Veranstaltungsreihe: Kulturelle Interferenzräume im östlichen Europa

(08.12.2020) 19:30 Uhr

Deutschland

Seit einigen Jahren thematisieren auffallend viele Schriftstellerinnen und Schriftsteller das östliche Europa im 20. Jahrhundert. Häufig spielen ihre literarischen Texte in multiethnischen Regionen mit deutschsprachigen Bevölkerungsanteilen wie Schlesien, Siebenbürgen, Böhmen, Kärnten u.a. Das Phänomen dieser kulturellen Interferenzräume soll im Kulturprogramm zur Begleitung der EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands im Herbst 2020 in den Blick gerückt werden.
Geplant sind neben einer literaturwissenschaftlichen Konferenz vom 19.-21. November in Berlin Lesungen ebenfalls in Berlin sowie in Hamburg, Leipzig, München und Weimar.
Die Organisation der Veranstaltungsreihe „Shared Heritage – Gemeinsames Erbe. Kulturelle Interferenzräume im östlichen Europa als Sujet der Gegenwartsliteratur“ liegt beim Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg. Als Kooperationspartner fungieren: Literaturhaus Berlin; Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Berlin; Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam; Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas, München; Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa, Lüneburg; Adalbert Stifter Verein, München; Klassik Stiftung Weimar; Herzogin Anna Amalia Bibliothek, Weimar; Österreichisches Kulturforum Berlin.
Veranstaltungsorte und Termine mit Anmeldeinfos:
3. November, 19.00 Uhr, Münchner Stadtbibliothek: „Alles Geschichte? Mitteleuropäisches Erbe in der tschechischen Gegenwartsliteratur“; Gespräch mit Dora Kaprálová und Marek Toman. Anmeldung über: eveeno.com/alles-geschichte
4. November, 18.30 Uhr, Warburg-Haus Hamburg: „Literatur im Baltikum: ,Die Bienen‘“; Lesung und Gespräch mit Meelis Friedenthal. Anmeldung per E-Mail: P.Gelsheimer[ät]IKGN.de
12. November, 19.30 Uhr, Literaturhaus Leipzig: „Fokus Minderheiten: Interferenzen?“; Lesung und Gespräch mit mit Kateřina Tučková und Slobodan Šnajder. Anmeldung per E-Mail: kontakt[ät]literaturhaus-leipzig.de
18. November, 19.00 Uhr, Österreichisches Kulturforum Berlin: „Auf einer Brücke leben“; Lesung und Gespräch mit Tanja Maljartschuk und Katharina Raabe. Anmeldung über: www.kulturforumberlin.at
19. November, 19.00 Uhr, Staatsbibliothek zu Berlin: „Shared Heritage – gemeinsames Erbe in den Literaturen Europas?“; Podiumsgespräch mit Joseph Zoderer, Catalin Dorian Florescu und Sabrina Janesch. Anmeldung zur Warteliste über: https://www.bkge.de/2020-Shared-Heritage
20. November, 18.00 Uhr, Literaturhaus Berlin: „was dringt durch die brennweite der zeit?“; Lyriklesung und Gespräch mit Maja Haderlap. Anmeldung über: www.literaturhaus-berlin.de
24. November, 19.30 Uhr, Literaturhaus Berlin: „Die Wolga teilte die Welt in zwei Hälften.“; Lesung und Gespräch mit mit Gusel Jachina und Helmut Ettinger (Georg-Dehio-Preis 2020). Anmeldung über: www.literaturhaus-berlin.de
26. November, 18.00 Uhr, Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar: „Den Osten übersetzen“; Gespräch in der Reihe Übersetzen! Das Schreiber-Sofa im Bücherkubus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit Noémi Kiss, Silke Pasewalck und Katharina Raabe. Anmeldung über: https://tickets.klassik-stiftung.de/
8. Dezember, 19.30 Uhr, Münchner Stadtbibliothek: „wir gingen weil alle gingen“; Lesung mit Thomas Perle. Anmeldung per E-Mail: ikgs[ät]ikgs.de
In München lädt das IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU in Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtbibliothek und dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland am 8. Dezember zu einer Lesung mit Thomas Perle ein.
wir gingen weil alle gingen – der erste Prosaband des mehrfach preisgekrönten jungen Dramatikers Thomas Perle setzt sich mit der Auswanderung einer pluriethnischen, dreisprachigen Familie aus Rumänien nach Deutschland auseinander. Erkundet wird eine Welt voller Widersprüche, die sich nach der Revolution 1989 nicht befreien kann und von Trauer und Verwirrung geprägt ist. In lakonischen Sätzen und in einer Sprache, die in ihrer Knappheit und Direktheit schonungslos wirkt, wird die Zeit vor und nach der Wende aus mehreren Perspektiven geschildert. Die Figuren, die zu unterschiedlichen Generationen gehören, ringen mit Themen wie Mehrsprachigkeit, Heimat, Vergangenheit oder Anderssein und scheuen sich nicht, ihr Scheitern zu inszenieren.
Thomas Perle wurde 1987 in Oberwischau geboren und emigrierte 1991 mit seiner Familie nach Deutschland, wo er dreisprachig aufwuchs. Nach dem Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft arbeitete er am Volkstheater und am Schauspielhaus Wien. 2018 erschien sein Prosaband wir gingen weil alle gingen. Sein Drama karpatenflecken wird 2020 am Wiener Burgtheater uraufgeführt. 2019/2020 war er Dorfschreiber in Katzendorf, bei der Lesung in München wird er auch Einblicke in seine neusten Texte gewähren.
Der Abend wird von Enikő Dácz moderiert, sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am IKGS.
Termin: 8. Dezember, 19.30 Uhr, Ort: Münchner Stadtbibliothek, Ebene 1.1/Forum, Rosenheimer Straße 5, 81667 München. Eine Anmeldung beim IKGS ist erforderlich: per Mail an ikgs[ät]ikgs.de oder telefonisch unter (089) 780609-0. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.

Ort: München, Stadtbibliothek

Veranstalter: Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa

Schlagwörter: Lesung

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