Ungarn sind bei der Vitrometan beschäftigt. Davon viele Sachsen aus den umliegenden siebenbürgisch-sächsischen Ortschaften. [Aufnahme anhören »]
4:35 Minuten, 4.2 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 6. Februar 2011
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