Die Handlung des dritten Romens von Schlattner setzt unmittelbar nach Kriegsende ein. Durch die Enteignungen nach dem Zweiten Weltkrieg hat die als "bourgeois" verfemte Familie des jungen Fabrikantensohns Clemens aus Schäßburg alles verloren: Der Vater ist im Gefängnis, die Mutter verschollen. Clemens arbeitet in einer Porzellanfabrik und besucht die Abendschule. Als er der Rumänin Rodica begegnet, sprengt die Liebe alle Grenzen. Hin- und hergerissen zwischen großen Gefühlen und bürgerlicher sächsischer Tradition begibt sich der junge mittellose Fabrikarbeiter auf eine Reise, die anders verläuft als er sich erhofft. Doch findet er aus seiner sächsischen Bürgerlichkeit oder siegt die Tradition über das Gefühl? Davon muss sich der Leser des von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Erzähler von "fontanescher Reife" gepriesenen Autors selbst überzeugen.

rw

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 13 vom 10. August 2005, Seite 8)