Ehrenvorsitzenden des DFDR, Prof. Dr. Paul Philippi

3. Mai 2015

Nachrichten aus dem Heimatort

"Wir sind eine andere Art Minderheit als etwa die Deutschen in Polen oder die in Brasilien. Weder haben wir jemals als Kollektiv territorial zu Deutschland gehört, noch sind wir jemals in Rumänien eingewandert. Wir sind weder eine Grenzlandminderheit noch eine Zuwanderungs-Minderheit. Unsere deutsche Identität ist nicht vom Staate Deutschland her abgeleitet, sie ruht, weil sie kultureller Art ist, sozusagen in sich selbst, ist also quasi eigenständig. Wir sind Deutsche durch unsere eigene gemeinschaftliche deutsche Existenz, nicht, weil wir aus Deutschland stammen. Auch waren wir als soziale bzw. als politisch geformte Gemeinschaften schon da, als der Staat Rumänien erst im Entstehen war. Wir sind älter als der Staat Rumänien. Wir gehören zu den Bauelementen dieses Staates Rumänien. Wir sind autochthon. Das ist eine der besonderen Grundlagen für unsere Ansprüche, ist aber auch eine Basis für unsere Pflichten gegenüber diesem Land, zu dem wir von Anfang an gehören. Wir sind froh, wenn das überall so anerkannt ist, dass wir es gar nicht mehr betonen müssen. Dass wir dabei zahlenmäßig in der Minderheit sind, ist dann eigentlich sekundär. Aber diese Minderheitensituation ist einer der Gründe dafür, dass die Erhaltung unserer deutschen Identität absolut nicht mehr eigenständig ist, sodass wir darauf angewiesen sind, dass sie von außen gestützt wird. Auf diese Stützung von außen haben wir, meine ich, seit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs auch einen Anspruch. Aber dafür, dass wir auch wirklich gestützt werden, sind wir allen unseren Partnern auch sehr dankbar." Quelle: ADZ Als Minderheit wahrgenommen werden. Wort des Ehrenvorsitzenden des DFDR, Prof. Dr. Paul Philippi, auf der Vertreterversammlung am 18. April 2015 in Hermannstadt

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