Mit den beiden Fenstern unterhalb des Daches sowie den beiden Maulscharten mutet dieser Turm an, als ob seine Fassade ein Gesicht darstellen würde. Da passt auch das steile Pyramidendach ins Bild: Es lässt den Turm so aussehen, als ob man ihm eine Zipfelmütze aufgesetzt hätte.
Bei dem Turm, der im Süden/Südwesten der Kirche steht und in den mittleren Mauerring integriert ist, handelt es sich um einen Wehrturm der Sorte "Torturm": Als zweiter von insgesamt vier Tortürmen sichert er die Auffahrt in den inneren Burghof.
Seitlich des Torbogens erkennt man beidseitig die Strebepfeiler, in welche die Führungsrinnen eingearbeitet sind, die einst als Führung für das Fallgitter dienten.
Der allgemein als " Speckturm" bekannte Turm trägt diese Bezeichnung übrigens zu unrecht: Er hat nämlich nie zur Aufbewahrung des Specks gedient.
Der Speck wurde stattdessen in dem heute als "Mausoleumsturm" bekannten Turm aufbewahrt.

Text: Uwe Schuller, 07. März 2021

Foto: Dietmar Melzer