26. Juli 2008

Ehrung für die ganze Kirche

„Eine der höchsten Auszeichnungen, die überhaupt vergeben werden können“, so Botschafter Roland Lohkamp in seiner Laudatio, überreichte er im Namen des Bundespräsidenten der Bun­desrepublik Deutschland, Horst Köhler, am 18. Juli dem Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, D. Dr. Christoph Klein. Es handelt sich um das Große Verdienstkreuz des Ver­dienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Die Verleihung fand im Rahmen einer Feier­stunde im Festsaal des Bischofspalais in Her­mannstadt statt, im Beisein von Vertretern der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, aber auch des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, der Stadt- und Kreisverwaltung sowie der Präfektur.

Die Verleihung dieser Auszeichnung gehöre nicht gerade zum Tagesgeschäft eines Diploma­ten, schickte Botschafter Lohkamp voraus und begründete dann in seiner Laudatio, womit Bi­schof Klein diese Ehrung verdient hat. Er habe „mit ruhiger Hand und geradezu staatsmännischem Geschick“, die „Arche“ der Evangelischen Kirche A. B. „durch bewegte Gewässer bis in unsere Gegenwart gesteuert“. Desgleichen hob Lohkamp die „ausgezeichnete Kooperation“ des Bischofs mit Konsulat und Botschaft hervor und dankte auch für die „fruchtbare Zusammenar­beit im kulturellen Bereich“, insbesondere für die gastfreundliche Übernahme des Deutschen Kulturzentrums. Nicht zuletzt genieße, so Loh­kamp, Bischof Klein „über die deutsche Minder­heit hinaus hohes Ansehen in Rumänien“. Der deutsche Botschafter dankte dem Geehrten auch für „die hervorragende Betreuung zahlreicher hochrangiger Besucher aus Deutschland in Ihrem Hause“.
Generalkonsul Jean Pierre Rollin (links) und ...
Generalkonsul Jean Pierre Rollin (links) und Botschafter Roland Lohkamp überreichen Bischof D. Dr. Christoph Klein das Große Verdienstkreuz des Ver­dienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Foto: Fred Nuss
In seiner Dankesrede im Anschluss an die von Botschafter Lohkamp und Generalkonsul Jean Pierre Rollin vollzogene Verleihung wies Bischof Klein darauf hin, dass bei dieser Veranstaltung „letztlich die ganze Kirche geehrt wird.“ Die Tat­sache, dass diese Ehrung „nun einem außerhalb Deutschlands lebenden und wirkenden Amtsträ­ger der Kirche zuteil wurde, zeigt, dass damit ge­würdigt wird, dass unsere Kirche ihre Rolle nicht nur gegenüber dem eigenen Staat, sondern auch gegenüber der Bundesrepublik Deutsch­land wahrgenommen hat und auch heute noch wahrnimmt“, im „Sinne dessen, was heute in unserer Welt so wichtig ist: im Brückenschlag zwischen Völkern und Ländern, im Vermitteln zwischen Konfessionen und Kulturen, im Ringen um An­nä­herung und Zusammen­arbeit in unserem gemeinsamen Europa. Und dies war und ist eine wesentliche Aufgabe unse­rer Kirche, schon vor der Wende – damals als einzige Institution, die die Deutschen in Rumänien vertreten hat – und ebenso auch nachher und bis heute.“

Moderiert wurde die Veranstaltung von der Landeskirchenkuratorin ad interim, Ortrun Rhein, die das Amt bis zu den nächsten Kir­chenwahlen von Paul Niedermaier übernommen hat, der vor knapp einem Monat gekündigt hatte.

Beatrice Ungar

Schlagwörter: Kirche und Heimat, Ehrungen

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