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Thema: Bestimmt der Terror unsere Zukunft?
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Klaus Popa Mitglied Beiträge: 314 Von:BRD, 59909 Bestwig Registriert: Apr 2001
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erstellt am 30.09.2001 um 08:35 Uhr
Hallo, dieser Thread möchte dem brennenden Wunsch Bernds zur Diskussion über die Zukunft und über die Probleme, die sich aus dem weltweit um sich greifenden Terrorismus für uns ergeben, entsprechen. Bernd schrieb: Zitat: Wozu die Vergangenheit bewältigen, wenn wir eh keine Zukunft haben? Religiöse Fanatiker sind doch kurz davor unsere Welt in Schutt uns Asche zu legen. Die Katastrophe in Amerika war doch nur ein erster "harmloser" Anfang. Chemische, biologische und Atomwaffen könnten die ganze Erde für Lebewesen unbewohnbar machen. Und das Fanatiker wohl selbst vor Atomwaffen nicht halt machen würden und sogar bereit sind ihr eigenes Leben für ihre religiösen Spinnereien zu opfern, wissen wir nun auch...
Steht unsere Zukunft nun wirklich unter dem Damoklesschwert des weltweit operierenden Terrorismus, sind die von Bernd ausgemalten Horrorszenarien so naheliegend, oder gibt es auch ein Fünkchen Sonnenschein? ------------------- Klaus Popa
[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 30.09.2001 editiert.] IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 30.09.2001 um 11:39 Uhr
Hmmm, Bernd hat da etwas ausgesprochen was wohl momentan viele beschäftigen und lähmen wird, ich sehe eigentlich auch kaum Sonnenschein, allerdings das Leben auf der Erde völlig auszulöschen wird wohl so einfach dann doch nicht möglich sein. Mit biologischen und chemischen Waffen kann man unglaubliches Unheil anrichten, vielleicht sogar ganze Länder ausradieren, aber wohl nicht das Leben auf dem ganzen Planeten, oder? Das ist dann wohl eher mit Atomwaffen möglich, allerdings muss man da auch mehrere Bomben haben, um gleich alles auszulöschen. Und ich glaube eigentlich nicht, dass Terroristen tatsächlich die Möglichkeiten haben, sich ein solches Atombombenlager aufzubauen. Vielleicht bin ich aber auch zu blauäugig, vielleicht reicht es ja auch schon mit Flugzeugen in ein paar Atomkraftwerke reinzurauschen...IP: gespeichert |
Bernd Mitglied Beiträge: 78 Von: Registriert: Okt 2000
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erstellt am 30.09.2001 um 17:08 Uhr
Also ich bin kein Waffenexperte, aber wenn man das hier liest, könnte einem schon schlecht werden: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,160096,00.html The sun ain't gonna shine anymore... IP: gespeichert |
Anna Ohnweiler Mitglied Beiträge: 98 Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold Registriert: Aug 2001
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erstellt am 01.10.2001 um 18:01 Uhr
Die Lage ist sicher bedrohlicher als viele wahrhaben wollen. Doch sind die Probleme so vielschichtig, dass deren Lösung fast unmöglich scheint. Man kann nicht alles nur auf religiösen Fanatismus reduzieren. Die religiösen Fanatiker sind oft nur "Rattenfänger", die die Armut in manchen Teilen der Welt nutzen, um Feindbilder aufzubauen und Anhänger zu rekrutieren. In den letzten Tagen musste ich häufig an ein Zitat von Vauvenargues denken: "Was wir Frieden nennen, ist meist nur ein Waffenstillstand, in dem der Schwächere nur so lange auf seine Ansprüche verzichtet, bis er eine Gelegenheit findet, sie mit Waffengewalt geltend zu machen."Man hätte aus der Geschichte Lehren ziehen müssen, denn ohne diese Lehren wird Zukunft nicht möglich sein. [Dieser Beitrag wurde von Anna Ohnweiler am 02.10.2001 editiert.] IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 01.10.2001 um 21:40 Uhr
Wohlstand schafft FriedenIP: gespeichert |
Bernd Mitglied Beiträge: 78 Von: Registriert: Okt 2000
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erstellt am 08.10.2001 um 08:41 Uhr
Naja, mit dem Wohlstand geht es langsam aber sicher bergab und seit gestern wird es wohl so schnell auch keinen Frieden mehr geben, stattdessen müssen wir nun wohl ständig mit der Angst vor Terroanschlägen leben.Aber Frieden ist und war wohl bisher nichts anderes als eine Illusion. IP: gespeichert |
Sam Mitglied Beiträge: 57 Von: Registriert: Jan 2001
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erstellt am 09.10.2001 um 03:58 Uhr
Zitat: Original erstellt von Robert: Wohlstand schafft Frieden
Nein, das wohl weniger. Frieden halten ist eine Einstellungsfrage. Wer dem anderen etwas neidet, ist auch der potentielle Krieger. Gut, in heutiger Zeit entscheidet das letztlich jemand anders - aber auch der muss der Überzeugung sein, dass es einen lohnenden Streitwert gibt. Was uns lehrt, dass auch reiche Nationen miteinander Krieg führen. (Und die Geschichte zeigt uns, dass das nie anders war.) Leider. Das muss wohl anders angegangen werden, befürchte ich. IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 09.10.2001 um 08:47 Uhr
Es ist mir bewusst das das Thema komplexer ist. Doch ich meine an dieser Aussage ist doch etwas dran. Wer nix zu verlieren hat, ist fuer so manchen Bloedsinn eher bereit.IP: gespeichert |
Sam Mitglied Beiträge: 57 Von: Registriert: Jan 2001
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erstellt am 09.10.2001 um 17:16 Uhr
Zitat: Original erstellt von Robert: Wer nix zu verlieren hat, ist fuer so manchen Bloedsinn eher bereit.
Und wer etwas hat, ist eher bereit, mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, was ein anderer von ihm begehrt? Oder dem Begehren schon frühzeitig vorzugreifen? Ahm, ohne jetzt seltsam wirken zu wollen, sind wir da nicht plötzlich mitten in einer Diskussion um das Kapital? Morus' Utopia etc? Sicher spielen Besitzverhältnisse auch eine Rolle bei der Art und Weise, miteinander umzugehen. Aber ich glaube nicht, dass sie wirklich durch gleichmäßige Wohlstandsverteilung verändert werden kann. Hat ja die letzten 50 Jahre auch nicht geklappt (auch wenn ich nirgendwo ein wirklich kommunistisches System entdecken konnte, aber das gehört nicht hierher). Was also tun? Am Religionsunterricht ansetzen? Am Selbstverständnis der Kulturen? Die Wurzeln sind einfach zu alt, um innerhalb weniger Jahrzehnte eine echte Veränderung zu erreichen, selbst wenn wirklich alle Menschen es wollten. IP: gespeichert |
helle Mitglied Beiträge: 103 Von:NRW Registriert: Jun 2001
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erstellt am 21.10.2001 um 00:23 Uhr
Vielen Dank an alle fuer die konstruktive Arbeit! Dieses komplexe und spannenende Thema hat mit Sicherheit noch viel mehr Meinungsaeusserungen verdient. Was mich z.B. noch sehr interessieren wuerde (die Provokation ist beabsichtigt): *Kann Religion als Ersatz für die fehlende Schüssel Reis dienen - oder mit anderen Worten: schafft Elend und Leiden einen fruchtbaren Boden für Religion und religioese Fanatiker oder ist beides strikt zu trennen? *Was ist der Unterschied zwischen den christlichen Raubritterzuegen des Mittelalters, der Inquisition und der christlichen Kolonialisierung (Eroberung?) der halben Welt und dem heutigen Terror islamischer Fundamentalisten? Wer spricht noch ueber den (jahrzehntelang andauernden) Terror z.B. in Nordirland und dem Baskenland? *Ist die westliche (demokratische) Zivilisation geeignet, als Vorbild und moralische Instanz "Weltfrieden" zu schaffen oder ist all das, was wir in diesen Tagen erleben nur eine Artikulierung eines (real existierenden) Kampfes "Reich gegen Arm"? Euer Helle IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 21.10.2001 um 08:40 Uhr
Lieber Helle, auf drei konkrete Fragen, versuche ich drei kurze Antworten zu geben: - es scheint so als ob zugleich mit dem aufrechten Gang unserer Vorfahren auch die ideologien aufgetreten sind. Ohne Reis werden wir sicher verhungern und ohne Religion wollen wir scheinbar nicht leben; also brauchen wir leider beides.- der Islam hat im Vergleich zum Christentum noch einen gewaltigen Nachholbedarf in Sachen Grausamkeiten und verurschaten Blutströmen auf dieser Welt. - glaube auch dass es der Kampf "Reich gegen Arm" ist und zwar in dieser Reihenfolge. Es liegt in der Hand der Reichen etwas zu ändern, fehlt aber an der notwendigen Bereitschft obwohl die Geschichte uns beweist, dass immer die Hochkulturen untergegangen sind. Wandel muß sein. Gruss - Danielis IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 06.11.2001 um 09:28 Uhr
na toll, der Spiegel bringt auch mal etwas über Rumänien, und dann so einen Quatsch: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,166176,00.html :-/ IP: gespeichert |
helle Mitglied Beiträge: 103 Von:NRW Registriert: Jun 2001
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erstellt am 07.11.2001 um 10:48 Uhr
Wie ist die Meinung im Forum zur Entwicklung des Krieges in Afghanistan? Ein weitraeumiger Einsatz von Bodentruppen wird immer wahrscheinlicher und der Winter steht vor der Tuere. Sind die U.S.A und ihr Gefolge drauf und dran, ein zweites Vietnam-Waterloo zu erleben, oder wird die wohlgenaehrte Staatengemeinschaft dank technischer Ueberlegeneheit und Elitetruppen obsiegen?Wie bewertet Ihr eigentlich Schroeders' Versprechen von "uneingeschraenkter Unterstuetzung und Solidaritaet mit den U.S.A." am Tage des Anschlages in N.Y.? Zu dem Zeitpunkt sicher angebracht - aber haengt Deutschland nun am Gaengelband und muss jeden Schlenker mitmachen, auch wenn dieser in die falsche Richtung geht? Was koennte das fuer Konsequenzen haben? -Euer Helle IP: gespeichert |
Guenther Administrator Beiträge: 762 Von:Drabenderhöhe Registriert: Sep 2000
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erstellt am 21.11.2001 um 15:15 Uhr
Die Deutschen und der Krieg:1945 "nie wieder Krieg" 1969 "ohne uns" 2001 "nie wieder Krieg ohne uns"
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getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 21.11.2001 um 21:04 Uhr
Kriegsbeteiligung? Hallo Guenther, ein Datum fehlt zwischen 1969-2001: "Hoppla, wir kommen"(Bosnien/Kosowo)- langsam die Leute auf den Geschmack bringen, "wir sind wieder wer" und deswegen "sind wir verpflichtet konkretes zu tun". Es ist jedenfalls ratsam, nicht wieder denselben Fehler von Anno dazumal zu machen und mit Hurra unsere Jungs in´s verderben zu schicken.(Siehe "Begeisterung" Russlands, die waren schon mal da und haben noch immer blutige Nase. Alles Gute, getkiss IP: gespeichert |