Bürgermeister Paul Cernat: Brenndorf soll modernisiert werden

26. März 2005

Nachrichten aus dem Heimatort

Am 21. Februar 2005 erschien in der Zeitung Bună Ziua Braşov unter dem Titel "Judeţul in actualitate: Bod" (Aktuelles aus dem Landkreis: Brenndorf) ein Artikel über Brenndorf. Im Beitrag wird Bürgermeister Paul Cernat (Nationalliberalen Partei) ausführlich zitiert, dessen Anliegen es erklärtermaßen ist, die beiden Ortsteile zu modernisieren. Der Artikel wurde von Hugo Thiess ins Deutsche übersetzt.
"Die Modernisierung der Schulen ist eine der Aufgaben, welche Vorrang hat", behauptet der Bürgermeister von Brenndorf, Paul Cernat.
Dem Bürgermeisteramt und dem Gemeinderat liegen die Schulen der Gemeinde besonders am Herzen. Die beiden Ortsteile mit je ca. 2 000 Einwohnern – Brenndorf (Bod-Sat) und die Zuckerfabrik (Bod-Colonie) – haben drei Schulen und zwei Kindergärten, die genügend Räumlichkeiten für Schüler und Kindergartenkinder bieten. Bei der Zuckerfabrik gibt es eine Schule und einen Kindergarten, in Brenndorf lernen die Kinder in zwei Schulen und einem Kindergarten.
Die Evangelische Kirche und das Rathaus in ...
Die Evangelische Kirche und das Rathaus in Brenndorf, rechts davon das Vereinshaus und das B-Schulgebäude. Foto: Rudolf Girst
"Wir haben uns ständig bemüht, natürlich im Rahmen der bereitgestellten finanziellen Mittel, unseren Kindern die besten Lernbedingungen zu bieten. Die Zukunft dieser Kinder ist uns wichtig und wir möchten die Unterschiede zwischen Stadt und Land möglichst klein halten. Da dies auch meine Überzeugung ist, habe ich mich persönlich um die Verbesserung der Lernbedingungen eingesetzt. So ist es uns gelungen, alle Schulen zu renovieren, sie mit allem Nötigen zu versorgen, sie zu modernisieren, damit der Schulunterricht bestens läuft und gute Ergebnisse erzielt werden können. Die Sorge für die Kinder war immer da und meistens vorrangig. Wir haben gekämpft, um die nötigen finanziellen Mittel zu erhalten, und unsere Bemühungen waren letztlich erfolgreich: Unsere Schulen wurden renoviert und mit dem nötigen Mobiliar und Lernmaterial ausgestattet. So geschehen mit der Schule und dem Kindergarten bei der Zuckerfabrik, welche nun von einer Zentralheizung versorgt werden. Was die Schulen in Brenndorf betrifft, so wurde das A-Gebäude (die Rumänische Schule – Anmerkung des Übersetzers) komplett renoviert und mit einer leistungsfähigen Zentralheizung ausgestattet, so dass die Schüler unter modernsten Bedingungen lernen können. Und in diesen Tagen wird im B-Gebäude (der Deutschen Schule – Anmerkung des Übersetzers) und Kindergarten eine genauso moderne und leistungsfähige Zentralheizung eingebaut. Die Handwerker arbeiten mit Hochdruck, die Heizkörper und anderes Zubehör sind schon drin, so dass nach den Genehmigungen durch die Methangasfirma und sonstige Institutionen die Zentralheizung in Betrieb genommen werden kann. Dies wird spätestens Anfang März geschehen. Die gesamte Investition wird zwei Milliarden Lei kosten, eine Summe, die uns der Kreisrat Kronstadt zur Verfügung gestellt hat", erklärt Bürgermeister Paul Cernat.

Ausstattung des Rathauses

Bis vor einiger Zeit war das Rathaus ein verstaubtes, ödes und ungastliches Gebäude, mit großen Räumen, die leer standen oder nicht entsprechend eingerichtet waren. Deshalb mussten die Verantwortlichen entschlossen eingreifen, um das Gebäude zu renovieren und die Arbeitsräume entsprechend einzurichten. Für diesen Zweck wurden ca. 500 Millionen Lei bereitgestellt, eine Investition die sich sehr gelohnt hat. So wurde der Sitz des Bürgermeisters zu einem Ort, den die Bürgern gerne und oft aufsuchen, um ihre Steuern und Abgaben zu entrichten oder um ihre Anliegen den Entscheidungsgremien vorzutragen.

Das Gebäude wurde also renoviert und die Räume wurden zweckmäßig eingeteilt, um die Ansprüche der Bürger, den eigentlichen Nutznießern dieser Dienstleistungen, zu erfüllen, aber auch die Arbeitsbedingungen der Beamten im öffentlichen Dienst in Einklang mit dem geplanten EU-Beitritt Rumäniens zu bringen.

Kommt ein Bürger ins Rathaus kommt, betritt er zuerst die Registratur, wo er die gewünschte Auskunft erhält oder Gesuche hinterlegen oder Urkunden beantragen kann. Der Bürgermeister sagt, dass die Ruhe, Bequemlichkeit und Sicherheit des Bürgers an erster Stelle stehen. Dafür sollen im Rathaus demnächst neue Büros für die Gemeinschaftspolizei (Poliţia Comunitară) und die Gendarmerie eingerichtet werden.

Anziehen von Investoren

Sehr unzufrieden zeigt sich der Bürgermeister bezüglich der Kanalisation, einer sehr wichtigen und notwendigen Investition für die Weiterentwicklung der Gemeinde. "Für dieses Projekt wurde eine Dokumentation für ein Sapard-Programm der Europäischen Union erstellt, aber Mittel dafür haben wir nie erhalten, weil die alten Machthaber das Geld in anderen Landesteilen ausgaben. Die betreffenden Mittel wurden jedes Mal in die Moldau vergeben, so dass unserer Ortschaft diesbezüglich stiefmütterlich behandelt wurde. Wir hoffen jetzt aber, dass die Mittel, die wir dringend brauchen, nun auch zu uns kommen werden. Das ist auch nötig, weil die Infrastruktur der Gemeinde in der jetzigen Entwicklungsphase dringend modernisiert werden muss", sagt der Bürgermeister.
Außerdem möchte er bis zum Ende seines Mandats (Mai 2008 – Anmerkung des Übersetzers) ein paar wichtige Straßen in Brenndorf asphaltieren lassen. Es handelt sich um die Schulgasse, Friedhofgasse, Neugasse und Sagunagasse. Dies soll der Ortschaft einen zivilisierten Eindruck verleihen, in Hinblick auf die zukünftige Entwicklung des Tourismus und Agroturismus in der Gegend. Dafür werden in diesem Jahr 700 Millionen Lei bereitgestellt.

Aufgrund eines Beschlusses des Gemeinderates wurde ein Plan ausgearbeitet, um die Bebauungsfläche der Gemeinde zu vergrößern. In Brenndorf liegen viele Anträge für den Bau von Häusern vor, da viele Grundstücke gekauft wurden und auch weiter gekauft werden. Das führt zur Vergrößerung der Bebauungsfläche und erfordert Investitionen zum Ausbau des öffentlichen Stromnetzes. Paul Cernat sagt, dass diese Vergrößerung der Ortschaft neue Arbeitsplätze schaffen und neue Investoren anziehen werde. Einige haben im Rathaus schon Urbanitätszertifikate "certificate de urbanism" sowie Genehmigungen für den Bau von neuen Betrieben beantragt.

Trinkwasser bleibt ein großes Problem

Obwohl die Trinkwasserversorgung sehr wichtig ist und hierfür schon große Anstrengungen unternommen wurden, wurde dieses Problem noch nicht gelöst. Die Bewohner von Brenndorf müssen auch weiterhin das Wasser aus ihren Brunnen benützen, während jene von der Zuckerfabrik hier besser gestellt sind, weil sie an das Trinkwassernetz der Zuckerfabrik angeschlossen sind.

Die Gemeinde hat das Rohrnetz für die Wasserversorgung übernommen und größtenteils erneuert. Die alten Rohre wurden durch neue aus Kunststoffverbund ersetzt, doch die Verantwortlichen können die Modernisierungsarbeiten am Trinkwassernetz bis zu den Endverbrauchern, egal in welchem Ortsteil, nicht zu Ende bringen, weil die Zuckerfabrik die Wasseraufbereitungsanlage, bis zu diesem Zeitpunkt, noch nicht an die Gemeinde verkauft hat.

"Wir sind weiter von der Zuckerfabrik abhängig. Wir haben den Ankauf der Anlage beantragt - dann könnten wir auch Brenndorf von hier aus mit Wasser versorgen -, aber bis heute noch keine Antwort erhalten. Sollte unser Gesuch erfolgreich sein, und ich hoffe dass das sehr bald geschieht, dann könnte die Gemeinde sehr viel Geld einsparen, weil das Wasser nicht aus Târlung oder einer anderen Ortschaft sehr viel teurer herbeigeschafft werden müsste. Die Arbeiten am Trinkwassernetz sind sehr wichtig und sehr dringend, und aus diesem Grund hat der Kreisrat Kronstadt uns eine Summe von drei Milliarden Lei bewilligt", sagt Bürgermeister Paul Cernat.

Ehemaliges Kino ist verwahrlost

Ein anderes Gesuch an die Führung der Zuckerfabrik betrifft den Kauf des ehemaligen Kinosaales aus dem Ortsteil Zuckerfabrik. Der jetzige Eigentümer hat auch dieses Schreiben noch nicht beantwortet, obwohl das Gebäude in einem schlechten Zustand ist und schon lange nicht mehr genutzt wird. Eigentlich ist das Haus eine Ruine.

Die Gemeinde möchte diese Immobilie erwerben und zu einem modernen Gemeindesaal umgestalten, wo verschiedenen Feiern stattfinden können. Nach dem Kauf und den Renovierungsarbeiten sollen hier auch Sitzungen, Darbietungen, Tagungen und andere öffentliche Veranstaltungen abgehalten werden.

Ein ultramoderner Gemeindesaal

Gleich neben dem Rathaus steht der Gemeindesaal, auf den die Einwohner Brenndorfs stolz sein können. Er ist einer der modernsten aus dem ganzen Landkreis. Das Gebäude wurde im letzten Jahr völlig renoviert und mit Zentralheizung, Möbel, Geschirr und allem Notwendigen ausgestattet, damit hier verschiedene Veranstaltungen, Bälle, Hochzeiten und andere Feiern stattfinden können.

Übersetzung: Hugo Thiess

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