Bericht aus dem kirchlichen Leben 2019-2020

8. Januar 2021

Nachrichten aus dem Heimatort

Wenn ich jetzt diese Zeilen über das kirchliche Leben 2019-2020 schreiben soll, kommt es mir gar nicht zu glauben, dass es schon wieder soweit ist: Dieses so ganz anders verlaufene Kirchenjahr neigt sich schon dem Ende zu, der Advent, Weihnachten und ein neues bürgerliches Jahr stehen vor der Tür. Und was haben wir gemacht in diesen nun zu Ende gehenden 12 Monaten?
Wie immer, wollen wir uns bei der Antwort auf diese Frage von der Losung für das kommende Jahr, also für das Jahr A.D. 2021, leiten lassen, und es ist wahr: Dieses Wort passt wie ein Schlüssel dafür, was gewesen ist und vor allem für das, was kommen wird. Die Jahreslosung A.D. 2021 lautet: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6, 36). Das Wort ist diesmal der Predigt Jesu auf dem Felde entnommen, wie sie der heilige Evangelist und Apostel Lukas festgehalten hat. Lukas hat für seinen Bericht gründliche Recherchen unternommen und nichts dem Zufall überlassen. Für uns ist wichtig, dass Lukas nicht nur einer der wichtigsten Mitarbeiter des heiligen Paulus, sondern auch Arzt gewesen ist. Schon Jesus waren die leiblichen Bedürfnisse der Menschen nicht gleichgültig, und auch Lukas, der Arzt, hat den Menschen eben in seiner konkreten Situation sehr ernst genommen. Das wird schon daran deutlich, dass er noch vor der Berufung der zwölf Apostel von jener Begebenheit berichtet, als Jesus mit den Jüngern am Sabbat durch ein Kornfeld ging, diese Hunger hatten und deshalb Ähren ausrauften und davon aßen. Befragt, warum sie so etwas täten, was doch am Sabbat verboten ist, gibt Jesus die Antwort, dass der Menschensohn Herr sei auch über den Sabbat. Und dann folgt noch eine Geschichte, wo Lukas davon erzählt, wie Jesus einen Menschen mit einer kranken Hand am Sabbat heilt. Die Zielrichtung ist hier dieselbe wie bei der soeben erzählten Geschichte vom Ährenraufen am Sabbat: Der Menschensohn - Jesus - ist Herr auch über den Sabbat.

Dann erst berichtet Lukas von der Berufung der zwölf Apostel. Und auch das ist interessant und bedeutsam, was und wie Lukas darüber spricht. Jesus geht nämlich auf einen Berg, um zu beten, und er bleibt dort die ganze Nacht über im Gebet zu Gott. Er steigt auf einen Berg und betet allein und er betet die ganze Nacht. ER ist unser Fürsprecher, ER setzt sich für uns ein. Er bittet für die Jünger, und eben auch für die Apostel, die er berufen wird. Das gibt der Berufung der Apostel eine besondere Bedeutung. Da ist nichts zufällig. Die Berufung der Apostel entspricht dem Willen Gottes. Jesus hat sie aus der großen Menge seiner Jünger, d.h. aus der Menge seiner Schüler ausgewählt: berufen. Und wohl kann nichts stärker seine unergründliche Liebe ausdrücken, als dass er dabei auch den einbezieht, auserwählt und beruft, der ihn später verraten wird: Judas Iskarioth. Das ist das Geheimnis der göttlichen Freiheit, der Freiheit, die Gott dem Menschen zubilligt: Ja zu sagen oder Nein. Und ER nimmt das alles bewusst auf sich, das Leiden, den Verrat des Judas, die Verleugnung des Petrus, Spott, Schmach, Schande, Folter, den Tod am Kreuz. ER gibt sein Leben für uns hin. So groß und umfassend ist Seine göttliche Liebe.

Ausdruck dessen ist aber auch schon die Tatsache, dass Jesus von dem Berg heruntersteigt, wo er gebetet hat - so, wie sich Gott vom Himmel heruntergebeugt hat, um irgendwo weit unten den Turm zu sehen, den die Menschen in Babylon errichtet hatten, um ihren Allmachtsfantasien zu frönen -. Dass ER herunterkommt von dem Berg, tut weder seiner göttlichen noch seiner menschlichen Natur einen Abbruch. ER - Jesus - ist und bleibt wahrer Mensch und wahrer Gott.

Natürlich spricht sich das alles herum, eine große Anzahl seiner Jünger, eine große Menge Volks versammelt sich, um ihn zu hören und um von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Und Lukas berichtet: Von Jesus geht eine Kraft aus und er heilte sie alle.

Das ist der biblische Kontext für die Predigt Jesu auf dem Felde und damit auch für die Jahreslosung für das Jahr A.D. 2021: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6, 36). Jesus steht mit seiner Person für die Barmherzigkeit seines und unseres himmlischen Vaters.

Was das heißt, lernen wir, indem wir uns auf IHN einlassen. Und da merken wir ziemlich bald, dass die Wirklichkeit komplex ist. Es geht nicht so, wie wir uns dieses oder jenes vorgestellt oder geplant haben; aber der HERR sitzt trotzdem im Regiment. Unsere Zeit ist eine Zeit der Glaubensprüfung, aber auch eine Zeit, in der wir uns - so wie es die Losung für das Jahr A.D. 2020 aussprach - den Glauben, den rechten Glauben, stärken lassen wollen oder sollen, je nachdem.

Es waren viele Erwartungen und Vorhaben, mit denen wir in das nun zu Ende gehende Kirchenjahr gestartet sind. Das Erntedankfest A.D. 2019 war ein großes Fest in der Kirche, am Pfarrhof und mit der ganzen Gemeinde, noch einmal mit Beteiligung der deutschen Schule, Programm der Kinder, Schüler und Lehrerinnen, anschließend Blasmusik, Grillfest und tiefen Eindrücken, 115 Teilnehmer. Das Reformationsfest am nächsten Sonntag feierten wir dann dagegen mit 23 Teilnehmern. Insgesamt sind wir in diesem Kirchenjahr auf fünf Hauptgottesdienste mit Beichte, Predigt und Heiligem Abendmahl gekommen, dazu kamen noch etwa fünf Hausabendmahle. Wir hatten zwar mit der Gemeindevertretung beschlossen, einmal im Monat einen Gottesdienst mit Heiligem Abendmahl anzubieten, aber die Corona-Problematik hat uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht, ebenso ist es überhaupt mit Hausbesuchen, die wir zum Beginn des Jahres stark intensiviert hatten, um den Kontakt mit den Gemeindegliedern zu stärken.

Ein Höhepunkt war ganz sicher auch der Predigtgottesdienst, den wir (circa 120 Teilnehmer) unter sehr großer Beteiligung aus Petersdorf am 13. Dezember A.D. 2019, Freitag vor dem dritten Advent in der Dorfkirche zu Deutsch-Pien gefeiert haben, an der Orgel diesmal Sergiu Sandulache aus Mühlbach, mit vielen Advents- und Weihnachtsliedern, aber auch etlichen rumänischen Colinde, ergänzt durch Herrn Șvarț und seine Töchter aus Broos mit einem eigenen Programm.

Im zu Ende gehenden Kirchenjahr haben wir bis zum 1. November A.D. 2020 insgesamt 43 öffentliche 10.00 Uhr-Gottesdienste in der Kirche gefeiert, wurden jedoch mit dem Beginn des Corona-bedingten Ausnahmezustandes genötigt, zu nicht-öffentlichen Gottesdiensten überzugehen. Das sah so aus, dass wir zu dritt, mit der Pfarrfamilie Pfarrfrau, Pfarrer und Organist, den ‚normalen‘ Sonntagsgottesdienst feierten, am Sonntag, nur etwas früher, damit die Videoaufnahme, die wir per Handy herstellten, noch ein wenig bearbeitet und zu einer halbwegs vernünftigen Zeit (meistens dann gegen 11.00 Uhr) ‚hochgeladen‘ und per WhatsApp an die neu gebildete WhatsApp-Gruppe der Kirchengemeinde verschickt, und parallel auch auf einem nicht-öffentlichen YouTube-Kanal verbreitet werden konnte. Zugleich haben wir, solange jedenfalls die öffentlichen Gottesdienste verboten waren, aber auch darüber hinaus, auch einen schriftlichen Kanzelgruß an die älteren und die anders nicht erreichbaren Gemeindeglieder verschickt, oftmals war das dann ein anderes Predigtwort als das im ‚physischen‘ Gottesdienst zu Grunde gelegte, da ich seit ungefähr 2009 meistens frei spreche und mich nicht durch einen konkurrierenden schriftlichen Text verwirren lassen wollte. Der schriftliche Kanzelgruß, meist noch durch eine ansprechende Grußkarte mit einem passenden Bildmotiv ergänzt, wurde dann von meiner lieben Frau am späten Samstagabend und am frühen Sonntagmorgen zu den Gemeindegliedern gebracht. Das war ungefähr dreizehnmal der Fall.

Dann kam eine Periode, in der Gottesdienste im Freien erlaubt waren, die wir dann auf dem Pfarrhof gefeiert haben. Ein Höhepunkt war dabei sicherlich auch der Waldgottesdienst in Strungari, den wir am 24. Mai A.D. 2020 dort gefeiert haben.

Natürlich haben wir uns intensiv mit den Herausforderungen auseinandergesetzt, die der Corona-Rahmen mit sich brachte, nicht zuletzt auch mit dem Problem der Digitalisierung. Wir haben gelernt, dass Gebet und Gottesdienst einerseits und ein ‚Gottesdienstfilm‘ andererseits zwei völlig verschiedene Dinge sind. Ein Film ist in erster Linie ein künstlerisches Erzeugnis, ein Filmprodukt, das durch ein Medium hindurch vermittelt wird, und das kann gut oder schlecht gemacht sein, im digitalen Raum bekommt es ‚likes‘, es folgt in gewisser Weise den Gesetzen der Marktwirtschaft oder auch der Zensur. Im physischen Präsenzgottesdienst aber – so soll es jedenfalls sein – geben wir Gott die Ehre, trinken nicht nebenbei Cola, essen nicht irgendwelche Snacks und schalten auch nicht zwischendurch ab, weil gerade die Milch überkocht, der Nachbar klingelt oder sonst etwas dazwischenkommt. Sondern wir kommen in die Kirche, in das Gotteshaus und da sind wir dann und haben die Möglichkeit, wirklich (auch mit unseren Gedanken und Sinnen) zusammen mit den anderen da zu sein und eben Gottesdienst zu feiern. Trotzdem aber haben wir uns auch im digitalen Bereich engagiert, auch um wirklich alle Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und -pflege mit unsern Gemeindegliedern und all denen zu nutzen, die sich unserer Gemeinde und unserem Ort Petersdorf irgendwie verbunden fühlen. Deshalb haben wir, besonders unter Federführung meiner Frau, drei digitale, sehr gelungene Projekte gestartet, bei denen sehr viele in nah und fern mitgemacht haben, zum 1. Mai, zum Muttertag und dann noch einmal zum Erntedankfest A.D. 2020 - ein digitaler Erntedankkorb. Das war viel Arbeit und hat auch etwas gekostet, aber ich würde doch sagen: es hat sich gelohnt und es war sehr gut, dass wir es gemacht haben. Und dann haben wir angefangen, Mittagsandachten zu machen und digital per WhatsApp zu schicken, auch um der elenden Einsamkeit entgegenzuwirken, um unsern Leuten nahe zu sein und wenigstens auf diese Weise beizustehen, bisher sind das circa 28 solche Mittagsandachten geworden. Dazu kamen dann noch, kräftig unterstützt von meiner Frau, Rundfunkandachten, geistliche Worte in Zeitungen, Zeitschriften und überhaupt die – geistliche - online-Arbeit der Landeskirche, die eine Zeit lang von Dr. Stefan Cosoraobă unter dem Stichwort „Geistliches Netzwerk der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien“ organisiert wurde, flankiert durch zahllose Sitzungen, die digital über das Internet durchgeführt wurden. Es gab da immer und immer wieder Tage mit drei, vier Sitzungen, wo es eben um die Digitalisierung ging.

In diesem Zusammenhang müssen nun unbedingt auch die Arbeit der deutschen Schule und der Religionsunterricht erwähnt werden, wo es ziemlich abrupt schon bald mit dem von den staatlichen Autoritäten verhängten Ausnahmezustand den Übergang zur online-Schule gab, eine harte und massive Umstellung ohne jeden Vergleich, flankiert von zahllosen Weiterbildungsmaßnahmen, Fortbildungen, was ich wahrscheinlich hier gar nicht in einer adäquaten Beschreibung einfangen kann. Besonders schwierig war das naturgemäß bei den ganz kleinen Kindern, die Schule beginnt bei uns ja mit der sogenannten Vorbereitungsklasse, die vor einigen Jahren noch die älteste Gruppe der Kindergartenkinder gewesen ist. Wie schwierig das ist, kann man sich vielleicht daran klar machen, dass im Religionsunterricht ja eben doch auch physische Elemente, wie das gemeinsame Singen ganz wichtig sind. In einer Stunde zum Erntedankfest kann es doch vorkommen, dass die Kinder ein Brot oder einen Obstsalat verzehren und wie soll das digital gehen? Es ist und bleibt eine radikale Umstellung, die uns auch jetzt noch bzw. schon wieder im Nacken sitzt, da infolge des Corona-Rahmens auch jetzt im neuen Schuljahr, nach einer kurzen Phase der ‚Präsenzschule‘, der Unterricht auch bei uns wieder auf den ‚online-Modus‘ umgestellt worden ist. Natürlich fällt auf, dass diese Corona-bedingte Digitalisierung mit dem von verschiedenen Institutionen und auch den staatlichen Autoritäten geförderten Digitalisierungsdruck parallel geht. Zugleich aber bleibt der Mensch ein Wesen aus Fleisch und Blut, ein Wesen aus Leib, Geist und Seele, unter den Bedingungen von Raum und Zeit. Wir waren darum sehr froh, als es wieder möglich wurde, auch als Gemeinde zusammenzukommen.

Ich muss und möchte hier noch die sieben Vespergottesdienste erwähnen, die wir im Verlaufe des zu Ende gehenden Kirchenjahres gefeiert haben: das Martinsfest mit circa 150-200 Teilnehmern am Freitag, den 15. November A.D. 2019, das Krippenspiel am Heiligen Abend (circa 250 Teilnehmer), ergänzt durch Puer-Natus-Singen um 20.00 Uhr, das Turmblasen („Stille Nacht, heilige Nacht“) um 24.00 Uhr und das Leuchtersingen am 25. Dezember A.D. 2019, 7.00 Uhr, was alles im vergangenen Jahr noch alles völlig unproblematisch war. Dann folgte am Nachmittag des dritten Sonntags nach Epiphanias, am 26. Januar A.D. 2020, ein Gottesdienst zum Gedenken an die Deportation der Rumäniendeutschen, wo unser Kirchenvater Johann Fakner eine beeindruckende Ansprache hielt, und die Abendgottesdienste zu Himmelfahrt, zum Gedenktag der Augsburgischen Konfession am 25. Juni, zum Tag der heiligen Apostel Peter und Paul am 29. Juni sowie eine Vesper zum Reformationstag am 31. Oktober A.D. 2020. Das Erntedankfest am 25. Oktober A.D. 2020 in unserer wunderschön vorbereiteten und geschmückten Kirche stand schon unter dem Eindruck der Besorgnis erregenden Statistik des Corona-Rahmens, wurde aber durch ein ganz unerwartetes, aber umso mehr positiv beeindruckendes Ständchen der Petersdorfer Blasmusik bereichert. Ebenso werden wir uns an die schönen und physisch-realen Gemeindefeste des Jahres A.D. 2020 zu Pfingsten und zum Tag der Diakonie (6. September A.D. 2020) erinnern, ebenfalls mit Teilnahme und Präsenz unserer Petersdorfer Blasmusik, wo wir als die, die wir nun einmal sind, im Gotteshaus und auf dem Pfarrhof zusammengekommen sind.

Die Themen von Predigt und Andacht im zu Ende gehenden Kirchenjahr waren in etwa folgende: 1) Fleischwerdung Gottes und Bekenntnis des Glaubens, 2) Feindesliebe im Alltag, 3) Der heilige Martin zeigt uns Christus – das Licht der Welt, 4) Der Mensch vor Gott, 5) Das Öl der klugen Jungfrauen, 6) Gottes- und Nächstenliebe, 7) Von der göttlichen Liebe berührt, 8) Die Ankunft dessen, von dem die Schriften sprechen, 8) Vorbereitung auf die Ankunft des HERRN, 10) Das ‚Ja‘ Gottes zum Menschen, 11) Die Bedeutung der Menschwerdung Gottes, 12) Wie das Geheimnis von Weihnachten an uns wirksam wird, 13) Erwartete oder gesuchte, jedenfalls reale Begegnung mit dem wahren Gott, die den Menschen verändert und zum Dialog ruft, 14) Jesus Christus – heute, gestern und in Ewigkeit derselbe, 15) Das Geheimnis von Epiphanias, 16) Kanzelwort des Bischofs zum Gedenken an die Deportation vor 75 Jahren am 26.01. A.D. 2020, 17) Sich strecken nach dem Licht, 18) Die Berufung des Zöllners zum neuen Leben in Christus, 19) Das Wort Gottes hören, bewahren, ausrichten, 20) Bekenntnis in der Nachfolge, 21) Wachsein und Beten, 22) Christen – das Licht der Welt, 23) Nachfolge Jesu, 24) Das Kreuz auf sich nehmen, 25) Gemeinschaft mit dem Fleisch gewordenen Gott, 26) Gott ist der HERR und sitzt im Regiment, 27) Die Präsenz Jesu und die Unmittelbarkeit der Generationen zu Gott, 28) Jesu Grablegung, Begräbnisse bei uns, Totengedächtnis Jesu – der Erstling der von den Toten Auferstandenen, 29) Karfreitag – der Anfang einer neuen Kreatur im HERRN, 30) Christus ist auferstanden, 31) Der Fleisch gewordene Gott ist auferstanden, 32) Materielle Spuren der Präsenz Gottes, 33) Ruf ins Leben der Gemeinschaft zur Ehre Gottes, 34) Den Fußspuren Jesu folgen, 35) Mit Jesus in lebendiger Verbindung, 36) Die Taufe des äthiopischen Kämmerers oder wie der Geist wirkt, 37) Was einen Apostel ausmacht: Beispiele Philippus und Paulus, 38) Wie wir dazu kommen, Gott, den HERRN, mit einer Stimme zu loben, 39) Das Vater unser, 40) den HERRN bekennen, 41) Himmelfahrt: Himmel und Erde vereint, 42) Gottes Gesetz im Herzen, 43) Gebetserhörung, 44) Von der Aufnahme und Predigt des Wortes Gottes, 45) Pfingsten- Geheimnis des Lebens, 46) Zeugenmut der Apostel, 47) Der priesterliche Segen, 48 „Ein Herz und eine Seele“, 49) Das Bekenntnis der Kirche, 50) Die Vollmacht der Schlüssel – der Kirche anvertrautes Geheimnis, 51) Bekenntnis, Erfahrung, Apostelamt, 52) Berufungen in die Nachfolge, 53) Erwählung durch die Taufe, 54) Was die christliche Gemeinde ausmacht, 55) Gott wird in seinen Palästen erkannt – Leben im Licht, 56) Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen, 57) Glaube an den lebendigen HERRN, 58) Leben mit Christus, 59) Predigt zum Diakonietag der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, 60) Jesus begegnen, 61) Der Mensch – Gottes Geschöpf auf Erden, 62) Der Glaube, der Berge versetzt, 63) Ermutigung, sich ans Wort (Gottes) zu halten und wie das möglich ist, 64) Das neue Leben in Christo, 65) Geistliche Fortschritte der Jünger beim zweiten Speisungswunder, 66) Offen werden für Gott, 67) Gott wird in Seinen Heiligen verherrlicht.

Erwähnt werden soll auch, dass der Weltgebetstag noch kurz vor der Verhängung des Ausnahmezustandes durch die staatlichen Autoritäten in der Rumänischen Orthodoxen Gemeinde in Petersdorf stattgefunden hat und Simbabwe zum Gegenstand hatte. Abgesehen von etlichen landeskirchlichen Sitzungen waren im Berichtszeitraum – soweit möglich - die turnusmäßigen Pastoralkonferenzen mit den entsprechenden theologischen und administrativen Inhalten zu organisieren und verschiedene Dienste in Bezirk und Landeskirche zu bestellen.

Auch in praktischer Hinsicht ist einiges geschehen. So wurden im Gemeinderaum im Pfarrhaus elektrische Heizkörper montiert, nachdem dieser noch im Dezember A.D. 2019. sehr schön renoviert worden war. Zu erwähnen ist hier auch die große Päckchenaktion, die zu Weihnachten wieder durchgeführt werden konnte, ebenso das Aufstellen des Weihnachtsbaums und das Schmücken der Kirche zu Weihnachten. Später folgte ein größeres Projekt, die Erneuerung der völlig desolaten Umfriedung des Pfarrhofes an der Seite zum Schulhof und zur Hälfte auch an der Seite zur Straße hin, ebenso auch noch einmal einige Felder der Friedhofsmauer. Dazu kommen etliche Reparaturen und Ausbesserungsarbeiten am Pfarrhaus, wie z.B. das Anbringen von Fliegenfenstern. Dass zu Pfingsten die Pfingstbäume aufgestellt werden konnten, hat uns gut allen getan.

Es war schön, dass das Leben für einen Augenblick wieder aus seinen Verstecken herauskommen konnte. Die große Friedhofspflegeaktion, wie sie im Mai A.D. 2019 mit großem Erfolg durchgeführt werden konnte, kam wegen der Corona-Situation heuer leider nicht zustande. Wir hoffen aber, dass dies im kommenden Jahr doch wieder möglich sein wird. Laufende Arbeiten der Friedhofspflege wurden jedoch mit großem Engagement durchgeführt (Frei- und Reinhalten der Wege, Gräberpflege und Mähen der Grünflächen). In Angriff genommen wurde auch ein Wasser- und Abwasseranschluss für ein Toilettenhäuschen bei der Kirche, das wir hoffen im kommenden Jahr fertigstellen und in Betrieb nehmen zu können. Ein großes Vorhaben für das kommende Jahr ist weiter der Umbau der Scheune auf dem Pfarrhof zu einem Treffpunkt für Gemeindefeste und Kulturveranstaltungen. Aber selbstverständlich beschäftigt uns auch die Sorge für den Kultursaal und unser Gotteshaus, die ja ebenfalls instand gehalten werden müssen, was unter den durch Corona gesetzten Bedingungen nicht einfacher geworden ist. Für die Dachreparaturen etwa an Kirche und Kultursaal müsste noch finanzielle Unterstützung gefunden werden. Nicht zuletzt ist die Sorge für die Aufrechterhaltung und Weiterführung der Arbeit unseres Diakonievereins mit dem Projekt „Essen auf Rädern“ wichtig.

Insgesamt hat sich – trotz Corona – die Kommunikation in der Gemeinde sehr stark intensiviert, mit Hilfe der digitalen Medien ist nach unserm Eindruck der Kontakt zur HOG und vielen Menschen, die anderswo leben, sich aber dennoch mit Petersdorf verbunden wissen, viel intensiver geworden. Dafür sind wir dankbar. Leider ist freilich der für den Sommer im Rahmen der Städte- und Gemeindepartnerschaft geplante Besuch aus Büdingen, Wolferborn, Michelau und Rinderbügen im Kontext des Corona-Rahmens nicht zustande gekommen, aber wir hoffen sehr stark, dass das doch noch nachgeholt werden kann. Für uns sind diese Kontakte alle sehr wichtig. Überhaupt müssen wir unsere ganze Aufmerksamkeit dahin richten, dass wir unsern Zusammenhalt und unsere Gemeinschaft noch weiter stärken. Unter Corona-Bedingungen ist das nicht einfach. Aber es gibt dazu keinerlei vernünftige Alternative. Nach meiner festen Überzeugung tun wir das am wirksamsten, wenn wir mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und ganzer Kraft nach dem lebendigen Gott fragen, der allein Gott ist, der Himmel und Erde und uns Menschen geschaffen hat und der uns darum auch Antwort auf unsere Fragen geben kann. In diesem Sinn sollten wir uns für das kommende Jahr zu Herzen nehmen und vor Augen halten, was die Jahreslosung für A.D. 2021 ausspricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“ (Lukas 6, 36).
Insgesamt blicken wir für den hier beschriebenen Berichtszeitraum auf ein – trotz allem – überraschend erfülltes und reiches kirchliches Leben zurück und danken von Herzen jedem einzelnen, der im Presbyterium, in der Gemeindevertretung und im gesamten Leben der Kirchengemeinde mitmacht, mithilft und mitträgt. Wir danken unserm tüchtigen Kurator und seiner lieben Frau, natürlich auch unserm verehrten Altkurator und seiner lieben Frau, unseren beiden Kirchenvätern, unserem Zimmermann und den beiden Frauen im Presbyterium, die alle keine Zeit gespart haben im Einsatz für Gemeinde und Diakonie. Ein ebensolcher Dank geht auch an die Ehegemahle aller Mitglieder des Presbyteriums, die auf ihre Weise an den Lasten mittragen, die mit der Verantwortung für die Gemeinde verbunden sind. Wir sind auch froh, dass unser lieber Kirchendiener bei allen Aufgaben in der Gemeinde treu und zuverlässig mit anpackt. Von Herzen danken wir unserem Organisten, Schüler Martin Wünsch und seinem Vorgänger Prof. Michael Cetean-Fackner, die beide mit großem Engagement den musikalischen Reichtum unserer Orgel für uns hör- und erlebbar machen, wir danken den Mitwirkenden bei den drei großen digitalen Projekten der Kirchengemeinde im zu Ende gehenden Kirchenjahr, besonders auch meiner lieben Frau, wir freuen uns über die Momente, in denen der Chor mitwirken kann, im Gottesdienst und darüber hinaus, wir danken der Petersdorfer Blasmusik für alles Mittun und alle Zeichen der Verbundenheit, wir danken von Herzen den Mitarbeitern der Diakonie, den Vorstehern der Nachbarschaften, unseren Freunden in nah und fern, und allen, die auf die eine oder andere Weise durch Handanlegen, kontinuierliche Mitarbeit, Mitdenken, kleinere und größere Reparatur- und pflegearbeiten am Pfarrhof, am Kirchhof und in der Kirche oder am Friedhof, durch Vorbereiten, Mitwirken und Organisieren bei den verschiedensten Veranstaltungen oder durch unauffälliges Mithelfen und einfache Präsenz zum Leben der Gemeinde beigetragen haben.

Dr. Dr. Wolfgang Wünsch, Ortspfarrer Petersdorf

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