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Deutsche-Deutschstämmge-Deutschrumäner

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Autor Thema:   Deutsche-Deutschstämmge-Deutschrumäner
Wanderer90
Mitglied

Beiträge: 30
Von:
Registriert: Jan 2007

erstellt am 12.04.2007 um 12:33 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Wanderer90 anzusehen!   Klicken Sie hier, um Wanderer90 eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Aus der Zeitschrift"Globus 4/2006",des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V.(VDA),gibt es folgenden Artikel:


Deutsche - Deutschstämmige - Deutschrumänen

Eine notwendige Klarstellung

So erfreulich eine zunehmend häufige Berichterstattung über Siebenbürgen in deutschen Zeitschriften zu beobachten ist, so wenig befriedigend ist die darin oft anzutreffende unrichtige Vorstellung der Siebenbürger Sachsen als „deutschstämmige Einwohner" bis hin zu „Rumänen deutscher Abstammung". Dr. Johann Hager hat sich mit dem siebenbürgisch-sächsischen Nationsbegriff beschäftigt.

Die falschen Darstellungen in den Medien sollten wir nicht einfach resigniert hinnehmen mit der Feststellung leider mäßiger Geschichtskenntnisse der Nachkriegsgeneration, besonders über die östliche Hälfte Europas. Auch der konfus verwendete Begriff der „Integration“ von fremdländischen Einwanderern hat dazu geführt, dass Staats- und Volkszugehörigkeit in Deutschland nicht mehr unterschieden werden. Unter „Nationalität“ haben wir in Siebenbürgen immer die Volkszugehörigkeit verstanden. Das war die naturgegebene Gemeinschaft, in die man hineingeboren wurde. Sie war eine selbstverständliche und dauerhafte Eigenschaft eines jeden Individuums und streng zu unterscheiden von der oft wechselnden Staatsangehörigkeit. Diese war eine Rechtsnorm und keine Naturkonstante.

Die Siebenbürger Sachsen sind weder „deutschstämmige Einwohner“ noch „Deutschrumänen“, wie sie in bundesdeutschen Medien zuweilen genannt werden, sondern sie waren und sind seit unserer Ansiedlung im 12. Jahrhundert bis heute schlicht und einfach nur Deutsche oder Siebenbürger Sachsen. Als solche werden sie auch von den in diesem Land lebenden Rumänen und Ungarn angesprochen. Die Ansiedlung unserer Vorfahren geschah unter Zusicherung besonderer Freiheiten, die im so genannten „Goldenen Freibrief“ von 1224 bestätigt wurden, dem weitestgehenden Siedlerrecht in ganz Osteuropa. Diese Autonomie konnte über Jahrhunderte bewahrt werden – im alten Ungarn, im Fürstentum Siebenbürgen (1540-1690) und im österreichischen Kronland Siebenbürgen (bis 1867). Nach der Reichsteilung in Österreich-Ungarn beendeten die Ungarn unser Freitum 1876. Das Bewusstsein einer eigenständigen Nation blieb aber erhalten, ebenso unsere Kulturautonomie, ganz besonders unser beispielhaftes Schulwesen, eines der ältesten Europas.

In unserer Geschichtsauffassung besteht zwischen Ost- und Westeuropa ein grundsätzlicher Unterschied, der keineswegs nur die Deutschen betrifft. Im Westen denkt man in Staaten (Wer französischer Staatsbürger wird, ist damit „Franzose“), im Osten denkt man in Völkern. In der alten k.u.k.-Armee waren Feldpostkarten in 14 Sprachen vorgedruckt. Das war dringend notwendig, denn in Ungarn etwa waren nur 40 % der Einwohner Magyaren. Unsere Familie hat in fast jeder Generation die Staatsangehörigkeit gewechselt. Meine Großeltern waren österreichische, dann ungarische Staatsbürger. Meine Eltern waren erst ungarische, dann königlich-rumänische, zuletzt sozialistisch-rumänische Staatsbürger. Dabei waren wir nie im Zweifel daran, Deutsche zu sein. Bei meiner Geburt 1924 war Hermannstadt noch eine mehrheitlich deutsche Stadt, bis zum Abitur besuchte ich deutsche Schulen. Meine alte Schule, das Brukenthal-Gymnasium, hat eine über 600-jährige Tradition. Daran musste ich voller Dankbarkeit denken, als ich bei der ärztlichen Vorprüfung 1947 in Tübingen in Chemie vom Ordinarius anerkennend gefragt wurde: „Sagen Sie: Wo sind Sie zur Schule gegangen?"

Genau so erlebten auch die in Siebenbürgen lebenden Rumänen und Ungarn nie einen Bruch in der Definition ihrer Nationalität, unabhängig von der jeweiligen Staatsangehörigkeit. Die Ereignisse von Krieg und Nachkrieg sind bekannt. Wir stehen am Ende unserer 850-jährigen Geschichte und versuchen, die Erinnerung daran an unsere Kinder weiterzugeben. Dazu gehört, dass wir ebenso wenig „Deutschrumänen" sind wie die Südtiroler „Italiener.

Dr. Johann Hager

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Spongebob
Mitglied

Beiträge: 40
Von:
Registriert: Feb 2007

erstellt am 12.04.2007 um 13:31 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wie wär´s wenn die Staaten in den jeweiligen Personalauweise separat auch die Nationalität eintragen würden, z.B. Staatsang. : Deutsch
Nationalität : Türkisch
(allerdings hätte z.B. USA massive Probleme damit).
Ein Siebenbürger hat immer gewusst das ein SB Sachse Deutscher ist, fälschliche Bezeichnungen wie etwa deutschstämmige-Rumänen resultieren aus purer Unwissenheit.

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 12.04.2007 um 14:04 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wenn ich mich gut erinnere, erschien dieser Beitrag/Artikel schon einmal unter anderem Thread.
Schön das sowas erscheint. Aber warum in der Zeitschrift"Globus 4/2006",des Vereins für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e.V.(VDA)? Wen erreicht diese Zeitschrift?
Warum nicht in einer deutschen Zeitung oder Zeitschrift mit großem Leserkreis?
getkiss

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