9. August 2003

Pro Transrapid: Begegnung mit Stefan H. Hedrich

Zwischen Befürwortern und Gegnern des Großprojektes Transrapid geht ein tiefer Riss quer durch deutsche Zeitungen, Fernsehen und Internet. Entsprechend groß war das Interesse der Siebenbürger und ihrer Gäste an einer Buchbesprechung zu diesem Thema. Die Kreisgruppe Bad Tölz-Wolfratshausen der siebenbürgischen Landsmannschaft hatte zusammen mit der Geretsrieder Stadtbibliothek in die Räume der Bücherei an der Adalbert-Stifter-Straße zu einem Treffen mit dem Autor Stefan H. Hedrich aus Bad Heilbrunn eingeladen.
Vor den Augen und Ohren der Journalisten und Fotografen der lokalen Presse kam es zwischen dem Autor sowie Transrapid-Fans und Interessenten zu einem informativen Dialog. Nach der Begrüßung durch die Leiterin der Bibliothek, Ilka Dietrich, und durch Herta Daniel, die kommissarische Vorsitzende unserer Kreisgruppe, gestaltete der Gemischte Chor unter der Leitung von Hans Stirner mit drei sommerlichen Volksliedern die musikalische Einstimmung. Als Zeichen des Dankes überreichte der Autor der Bibliotheksleiterin ein Exemplar des zu besprechenden Transrapid-Buches für den großen Leserkreis der Bücherei.

Danach folgte die kurze Würdigung des Autors, der als Manager und zuletzt als Direktor der Krauss-Maffei-Werke in München tätig war. Walter Klemm berichtete über die Entstehung des Buches „Transrapid – oder die Magnetschnellbahn in der politischen ‚Warteschleife‘“.

Es war das Verdienst von Ewalt Zweyer, dem langjährigen Korrespondenten des Neuen Weg, Bukarest, den Bistritzer Landsmann Hedrich mit seinem Transrapid-Lebenswerk in der Siebenbürgischen Zeitung vom 15. Dezember 1993 vorzustellen und einem breiten Leserpublikum bekannt zu machen. Hedrich wurde daraufhin Mitglied der Landsmannschaft und unserer Kreisgruppe. Die Kreisgruppe empfahl Hedrich später wegen seiner großen Verdienste um die Verwirklichung des Transrapid-Großprojektes als Kandidat für den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis, der ihm 1999 zugesprochen wurde.

Schon als Bistritzer Gymnasiast zeigte sich Stefan Hedrich als Erfindernatur, eine Begabung, die sich wie ein roter Faden durch seine berufliche Laufbahn ziehen sollte. Der Siebenbürger Sachse ist auf einer ganzen Liste von Erfindungen und Patenten zu finden, darunter dem Patent für den Transrapid, die so genannte „Stahlbiegeweiche“. Ziel seines Buches ist es, dem Informationsdefizit in Sachen Transrapid sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Politikern entgegenzuwirken.

Mit dem Eisenbahnkurier-Verlag in Freiburg konnte Hedrich einen kompetenten Partner und Fachverlag finden. Neben rund hundert Neuerscheinungen allein in diesem Jahr über verschiedene Eisenbahnthemen stößt der Verlag mit dem Transrapid-Buch in den Bereich neuer, zukünftiger Verkehrstechnologien vor und befasst sich erstmals mit der berührungsfreien Fahrtechnik. Zum Ausblick wies Klemm auf die kürzliche Eröffnung des Info-Zentrums Transrapid direkt vor dem Terminal II auf dem Münchner Flughafen hin. Dort wird das Großprojekt, das den Münchner Hauptbahnhof mit dem Flughafen verbinden soll, in aller Deutlichkeit dokumentiert und von zahlreichen Fluggästen in Augenschwein genommen.

Mehrere Zuhörer nutzten sodann die Gelegenheit, den Autor über die Wirtschaftlichkeit sowie die Vor- und Nachteile des neuen Systems zu befragen. Manche wollten wissen, welche Auswirkungen die Fliehkraft bei den hohen Geschwindigkeiten auf den Fahrgast habe. Keine Frage blieb unbeantwortet. Am Ende des Dialogs wurde der anwesende Pressesprecher der BMG Bayerische Magnetbahnvorbereitungsgesellschaft mbH, München, Gert von Hassel, gebeten, über den aktuellen Stand der Planungsarbeiten zu berichten. Er bestätigte in vielen Punkten die Richtigkeit der Aussagen Hedrichs, dessen Buch er bereits kannte und zu schätzen wisse, wie er sagte. Am Ende der gelungenen Veranstaltung signierte der Autor sein Buch auf Wunsch.

Walter Klemm

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Schlagwörter: Porträt

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