In Dinkelsbühl: Sonderausstellung Deportation als künstlerische Reflexion

(27.08.2021-26.09.2021)

Bayern

Am Freitag, 27. August, um 18.00 Uhr findet in der Freilichtbühne am Wehrgang, Altrathausplatz 12, in Dinkelsbühl die Vernissage zur Sonderausstellung „‚Das Laub gesammelt aus fünf Herbsten.‘ Die Deportation von Siebenbürger Sachsen in die Sowjetunion 1945-1949. Künstlerische Reflexion“ statt. Die Kunstausstellung wird im Haus der Geschichte Dinkelsbühl bis zum 26. September gezeigt. Sie ist die Folgeausstellung zu der mit großem Erfolg gezeigten kulturhistorischen Ausstellung „Skoro damoi! Hoffnung und Verzweiflung. Siebenbürger Sachsen in sowjetischen Arbeitslagern 1945-1949.“
Das einschneidende Erlebnis der Zwangsverschleppung in die Sowjetunion hat seine Spuren auch im Bereich der Bildenden Kunst und der Literatur, z.B. bei Herta Müller und vor ihr bei Oskar Pastior hinterlassen, von dem der Ausstellungstitel entlehnt wurde. Unter den Deportierten waren angehende junge Künstler, wie Friedrich von Bömches, die schon während ihrer Internierten-Zeit zu malen begonnen hatten, um noch in späteren Jahrzehnten das erlittene Trauma immer wieder aufs Neue künstlerisch zu thematisieren.
Nach der Rückkehr der Deportierten nahm die rumänische Staatspolitik sich des Themas an und pervertierte es über offizielle Förderung entsprechender künstlerischer Sichtweise zum Erlebnis beispielhafter kommunistischer Arbeitserfahrung in der Sowjetunion. Die Rückkehrer sollten als Helden der Arbeit porträtiert werden.
Hin und wieder zeigte sich die Intention, die Deportation als Thema groß angelegter Bildkompositionen aufzugreifen bei einigen etablierten Malern, doch blieb es in den 1950er bis 1970er Jahren hierbei meist bei derartiger Intention und entsprechenden Vorarbeiten, so etwa bei Trude Schullerus. Erst spätere Künstlergenerationen gingen gestalterisch wieder auf die Erlebnisse ihrer Eltern und Verwandten in den Kohlebergwerken des Donbass ein und setzten sich wie der Bildhauer Peter Jacobi mit den Erinnerungen und Zeugnissen dieser Erlebnisse auseinander.
Die Ausstellung wird durchgeführt als Kooperation des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim mit dem Haus der Geschichte Dinkelsbühl und dem Kulturreferat des Verbands der Siebenbürger Sachsen in Deutschland. Sie wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Förderverein des Siebenbürgischen Museums sowie das Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen in Bayern. Nach derzeitigem Stand ist neben den üblichen Sicherheitsmaßnahmen (Maske, Abstand, Kontaktdatenerfassung) keine Voranmeldung zur Veranstaltung oder ein Nachweis notwendig. Aktuellere Informationen zu den geltenden Corona-Maßnahmen bei der Veranstaltung finden Sie auf der Webseite des Hauses der Geschichte: www.hausdergeschichte-dinkelsbuehl.de.

Ort: Freilichtbühne am Wehrgang, Haus der Geschichte, Dinkelsbühl

Veranstalter: Siebenbürgisches Museum Gundelsheim, Haus der Geschichte Dinkelsbühl, Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.

Schlagwörter: Ausstellung, Russlanddeportation, Kunst

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