16. Oktober 2007

Kreisgruppe Traunreut: Studienfahrt nach Rumänien

Die Kreisgruppe Traunreut der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen hat wieder eine Stu­dien­fahrt organisiert, die diesmal nach Buka­rest, ins Donaudelta und nach Siebenbürgen führte. Der stellvertretende Vorsitzende der Kreis­gruppe Oswald Zerwes hatte die Reise mit größter Sorgfalt vorbereitet und leitete die Gruppe von 47 Teilnehmern in elf Tagen auf einer Gesamtstrecke von fast 4 000 Kilometern.
Busfahrer Wasti vom Reiseunternehmen Mitter­bichler und Reiseleiter „Ossi“ begrüßten uns an Bord, darunter Stadtrat Fuchs mit Gattin, der zum zweiten Mal mitfuhr, und Fahrgäste, die von weither angereist waren. Von Traunreut ging die Fahrt über Salzburg, Wien, Budapest nach Arad, wo wir im Hotel übernachteten. Nach dem Frühstück und einer kurzen Stadtrundfahrt in Arad besichtigten wir die Wallfahrtskirche Maria Radna bei Lippa. In der Gaststätte „Lutsch 2000“ bei Mühlbach wurden wir von Angehörigen einer Mitreisenden mit Zwiebel- und Käsebrot­hanklich überrascht. Über Hermannstadt, den Roten Turmpass, Kloster „Cozia“ (Besichtigung) und die 114 Kilometer lange Autobahn ab Pitești erreichten wir unser erstes Ziel Bukarest und unser Hotel am Nordbahnhof.
Reisende aus Traunreut vor dem Parlamentsgebäude, ...
Reisende aus Traunreut vor dem Parlamentsgebäude, dem „Haus des Volkes“, in Bukarest.
Nach ausgiebigem Frühstück ging es weiter durch den Bărăgan und die Dobrudscha in das Dorf Uzlina am südlichen Arm des Donaudeltas (Sfântu Gheorghe). Diesen Arm hatte Oswald Zerwes deshalb ausgewählt, weil er von dem Roman von Dr. Roth aus Rosenheim „Gesang der Fischer“ (erhältlich beim Autor) so fasziniert war. Auf Booten fuhren wir zum Hotel „Complex Comoran“ und am nächsten Morgen hinaus auf den Sfântu-Gheorghe-Arm. Ein herrlicher Son­nentag, eine wahrhaft exotische und weit verzweigte Sumpflandschaft, mit Schilf und schwim­menden Inseln, in der die letzten Pelikane Europas brüten und 300 Vogelarten nisten. Rei­her, Kormorane, Bisamratten und viele Frösche grüßten aus der Wasserlandschaft.

Am nächsten Tag fuhren wir über Tulcea und Konstanza nach Bukarest, das wir am sechsten Tag besichtigten, darunter das Nationale Kunst­museum und das Parlamentspalais „Haus des Volkes“, das größte Gebäude Europas mit prächtig ausgestatteten Innenräumen und bunten Marmorfußböden. Tags darauf fuhren wir über Sinaia (Besichtigung von Schloss Peleș) und Kronstadt (Besichtigung der Schwarzen Kirche und Rundgang durch die Innenstadt, die man trotz baulicher Veränderungen wieder erkennt) in Richtung Schäßburg, dem mittelalterlichen Städtchen mit Stundturm, Bergkirche und -schule. Kurz vor Schäßburg, bei Weißkirch (Albești), erreichten wir das Hotel „Europa 2000“ – Hotel „Kokeltal“ mit Swimmingpool, wo wir dreimal übernachteten. Am nächsten Morgen besichtigten wir die Margarethenkirche (mit eindrucksvollem Altar) in Mediasch und Hermannstadt, Europas Kulturhauptstadt 2007. Bei einem Rund­gang waren wir begeistert von den attraktiven Fassa­den des Großen und Kleinen Rings, der Stadt­pfarrkirche und der Lügenbrücke. Hinter die Kulissen sollte man allerdings nicht schauen, wenn man sich den guten Eindruck nicht verderben will.

Durchs Harbachtal fuhren wir zurück nach Schäß­burg, einige Reisende blieben in Agne­theln, um Bekannte und Freunde zu besuchen. Den neunten Tag, der zur freien Verfügung stand, verbrachten viele in ihren jeweiligen Hei­m­atorten, wohnten Gottesdiensten bei, suchten die Familiengräber auf oder trafen sich mit ehemaligen Nachbarn und Arbeitskollegen.

Über Neumarkt am Mieresch und Klausen­burg (Besichtigung der Altstadt) erreichten wir tags darauf Großwardein, unser letztes Ziel, wo wir den Stadtkern erkundeten: den römisch-katholischen Dom, den Schlosspark des Bischofs­palais, das Rathaus und die im Jugendstil gebauten Häuser. Hier müsste vieles renoviert werden.

Einen recht herzlichen Dank unserem Busfah­rer Sebastian Mitterbichler und Ehefrau Monika, die uns wieder heil nach Traunreut brachten. Dank dem Wissen und Organisationstalent von Oswald Zerwes haben wir in angenehmer Ge­sellschaft sehr viel erlebt. Man kann sagen, dass Schäßburg, Kronstadt und Hermannstadt Frem­denverkehrsorte von internationalem For­mat sind. Wir waren von den vielen Ein­drücken und Begegnungen mit Menschen überwältigt. Rumä­nien, Siebenbürgen, ist nach wie vor wunderschön, ein Land, in dem man Urlaub machen kann und in dem man auf bestens ausgestattete Hotels und gutes Essen trifft. Die Straßen sind in erstaunlich gutem Zustand. Auf Wiedersehen bis zum nächsten Mal.

Heidemarie Stürzer

Schlagwörter: Reise, Bayern

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