15. September 2003

Siebenbürgisches Museum in Gundelsheim gesichert

Kulturstaatsministerin Dr. Christina Weiss, die Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien (BKM), hatte bei einem Treffen am 18. Juni 2003 im Bundeskanzleramt in Berlin mit Bundesinnenminister Otto Schily und dem landsmannschaftlichen Bundesvorsitzenden Volker Dürr ein Arbeitsgespräch zur Abstimmung aller Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung des Fortbestandes des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim am Neckar in Aussicht gestellt. Die Unterredung fand am 4. September in Gundelsheim statt und ergab folgendes Ergebnis: Die Bundesregierung wird das Museum auf Schloss Horneck weiterhin institutionell fördern. Die Forderung nach einer Verlagerung nach Ulm wird definitiv aufgegeben.
Am Gespräch beteiligten sich Ministerialdirektor Dr. Knut Nevermann mit weiteren Mitarbeitern des BKM sowie Bürgermeister Lothar Oheim, Volker Dürr, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Dr. Irmgard Sedler, Vorsitzende des Trägervereins Siebenbürgisches Museum, und Dr. Christoph Machat, Vorsitzender des Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturrates. Die Beratung war geprägt von der uneingeschränkten Anerkennung für das erhöhte Engagement des Museumsträgervereins, des Museumsfördervereins und der Stadt Gundelsheim zwecks Verstärkung der Leistungen, die die siebenbürgischen Kultureinrichtungen bisher erbracht haben, und dem daraus begründeten Interesse der Bundesregierung, die Anfang der neunziger Jahre übernommene institutionelle Förderung des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim fortzuführen. Damit gibt das BKM seine bisherige Forderung, das Museum nach Ulm zu verlagern, endgültig auf: Das Siebenbürgische Museum verbleibt in Gundelsheim. Zudem beabsichtigt das BKM, sich an den Kosten, die mit dem Ausbau bzw. der Erweiterung des Siebenbürgischen Museums auf Schloss Horneck und des von der Stadt Gundelsheim zur Verfügung gestellten Alten Rathauses verbunden sind, wesentlich zu beteiligen. Nun liegt es auch ans Siebenbürger Sachsen und unserer Jugend, wie schnell diese Maßnahmen vor Ort umgesetzt werden.

Damit soll sichergestellt werden, dass sowohl die in der ehemaligen Tabakfabrik und in Außenlagern befindlichen Sammlungsbestände als auch das Museumsarchiv und die Verwaltungseinrichtungen zügig im Schloss Horneck und Alten Rathaus untergebracht werden, so dass die Einrichtungen in Gundelsheim - auch auf Dauer - mit einem konsolidierten Personalbestand und in ihrer Funktionsfähigkeit gestärkt weitergeführt werden.

Die Gesprächspartner waren sich einig, dass das auf diese Weise gefestigte Siebenbürgische Museum im Zusammenwirken mit der Siebenbürgischen Bibliothek und dem Archiv bzw. dem als Aninstitut der Universität Heidelberg anerkannten Siebenbürgen-Institut weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Präsentation deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa leistet und damit den europäischen Integrationsprozess aktiv fördert.

(gedruckte Ausgabe: Siebenbürgische Zeitung, Folge 14 vom 15. September 2003, Leitartikel)

Weitere Artikel zum Thema Siebenbürgisches Museum:

Bundesinnenminister Schily für Erhalt des Siebenbürgischen Museums, Siebenbürgische Zeitung-Online, 16. April 2003

Bundesregierung will Sammlungen in Gundelsheim zerschlagen, Siebenbürgische Zeitung-Online, 16. April 2003

Totgesagte leben länger, Siebenbürgische Zeitung-Online, 12. April 2003

Jürgen Martens: Düstere Perspektive für Siebenbürgisches Museum in Gundelsheim? Siebenbürgische Zeitung-Online, 2. April 2003

Siebenbürgisches Museum existenziell bedroht, Siebenbürgische Zeitung-Online, 22. Februar 2003

Förderverein Siebenbürgisches Museum gegründet, Siebenbürgische Zeitung-Online, 22. November 2002

Nach den Bundestagswahlen: Zuversicht in Gundelsheim, Siebenbürgische Zeitung-Online, 12. Oktober 2002

Gemeinsame Lösung für Siebenbürgisches Museum angestrebt, Siebenbürgische Zeitung-Online, 9. März 2002

Neue Intervention für Kulturzentrum Gundelsheim, Siebenbürgische Zeitung-Online, 11. Januar 2002

Kulturzentrum in Gundelsheim als Einheit erhalten, Siebenbürgische Zeitung-Online, 24. November 2001

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