Schönau: Rinnenwagen schmücken

(10.08.2017) 08:00 Uhr

Rumänien/Siebenbürgen

Rinnenwagen schmücken; Trauner Blaskapelle spielt auf.

Einer der schönsten Bräuche Siebenbürgens ist das „Schönauer Rinnenfest“. Es entstand im 19. Jahrhundert, als die Gemeinde Schönau die früher dem ungarischen Adel gehörenden Felder, Äcker und Wälder übernommen hatte. 1900 wurde das Fest erstmals in der Ortschronik erwähnt. Anfangs von den Nachbarschaften und Schönauer Burschenschaft ausgerichtet, war es später Aufgabe der Jugend, die Quellen bzw. Rinnen immer am Sonntag vor Pfingsten instandzusetzen. Nur konfirmierte und unverheiratete Jugendliche durften mitmachen.

Acht Quellen gab es auf dem Schönauer Hattert, im Uhrzeigersinn von Norden beginnend: Trudderann in den Trudderingen, Fusserann beim Fussbrannen, Maultscherann im Maultschen, Kirchenhealtenrann in den Kirchenhealten, Staukrann beim Staukbrannen, Hülzrann im Hülzgrongd Bleschtarfrann unter dem „hihen Ring“, Kokeschrann im Kirchenweäuer. Bei diesen Quellen wurden jedes Jahr die Sickerbecken gereinigt, die Holzeinfassung der Rinne und die Abflussrohre erneuert. Unter der Burg gab es später auch eine Quelle für den Förster, die ebenfalls gereinigt und instand gesetzt wurde.

Fünf bis sechs Rinnenwägen zogen früher durch das Dorf. Später waren es nur noch drei. Wenn auch die Zahl der Wägen sank, nahm der Aufwand bei deren Ausschmückung und die Ausgestaltung der Feiern immer mehr zu. In den ersten Jahrzehnten waren die Wägen nur mit Reisern geschmückt, später dann wurden sie nach außen dicht mit hohen Buchen und Eichenästen verkleidet.

Ort: Schönau

Schlagwörter: Sachsentreffen 2017, Rinnenfest, Treffen

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