Heimatbuch Neudorf

23. Oktober 2004

Mitteilungen der HOG

Vorschlag für das Sammeln von Daten pro Haus/Familie
Familiengeschichte aus der Sicht von Daniel Schmidt jun.
Urgroßmutter
Bei uns im Haus wohnte bis zu meinem 12 Lebensjahr meine Urgroßmutter Susanna Lutsch. Sie ging stets mit Stock und hatte, so weit ich mich erinnern kann, nur einen einzigen Zahn. Sie war eine sehr liebe Frau und immer um uns besorgt. Sie hat viel für uns gekocht und in den Abendstunden hat sie mit uns Karten gespielt. Sehr typisch war für mich Ihre Truhe. Tagsüber ist sie dort nach verrichteter Arbeit gesessen und abends wurde diese aufgeklappt und ausgezogen zum Schlafengehen.
Großmutter
Die Großmutter väterlicher Seite, Sofia Schmidt, lebte bis 1984 mit meinem Onkel Johann Schmidt und Familie, in Neudorf Nr. 24. Auch Sie war eine liebevolle Oma und stets bemüht uns fröhlich zu stimmen. Ihre Kremschnitt ist mir auch jetzt noch sehr gut in Erinnerung. Ich habe ihr viele Sachen anvertraut und mir ihre Meinung immer gerne angehört.
Mein Großvater Paul ist wohl für unseren Erkennungsnamen PAL verantwortlich. Er hatte ein kleines Geschäft und eine Metzgerei in Neudorf. Sehr bekannt waren die Bonbon, die er an die Kinder verteilte. „Sa traiasca domnu Pal ca ne da cit un zahar“. Mein Vater durfte schon mit 12 Jahren die Schafe für ihn schlachten.
Die Großeltern mütterlicher Seite, Susanna und Michael Städter sind leider sehr früh verstorben. Er an einer Herzleiden und sie an einer schweren Erkrankung nach und als Folge der Zwangsarbeit in Rußland.
Eltern
Meine Eltern Susanna und Daniel Schmidt wohnen zur Zeit, wie ich auch, in Bensheim, zusammen mit meiner Schwester Johanna und Familie.
In Neudorf haben ich und meine Schwester eine schöne Kindheit verbracht. In der Nachbarschaft hatten wir Spielkameraden. Mit ihnen und unseren lieben Verwandten haben wir sowohl zu Hause als auch auf den Feldern und Wiesen viel erlebt.
Mein Vater war Traktorist und später dann Mechaniker auf der Farm. Meine Mutter hat einige Jahre mit Feldarbeit verbracht und später war sie dann Köchin auf der Staatsfarm. Vater und Mutter haben sich sehr um uns gekümmert. Während die Mutter uns viel über Ehre, Pflicht, Demut und Glauben erzählt hatte, war der Vater derjenige der uns immer Mut und Selbstvertrauen zugesprochen hatte. Er war immer fest überzeugt, dass wir alles können und dies auch beweisen sollen. Beide, Vater und Mutter, waren sich einig, dass wir die deutsche Schule besuchen sollen und, dass der Weg zu einem guten Beruf nur über eine gute Ausbildung führen kann. Das hat meine Eltern aber ein kleines Vermögen gekostet. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Ich war kein guter Schüler und mußte deswegen mit Nachhilfe usw. immer ein bißchen unterstützt werden. Nicht aufgeben hieß die Devise.
Schwester
Meine Schwester Johanna wohnt mit Ehemann Thomas und den Kinder Jessica und Bettina in Bensheim. Mein Schwager ist ja auch als Musikant bekannt und spielte mit seiner Band für die Neudörfer auf einigen Treffen.
Wer meine Schwester kennt, weiß, dass Sie bescheiden und höflich ist. So war das schon immer. Viele Leute mögen sie. Und dies war für mich in der Jugend von Vorteil. Die Mädchen kamen zu ihr und ich konnte mich somit viel leichter in Szene bringen. Das war in der Jugend zu Haue so und auch in der Zeit als sie in Temesvar Betriebswirtschaft studierte. Durch sie habe ich auch meine liebe Frau Monika kennengelernt.
Kinder
Ralf 18 und Rebekka 22 sind jetzt schon erwachsen. Die Zeit ist wie im Flug vergangen und ich blicke mit Zuversicht in die Zukunft.

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