Rumänien, eine Reise wert!

17. Februar 2008

Nachrichten aus dem Heimatort

Mit einer meiner Töchter und nahen Verwandten, jungen Menschen, die Rumänien kaum, oder gar nicht kannten, habe ich im Sommer 2007 eine dreiwöchige Reise durch Rumänien unternommen.
Es ist nicht meine Absicht, hier alles zu beschreiben was wir gesehen und erlebt haben, sondern Menschen, die gerne Schönes und Unbekanntes entdecken wollen, anzuregen, Rumänien zu besuchen. Außerdem möchte ich auch gewisse Vorurteile über die Verhältnisse in Rumänien aus dem Weg räumen. Ein wahres und endgültiges Bild über ein Land kann man sich nur dann machen, wenn man es bereist. Hier kurz unsere Reiseroute: Per Flugzeug ging es ins Banat nach Temesvar und von dort mit einem Mietauto (Dacia Logan) durch das schöne Hatzegtal nach Siebenbürgen. In folgenden Ortschaften hielten wir uns kürzere oder längere Zeit auf, um zu besichtigen oder zu übernachten, angefangen von Eisenmarkt (Hunedoara), nach Broos, Mühlbach, Kelling, Michelsberg, Hermannstadt, Mediasch, Birthälm, Schäßburg, Tekes, Fogarasch, Wolkendorf, Kronstadt, Honigberg und Tartlau. Aus dem einstig sächsischen Siedlungsgebiet ging es weiter in Richtung Moldau, über Miercurea Ciuc, Lacul Ro§u, Bicas-Klamm, Bicas-Staudamm zu den Moldauklöstern Neamt, Voronet und Humor, anschließend in die Maramure§ zu 'den Holzkirchen in Bogdan Voda, Leud, Poiana Livezeni, Rozavlea und Birsana. Im letzten Abschnitt unserer Reise ging es durch Baia Mare, über Klausenburg, Weißenburg, Broos und Busiasch nach Temesvar. Zu unserer Reise gehörten auch zwei Wandertage und zwar auf den Königstein und in das Rodnagebirge. Die Beschreibung aller Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Ich möchte aber auf folgende Informationsquellen hinweisen: Dumont Reiseführer-Rumänien, erschienen 2006; Reiseführer Siebenbürgen, Wort und Welt-Verlag, 1992; Reisekarte Romania (und Rep.Moldova) Marco¬Polo. Obwohl aktuell, enthält diese Karte auch einige kleinere Nebenstraßen, die aus alten Karten übernommen wurden und nicht mehr befahrbar sind. Beispiel: Die Verbindungsstraße zwischen Tekes und Stein. Ganz neue, kleinere Straßen sind nicht eingezeichnet. Beispiel: Verbindung zwischen Feimern und Tekes (die aktuelle Zufahrtstraße nach Tekes über Kobor). Vor unserer Reise wurde ich von Landsleuten gewarnt, dass die Straßen in Rumänien sehr schlecht seien, die Gefahr bestehe, dass man bestohlen und von Zigeunerkindern belästigt wird. Ich habe folgende Erfahrungen gemacht. Die Straßen Rumäniens darf man nicht mit unseren Straßen vergleichen. In Rumänien gibt es eigentlich eine einzige Autobahn von Bukarest nach Pite§ti und in Richtung Constanta. Die übrigen Hauptverkehrsstraßen sind nur zum Teil mit unseren Bundesstraßen zu vergleichen. Aber es wird fieberhaft und ordentlich an ihnen gearbeitet. Zum Teil werden sie breiter gemacht und ordentlich geteert. Natürlich muss man mit Verkehrsbehinderungen rechnen, oft auf langen Strecken. Dass da gelegentlich ungeduldige Flitzer auch waghalsige Überholungen unternahmen, haben wir auch erlebt. Aber solche gibt es auch bei uns in Deutschland. Bestohlen sind wir nie worden und nur ein einziges Mal von drei Zigeunerkindern kurz angebettelt worden. Vorsicht ist geboten, wenn man bei Ständen (Buden) wegen Lebensmitteln (Essen) Schlange stehen muss, dass Verkäufer einem zu wenig Restgeld zurückgeben. Übernachtungen sind in Siebenbürgen in den sogenannten Gästehäusern auf sächsischen Pfarrhöfen sehr günstig. Die Siebenbürgische Zeitung hat wiederholt die Liste der Gästehäuser veröffentlicht. Hotels und zum Teil auch Pensionen sind im Vergleich zu Deutschland teuer, weil sie bei weitem nicht den Komfort bieten. Unsere Reise war bedeutend teurer als die Reise mit einem Reiseunternehmen. Dafür hatten wir unsere Freiheit und konnten unsere Zeit, Besichtigungen und Vergnügen selber einteilen und dort, wo wir uns wohl fühlten, so lange verweilen, wie es uns lieb war. Der Hauptgrund meines Berichtes ist, vor allem jüngere Landsleute zu motivieren, mit ihren Kindern aber auch mit einheimischen Freunden Rumänien zu bereisen. Denn was man hier in den Medien über Rumänien erfährt, sind oft einseitige wirtschaftliche oder politische Betrachtungen, manchmal Dokumentarfilme, die über Rumänien ode Siebenbürger Sachsen und ihr Schicksal ein fals Bild darstellen. Von Reiseunternehmen werden gelegentlich preisgünstige Rumänienreisen angeboten, wo man viel von Rumänien zu sehen bekommt.

Erwin Thot (Beitrag im „Heimatblatt der HOG“, Ausgabe 13, Januar 2008)

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