Wegen der geringen Seelenzahl ist Brenndorf seit 2003 keine selbstständige Kirchengemeinde mehr und hat nur noch den Status einer Diasporagemeinde. Das Führungsgremium ist nicht mehr ein Presbyterium, sondern ein Kirchenrat. Die anfälligen Entscheidungen werden vom Kirchenrat gemeinsam mit dem Kronstädter Kirchenbezirk getroffen.

Die Wahlleitung in Brenndorf hatte Pfarrer Dr. Peter Klein inne. Kurator Manfred Copony löst Rosi Rusu, geb. Graef, ab, die nach dem Tode von Hans Knorr am 20. November 2001 als Kuratorin in Brenndorf tätig war. Sie bleibt Mitglied im Kirchenrat, dem noch Reinhard Klein, Emilia Schuster jun. und Otto Schuster angehören. Ersatzmitglieder sind Katharina Klein und Klaus Schuster.

Wir danken der scheidenden Kuratorin für die sehr gute Zusammenarbeit in den letzten acht Jahren. Sie hat ihr Amt immer ernst genommen und für jeden stets einen guten Rat bereit gehabt. Die sächsischen Tugenden wurden von ihr gepflegt und vermittelt. Für sie war und ist es wichtig, dass man ehrlich miteinander umgeht und das Gemeinschaftsleben gefördert wird. Alles hat dabei stets gut geklappt.

Wir wünschen dem neuen Kurator und dem gesamten Kirchenrat viel Gesundheit, Schaffenskraft und Freude an dem Einsatz zum Wohle der Gemeinschaft. Manfred Copony wurde am 22. Februar 1963 in Brenndorf geboren. 1981 absolvierte er das Lyzeum für Wirtschaft und Verwaltungsrecht in Kronstadt und arbeitete zunächst als Kellner im Restaurant „Aro“ (Carpaţi) in Kronstadt und nach seiner Aussiedlung im Jahr 1990 in der Gaststätte „Traube“ in Leimen. In Würzburg machte er eine dreijährige kaufmännische Ausbildung und studierte von 1997 bis 2002 Sozialpädagogik an der Fachhochschule. 1999 engagierte er sich in einem zwei Semester langen Praktikum für chronisch Kranke in einem staatlichen Behindertenheim bei Wolkendorf.

Parallel zum Studium betrieb er seit März 2000 die Gaststätte „Wolfskeelhalle“ in Reichenberg bei Würzburg. Seine abschließende Diplomarbeit an der Fachhochschule in Würzburg widmete er dem Thema „850 Jahre soziales Engagement der Siebenbürger Sachsen“. In seiner Abhandlung zur Sozialgeschichte der Siebenbürger Sachsen zeigte er auf, dass man die eigene Vergangenheit nicht aus den Augen verlieren sollte und dass auch heute noch großer Bedarf an sozialen Leistungen in Siebenbürgen besteht.

2002 kehrte Manfred nach Siebenbürgen zurück. Seit sechs Jahren ist er als Bezirksanwalt beim Kronstädter Kirchenbezirk angestellt. Er hat das Pfarrhaus in Brenndorf renoviert und dort vier Gästezimmer eingerichtet. Hier finden – mit Hilfe der Kirchengemeinde – sächsische Gemeinschaftsfeste statt. Dem neuen Kurator liegen das Gemeinschaftsleben und die Bräuche am Herzen, er will aber auch Neues erkunden und engagiert sich auch in der Kinder- und Jugendarbeit.