26. Mai 2005

"Siebenbürger Sachsen ein Gewinn für Dinkelsbühl"

Dem 20-jährigen Jubiläum der Partnerschaft zwischen der Stadt Dinkelsbühl und der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen war eine Ausstellung gewidmet, die vom 7. bis 15. Mai im Kunstgewölbesaal des Spitalshofes in Dinkelsbühl zu sehen war. Die Fotos, Zeitungsartikel und Urkunden der Ausstellung beleuchteten die seit 1985 bestehende Partnerschaft und die vielseitigen Verbindungen der mittelfränkischen Stadt mit den Siebenbürger Sachsen.
Bei der Eröffnung der Ausstellung am 7. Mai erinnerte der Vorsitzende der Kreisgruppe Dinkelsbühl-Feuchtwangen, Johann Schuller, an die ersten Kontakte: In den Nachkriegjahren waren die Siebenbürger Sachsen auf der Suche nach einem geeigneten Ort für ihre Heimattreffen. Viele Nordsiebenbürger fanden nach einer Zwischenstation in Österreich eine neue Heimat in Franken, wo sie dank ihres evangelischen Glaubens bald Wurzeln schlagen konnten. So kamen die Nordsiebenbürger schon 1949 zu einem ersten Treffen in Rothenburg ob der Tauber zusammen. 1951 fand der erste Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl statt, der mit zwei Unterbrechungen – 1952 in Rothenburg und 1966 in Wels – fortan Jahr für Jahr hier abgehalten werden sollte.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer bei der Finissage der Partnerschaftsaustellung. Foto: Hans-Werner Schuster
Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer bei der Finissage der Partnerschaftsaustellung. Foto: Hans-Werner Schuster
Im Laufe der Jahre seien die Beziehungen zwischen der Stadt Dinkelsbühl und der Landsmannschaft vielseitig gewachsen, führte Schuller aus. In den fünfziger Jahren entstand auf Betreiben der Landsmannschaft eine Siebenbürger Siedlung in Dinkelsbühl, 1967 und 1968 wurden unter dem damaligen Bürgermeister Dr. Friedrich Höhenberger eine Gedenkstätte, ein Siebenbürger Haus und ein Glockenturm eingerichtet. Schuller hat die Partnerschaft, die unter der Federführung des damaligen Bürgermeister Dr. Walchshöfer und des ehemaligen Bundesvorsitzenden Dr. Bonfert 1985 entstand, maßgeblich angeregt. Er dankte der Stadt Dinkelsbühl, allen Bürgermeistern der letzten Jahre und der Bevölkerung für die Aufnahme nach dem Krieg und die Gastfreundschaft. Einen besonderen Dank richtete Schuller, der zugleich Stadtrat in Dinkelsbühl ist, an Dr. Hammer, der sich in besonderer Weise zu den Siebenbürger Sachsen und zu einer Städtepartnerschaft mit Schäßburg bekenne.

Die Finissage der Ausstellung fand am Pfingstsonntag im Rahmen des Heimattages statt. Der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Dipl.-Ing. Arch. Volker Dürr, dankte für das gemeinsame Engagement der Landsmannschaft und Stadt Dinkelsbühl beim Zustandekommen der Ausstellung und regte an, das 25-jährige Jubiläum der Patenschaft beim Heimattag 2010 in einem besonderen Rahmen mit einem Festakt zu begehen. Er brachte seiner Hoffnung über das baldige Zustandekommen der von im mit initiierten Partnerschaft zwischen der Stadt Dinkelsbühl und Schäßburg zum Ausdruck.

Der Ehrenvorsitzende der Landsmannschaft, Dr. Wolfgang Bonfert, erinnerte an die Entstehung der Patenschaft, die er als damaliger Bundesvorsitzender der Landsmannschaft mit Altbürgermeister Dr. Jürgen Walchshöfer zu Pfingsten 1985 offiziell besiegelt hatte. In die Patenschaft seien ausdrücklich die Siebenbürger Sachsen in aller Welt mit eingeschlossen worden. Es sei wichtig, dass Patenschaften auch von Menschen und Freundschaften getragen werden, betonte Dr. Bonfert. Die Beziehungen hätten sich positiv entwickelt, stellte der Ehrenvorsitzende fest. So nehme der Stadtrat der Stadt Dinkelsbühl regelmäßig an Sitzungen des landsmannschaftlichen Bundesvorstandes teil, seit 1984 habe der Stadtrat Siebenbürgen mehrmals besucht.

Als natürliche Fortsetzung der bestehenden Partnerschaft mit der Landsmannschaft sieht Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer die geplante Städtepartnerschaft mit Schäßburg. Im Juli dieses Jahres werde er die mittelalterliche Stadt in Siebenbürgen erstmals besuchen. Er freue sich jetzt schon auf die neue Partnerschaft, die eine „gegenseitige Bereicherung“ bedeuten und mit großer Wahrscheinlichkeit schon 2006 abgeschlossen werde. Hammer würdigte die innovative Kraft der Siebenbürger Sachsen, die auch aus wirtschaftlicher Sicht ein Gewinn für Dinkelsbühl seien.

Siegbert Bruss


Schlagwörter: Dinkelsbühl, Verband, Partnerschaft, Christoph Hammer

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