6. Dezember 2001

100 Euro pro Reisetag

Zu Monatsbeginn ist es noch ungewiss, ob die Visapflicht für rumänische Staatsbürger aufgehoben wird. Aber ab dem 1. Dezember steht fest: Beim Verlassen des Landes muss ab nun ein rumänischer Staatbürger, der in die EU-Länder reisen will, gegenüber den rumänischen Grenzbehörden 100 Euro in bar oder in Form von Schecks für einen einzigen Aufenthaltstag im westlichen Ausland vorweisen nebst Kranken- und Fahrzeugversicherung oder Rückfahrkarten.
Klar war indes noch nicht, ob die bislang üblichen Einladungen von EU-Bürgern, worin sich diese verpflichteten, für Unterkunft und Verpflegung des Gastes zu sorgen, dem Reisenden aus Rumänien diesen finanziellen Aufwand ersparen. Anders nämlich müsste eine rumänische oder sächsische Familie beispielsweise mit nur einem Kind und für einen Besuchsaufenthalt von 30 Tagen selbst bei Verwandten beispielsweise in der Bundesrepublik etwa 9000 Euro berappen. 50 Euro sind sodann ferner der verpflichtende Tagessatz für Reisen in Länder des ehemaligen Ostens, inklusive die Türkei. Mit oder ohne Visapflicht wird somit das Reisen ins Ausland für den einfachen Mann aus Rumänien schier unmöglich, bloß Geschäftsreisende oder Teilnehmer an Symposien, Kulturveranstaltungen und dergleichen mehr werden von diesen Vorschriften ausgenommen. Jüngsten Meldungen zufolge, wird auch eine weitere Variante herumgereicht: 250 Euro seien der Mindestbetrag für eine Reise in den ehemaligen Ostblock, 500 Euro pro Person müsse man bei sich führen, will man in den Westen Europas gelangen. Die Grenzpolizei zu Ungarn meldete mittlerweile, dass die Zahl der in diese Richtung reisenden Touristen schon um 40 Prozent zurückgegangen sei.

mo

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