Historische Wertpapiere

Historische Wertpapiere aus Siebenbürgen

Historische Wertpapiere aus Siebenbürgen

Die "Nonvaleurs" - wie diese heute nicht mehr gültigen Wertpapiere von Spezialisten und Sammlern genannt werden - illustrieren ein wenig bekanntes und erforschtes Gebiet der siebenbürgisch-sächsischen Existenz im Karpatenbogen. Es sind Belege wirtschaftlichen Erfolgs, der es den Siebenbürger Sachsen erst ermöglicht hat, über Jahrhunderte hinweg ihre nationale Identität zu wahren. Die hier vorgestellten Wertpapiere finden Sie nach Branchen sortiert mit folgende Detailinformationen:
Liste der historischen Wertpapiere aus Siebenbürgen

Einleitung

Die insgesamt fünfzig hier vorgestellten Aktien, Schuldverschreibungen, Versicherungspolicen und sonstige "Nonvaleurs" - wie diese heute nicht mehr gültigen Wertpapiere von Spezialisten und Sammlern genannt werden - illustrieren ein leider wenig bekanntes und erforschtes Gebiet der siebenbürgisch-sächsischen Existenz im Karpatenbogen (im heutigen Rumänien).
Es sind Belege wirtschaftlichen Erfolgs, der es den Siebenbürger Sachsen erst ermöglicht hat, über Jahrhunderte hinweg ihre nationale Identität zu bewahren.

Die Siebenbürger Sachsen haben seit ihrer Ansiedlung innerhalb des Karpatenbogens im 12. Jahrhundert bis zu ihrer wirtschaftlichen Enteignung durch die Kommunisten in den Jahren 1945 bis 1948 auf wirtschaftlichem Gebiet eine führende Vormachtstellung innegehabt. Die Wirtschaft des Sachsenlandes mit seinen Städten und Dörfern galt als Vorbild für die Nachbargebiete der Mitnationen. Die ersten Banken und Aktiengesellschaften Siebenbürgens haben sächsische Unternehmer gegründet, wobei die 1835 bzw. 1841 in Kronstadt und Hermannstadt entstandenen Sparkassen bis zu ihrer Enteignung im Jahre 1948 die wichtigste Rolle gespielt haben. Diese und andere sächsische Kreditinstitute zeichnete aus, daß sie einen Teil ihres Gewinns gemeinnützigen Einrichtungen und zur Förderung der Wirtschaft zur Verfügung stellten. Die führende Persönlichkeit, die diese Wirtschaftspolitik als Ökonom und Politiker geprägt hat, war Dr. Carl Wolff (1849 - 1929).

Ausstellungskatalog historischer Wertpapiere aus Siebenbürgen Die Hintergrundinformationen zu den hier vorgestellten Firmen, wurden durch eine Projektgruppe junger, engagierter Freunde dieses Sammelgebietes und der jüngsten siebenbürgischen Wirtschaftsgeschichte erarbeitet. Umfangreiche Recherchen in verschiedenen Archiven und Bibliotheken waren hierfür erforderlich.

Hellmar Christian Wester hat in langjähriger Sammlerleidenschaft die meisten der hier gezeigten historischen Wertpapiere auf Auktionen, im Fachhandel auf Floh- und Sammlermärkten zusammengetragen.
Er hat auch die meisten Recherchen durchgeführt und die Ausstellung in Düsseldorf (05.11.1999 - 21.11.1999) organisiert. Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der weit mehr ist als eine Begleitveröffentlichung. Neben den farbigen Abbildungen aller ausgestellten Wertpapiere enthält er Hintergrundinformationen der einstigen Gesellschaften.

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Einführung in die Thematik

Transsylvanien - das "Land jenseits der Wälder", das südosteuropäische Grenzland auf dem Gebiet des heutigen Staates Rumänien mit einer sehr wechselvollen und bewegten Geschichte, hat gerade auch in jüngster Zeit das Interesse westlicher Investoren und Geschäftsleute geweckt.

Siebenbürgen, rumänisch Ardeal, ungarisch Erdélyi, ist von dem natürlichen Schutzwall der Ost-, Süd- und Westkarpaten umgeben und wurde durch die frühe, friedliche Ostkolonisation deutscher Siedler von Rhein und Mosel, die der ungarische König Geisa II ( 1141 - 1162 ) zum Schutze der Krone in das Siedlungsgebiet gerufen hatte, entscheidend geprägt. Über 850 Jahre lang war dieses Gebiet Heimat der Siedler und ihrer Nachkommen.

Die bunte Völkervielfalt Siebenbürgens ist oft bewundert worden, ein friedliches Miteinander war und ist möglich, wenngleich diese Vielfalt durch die Entwicklung der letzten 50 - 60 Jahre stark dezimiert wurde. Gab es hier nicht schon einmal ein Europa im Kleinformat ? Hieß der EURO damals in dem Gebiet nicht KRONE ?

Rumänen, Ungarn, Deutsche, Juden und andere Nationalitäten wirtschafteten gemeinsam im Verlauf der letzten Jahrhunderte in diesem geographischen Raum und entrichteten mehr oder weniger brav ihre Steuern und Abgaben, mal an Konstantinopel, mal an Wien, dann an Budapest, später dann an Bukarest.

Aktiengesellschaften in Siebenbürgen? Jawohl, es gab sie und durch den Gründerboom der letzten Jahre dieses Jahrhunderts, ja dieses Jahrtausends, gibt es dort, im Südosten Europas, nun wieder einige davon.

Mit dieser Ausstellung und dem dazugehörigen Katalog will der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. anläßlich ihres 50-jährigen Bestehens einen repräsentativen Querschnitt der einstigen Wirtschaftszweige anhand von ausgesuchten Historischen Wertpapieren, Werbung und Wirtschaftsliteratur aufzeigen. Gleichzeitig soll der unseligen Zeit gedacht werden, in der u. a. auch die Angehörigen der deutschen Minderheit in Rumänien per Gesetz ihres Eigentums beraubt wurden. Nach der Totalenteignung der deutschen Bauernschaft im Jahre 1945 erreichte die neu etablierte "Diktatur des Proletariats" durch Verstaatlichung und Beschlagnahmung sämtlicher vorhandener Betriebe in Industrie, Handel und Gewerbe sowie auch der Bankinstitute und des Grundbesitzes am 11. Juni 1948 einen ihrer Höhepunkte. Das verteufelte Kapital, Vermögenswerte und sämtliche Produktionsfaktoren wurden zu sogenanntem "Volkseigentum" deklariert. Der eiserne Vorhang sank herab und die Mächte dahinter ließen nur spärlich und verzerrt Nachrichten in den Westen sickern. Mehr als vierzig Jahre lang dauerte dieser unerträgliche Zustand an und entlud sich dann explosionsartig in dem sinnlosen Blutvergießen der sogenannten "Dezember-Revolution" des Jahres 1989.

Geschehenes Unrecht konnte dadurch nicht wieder gut gemacht werden, aber die in heutiger Zeit politisch Verantwortlichen - in Deutschland wie in Rumänien - sollten wissen und stets bedenken, daß Willkür, Machtmißbrauch, Gewalt, Terror, Schikanen und Lügen mit absoluter Sicherheit die falschen Instrumente zur Lösung von politischen, sozialen, ethnischen oder ökonomischen Problemen darstellen. Bemerkenswert sind in diesem Zusammenhang die Worte des Bundesministers des Innern, Otto Schily, anläßlich der Festveranstaltung zum 50. Jahrestag des Bundes der Vertriebenen am 29. Mai 1999 im Berliner Dom:

"Der geschichtlichen Wahrheit müssen wir uns stellen, wir dürfen den Blick nicht um der einen oder der anderen politischen Bequemlichkeit willen oder aus dem einen oder anderen politischen Interesse nicht von der Wahrheit abwenden oder ihr auszuweichen versuchen, weil das nicht in unser vorgefaßtes Wahrnehmungsmuster paßt."

Wie bereits erwähnt, feiert der "Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V." in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen. Es handelt sich um eine auf ehrenamtlicher Basis, aus der Not der Stunde heraus entstandene Organisation, die auch heute noch als Interessenvertretung ihrer Mitglieder auf sozialem, gesellschaftlichem, kulturellem und politischem Gebiet wirkt. Ihre Leistungen zur Pflege und Erhaltung des Brauchtums und des Kulturgutes sowie zur Integration der nach Deutschland ausgesiedelten Siebenbürger Sachsen in der neuen Heimat sind beispielhaft.

Wir wollen mit dieser Ausstellung nicht die Leistungen des Vereins und seiner führenden Köpfe würdigen, dieses ist bereits an anderer Stelle und zu einem anderen Zeitpunkt geschehen. Wir wollen im Sinne der Wahrheit Einblick in jene Epoche der jüngsten Zeitgeschichte gewähren, über die in der Öffentlichkeit immer noch viel zu wenig bekannt ist und die letztendlich als Folge von Krieg, Entrechtung, Flucht, Vertreibung und Aussiedlung auch zu der Gründung des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. führte. Im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn wurde die deutsche Nachkriegsgeschichte anschaulich dargestellt. In dieser Ausstellung wird der Untergang einer einst blühenden Wirtschaft am Beispiel von 50 Historischen Wertpapieren sowie den historischen Daten und Fakten zu diesen Papieren dargestellt. Zum Teil erinnern die recherchierten historischen Unternehmen-Kurzporträts an Kriminal-Stories. Es haben sich in diesem Zusammenhang, dort im Südosten, sicherlich auch richtige Kriminal-Geschichten abgespielt, deren wahre Täter bis heute unerkannt und unbestraft geblieben sind. Aus Sicht der Opfer ist diese Tatsache bis heute schwer verständlich, besonders auch deshalb, weil wir es fast täglich erleben, wie Interessenvertretungen von anderen Opfern jener Zeit es verstehen, ihre gerechtfertigten Ansprüche auf Entschädigung gegen die einstigen Täter oder deren Rechtsnachfolger erfolgreich durchzusetzen. Vielleicht ergibt sich auf diesem Gebiet für die Verantwortlichen innerhalb des Verbandes in Zukunft auch ein neues, sinnvolles Betätigungsfeld. Es wäre zu begrüßen !

Wirtschaftsgeschichte zum Anfassen - so wird das Sammelgebiet historischer Wertpapiere häufig umschrieben. Es fand in den letzten Jahrzehnten eine weite Verbreitung und erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Viele Sammler empfinden die Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen Vergangenheit von Branchen und einzelnen Unternehmen, mit künstlerisch gestalteten Wertpapieren, mit Original-Signaturen bedeutender Persönlichkeiten oder auch mit geographisch abgesteckten Gebieten als ein sehr sinnvolles und lehrreiches Betätigungsfeld. Oft ist es äußerst interessant, die Höhen und Tiefen wirtschaftlicher Aktivitäten und Entwicklungen am Beispiel längst nicht mehr existierender Gesellschaften zurückzuverfolgen. Gründungs-Dynastien erfolgreicher Wirtschaftsfachleute gab es - im Gegensatz zu den USA - in Siebenbürgen nicht, dafür aber eine bunte Mischung verschiedenster Aktiengesellschaften, in deren Verwaltungs- und Aufsichtsräten leitende Persönlichkeiten und Wirtschaftsfachleute der in dem Gebiet ansässigen Nationen vertreten waren.

Mit dieser Ausstellung im Jubiläumsjahr will der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. auch des vielleicht bedeutendsten Wirtschaftsfachmanns der Siebenbürger Sachsen gedenken, dessen Geburtstag sich am 11. Oktober 1999 zum 150. Male jährte. Es handelt sich um Dr. Carl Wolff, der als Publizist und Journalist, als Volkswirt, Politiker, Landeskirchenkurator, als Wegbereiter der Elektrifizierung Siebenbürgens und als Begründer der Raiffeisengenossenschaften, als Gründer des Siebenbürgischen Karpathenvereins und als Finanzfachmann ein unglaubliches Arbeitspensum zum Wohle der Gemeinschaft der Deutschen Siebenbürgens und Ungarns bzw. Rumäniens bewältigte.

Sein Lebenswerk wurde durch den ersten Weltkrieg und dessen Folgen im wahrsten Sinne des Wortes zerschlagen. Seine Verdienste sind weitgehend in Vergessenheit geraten. Einige seiner Visionen, wie z. B. die Schiffbarmachung des Flusses Alt, mehr Industrie aus Deutschland in Siebenbürgen anzusiedeln oder die Umsiedlung der Deutschen vom Schwarzen Meer nach Siebenbürgen, erwiesen sich als utopisch und konnten nicht realisiert werden.

Mehrere historische Wertpapiere dieser Ausstellung tragen die Original-Signatur Dr. Carl Wolffs und legen Zeugnis über einige seiner erfolgreichen wirtschaftlichen Aktivitäten ab. In letzter Zeit wird dieses großen Siebenbürgers, der stets das Wohl der Gemeinschaft der Siebenbürger Sachsen vor Augen hatte, häufiger gedacht. So trägt z. B. das vor einigen Jahren mit Mitteln der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt - Rumänien neu erbaute Seniorenheim seinen Namen.

Die im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf erstmals eröffnete Ausstellung ist durch die Initiative des Organisationsreferenten des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V. - Landesgruppe Nordrhein-Westfalen - zustande gekommen.

Die Exponate entstammen einigen privaten Sammlungen und wurden durch jahrelange, nimmermüde Sammler-Leidenschaft zusammengetragen. Zahlreiche dieser Papiere wurden auf Auktionen ersteigert, auf Flohmärkten oder im Fachhandel erworben, einige davon sind Unikate. Aus diesem Grunde bitten wir um Verständnis, daß wir in dieser öffentlichen Ausstellung nur hochwertige Farbkopien, also keine Original-Dokumente zur Schau stellen. Der vorliegende Katalog kann vielleicht auch als Ergänzung der bisher erschienenen "Schwarzbücher des Kommunismus", in denen recht wenig über Rumänien zu lesen war, betrachtet werden.

Die recherchierten und darin dargestellten historischen Daten und Fakten der einzelnen historischen Wertpapiere bzw. der einstigen Aktiengesellschaften erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Genauigkeit. Die Zusammenfassungen wurden nach bestem Wissen - ausschließlich in ehrenamtlicher Arbeit - zusammengestellt. Sollte ein Besucher der Ausstellung über zusätzliche Informationen verfügen, können diese oder auch sonstige Hinweise, Tipps und Ergänzungen gerne bei der Geschäftsstelle des Verbandes der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e. V., Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, Bismarckstraße 90/III, D - 40210 Düsseldorf, Tel./Fax 0211 - 358492 abgegeben werden.

Düsseldorf, im November 1999

Hellmar Christian Wester

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Resolution des US-Repräsentantenhauses vom Oktober 1998 betreffend Eigentum

Totalitäre Regime, einschließlich kommunistischer und faschistischer Diktaturen, haben unermeßliches Leid und unvorstellbare Verluste verursacht. Sie haben nicht nur alle denkbaren Menschenrechte mißachtet, sondern die seelische Kraft der Menschen selbst zerstört.

Die Verbrechen des Kommunismus umfaßten insbesondere die organisierte und systematische Vernichtung von Privateigentum, einschließlich Grundeigentum, persönlichen Vermögen, Geschäftsvermögen und Geldvermögen im Besitz von Einzelpersonen und Gemeinden.

Die Enteignung von Eigentum ohne Entschädigung seitens totalitärer Regime machte Menschen aufgrund ihrer Religion, ihrer ethnischen, nationalen oder sozialen Herkunft oder ihrer Opposition gegenüber diesen Regimen zu den Leidtragenden.

Bestimmte Personen und Gemeinden wurden zweimal enteignet ohne jegliche Entschädigung, zuerst durch die Nazis und ihre Kollaborateure und anschließend durch kommunistische Regime. Kirchen, Moscheen und sonstige religiöse Besitztümer, sowie Krankenhäuser, Schulen, Waisenhäuser im Besitz der religiösen Gemeinden wurden zerstört und konfisziert, um die geistige Haltung und Loyalität der religiösen Menschen sowie die Religionsgemeinschaften zu zerstören.

Flüchtlinge aus kommunistischen Ländern wurden häufig zusätzlich zu ihrer unrechtmäßigen Enteignung gezwungen, auf ihre Staatsangehörigkeit zu verzichten, um sich selbst und ihre Familie vor den Repressalien der Kommunisten, die in ihren Ländern regierten, zu schützen.

Die der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa beigetretenen Staaten haben vereinbart, die volle Anerkennung und den Schutz aller Arten von Eigentum sowie den Schutz des Rechts auf unverzügliche, gerechte und effektive Entschädigung im Falle einer widerrechtlichen Enteignung von Privateigentum zur Nutzung für öffentliche Zwecke zu erzielen und zu wahren.

Die Länder von Zentral- und Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien sind nach dem Kommunismus im Übergang zur Demokratie begriffen. Viele Länder begannen bereits mit dem schwierigen und schmerzlichen Versuch, das Unrecht der früheren totalitären Staaten wiedergutzumachen.

Zahlreiche Länder in Zentral- und Osteuropa haben Gesetze erlassen, die eine Rückgabe von illegal und unrechtmäßig in Besitz genommenen, nationalisierten, beschlagnahmten oder auf sonstige Weise enteigneten Besitztümern vorsehen. Juristische oder administrative Einschränkungen, die vorschreiben, daß Antragsteller Einwohner oder Staatsangehörige des Landes sein müssen, von dem sie die Herausgabe von oder die Entschädigung für unrechtmäßig enteigneten Besitz fordern, sind willkürlich, diskriminierend und ein Verstoß gegen das internationale Recht.

Die rechtsstaatlichen Verordnungen und die demokratischen Normen schreiben vor, daß die Maßnahmen von Regierungen und ihren administrativen Behörden nach Maßgabe der von den Parlamenten oder gesetzgebenden Körperschaften erlassenen Gesetze ausgeübt werden, wobei diese Gesetze den internationalen Menschenrechtsnormen Rechnung tragen müssen.

Es wurde deshalb beschlossen, daß das US-Repräsentantenhaus die Bemühungen zahlreicher zuvor totalitärer Staaten, sich mit der vielschichtigen und schwierigen Frage des Status von widerrechtlich enteigneten Besitztümern zu befassen, begrüßt;

Staaten, die dies bisher noch nicht getan haben, auffordert, widerrechtlich enteigneten Besitz den rechtmäßigen Eigentümern zurückzugeben oder, wenn eine Rückgabe nicht möglich ist, unverzüglich eine rechtmäßige und rechtswirksame Entschädigung zu bezahlen in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Gerechtigkeit und in einer Weise, die gerecht, allgemeinverständlich und fair ist; zur Rückgabe von unrechtmäßig enteigneten Besitztümern an Religionsgemeinschaften auffordert;

Kroatien, die Tschechische Republik, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und sonstige Nationen, deren Gesetze oder Verordnungen die Rückgabe von oder die Entschädigung für unrechtmäßig enteignetes Vermögen auf Personen beschränkt, die im Land wohnen oder Staatsangehörige des Landes sind, von dem die Rückgabe oder Entschädigung verlangt wird, auffordert, diese Einschränkungen aufzuheben und frühere totalitäre Staaten auffordert, Gesetze, die eine Rückgabe von oder Entschädigung für widerrechtlich enteignetes Vermögen vorsehen, zu erlassen und wirkungsvoll in Kraft zu setzen.

Das Repräsentantenhaus wird eine Kopie dieses Beschlusses an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika weiterleiten.

Aus Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 31.10.1998

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der FAZ Redaktion

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Danksagung

Die Inhalte für den Ausstellungs-Katalog wurden durch eine Projektgruppe junger, engagierter Freunde dieses Sammelgebietes und der jüngsten siebenbürgischen Wirtschaftsgeschichte in kürzester Zeit erarbeitet. Umfangreiche Recherchen in verschiedensten Archiven und Bibliotheken waren hierfür erforderlich, viele Freizeit-Stunden mußten geopfert werden.

Der Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. - Landesgruppe Nordrhein-Westfalen dankt der engagierten Mitarbeit von
Frau Doris Binder-Falcke
Frau Cynthia Karla Wester
Herrn Uwe Konst
Herrn Dieter Krauss
Herrn Ortwin Herold
Herrn Martin Herold
Herrn Eduard Siegel
Herrn Gunther Krauss und Robert Sonnleitner (Erstellung dieser Webpräsenz)
Hellmar Christian Wester, der die meisten Recherchen durchführte, die Arbeiten zur Erstellung dieses Kataloges koordinierte und die Ausstellung im Düsseldorfer Gerhart-Hauptmann-Haus organisierte.

Besonderen Dank sprechen wir Frau Eva Tritsch-Olian und Herrn Wilfried Bielz aus, die uns bei der abschließenden Gestaltung der Texte hilfreich zur Seite standen.

Ebenso gilt unser Dank Frau Manuela Benecke von der Aktiengesellschaft für Historische Wertpapiere - Wolfenbüttel und Herrn Christian Reinerth vom Siebenbürgen-Institut - Gundelsheim für Hilfestellung bei Recherchen in den jeweiligen Archiven sowie auch Herrn Rudi Lotter - Bad Homburg und Herrn Helmut Kulhanek - Kommern für die Überlassung einiger Aktien-Exemplare aus ihren Privat-Sammlungen.

Zu Dank verpflichtet sind wir auch allen Privatpersonen, Firmen und Kreisgruppen unserer Landsmannschaft in Nordrhein-Westfalen sowie auch der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung und dem Sozialwerk der Siebenbürger Sachsen, die durch substantielle Zuwendungen die Publikation und den Druck dieses Kataloges ermöglichten.

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Quellenverzeichnis

Lexikon der Siebenbürger Sachsen, Wort und Welt Verlag, Thaur bei Innsbruck, 1993
Compass, Finanzielles Jahrbuch für Österreich-Ungarn, Compassverlag Wien, diverse Jahrgänge aus der Zeitspanne 1868 - 1918
Compass, Finanzielles Jahrbuch für Rumänien, Compassverlag Wien, diverse Jahrgänge aus der Zeitspanne 1919 - 1944
Groß-Rumänien - seine ökonomische, soziale, finanzielle und politische Struktur, speziell seine Reichtümer von C. G. Rommenhöller, Königlich Rumänischer Generalkonsul, Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1926
Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Siebenbürger Sachsen für Rumänien von Dr. Konrad Ulrich, A. Deichertsche Verlagsbuchhandlung Dr. Werner Scholl, Leipzig 1930
Anvertraute Pfunde von Christoph Klein, Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien 1995
Wirtschaftspolitisches Handbuch von Rumänien von Dr. von Onciul, Verlag Friedrich Andreas Perthes AG, Gotha 1917
Kronstädter Zeitung, Festausgabe zum hundertjährigen Bestehen, Verlag Johann Götts Sohn, Kronstadt 24.05.1936
Ein Kanaldeckel erzählt. Die Hermannstädter Maschinenfabrik Andreas Rieger von Maria Janus in: Siebenbürgische Semesterblätter 8 / 1994
Banca Albina din Sibiu von M. D. Drecin, Editura Dacia, Cluj-Napoca 1982
Die Burzenländer Bürger- und Bauernbank AG von Balduin Herter in: Zeidner Gruß - Heimatbrief der Zeidner Nachbarschaft, 8. Jahr, Nummer 15, 1961
Die Industrie Hermannstadts und seiner Umgebung von Hans Kaiß, Abteilungschef der Kammer für Handel und Industrie, Buchdruckerei "Merkur", Hermannstadt 1934
Heldsdorf - Chronik einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinde des Burzenlandes aus 700 Jahren von Dr. Hans Mooser, Reutlingen 1967
Das Schicksal der Deutschen in Rumänien - Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Band IV, Weltbild Verlag, Augsburg 1994
Die wirtschaftlichen Leistungen der Siebenbürger Sachsen von Dr. Michael Kroner, Heft 5 der Schriftenreihe Geschichte der Siebenbürger Sachsen und ihrer wirtschaftlich-kulturellen Leistungen, Nürnberg 1999
Epoche der Entscheidungen - Die Siebenbürger Sachsen im 20. Jahrhundert, herausgegeben von Oskar Schuster, Böhlau Verlag Köln und Wien 1983
Mitteilungen aus dem Jahrbuche der königlichen Ungarischen Geologischen Anstalt, IX Band, Heft 6 - Der Bergbau in den Siebenbürgischen Landestheilen von T. Weisz

Diverse Jubiläums-Festschriften der nachstehend aufgeführten Unternehmen:
75 und 100 Jahre Kronstädter Allgemeine Sparkasse
50 und 100 Jahre Hermannstädter allgemeine Sparkassa
100 Jahre Beiersdorf
70 Jahre Transsylvania - Allgemeine Versicherungs AG
100 Jahre Stollwerck
100 Jahre "Hidromecanica" - Kronstadt (in rumänischer Sprache)

Siebenbürgische Familien im sozialen Wandel - In Zusammenarbeit mit Maja Philippi und Ernst Wagner herausgegeben von Balduin Herter - Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien 1993
Archiv der "Stollwerck AG" in Köln

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